SSPE als Spätfolge von Masern

claudi.1claudi.1

1,799

bearbeitet 12. 04. 2005, 15:00 in Kranke Kinder
Hallo,
eben war im RTL Mittagsmagazin eine Bericht über einen Jungen, welcher sich im Alter von 5 Monaten mit Masern infizierte und nun mit 6 Jahren an SSPE erkrankt ist und sterben wird. Das Kind hat sich im Wartezimmer eine KiA-Praxis angesteckt und die Mutter ist stinksauer. Sie sagte, daß ihr Sohn sterben muß, nur weil eine andere Mutter ihr Kind nicht hat impfen lassen.

Ich habe von dieser Krankheit eben zum ersten mal gehört. Tritt sowas öfters auf oder ist das nur ein aufgebauschter Beitrag, um die Bevölkerung zum Impfen anzuregen?

Claudia

Kommentare

  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    Die SSPE ist eine von vielen Komplikationen die nach einer MAserninfektion auftretten können.

    hab dir hier was dazu rausgesucht:
    Komplikationen
    Etwa 20% aller Masern-Infektionen gehen mit Komplikationen einher, wobei Mittelohrentzündung und Lungenentzündung die häufigsten sind.

    Masernkrupp
    Durch eine Kehlkopfentzündung mit Schwellung der Schleimhaut kommt es zu Heiserkeit und Atemnot bereits im Vorstadium. Siehe Krupphusten.

    Mittelohrentzündung
    Die Mittelohrentzündung, eventuell verbunden mit einer das Erkrankungsbild weiter komplizierenden Mastoiditis, ist die häufigste Komplikation der Masernerkrankung. Gefürchtet ist eine Schädigung des Hörvermögens und dadurch bedingte Probleme in der Schule.

    Masernpneumonie
    Primäre Masernpneumonie: Eine interstitielle Pneumonie mit Bronchiolitis, die sich hauptsächlich als Atemstörung äußert. Mittels körperlicher Untersuchung ist sie schwer zu diagnostizieren, so dass ein Röntgenbefund erforderlich ist.
    Bronchopneumonie als bakterielle Superinfektion: als bakterielle Superinfektion insbesondere nach oder bei einer interstitiellen Viruspneumonie auftretend.
    Riesenzellpneumonie: Eine seltene Pneumonie mit vielkernigen, von den Alveolarepithelien abstammenden Riesenzellen, pathognomonisch für Masern (Masernriesenzellen) und Keuchhusten, selten auch bei Diphtherie oder Grippe.

    Myokarditis
    Entzündung des Herzmuskels
    Eine Mykokarditis kann sich durch Herzjagen, Kurzatmigkeit, Beklemmung, Müdigkeit, blaßbläuliches Aussehen und niedrigen Blutdruck bemerkbar machen.

    Behandlung: Behandelt wird die Myokarditis mit Antibiotika; bei rheumatischem Fieber oder einer anderen Grund krankheit muss diese primär therapiert werden.

    Wichtig: Eine unzureichend behandelte oder verschleppte Myokarditis kann zu einer narbigen Veränderung des Herzmuskels und so zu eines Herzinsuffizienz (Herzschwäche) führen. Mitunter greift die Entzündung auch auf die Herzinnenhaut über und kann so eine Schwächung der Herzklappen verursachen

    Keratitis
    multiple, punktförmige, epitheliale Läsionen an der Kornea. In Entwicklungsländern sind die Masern eine der häufigsten Ursache der Erblindungen von Kindern
    Enzephalomyelitis
    3-10 Tage nach Exanthembeginn. Bei Patienten >6 Jahre häufiger als bei Kleinkindern. Fieber, Kopfschmerz, Bewußtseinstrübung, meningeale Reizung (Nackensteifigkeit, Erbrechen unter anderem ): Rückgang nach 1-3 Tagen. Bei leichten Formen ist keine Krankenhauseinweisung notwendig. Schwere Verlaufsformen äußern sich in epileptischen Anfällen und Funktionsstörungen des ZNS. Herdförmige oder diffuse Ausbreitung. Häufigkeit: Nach Einführung der Masernimpfung sank die Zahl ständig und liegt derzeit in Deutschland bei <10/Jahr. Letalität: 20%; Defektheilungen: 20-40%.


