Rauchende Omas schaden auch Enkeln

EowynEowyn

27,156

bearbeitet 16. 04. 2005, 20:54 in Kranke Kinder
ASTHMA

Rauchende Omas schaden auch Enkeln

Wenn Großmütter regelmäßig zu Zigarette gegriffen haben, dann leiden auch Jahrzehnte später noch ihre Enkel darunter. Asthma-Fälle bei Kindern häufen sich, auch wenn die Mutter selbst nicht raucht.


Ob Kinder an Asthma erkranken, hängt auch vom Rauchverhalten ihrer Großmütter ab. Das hat eine Untersuchung von Medizinern der University of California in Los Angeles ergeben. Die schädliche Wirkung von Tabak kann über Generationen weitergegeben werden, auch wenn bei den direkten Nachkommen keine Schäden erkennbar sind, berichtet das Team von Frank Gilliland in der Fachzeitschrift "Chest".

Die Wissenschaftler untersuchten 908 Kinder, von denen 338 bis zum fünften Lebensjahr Asthma entwickelten. Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft rauchten, haben eine 1,5-fach größere Wahrscheinlichkeit, an Asthma zu erkranken. Wenn nur die Großmutter, nicht aber die Mutter, während der Schwangerschaft geraucht hat, besteht für das Kind ein 1,8-fach erhöhtes Risiko, an Asthma zu erkranken. Wenn sowohl Großmutter als auch Mutter während ihrer Schwangerschaften geraucht hatten, hat das Kind sogar ein 2,6-fach erhöhtes Asthma-Risiko.

Gilliland vermutet, dass die Wirkstoffe des Tabaks ein Kind auf zwei Arten beeinflussen und zu einer erhöhten Anfälligkeit für Asthma führen. Zum einen werden die Mitochondrien, die Energie-Fabriken der Zellen, geschädigt. Da die Mitochondrien-DNS immer über die mütterliche Linie vererbt wird, werden auch etwaige Schäden über die Mutter an die Kinder weitergegeben. Zum anderen schädigt der Tabak die DNS in den Eizellen der Mädchen. Das geschädigte Erbgut schwäche dann das Immunsystem der Enkel, schreibt Gilliland.

Kommentare

  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :???: Na toll. Weder mein Mann noch ich haben je geraucht, aber unsere Mütter qualm(t)en wie die Schlote....
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hätte auch nicht gedacht, dass sich das noch so lange auswirkt :shock: Meine Eltern haben früher auch geraucht. Wer in der Generation hat das nicht? Die haben noch zu einer Zeit damit angefangen als die Risiken noch nicht bekannt waren. Aber darauf kann sich heute niemand mehr berufen. Und jetzt sollten sich Raucher auch noch vor Augen führen, dass sie damit langfristig auch ihren Nachkommen noch Schaden zufügen. Ein Grund mehr die Finger von Zigaretten und co zu lassen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube, dass wir mit noch mehr Altlasten der 70er rumlaufen, als uns bewusst ist.

    Rauchen
    Alkoholkonsum ( war ja auch echt massiv in der Zeit)
    Keine Kat´s in den Autos
    Belastete Lebensmittel
    unbedarft zu früh gefütterte nicht altersgerechte Nahrung
    Umweltbelastungen durch Dünger, Abgase, Pflanzenschutz
    Holzbehandlungslasur Xyladecor ( PCP Lindan) wurde standardmässig
    in Innenräumen benutzt *örks*

    etc.

    Wenn ich überlege, was uns so zugemutet wurde :flaming01:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Holzbehandlungslasur Xyladecor ( PCP Lindan) wurde standardmässig
    in Innenräumen benutzt *örks*

    Deshalb hab ich ja heute noch Schiß.
    Die Wohnung in der ich aufgewachsen bin ist quasi tapeziert mit Holzbalken und Plunder, der kräftig mit Xyladecor getränkt war. Ich hatte als Kind schon Migräne, meine Eltern beide Depressionen, meine Mutter hat Asthma, mein Vater ist Ekzematiker, hat Schlafapnoe und Hornhautablösungen an beiden Augen...
    Meinen Eltern hab ich schon vor 15 Jahren empfohlen eine Schadstoffmessung in der Wohnung zu machen, was sie aber abgelehnt haben - ist ihnen zu teuer... :???:
    Meine Mutter hat auch geraucht, als sie mit mir schwanger war.

    Meine Migräne war einige Zeit nach dem kompletten Auszug zuhause weg, meine Neurodermitis fast weg. Gut, das könnte auch psychische Ursachen haben, aber ich bekomme heute noch sofort Kopfschmerzen, wenn jemand seinen Jägerzaun bepinselt...

    Und Ben´s Papa raucht Kette... :???:
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sorry, das ist eine amerikanische Studie, die schon vor Jahrzehnten eine regelrechte Treibjagd auf Raucher starten, und wirklich vor nichts zurückschrecken.
  • ataspisataspis

    506

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jauchzerle,

    meinst Du, das ist so übertrieben wie es dargestellt wurde?

