Trauma?

bearbeitet 15. 04. 2005, 23:14 in Kleinkinder
Hallo, ich brauche wirklich mal Hilfe.

Folgendes: Mein Sohn Jannik wurde mit 5 Monaten am Kopf operiert. Er lag insgesamt 10 Tage im Krankenhaus, wovon er etwa 3 Tage die Augen auf Grund einer Schwellung nicht aufbekam.

Bevor er ins Krankenhaus kam, hat er Nachts gut in seinem Bettchen geschlafen, ohne größere Probleme. Genau wie sein großer Bruder, der seit der Geburt im eigenen Bett schläft.

Tobias wird im Juli 3 und geht nach wie vor unkompliziert zu Bett. Wir legen ihn hin, machen das Licht aus, die Tür zu und er ist ruhig und schläft. Absolut traumhaft.

Bei Jannik entwickelte sich folgendes:

Als wir aus dem Krankenhaus kamen, hat er Nachts in seinem Bett nur noch Theater gemacht. Nach 2 oder 3 Wochen haben wir es einfach nicht mehr ausgehalten und haben ihn zu uns ins Bett geholt (FEHLER! Ich weiß, aber nach 3 Wochen ohne richtigen Schlaf, ist einem das sowas von egal, hauptsache mal wieder schlafen). Dort schlief er zwar, rappelt im Schlaf aber wie verrückt.

Irgendwann war uns das zu doof, weil wir so dann auch nicht mehr schlafen konnte, also schlief einer von uns mit dem Kurzen auf der Schlafcouch im Wohnzimmer und der andere schlief im Bett und das halt abwechselnd.

Klar, das ist kein Dauerzustand. Jannik ist mitlerweile 1 1/2 und soll eigentlich wieder in sein Bett.

Wir haben es nun mehrfach probiert. Das Problem ist, sobald er sein Bett nur sieht, geschweige denn reingelegt wird, schiebt er so eine Panik und schreit, als würde er den leibhaftigen Teufel sehen, das ist jetzt kein Witz.

Es ist keine Trotzreaktion, sondern man sieht, das er Angst hat.

Kann das eine Art Trauma sein? Vielleicht, daß er mit dem Gitterbett das Krankenhaus verbindet, weil er da ja auch ein Gitterbett hatte?

Er schläft die Nächte total unruhig, tritt und schlägt im Schlaf teilweise um sich und wühlt und dreht sich in alle Richtungen.

Ich weiß da einfach nicht weiter. Hab auch schon Bücher gelesen (Jedes Kind kann schlafen lernen etc.), aber das würde bei Jannik nie klappen, denn er hat wirklich absolute Panik im Bett.

Was kann man bei sowas tun?

Kommentare

  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    Als erstes solltet ihr euch an einen Psychologen wenden, denn das der kleine Ängste hat sieht man. Das bekommt ihr aber nicht alleine inden Griff.

    Dann, was ist so schlimm daran das der kleine bei euch im Bett schläft?
    Wir haben hier einige Familien die seit JAhren das Familienbett praktizieren.
    Und wenn euer Kleiner nach dem KH eben noch eure Nähe braucht, dann gebt sie ihm doch.

    Das mit der Unruhe würde ich beim Psychologen ansprechen. ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Diese Antwort erstaunt mich total, weil es überall immer heißt, es wär die totale Sünde.

    Ich hab halt Angst, das er sich irgendwann vielleicht gar net mehr daran gewöhnt, alleine zu schlafen.

    Und was wäre, wenn wir dann irgendwann mal auf nem Abend weg wollten und er nicht schläft, weil wir net da sind?

    Wir sind, seit der Große da ist, nie weg gewesen, weil die Kids immer an erster Stelle stehen, aber irgendwann mal ins Kino oder so wär ja echt schön, aber was tut man dann?

    Und zu den Ängsten: Er ist generell ein totaler Draufgänger, er ist lebhaft, fröhlich und total clever. Er hat halt nur diese Angst vor seinem Bett! Er hat keine Angst vor anderen Menschen oder sonst irgendwas... er ist eigentlich von beiden Kindern der mutigere und unerschrockenere.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Melanie,

    ich schließe mich Anja komplett an. Wende dich an den sozialpädagogischen Dienst der Caritas. Die haben speziell ausgebildete Kindertherapeuten und auch immer Ansprechpartner außer Haus, falls das Problem eueres Zwerges nicht intern gelöst werden kann.