    Subakute sklerosierende Panenzephalitis (SSPE)
    Die Angaben über die Häufigkeit von SSPE schwanken zwischen 1 bis 22 pro 1 Mio. Masern-Fällen. Die Erkrankung tritt Monate bis 10 Jahre nach einer Maserninfektion auf.
    Quelle: Kommentar DDr. Maurer, Wien

    Stadium: psychische Störung und Demenz
    Stadium: Myoklonien, epileptische Anfälle
    Stadium: Dezerebrationssyndrom
    langsam progredienter Verlauf über 1-3 Jahre (Die SSPE zählt zu den sog. Slow Virus Infections)
    in 20% akuter Verlauf
    die Isolierung eines Masernvirus mit defektem M-Protein war möglich: "SSPE-Virus"
    Letalität 100% - der Verlauf führt immer zum Tod
    Thrombozytopenische Purpura
    2-3 Wochen nach Exanthemausbruch; spontane Rückbildung; selten.
    weitere Komplikationen
    Durchfall, Blinddarmentzündung, generalisierte Lymphadenitis

    Impfung
    Die Impfung gegen Masern soll als Masern-Mumps-Röteln-Impfung mit einem Kombinationsimpfstoff (MMR-Impfstoff) durchgeführt werden, in der Regel zwischen dem 12. und 15. Lebensmonat, möglichst bis zum Ende des 2. Lebensjahres, um den frühestmöglichen Impfschutz zu erreichen. Damit ist nach einmaliger Impfung bei 95% der Kinder ein ausreichender Impfschutz vorhanden. Da bei einer Durchimpfungsrate von weniger als 95% mit sporadischen Masernepidemien (alle 5 bis 7 Jahre) zu rechnen ist, müssen mit einer zweiten Impfung - frühestens vier Wochen nach der ersten - Impflücken geschlossen werden, um Impfversagern den entsprechenden Impfschutz zu gewähren.
    Steht bei einem Kind die Aufnahme in eine Kindereinrichtung an, kann die MMR-Impfung auch vor dem 12. Lebensmonat, jedoch nicht vor dem 9. Lebensmonat erfolgen, da im 1. Lebensjahr im Blut des Säuglings noch vorhandene mütterliche Antikörper die Impfviren neutralisieren können. Sofern die Erstimpfung vor dem 12. Lebensmonat erfolgte, sollte die MMR-Impfung bereits im 2. Lebensjahr wiederholt werden.
    Auch wenn von Eltern oder Impflingen angegeben wird, dass eine Masern-, Mumps- oder Rötelnerkrankung bereits durchgemacht wurde, sollte die zweite MMR-Impfung durchgeführt werden. Anamnestische Angaben über eine Masern- oder Rötelnerkrankung sind ohne mikrobiologisch-serologische Dokumentation der Erkrankungen unzuverlässig und nicht verwertbar. Es gibt keine Hinweise auf Nebenwirkungen nach mehrmaligen Masern-, Mumps- oder Rötelnimpfungen (siehe Diskussion unter Impfkritik)


    Deutschland: Die Eliminierung der Masern ist ein erklärtes Ziel der deutschen Gesundheitspolitik. "Es ist dafür Sorge zu tragen, dass die zweite MMR-Impfung so früh wie möglich, spätestens jedoch bis zum vollendeten 18. Lebensjahr nachgeholt wird; bei Mädchen wird damit auch der unverzichtbare Schutz vor einer Rötelnembryopathie gesichert." [http://www.rki.de/INFEKT/EPIBULL/2004/30_04.PDF
    Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) (PDF, ~150KB)] Stand: Juli 2004
    In Österreich: 2 Teilimpfungen im 2. Lebensjahr mit einem Mindestabstand von 1 Monat. Wiederholungen der Impfung bei Schuleintritt im 7. Lebensjahr und im 13. Lebensjahr vom öffentlichen Gesundheitsdienst kostenlos angeboten.
    herunterladbare Version des österreichischen Impfplans für 2003

