Einlagern von Nabelschnurblut

bearbeitet 21. 06. 2006, 21:06 in Plauderecke
Dazu die offzielle Stellungnahme meines Berusverbandes
Hebammen äußern sich kritisch zum Geschäft mit Nabelschnurblut

Nabelschnurblut enthält Stammzellen, aus denen eines Tages Gewebe und Organe gezüchtet werden können. Doch das ist Zukunftsmusik. Nabelschnurstammzellen werden bisher nur bei Bluterkrankungen wie Leukämie eingesetzt. Aber auch diese Methode funktioniert weitgehend bei Kindern; nur ca. 20 % aller Nabelschnurentnahmen sind aufgrund der Zellzahl geeignet, bei Erwachsenen transplantiert zu werden.
Trotzdem werben Privatfirmen in Kliniken und gynäkologischen Praxen offensiv damit, dass vorsorglich eingelagertes Nebelschnurblut später lebensrettend sein kann. Für diese Einlagerung, die derzeit 20 Jahre beträgt, müssen Eltern zwischen 1500 und 2000 Euro bezahlen.
Der Bund Deutscher Hebammen kritisiert diese Geschäftemacherei mit Nabelschnurblut und weist darauf hin, dass in ca. 60 deutschen Kliniken Nabelschnurblut kostenlos in öffentlichen Stammzellbanken eingelagert wird. Im Gegensatz zu den privaten Anbietern, dienen diese Nabelschnur- Blutbanken der Allgemeinheit, zum Beispiel für Kinder, die an Leukämie erkrankt sind und für die kein Knochenmarksspender gefunden werden kann.
"Falsch ist auch die Behauptung der privaten Anbieter", so der Berufsverband der Hebammen, "dass ein Kind auf seine eigenen Nabelschnurblutzellen angewiesen sein wird - eine solche Eigenanwendung gilt sogar als Kunstfehler, denn im Falle einer Leukämie-Erkrankung ist nicht auszuschließen, dass die eigenen Nabelschnurstammzellen diese Erkrankungsanlage bereits enthalten".
"Hier wird ein Geschäft mit der Angst der Eltern gemacht" so Magdalene Weiß, Präsidentin des Hebammenverbandes. Es macht keinen Sinn, für diese Sache, die sich eigentlich noch im Forschungsstadium befindet so viel Geld auszugeben. Viel stimmiger scheint es mir, wenn Eltern ihren Kindern Liebe, Geborgenheit und Nestwärme mit auf den Lebensweg geben. Dieses Angebot kostet keinen Cent, ist aber die sicherste Garantie für das gesundheitliche Wohlergehen des Kindes.

Kritische Broschüren zum Thema: "Einfrieren von Nabelschnurblut - notwendig oder überflüssig" über mailto:broschuerenservice@bmsg.gv.at oder "Stammzellen aus Nabelschnurblut" mailto:info@babytop.de

Kommentare

  • kerstinjkerstinj

    2,322

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oha, das ist gut zu wissen!
    Wir hatten in der SS ja vom FA x Bücher bzw Hefte mitbekommen, bei denen auch mit der Einlagerung von Nabelschnurblut geworben wurde.
    Mein erster Gedanke war: ne tolle Sache!
    der zweite war: Schade, zu teuer, können wir uns leider nicht leisten.
    Damit saß ganz leise im Hinterkopf: du kannst deinem Baby nicht mal Sicherheit geben....
    Aber genau darauf wollen die kommerziellen Anbieter ja raus :flaming01:
  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    dazu gibts in der aktuellen ELTERN einen interessanten und meiner Meinung nach sehr guten Artikel - leider hab ich die am Wochenende bei meiner Schwägerin gelassen.

    Tenor ist da drin auf jeden Fall auch daß eine private Einlagerung des Blutes nach dem momentanen Stand der Forschung wenig bis keinen Sinn macht, da es zur Zeit keine einzige Anwendung dafür gibt. Kann sein daß sich das in 20 oder 40 Jahren mal geändert hat, ob deinem Kind sein Nabelschnurblut dann allerdings noch was nützt ist sehr fraglich weil es maximal für 10-15 Jahre Erfahrungswerte beim Aufheben gibt.

