Ich habe irgendwie das Gefuehl, dass ich die Gebaerden meines Toechterchens falsch beurteile. Inzwischen weiss ich ja, dass auch viele andere Babies "Nuckelphasen" haben, wo sie nur an Mamas Brust liegen wollen. Bei uns artet das aber so langsam zum Marathon aus: gestern Nacht waren es 5 Stunden am Stueck. Gegen 1.30 war ich so genervt und gereizt, dass ich sie ins Tragetuch gesetzt habe und eine halbe Stunde mit ihr - schreiend wie am Spiess - im Wohnzimmer auf und ab gegangen bin. Und sie hatte sich noch nicht ausgeschrien! Aber ich war hundemuede, bin also wieder mit ihr ins Bett, habe sie trinken lassen, dann ist sie eingeschlafen.
Beim Trinken/Nuckeln schlaeft sie auch oft schon ein, wacht dann aber wieder auf und wird meist immer hektischer dabei. Es ist, als nuckele sie sich richtig in Rage. Dabei gaehnt sie auch staendig. Sie ist doch also muede, oder?
Gerade jetzt haben wir schon wieder das gleiche Problem.
Kann sie nicht einschlafen, weil sie voellig ueberreizt ist? Oder interpretiere ich das voellig falsch? Mache ich einen Fehler,wenn ich sie sich mal so richtig muede schreien lasse? Ich bin ja immer dabei, halte sie und rede beruhigend auf sie ein.
Kommentare
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Das kann man nicht pauschal sagen, aber es ist ganz bestimmt so, dass Kinder in den ersten paar Monaten oft mal einfach schreien, ohne dass es einen erkennbaren Grund dafür gibt.
Wenn die Brust gegen das Schreien hilft, würde ich das so handhaben, dass sie die Brust auch kriegt. Sofern deine Brustwarzen das halt aushalten.
Wenn ich dir noch kurz von mir und meiner Tochter erzählen darf: Gegen das abendliche Geschrei half ganz gut das Nuckeln am Busen. Stundenlang. Und ich hab mich grün und blau geärgert, weil ich allabendlich mehrere Stunden mit dem Zubettbringen und Stillen verbracht habe. :flaming01: Irgendwann habe ich erkannt, dass die Abende nicht mir und meinem Partner allein gehören, sondern uns allen dreien. Oft kam Papa zu uns und wir hatten viel Zeit zum Reden und Trinken und Lesen. Gerade am Abend, wenn sie zur Ruhe kommen sollte brauchte mich meine Tochter am allerdringendsten. Aber das ganze wurde besser, und wir gehen momentan unter einer Stunde Einschlafnuckeln ins Bett.
:bounce02:
Du musst dir halt im Klaren sein, dass du durch so ein Nuckel-Einschlafritual beim Einschlafen unabkömmlich bist (das war mir zwar nicht in diesem Ausmaß bewusst damals), aber ich würde es wieder so machen. Ich konnte das Geschrei einfach nicht ertragen, wenn es mit Busengenuckel zu verhindern war. Tja, und so nuckelt sich meine Tochter immer noch in den Schlaf und ich lese meist Zeitung dabei.
Versuch dich nach deinem Kind zu richten, dann passt das schon.
450
Ganz ehrlich, nach 4 Stunden Genuckel ist bei mir einfach der Ofen aus: ich bin naemlich verdammt kitzelig und dieser staendige Reiz laesst mich irgendwann an die Decke gehen.
Bis vor kurzem hat sie nachts eben auch immer gut geschlafen.
59,500
Was die Brustwarzen betrifft: Sie werden im Lauf der Zeit weiter abgehärtet und dadurch auch etwas unsensibler.
Kennst du das Buch "Oje, ich wachse"?
:byebye01:
Gisela
450
ja, schon von dem Buch gehoert, habe es allerdings noch nicht bestellt. Werde das jetzt aber doch schnellstens machen.
Ich glaube ich bin mit der Situation einfach auch noch etwas ueberfordert. Die Kleine ist ein absolutes Wunschkind von mir und meinem Mann, aber ich war immer sehr unabhaengig, habe viel gearbeitet und viel unternommen. Das das jetzt nicht mehr so geht, macht mir schon zu schaffen . Uns dass das Baby eben so seine Eigenarten und ganz eigenen Beduerfnisse hat, muss auch ich erst noch lernen und begreifen.