    Impfkomplikationen
    Von Impfreaktionen sind die Impfkomplikationen abzugrenzen, die zu vorübergehenden oder anhaltenden Schäden oder gar zum Tod führen können. Prinzipiell ist zu sagen, dass ein direkter Zusammenhang mit einer Masernimpfung schwer zu beweisen ist. Andererseits ist es gerade in der Diskussion mit Impfgegnern sinnlos, auf diesem Standpunkt zu beharren. So soll festgehalten werden, dass es bei einer von 200.000 Impfungen zu einem Impfschaden mit bleibenden Folgen und auf ca 500.000 Impfungen ein Todesfall kommt.
    Da es sich bei der Masernimpfung um eine Impfung mit einem abgeschwächten Lebendimpfstoff handelt, können in 3-5% der Fälle so genannte Impfmasern auftreten. Diese stellen eine abgeschwächte Form der Masern dar: eine Konjunktivitis, eine Tracheitis, ein feiner Hautausschlag und sehr selten eine Otitis media können auftreten. Schwerwiegendere Folgen bei besonders empfänglichen Kindern sind denkbar oder möglich, solange Masernimpfungen durchgeführt werden müssen.

    Fieber und lokale Impfreaktionen wie Rötung, Schmerzen und Schwellungen an der Injektionsstelle können wie bei allen Impfungen vorkommen und sind als harmlose Nebenwirkungen zu betrachten
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe das auch gesehen, das Kind ist jetzt im Wachkoma und wird sterben. Fürchterlich!!!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ja, hab das auch gesehen. Eigentlich haben wir Angelina damals nur gegen Windpocken impfen lassen weil in Italien gerade diese Epidemie war und wir nicht riskieren wollten das sie sich am Flughafen ansteckt. Bin damals auch davon aus gegangen das Masern relativ harmlos verläuft wenn man das Kind im abgedunkelten Raum hällt und es ausreichend trinkt. Giuliana wird auf jeden Fall auch geimpft werden !!!!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    claudi.1 schrieb:
    .....Tritt sowas öfters auf oder ist das nur ein aufgebauschter Beitrag, um die Bevölkerung zum Impfen anzuregen?
    AnjaH schrieb:
    Die Angaben über die Häufigkeit von SSPE schwanken zwischen 1 bis 22 pro 1 Mio.
    So traurig es für diese Familie ist, für mich persönlich ist das bei diesen Zahlen eine Kampagne.

    Woher weiß diese Frau, dass das Kind "der anderen" durch bewußtes Nichtimpfen erkrankt ist und nicht vielleicht ein Kind ist, welches nicht geimpft werden durfte? War RTL dabei, als sich dieses Kind in der Praxis bei "dem anderen Kind" angesteckt hat?

    Sorry, aber für diese Aufmachung von Berichterstattung fehlt mir das Verständnis.

    :byebye01:

    Gisela
  • claudi.1claudi.1

    1,799

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Genau das waren auch meine Gedanken.
    Der Junge soll sich im Wartezimmer bei einer erkrankten 11-Jährigen angesteckt haben. Das man das nach Jahren noch weiß, ist schon beachtlich.
    Ich wäre deswegen dafür, das in Wartezimmern erkrankte Kinder von Kindern die nur zur Vorsorge da sind, getrennt warten. Als ich Baby war, gab es eine Mütterberatung, da waren dann nur Babys, die zur Routineuntersuchung kamen. Aber das hat mit dem obigen Fall eigentlich nichts mehr zu tun.
    Anja schrieb:
    Da es sich bei der Masernimpfung um eine Impfung mit einem abgeschwächten Lebendimpfstoff handelt, können in 3-5% der Fälle so genannte Impfmasern auftreten. Diese stellen eine abgeschwächte Form der Masern dar:
    Dann kann theoretisch ein Kind welches geimpft wurde, auch an SSPE erkranken? Davon mal abgesehen, sind die 1-22 auf 1 Mio. ein sehr geringer Anteil. So wie es in diesem Beitrag beschrieben wurde, tritt diese Erkrankung öfters auf. Die taten ja grad so, als würde das häufig eintreten.
  • LydiaLydia

    1,098

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Woher weiß die Frau überhaupt, daß das andere Kind damals Masern hatte? Wenn dessen Mutter es gesagt oder man es gesehen hat, frag ich mich, weshalb die KiA-Praxis es ins selbe Wartezimmer, in dem auch ein Säugling ist, hat setzen lassen.

    Unsere KiÄ hat 2 Wartezimmer und wenn ein Kind etwas ansteckendes (außer Erkältung) hat, kommt es mit Begleitperson alleine in den kleineren Warteraum und die Tür wird geschlossen. Weiterhin habe ich auch schon mal an der Rezetion gestanden, um auf ein Rezept zu warten und eine Frau mit Kind kam rein und meinte, das Kind hätte Windpocken, worauf sie gebeten wurde kurz mit dem Kind im Treppenhaus zu warten.