    Sinnvoll halten die dagegen die Spende des Nabelschnurblutes (ist allerdings nur in wenigen Kliniken möglich), da hiermit wertvolle Forschungsarbeit betrieben werden kann.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja das gehr meist in Unikliniken, und kostet nichts.
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    kerstinj schrieb:
    der zweite war: Schade, zu teuer, können wir uns leider nicht leisten.
    Damit saß ganz leise im Hinterkopf: du kannst deinem Baby nicht mal Sicherheit geben....
    Aber genau darauf wollen die kommerziellen Anbieter ja raus :flaming01:


    Ooooohja! Das ist eher ein Geschäft mit dem schlechten Gewissen als mit der Angst. Und wieder mal ist mir ein Statement des Berufsverbandes der Hebammen äußerst sympathisch. :)
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Als bei uns Kreissaalbesichtigung war, hat die Leitende Ärztin auch Fragen beantwortet - und sie meinte ganz klar zu diesen nabelschnursachen, dass es nur Geldmacherei sei. Hat mir die KLinikgleich sympathisch gemacht :grin: Vorher hatte ich auch mal was davon gelesen und auch gedacht, dass es gut klingt. Diese Werbung dafür ist "angsteinflößende Werbung" , sie spielt mit den Ängesten der Menschen, das sieht man so oft; mnachmal gehts um den Sicherheitsaspekt beim Kind und die Angst vor Leukämie und so, manchmal nur um Schuppen und ähnliches, wie dann in der Werbung dargestellt wird, wie peinlich es ist, vorm Chef mit Schuppen aufzutauchen uä. Gleiches KOnzept ;-)

    Den Artikel in der Eltern fand ich auch sehr gut, ist ja ungefähr das, was der hebammenverband sagt :grin:
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kennt von Euch eigentlich irgendjemanden, der das machen hat lassen? Also ich nicht
    Ich frage mich echt, wie die ihre aufdringliche Werbung finanzieren.
    :traurig08:
  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dass diese Nabelschnurbluteinlagerungsgesellschaften dafür so eine Werbung machen, ist das Letzte, weil sie damit ahnungslosen Eltern, die denken, sie könnten damit ihren Kindern im Fall einer Erkrankung helfen, entweder das Geld aus der Tasche ziehen, oder denen die es sich nicht leisten können, ein schlechtes Gewissen einzureden versuchen ... :twisted:

    Ich finde allerdings, dass in der Öffentlichkeit viel zu wenig auf die Nabelschnurblutspende hingewiesen wird, die wirklich sinnvoll ist und Leben retten kann ... leider macht es nicht jede Klinik standartmäßig, aber in vielen Krankenhäusern kann man es auf Anfrage machen lassen, wenn man sich drum kümmert, dass das Spendeset da ist ...
  • NinelenNinelen

    675

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meine ja ebenfalls schwangere Schwägerin erzählte mir grad das bei ihr letzte Woche 4 mal die gleiche Firma angerufen hat um sie für diese Nabelschnursache zu werben.

    Als sie das mehrfach verneinte sagten die doch glatt zu ihr "Nun an ihrer Stelle möchte ich dann nicht sein wenn ihr Kind stirbt!"

    :shock:

    Heute hatte sie Untersuchung bei ihrer FA und hat die nochmal gefragt, die hat ihr d ca das gesagt was auch in Marlies Zitat steht.

    Leider hat meine Schwägerin sich weder Firmennamen noch sonst was gemerkt, denen müßte man doch echt :flaming01:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei der Geburtsvorbereitung hat unsere Hebamme auch gesagt das das Einfrieren von Nabelschnurblut für das eigene Kind nur Geld macherei ist. Allerdings sind wir her gegangen und haben eine Nabelschnurblutspende für andere entnehmen lassen. Das finde ich dann schon sinnvoller als die ganze Sache einfrieren zu lassen. Wenn mein Kind krank wird hoffe ich das andere Eltern auch so denken und ihr dann auch geholfen werden kann.
  • Iris3105Iris3105

    2,619

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In unserem Geburtsvorbereitungskurs wurde das Thema auch angeschnitten, nur hat unsere Hebamme uns dann auch über das Gesetz ein wenig aufgeklärt, daß es in Deutschland zumindest nach momentanen Stand noch nicht erlaubt wäre, das Nabelschnurblut auch wirklich hernehmen zu dürfen. Es sei auch noch nicht endgültig bewiesen, daß es wie es ja jetzt in den meisten Fällen gedacht sei, für Leukämie usw. herzunehmen. Nun ist ja der Stand der Dinge, daß eigentlich jeder Mensch von Geburt an Krebszellen im Körper hat, beim einen brechen sie aus, beim anderen nicht. Und eben diese Zellen sind auch im Nabelschnurblut enthalten. Und es sei noch nicht eindeutig medizinisch bewiesen, daß das eigene Nabelschnurblut dann dafür geeignet ist, um Leukämie usw. auszuschalten.

    Ich finde es im Zusammenhang mit diesem Statement dann schon Geldschneiderei mit dem schlechten Gewissen der Leute. Eine Nabelschnurblutspende würde ich dafür auch für sehr sinnvoll halten, da es ja keinem weh tut und vielleicht der Forschung einen riesen Auftrieb gibt im Kampf gegen Krebs und andere sonst unheilbare Krankheiten.
  • unauna

    837

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!