    Ich bin ganz stolz auf meine Schwiegis, dass sie vor ca. 2 Jahren endlich mit dem Rauchen aufgehört haben. Aber wäre ja schon mist!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    na dann muß ich mich doch mal als "verhasste Raucherin" outen... ;-) -
    mit dem Hinweis,meine Mama raucht heftig,ich habe keinerlei Asthmaprobleme,mein Großer und mein Mittlerer auch nicht und der Kleinste zeigt auch keinerlei Probleme mit der Atmung.
    Sicherlich ist`s nicht rühmlich für mich o.a. - grade im Hinblick auf die Kinder (das schlechte Gewissen ist immer irgendwo in meinem Kopf) - aber ich denke, man darf solche Studien auch nicht überbewerten. Ich habe auch lange überlegt,ob im Hinblick hierauf das Stillen überhaupt anzuraten ist. Glücklicherweise wurde ich von meiner Hebi u.a. davon überzeugt. Klar sollte man hierbei auch auf Einiges achten - aber,so ist es ja auch bei Medikamenten,man muß einfach den Nutzen mit den restlichen "Nebenwirkungen" abwägen.Wir fahren bisher gut mit dieser Entscheidung.
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ ataspis
    ich halte diese ganze Hetzjagt auf Raucher für unverschämt und übertrieben.
    Dazu muss ich sagen, ich bin seit Anfang 2003 Exraucherin. Aber trotzdem bin ich eher gemäßigt, ich gönne jedem seine Zigarette, und geh auch mit vor die Tür, wenn der Besuch rauchen möchte.
    Daß es nicht gesund ist, ist klar, aber rauchen hat nicht diese Wirkung auf den Organismus, den andere Drogen haben.
    Weder ist es ein Rauschmittel (also zumindest nicht wenns aus dem Supermarkt kommt) noch wirkt es bewustseinsverändernd, wie es zum Beispiel der sehr gefährlichere Alkohol tut.
    Abgesehen davon, finde ich es richtiggehend menschenverachtend, wenn man doppelmoralistisch Suchterkrankungen definiert, und Behandlungen bezahlt, gleichzeitig aber die daran erkrankte Bevölkerung so offensiv/aggressiv unter Druck setzt und ohne das mindeste Maß an Schamgefühl so fieß an der Steuerschraube dreht.
    Das ist doch nichts anderes als gezielte Ausbeutung von Suchtkranken.

    zurück zur eigentlichen Frage:
    Klar gibt es Folgeerkrankungen, aber ich meine, man kann nicht einfach nach 10 jahren einen beliebigen Teil der Bevölkerung nehmen, und dann schauen: Die rauchen? Da gibts Astma, die Muttis rauchen nicht?? Klar, die Omas warens !!!
    Es wird nicht auf die regionale Gegend eingegangen, es geht um Amerikaner, die mit ihrer Umwelt schlimmer umgehen, als ich mit meinem Abfalleimer, die keine Bürgersteige haben, weil das Land einfach zu groß ist, in dem das Kyoto-Protokoll regelmäßig als Dummfug dargestellt wird, weil gewissen Regierungskreise dann weniger Öl verkaufen.
    Nix gegen Amis, ich find die irgendwie süß, aber deren Studien glaub ich kein Stück.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Klar ist die Raucherei Mist - für uns Nichtraucher allein des Miefs wegen - mein Stiefvater qualmt wie ein Schlot und wird es morgen beim Besuch mit unserem Lütten sicher auch nicht einstellen.

    Ich hasse es - aber mal ehrlich, was bringt es, wenn wir uns jetzt über die Raucherei unserer Mütter aufregen, die sie damals gemacht haben?

    Das ist eh zu spät! Vergossene Milch sozusagen. Da versuch ich morgen doch lieber, meinen Mumm zusammenzunehmen und meinem Herrn Papa zu sagen, dasds er im Freien rauchen soll und nicht direkt in der Wirtschaft (oder wo auch immer wir sind) mit dem Kleinen in unmittelbarer Nähe.

    Ich finde, es ist gut die Risiken zu kennen, aber es macht Sinn in die Zukunft zu schauen und zu gucken, wie man die Gefahren irgendwie einschränken kann - und dabei noch einigermaßen rational handelt.

    Beispiel gefällig? Ich habe kaputte Nieren, die wohl irgendwann den Geist aufgeben. Mein Kleiner hat die wahrscheinlich geerbt. Jetzt gab es verschiedene Möglichkeiten:

    1.) Keine Kinder kriegen - traurig, oder? Zumal Fachärzte meinen, dass die Erkrankung frühestens mit Mitte 30 akut werden kann und sich bis dahin in der Medizin sehr sehr viel getan haben wird.

    2.) Nabelschnurblut, von dem keiner genau weiß, wie und ob es funktioniert - einer der führenden Professoren auf diesem Gebiet hat nach Aussage seines Assistenten (mit dem ich persönlich telefoniert habe) dazu folgendes gesagt: "Liebe Eltern! Kauft euren Kleinen besser nen gescheiten Fahrradhelm - damit sichert ihr das Leben eures Kindes mehr ab."

    Also warte ich ab, versuche wissenstechnisch af dem aktuellen Stand zu bleiben und spare evt. Geld an und ansonsten werde ich mich nicht verrückt machen und beschließen, dass bei mir die Krankheit erst ausbricht, wenn ich über 75 bin und bei meinem Kleinen gar nichts ist oder wenn, dass es auch erst gaaaaanz spät zutage tritt....

    :o)

    Grüße

    Rut
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