    Vielleicht sind solche Vorsichtsmaßnahmen nicht überall gleich - aber mir kommt der ganze Bericht auch eher etwas komisch und nach "ich such noch einen Aufreißer für meine Sendung" vor. Die machen das ja dann immer ganz toll, gleich am Anfang und vor jeder Werbung kommt dann zig mal " und nach der Werbung haben wir noch dieses Thema für sie...", damit nur ja viele dran bleiben...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also bei uns sind die Vorsichtsmaßnahmen auch so. Mal ehrlich, das hätte auch ein Kind bei Aldi sein können. Ich denke daran sollte man sich nicht aufziehen, aber der Grundgedanke, das Masern nur überleben können, wenn sie sich weiterentwickeln können (und das ist nun mal durch eine fehlende Impfung) den sollte man diskutieren bzw. überdenken.

    Mein Freund hatte als Erwachsener die Masern und ich sag euch, der hat ziemlich gelitten. Er hat drei Wochen flach gelegen. Auch wenn es keine Spätfolgen hat, man muss auch mal daran denken.

    Also ich lasse auf jeden Fall gegen Masern impfen und ich wäre auch ziemlich sauer, wenn mein Sohn sich jetzt von einem Kind anstecken würde, das nur weil er eine "Wir wollen das erst einmal disskutieren und überdenken, Mama" hat, nicht geimpft ist. Sorry, da habe ich genug von in unserem Ökokindergarten und letztendlich sind deren Kinder kränklicher als die anderen ;-)

    Damit hat RTL genau das erreicht, was erreicht werden sollte, auch bei einigen hier, man denkt noch einmal genau nacht, was richtig und falsch ist. Ich finde es nur schade, das das erst kommt, wenn RTL, gerade RTL :roll: so etwas bringt, dabei ist das in der Impfbroschüre, die jeder bekommen sollte, ganz genau erklärt.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    RTL hat in etwa das Niveau der Bildzeitung.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eben, aber die Impfbroschüre sicher nicht. Aber man muss eben den Leuten so vor den Kopf stoßen, das sie es kapieren. :roll: Das sind nämlich die, die sagen "ich hab mal gehört, das Impfen ist nicht gut, warum weiss ich nicht, ach dann lass ich es mal" oder die die sagen " nee Vorsorge Untersuchungen oder Impfen, das brauch ist nicht, keine Zeit" :flaming01: (die schauen lieber RTL :fies02:
  • LydiaLydia

    1,098

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Denke auch, daß RTL - ähnlich wie die Bild-Zeitung - viele Menschen erreicht. Deren Ziel mit solchen Artikeln/Berichten ist natürlich, möglichst viele Leser/hohe Einschaltquoten zu erhalten. Wenn so etwas die Zuschauer zum Nachdenken über Impfschutz anregt und nicht nur zum "Furchtbar-finden" ist das bis zu einem gewissen Grad auch legitim (schlimm finde ich allerdings, daß die die schrecklichsten Bilder oft x-mal in so ner Sendung bringen, wo 1-2mal auch reichen würde und das auch noch mittags bzw. zu wirklich fast jeder Tageszeit).

    Richtig klasse wär natürlich (oder hat RTL das sogar getan? Hab die Sendung nicht gesehen), wenn sie vielleicht am Schluß so eines Berichts sowas bringen würden wie: "Und trotz solcher Risiken sind bisher nur ...% aller Kinder in Deutschland gegen Masern geimpft." oder von mir aus auch in anderer abgeschwächter Form, um die Leute erst recht zum Nachdenken über Impfschutz anzuregen.
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Man kann an solch ein Thema auch weniger reißerisch herangehen wie dieser Bericht von spiegel-online zeigt:
    FEHLENDER IMPFSCHUTZ

    Masern-Todesfälle zahlreicher als angenommen


    In Deutschland sterben fünf Mal mehr Kinder an den Masern als bisher angenommen. Grund ist eine Hirninfektion, die oft erst Jahre nach der Masernerkrankung auftritt und tödlich verläuft. Mediziner kritisierten die Impfmüdigkeit der Deutschen.