    Zum Familienbett unf Fortgehen möchte ich aber auch noch etwas sagen: Sehe es als das, was es ist: Ein Ausnahmezustand. Wenn die Ängste deines Kleinen beseitigt wurden und er wieder in seinem Bettchen schläft (das wird er, weil er es ja kennt), könnt ihr euch immer noch Auszeiten nehmen. Aber momentan braucht er euch einfach und das würde ich berücksichtigen und meine eigenen Interessen solange hinten anstellen.

    :byebye01:

    Gisela
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Diese Antwort erstaunt mich total, weil es überall immer heißt, es wär die totale Sünde.

    Ich hab halt Angst, das er sich irgendwann vielleicht gar net mehr daran gewöhnt, alleine zu schlafen.
    Jaja, ich sehe auch immer die "Selbst-Schuld"-Blicke, wenn ich erzähle, dass Jolina weder alleine einschlafen kann, noch durchschläft. Und wenn ich sage, dass sie den grössten Teil der Nacht in unserem Bett pennt, dann kommen noch die "Selbst-Schuld"-Sprüche.
    Ich war immer absolute Familienbettgegnerin und das ging auch 7 Monate lang sehr gut. :roll: Im Alter von 7 Monaten hatte Jolina die gleiche Panik beim Hinlegen, von der du erzählst. Aber sie war weder im Krankenhaus noch hat sie ein schlimmes Erlebnis im Bett gehabt. Wir haben sie dann mit viel Geduld wieder daran gewöhnt, wenigstens in ihrem Bett einzuschlafen und ihren Mittagsschlaf komplett da drin zu halten. Dazu mussten wir aber anfangs bis zu einer Stunde Händchen halten. Händchen halten tun wir heute noch und wie schon gesagt, ab spätestens 0 Uhr kann man sie in ihrem Bett nicht mehr zum Weiterschlafen bringen.
    Was sollen wir auch tun? Wir können sie nicht zwingen und ehrlich gesagt, bin ich mittlerweile auch bequem geworden. Es ist nun mal einfacher beim stündlichen Schnullernachschieben nur den Arm auszustrecken als 500x die Nacht vor ihrem Bett zu sitzen.
    Ob es bei euch ein Trauma ist, kann ich dir nicht beantworten. Um sicher zu gehen, würde ich die Vorschläge von Anja und Gisela befolgen.
    Aber mach dir mal kein Kopf wegen dem Familienbett! Mein Standardspruch ist mittlerweile, dass Jolina bestimmt spätestens dann aus unserem Bett auszieht, wenn der 1. Freund bei ihr übernachtet. :biggrin: Und das von mir, der ehemaligen Familienbettgegnerin. :oops:
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Außerdem muss man es auch keinem erzählen. Mittlerweile denk ich mir wirklich, daß es niemanden was angeht, wie die Schlafgewohnheiten meiner Familie sind.
    Ich sag ja auch niemanden, wann mein großer Sohn nachts ein Glas Wasser holt und wie oft ich nachts zur Toilette muss.
    Wenn mich Bekannte oder Verwandte fragen, ob der kleine gut schläft, sag ich einfach: Ja.
    Der Rest ist Privatsache. Man wird eh für absolut alles verurteilt, egal, ob richtig oder falsch. Das ist eben Ansichtsache. Du bist niemandem Rechenschaft schuldig, und auch die Wahrheitspflicht hat ihre Grenzen.
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @jauchzerle: ich schließe mich komplett an- hat aber lange gedauert bis ich auch dieser meinung war :oops:
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    jauchzerle schrieb:
    Außerdem muss man es auch keinem erzählen. Mittlerweile denk ich mir wirklich, daß es niemanden was angeht, wie die Schlafgewohnheiten meiner Familie sind.
    Aber das ist ja genau das Problem, warum sich so viele Mütter diesen Druck machen. Wenn jeder darüber freimütig reden würde, dann wüssten alle, dass das mit dem Familienbett ganz normal ist.
    Seit dem ich offen darüber rede, höre ich auch immer wieder mal so unter vorgehaltener Hand:"Ja, so war das bei uns damals auch!"
    Ich finde es schade, dass beim Thema Kind anscheinend so viel geflunkert wird. Und nicht jede Mutter ist im Inet in Foren unterwegs, wo sie dann erfahren kann, dass das ja doch alles ganz normal ist. :roll:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin ja eher der Pragmatiker...
    Vielleicht könntet ihr ihn ja ganz langsam wieder an das Bett gewöhnen als etwas ganz normales und ungefährliches? Vielleicht die eine Gitterseite rausnehmen und es an euer Bett dranstellen, so daß er den Kontakt zu euch hat, aber trotzdem in seinem Bettchen liegt. Die restlichen Seiten des Bettes mit einem weich gepolsterten Komplettnestchen "verkleiden", damit er keine Gitterstäbe sieht und etwas geborgener liegt (Ben hat so ein Komplettnest und er liebt sein Bett seitdem).
    Tagsüber mit ihm um das Bettchen herum spielen, im Bettchen spielen, toben, kuscheln, bis er es erst als etwas normales udnd dann als etwas positives sieht, wo er besonders viel Aufmerksamkeit bekommt und besonders schöne Spiele.

