Mal wieder ne Tragetuchfrage!

KückenKücken

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bearbeitet 15. 04. 2005, 22:43 in Plauderecke
Hallöchen!
Habe heute auf der Staße eine Mutti gesehen die ihr Baby verkehrt herum im Tragetuch hatte.
Kann man die Baby´s so rum reinsetzen? Ist das nicht schädlich für den Rücken?
LG Jessica

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist schädlich für den Rücken und von der Psyche her auch nicht zu empfehlen, da die Kinder den vielen auf sie einstürmenden Eindrücken dann wehrlos ausgeliefert sind.

    Dydimos schrieb:
    Die Kreuztrage nach vorn
    Manche Kinder finden es gut, mit Blickrichtung nach vorne getragen zu werden, was natürlich auch im Tragetuch geht.
    Wir empfehlen diese Variante nicht. Weder im Tragetuch noch in jeder anderen Tragehilfe und zwar aus diesen Gründen:
    Die Beinchen hängen in der Luft, das Kind kann sie nicht abstützen und die Spreiz-Anhock-Haltung ist nicht gegeben.
    Der runde Rücken wird nicht gestützt. Das Baby wird vielmehr zu einem Hohlkreuz veranlasst.
    Das Baby kann "bedrohliche" Situationen nicht durch einen schnellen Blickkontakt mit Ihnen überprüfen.
    Es kann sich außerdem der vielen Reizen kaum entziehen, selbst wenn es müde wird.


    Blick nach vorn - Ein Kommentar von Dr. Evelin Kirkilionis


    Von dem Tragen weg vom Körper orientiert halte ich nicht viel.
    Bei dieser Trageweise gehen eigentlich alle Vorteile des Tragens, die die anatomische Seite betreffen, verloren. Die Kinder nehmen keine ideale Beinhaltung mehr ein, die der Hüftdysplasie vorbeugt, diese Trageweise unterstützt sie eher.
    Die Rumpfhaltung ist für einen Säugling ungeeignet, da bei Tragebeuteln oder mit Tragetuch die Träger bzw. die Tuchbahnen von vorn über die Schultern des Kindes ziehen und sie nach hinten drücken, so dass eine ungünstige aufrechte Haltung forciert wird, die gegebenenfalls ein für dieses Alter unphysiologisches Hohlkreuz veranlasst.
    Zudem sitzt ein Kind nicht auf dem Po mit Windelpaket, vielmehr wird das Gewicht auf die noch knorpeligen Strukturen der Symphyse, des Beckens verlagert, d. h. es sitzt auf dem Schritt, bei Jungen betrifft das zusätzlich auch die Hoden.
    Hinzu kommt, dass ein Baby bei dieser Orientierung mit alle Informationen aus der Umwelt konfrontiert wird. Was wichtig und unwichtig ist, müssen Kleine erst lernen, auch wie man dies sozusagen ausblenden kann. Zunächst stürmen aber alle Reize auf das Kind ein, denen es in dieser Orientierung weg vom Körper ausgeliefert ist.

    Sicherlich, Babys werden, so getragen, unwahrscheinlich angeregt und sind ausgesprochen munter. Es scheint ihnen zu gefallen, so viel sehen zu können. Doch die Aufnahme der Informationsflut kann einmal aufgrund dieser starken Reizkomponente, denen sich kleine Babys nicht aus eigener Kraft entziehen können, nicht zum passenden Zeitpunkt beendet werden. Einmal ist ein eigenständiges Abwenden, auch wenn ein Kind dies könnte, prinzipiell nicht möglich, da dies die Trageweise nicht zulässt. Zum anderen, weil ein starkes Reizangebot Babys gefangen halten, auch wenn es zu viel ist. Ein Abwenden von starken Reizen ist bei Babys möglich, wenn sie ermüden, das Köpfchen zur Seite sackt, die Körperspannung nachlässt, dann geraten die Reizkomponenten aus dem Gesichtsfeld und die Faszination ist unterbrochen. All dies ist bei der vom Körper weg orientierten Trageweise nicht möglich. - Und irgend wann muss diese Informationsflut aufgearbeitet werden, meist in den späten Abendstunden, und dies ist sowieso oft eine kritische Zeit, da hier der Übergang von Wachzustand zum Schlafen gemeistert werden muss, keine einfache Sache für ein Baby.

    Wenn die Kleinen also schon so neugierig sind, dass sie mehr von der Umgebung sehen möchten, könnte man sie entweder im seitlichen Hüftsitz tragen, was gegebenenfalls für den Tragenden selbst jedoch eine Rückenbelastung darstellt. Oder man geht zur Rückentrageweise über. Dabei soll das Kind so getragen werden, dass es über die Schulter des Tragenden hinweg die Umgebung beobachten kann. Dies geht nur selten mit den üblichen Tragebeuteln - ein Tragetuch oder dem Tragetuch nachempfundene Tragehilfen - erlauben dies eher.
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn mir jemand begegnet, der sein Baby mit Blick nach vorne trägt, sprech ich ihn darauf übrigens immer an... :oops:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das mag ja für ganz kleine Babys durchaus einleuchtend sein, aber wie ist es mit den etwas älteren Babys?

    Brauchen die auch noch den Kontakt mit den Beinchen oder ist die Gefahr der Hüftanomalien durch fortschreitende Verknöcherung schon geringer geworden?
    Und den ständigen Blick zur Mutter brauchen die doch eigentlich auch nicht mehr...
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es geht nicht nur um die Hüftanomalien sondern auch um die Fehlstellung in Bezug auf die Wirbelsäule (siehe Text weiter oben).

    :byebye01:

    Gisela
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