    Wir waren gegen das kostenpflichtige Einlagern, weil wir das für Geldschneiderei durch Angsterzeugung halten.
    Wir haben das Blut gespendet. Vielleicht hilft es bei der Forschung, vielleicht hilft es mal jemandem, vielleicht ist es noch da, falls wir es mal brauchen sollten, wenn der Fortschritt soweit ist. Es war ja kein Aufwand für uns, aber vielleicht hat es was gebracht.

    LG
  • stella_azurstella_azur

    3,009

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wieviel kostet das denn überhaupt ungefähr?

    achso, im ausgangstext steht es. 1500 - 2000 euro. :roll: .
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    also wir haben mit dem gedanken auch gespielt nur wir haben leider das geld nicht dafür es ist wirklich sehr teuer :cry: .

    wenn wir das geld gehabt hätten dann hätten wir es auch bezahlt.

    gruß,
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Anja, ja aber da gibt es auch noch Folgekosten.
    @Glückskäfer: warum hättet Ihr das gerne gemacht?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Glückskäfer: warum hättet Ihr das gerne gemacht?

    Da ich Leukemie mal hatte .Und wenn die Sarah krank werden würde dann hätten wir es ihr ja geben können .

    Aber eine Bürgerliche Familie kann sich das eben nicht leisten.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das hättest Du eben nicht machen können. Zuerst ist es in D so nicht erlaubt und auch keine nachweislich erfolgreiche Therapie.
  • SockenfeeSockenfee

    138

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Christina

    gräm Dich nicht - wie Marlies schon geschrieben hat, ist eine Behandlungsmöglichkeit gegen Leikämie beim spender selbst gar nicht möglich - maximal bei einem Geschwisterkind, aber auch das ist glaube ich gar nicht so klar.....


    Wir haben auf Grund der Werbung bei Lennert auch darüber nachgedacht und hatten die Unterlagen schon angefordert - als aber sogar der Chefarzt meiner Geburtsklinik meinte, er würde lieber Fonds für das Kind kaufen vcn dem Geld, und mir auf meine Frage, ob er es für seine Kinder machen lassen würde sagte "wahrscheinlich nicht", haben wir wieder Abstand davon genommen.

    Trotzdem mit irgendwie schlechtem Gewissen - und deshalb finde ich die Werbung unverantwortlich - ich möchte auch mal wissen, was Frau Stahnke dafür bekommt, das jetzt in jeder Schmalzzwitschrift zu lesen ist, das sie vorhat, das einfrieren zu lassen.....

    Eine Spende war in unserer Klinik leider nicht möglich, sonst hätten wir das gemacht.

    Gruss Klaudia
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was? Ist die schwanger??
  • SockenfeeSockenfee

    138

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also wirklich - aber sowas von ;) Und genauso öffentlich wie Frau Stockmann-Stich seinerzeit ;)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    achdugrüneneune....
    hm...un die machen Werbung dafür?? :shock:
    Also wenn man spenden möchte, kann man sich an die nächste Uniklinik wenden. Dort gibt es dann meist Infos. In den meisten "normalen" KH geht das nicht automatisch.
  • SorciereSorciere

    717

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wir wurden bei der Kreisssaalbesichtigung vom Oberarzt darauf hingewiesen, dass die Klinik diese Nabelschnurbluteinlagerung nicht unterstützt, sondern nur auf speziellen Wunsch der Eltern die entsprechenden "Materialien" anfordert.

    Eventuell interessierte müssten sich also vorher bei der Klinik melden, damit die dann das Zeug zum "eintüten" besorgen kann.

    Der Mann hat klar zu verstehen gegeben, dass er gar nix davon hält und dass es beim derzeitigen Forschungsstand nur Geldmacherei ist.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo. ich habe mich jetzt auch mit dem Thema beschäftigt und frage mich, warum meine FA mir Werbung von Blutbanken mitgegeben hat. Ich habe nicht danach gefragt und erklärt hat sie mir auch nichts dazu. Kriegen die Praxen Geld dafür, daß sie da Werbung verteilen? Ich habe mich derart geärgert, habe gleich alles weggeschmissen und überlege nun, wie ich die FA darauf ansprechen soll. Aber warum müllen die einen immer so zu?

    Grüße delphine
  • FreyaFreya

    577

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe ja auch im Krankenhaus entbunden und bei der Kreissaalbesichtigung hat uns die Ärztin ebenfalls davon abgeraten.

    Meine Hebamme hatte aber mit der einen bei uns aus dem GV-Kurs irgendwas gekungelt:

    es ging da um die Plazenta. Nach der Geburt würde sie diese einschicken (?) und dann Globulis daraus herstellen lassen für das Kind.

    Man weiß ja nie was kommt.

    Ist das noch jemanden bekannt?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Dabei handelt es sich um Plazentanosoden. Schau mal über die Suche. ;-)
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