    DPA
    Impfung: Schützt auch vor Hirnentzündung SSPE
    Bielefeld/Köln - Beim Berliner Robert Koch-Institut war man bisher bundesweit von einem bis zwei Maserntoten pro Jahr ausgegangen. Wie der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte berichtete, sterben jedoch seit 1988 pro Jahr zwischen fünf und zehn Kindern an der tödlichen, vom Masernvirus ausgelösten Hirnentzündung SSPE (Subakute sklerosierende Panenzephalitis). Die Zahlen stammen vom Institut für Virologie und Immunbiologie der Universität Würzburg, das sich auf SSPE-Fälle spezialisiert hat.

    Der Kinderärzteverband rief Eltern eindringlich zum Impfen ihrer Kinder auf. SSPE ist nicht ansteckend und ähnelt der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit. Sie tritt mitunter erst zehn Jahre nach der Maserninfektion auf. Ausgelöst wird SSPE von Masernviren, die ins Gehirn eindringen und dort Nervenzellen zerstören. Die Hirnentzündung tritt nur bei sehr wenigen Masern-Infizierten auf, die Statistiken schwanken zwischen einem und 20 Fällen pro eine Million Infektionen.

    "Wir wissen nicht, weshalb bei manchen Menschen diese Erkrankung ausbricht und bei anderen nicht", sagte Heinz Schmitt von der Universitätsklinik Mainz, der die Ständige Impfkommission des Robert-Koch-Instituts leitet. "Jungen scheinen häufiger betroffen zu sein als Mädchen. Eine Therapie gegen die SSPE gibt es leider nicht." Je jünger Kinder bei einer Maserninfektion seien, desto höher sei das Risiko, später an einer SSPE zu erkranken. Studien in Großbritannien hatten ergeben, dass das SSPE-Risiko bei an Masern erkrankten Kindern bis zu einem Jahr sogar bei 1 zu 5000 liegt.

    Derzeit bekommen nach Angaben des Kinderärzteverbandes in Deutschland nur 85 Prozent der Kinder die erste Masernimpfung, bei der zweiten Impfung sind es nur noch 60 Prozent. Nach Expertenansicht wären 90 Prozent bei beiden Impfungen notwendig, um das Masernvirus wie etwa in Nord- und Südamerika zu eliminieren. Die Impfmüdigkeit in Deutschland behindere die angestrebte Ausrottung der Masern in Europa, erklärte der Verband.

    Gegner von Impfungen mit abgeschwächten Erregern, wie auch im Falle der Masern, warnen unter anderem vor Impfkomplikationen. Außerdem müsse ein Kind die Kinderkrankheiten durchmachen, argumentieren sie, um so bei später auftretenden Erkrankungen besser geschützt zu sein. Für die meisten Ärzte steht hingegen fest, dass eine unterlassene Impfung weitaus gefährlicher ist als die relativ selten auftretenden Impfkomplikationen. In Deutschland ist die Impfung gegen die Masern freiwillig, eine Pflicht besteht nicht.
  • claudi.1claudi.1

    1,799

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das sollte keine Impfen Pro/Contra Diskussion werden. Ich wollte lediglich Hintergrundinformationen über SSPE, da ich zum ersten mal davon gehört habe.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nene, keine Angst, Claudia, wir diskutieren nur Pro & Contra Berichterstattung diverser Medien. ;-)
    Für Pro & Contra Impfen schwirren in diesem Forum schon zig andere Threads. :eek02:

    :byebye01:

    Gisela
  • claudi.1claudi.1

    1,799

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die Berichterstattung ist schon recht seltsam bei einigen "Institutionen".

    Aber nochmal zurück auf meine Frage: Könnte bei den Impfmasern später auch SSPE auftreten? (Soll nicht für/gegen Impfen sein, nur als Hintergrundwissen).
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    claudi.1 schrieb:
    Aber nochmal zurück auf meine Frage: Könnte bei den Impfmasern später auch SSPE auftreten? (Soll nicht für/gegen Impfen sein, nur als Hintergrundwissen).
    Nach Info der Arbeitsgemeinschaft Masern, die dem Grünen Kreuz unterstellt ist, ist in der Literatur nicht ein Fall bekannt. Inwieweit die impfkritische Seite andere Zahlen hat, kann ich dir leider nicht sagen, ich wüßte auch nicht, wohin man sich adhoc wenden könnte. :traurig04:

    :byebye01:

    Gisela
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