Ihr Lieben
meine Tochter 5 Monate wurde von mir leider nur 4 Wochen gestillt. Sie kam mit 4 Wochen wg. schweren Durchfall ins Krankenhaus und war zu diesem Zeitpkt. zu schwach um an der Brust zu trinken. Ich selbst hatte auch einen Infekt und war ziemlich am Ende meiner Kräfte, da die Kleine die ersten Wochen natürlich nur auf meinem Arm & sehr kurz schlief. Nachts nur mit Dauernuckeln und 3 Stunden Geschrei am Stück. Kurzum ich pumpte ab, wobei das Ergebnis schon beim dritten Abpumpen eher kläglich war - nach 3 Tagen kamen noch ganze 20 Gramm oder manchmal nichts. Bis dahin - gehe ich aus - war meine Milchmenge völlig dem Bedarf des Kindes angepasst (Sie nahm sehr gut zu, hatte volle Windeln etc.). Ich hatte mir vor der Geburt nicht viele Gedanken um das Stillen gemacht, da ich es für das natürlichste halte. Vielmehr war ich auf eine vorbildliche Schwangerschaft konzentriert (Habe sofort aufgehört zu rauchen, kein Kaffee, keine Medikamente und nat. kein Alkohol).
In dieser Zeit jedenfalls dachte ich - nun gut - muss eben die Flasche her. Danach ging es Ava 1 Woche gut, dann fing die Verstopfung und schwere Koliken an.
So beschäftigte ich mich mit Themen wie Relaktation etc. Mein schlechtes Gewissen wuchs und ich versuchte mit Abpumpen und Anlegen die Milch wieder zum Fließen zu bringen - wohlgemerkt mit einem Baby, dass ohnehin völlig verzweifelt vor Schmerzen viel schrie. Ich war unglücklich und mein Kind umsomehr...
Jedenfalls Versuch natürlich gescheitert - wie jeder weiß spielt ja auch Gelassenheit, Ruhe und Selbstvertrauen beim Milchfluß eine entscheidende Rolle...
Vor 3 Wochen waren wir dann bei einem absoluten Spezialisten für Gastroenterologie, der mir empfahl einen Brei einzuführen, da meine Tochter nicht krank sei, sondern nur eine Funktionsstörung hat.
Sie isst inzwischen ein halbes Gläschen am Tag und der Stuhl wird immer natürlicher...
Mein schlechtes Gewissen weicht langsam dem Selbstvertrauen (noch nicht ganz aber jeden Tag ein Stück mehr), dass ich doch eine gute Mutter bin und Ava wird immer fröhlicher...
Was will ich sagen:
1.) Liebe Mütter mit Stillproblemen: es ist zu schaffen, stillt auf jeden Fall weiter - Flasche bringt nicht mehr Ruhe und Entspannung - ganz im Gegenteil...
2.) Liebe Mütter, die die Flasche geben: Ihr seid nicht schlechter als andere, macht Euch bitte durch den momentanen - entschuldigt den Begriff "Stillwahn" nicht verrückt und kein schlechtes Gewissen, wenn es aus irgendeinem Grund mit dem Stillen nicht geklappt hat und
3.) Auch der Beginn der Beikost ist von Kind zu Kind individuell - Ava hat die frühere Einführung geholfen die Verdauung in Gang zu bringen, auch wenn ich eigentlich der WHO vertraue gibt es Säuglinge bei denen man nicht 6 Monate nur Pre Nahrung geben kann - beim Stillen ist das natürlich etwas anderes
4.) Meine Tochter wird ganz sicher trotz Flasche, einem eigenen Bett und ohne Tragetuch ein glückliches, gesundes und aufgewecktes Kind - diese Dinge haben mit der Liebe die die Kleinen so nötig brauchen nämlich weniger zu tun, als momentan vetreten wird. Natürlich darf sie auch ins Bett - das nehme ich nicht kategorisch, natürlich wird sie sehr viel getragen - das ist normal, und natürlich lasse ich sie nicht schreien (welche Mutter kann schon ihr Kind schreien hören?)
Vetraut Euch selbst und macht Euch nicht verrückt - jede Generation hat ihre eigene Philosphie zur Kindererziehung und mal ehrlich sind wir alle so furchtbare Menschen geworden weil ein Großteil unserer Generation nicht gestillt und im Tragetuch getragen und nicht überall mit hin genommen wurde und nicht im Familenbett geschlafen hat ???
War jetzt etwas lang und sollte sicher kein Beitrag gegen Stillen und Tragen sein - aber alles mal etwas relativieren.
Wir können uns auch nicht mehr mit Urvölkern und Primaten vergleichen, da wir andere zivilisatorische Schritte gegangen sind, wer kann schon 24 h am Tag für sein Kind da sein, bis es zur Schule kommt?
Liebe Grüße
ela & über alles geliebte Ava
Kommentare
2,173
Meine Süße ist auch "nur" dreieinhalb Monate gestillt,
davon sechs Wochen voll, dann mit abpumpen und Pre.
Die letzten vier Wochen nur noch morgens und abends,
die letzten zwei Wochen nur noch morgens...
Sie ist Obst und Gemüse, seit sie vier Monate alt ist,
schläft seit sie paar Tage alt ist, im eigenen Bett und
hat noch nie ein Tragetuch von innnen gesehen
(bis auf einen mißglückten Versuch).
Seit sie acht Wochen alt ist, gehe ich wieder arbeiten
und sie ist vormittags bei meiner Mutter.
Jetzt fängt sie gerade an zu laufen,
hat sechs Zähne und liebt Kirschen.
Damit möchte ich nicht sagen, wie toll mein Kind ist,
sondern daß ein Kind ist, wie es ist und es nicht
unbedingt nur am Langzeitstillen oder Familienbett liegt
(wobei ich auch nicht gegen solche Praktiken bin)
...und möchte mich hiermit meiner Vorrednerin anschließen
und sie unterstützen....
Liebe Grüße,
Cosima