    Anfangs dachte ich auch, das gäbe eine falsche Prägung, so daß er das Bett dann als Spielplatz ansieht - aber das war nicht so. Seit da drin auch gespielt wird, geht er gerne schlafen, manchmal setzt er sich auch nochmal hin und plappert mit seinem Bären bis er wegkippt, aber immer friedlich und ich gehe sofort nach dem Hinlegen aus dem Zimmer. Und weil immer Spielzeug am Fußende liegt, weckt er mich manchmal morgens garnicht, wenn er aufwacht, sondern spielt erstmal ein bißchen... das beschert mir morgens manchmal eine Stunde mehr Schlaf. ;-)
    Wenn ich daran denke, was das vor 3 Monaten noch für ein Drama war und welches hysterische Geschrei, sobald der Hintern die Matratze berührt hat... :roll:
    Wir waren auch direkt vor dem Umzug von Wiege in Gitterbett 2 Tage im Krankenhaus (wegen Wickeltischsturz) und ich habe das Schlaftheater auch viel darauf geschoben, denn in der Wiege hat er immer problemlos geschlafen, im Krankenhaus dann zum ersten Mal hinter Gittern, angeschlossen an die Überwachungsmonitore. Ich war zwar die ganze Zeit mit dabei, aber für Ben war es trotzdem schlimm und er hat kaum geschlafen...
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Huetchen, ich flunkere nicht, nur sehe ich eben viele Dinge nicht als Problem an, das ich mit externen Personen diskutieren muss.
    Klar geb ich zu, daß wir ein Teilzeit-Familienbett haben, daß Jakob nicht alleine einschläft. Aber wenn mich einer frägt, wie es mit dem schlafen klappt, dann kann ich ruhigen Gewissens sagen, daß es gut geht, weil wir entspannt damit umgehen.
    Wenn dann einer meint, wir würden Jakob nicht mehr aus dem Bett kriegen, dem antworte ich, daß er es bis zu seiner Hochzeit schon lernen würde. Wenn sich die Leute dann blöd angeredet vorkommen, fangen sie meist an zu reflektieren ;-)
    Ich höre von vielen Müttern immer noch, was sie alles veranstalten, damit die Kinder alleine schlafen, irgendwann fällt denen meist auf, daß ich nicht in dieses kollektive Stöhnschimpfen mit einfalle, und dann wird nachgefragt. Dann kommen meine 5 Sätze, vom knappen Jahr im Bett stillen (und natürlich der unvermeidliche Blick auf meinen Busen :biggrin: ) und dann fragen sie, wie ich ihn aus dem Bett gekriegt habe.
    Und ich antworte wahrheitsgemäß: wenn er schläft trag ich ihn in sein Bett und er weiß daß er darin aufwachen wird und hat kein Problem damit.
    Sollte er nachts wach werden hole ich ihn früher ins Bett.
    Unterm Strich machen die meisten das alles nicht anders, aber mit viel mehr Ärger im Bauch.
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