Kurz noch eine andere Frage: macht es etwas aus, wenn Baby nuckelt oder trinkt und ich dabei fernsehe? Ich schaue wirklich nicht viel TV, aber ab und zu eben doch gern. Oder wird die Flimmerkiste sie noch mehr durcheinander bringen?
59,500
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3 ... umfursc-21
Was den Fernseher betrifft: Es gibt Babys, die vollkommen unbeeindruckt von dem Geflimmer und der Geräuschkulisse sind und wiederum Babys, die diese Beschallung extrem stört. Hier kannst du nur austesten, wie deine Kleine reagiert, ob sie unbeeindruckt bleibt oder mit Unruhe, Geschrei, etc. reagiert.
Ansonsten kann ich deine momentanige Situation sehr gut verstehen. Siehe die erste Zeit mit dem Kind bitte nicht als Belastung und Einschränkung sondern als Erweiterung des eigenen Horizontes. Lasse zu, dass du dich voll und ganz den Bedürfnissen deiner Maus hingibst. Akzeptiere, dass sie ein kleines, hilfloses Würmchen ist, das ausschließlich durch dich überlebt. Erkenne, dass ein Menschenbaby nur sehr wenige Unterschiede zu anderen Säugetieren hat und dementsprechend ein "Tragling" und kein "Liegling" ist. Körperkontakt ist genau so wie Nahrung überlebenswichtig - dazu wurden Anfang des letzten Jahrhunderts schon grausame Studien durchgeführt, die das belegen. Das mag für dich jetzt alles auf den ersten Blick sehr alternativ und ökologisch angehaucht klingen, aber ich kann dir versichern, dass ich alles andere als eine bornierte "Ökoschreckschraube" bin, im Gegenteil. ;-) Das alles sind nur meine Erfahrungen, die ich im Lauf der letzten 16 Jahre bei meinen vier Kindern gesammelt habe. Gerade bei meinen beiden Großen, vor 16 und 13 Jahren habe ich Fehler gemacht, die ich heute noch sehr gern rückgängig machen würde...
Sehe es auch unter dem Aspekt, dass diese für dich seltsam anmutende und durchaus sehr schwere Zeit, an der du das eine oder andere Mal hart an deine Grenzen stößt, die kürzeste, aber auch wichtigste und prägendste Zeit (Urvertrauen!) der gesamten Kindheit ist. Ich rede hier von 6 Monaten bis ca. 1 Jahr.
Wenn du weitere Lesetipps wünscht, die sich speziell mit der Thematik rund um die Bedürfnisse von Babys befasst, melde dich noch einmal. Wir haben hier einige sehr gute Buchempfehlungen auf Lager. ;-)
:byebye01:
Gisela
450
Sind die Buecher die Du meinst auf der Webseite angegeben? Ich habe mich dort schon mal umgeschaut und werde wohl das ein oder andere ueber den Link bei Amazon bestellen ;-) Gibt es sonst noch welche, die Du empfehlen kannst?
Und wenn ich schon mal dabei bin habe ich gleich noch eine Frage: wir haben heute um 14h einen Termin zur U3 beim Kinderarzt, dorthin muessen wir aber 45 min fahren. Isi ist gerade eingeschlafen und schlaeft dann auch meist gut 3 Stunden, d.h. sie wird wohl gerade dann wach werden, wenn wir losfahren muessen. Sollte ich sie vorher wecken und sehen, ob sie dann Hunger hat oder lieber einfach frueher losfahren (wobei sie dann vielleicht sowieso wach wird) und dann dort in Ruhe stillen und wickeln. Jetzt wo ich das so ueberlege, favorisiere ich doch eher die 2. Variante.
59,500
Mir ging es übrigens ähnlich wie dir, nur war der Grund für meine Einsamkeit mein Umzug mit meinen drei großen Kindern von Bayern nach NRW. Ich dachte anfangs auch, ich gehe vor Einsamkeit ein. Ich habe dann meine Prioritäten etwas verlagert, einige virtuelle Bekanntschaften geschlossen und fing wieder zu "leben" an. Klar, ich hatte dann mit vier Kindern viel Streß und wenig Zeit für mich, aber jetzt, wo der Jüngste drei Jahre alt wird, fange ich an, auch wieder mehr als Frau und nicht ausschließlich Mutter zu denken. Wenn du erst einmal den "Absprung" von berufstätiger Frau zu Vollzeitmama geschafft hast, sieht man sehr vieles anders.
:byebye01:
Gisela