In meiner Babytreff- Gruppe erzählte mir die Mutter eines etwa gleichaltrigen Kindes heute folgende Geschichte:
Sie war mit ihrem Sohn am Sonntag im Krankenhaus (Kinderklinik) weil das KInd wohl sichtbares Blut im Stuhl hatte. Durchfall hatte es nicht. Daraufhin diagnostizierte man in Rekordtempo (!!!) ohne Test (!!!!) eine Milcheiweißallergie und forderte die bis dato vollstillende Mutter auf, ab sofort nicht mehr zu stillen, die Milch abzupumpen und zu verwerfen und dem Baby HA- Nahrung zu füttern. Sie solle ab sofort auch auf den Verzehr jeglicher Milchprodukte verzichten. Nach drei Tagen könne sie dann wieder stillen.
Als ich die "Geschichte" gehört habe war ich ehrlich gesagt ziemlich entsetzt:
Mutter und Vater haben übrigens keine Nahrungsmittelallergien!
Ich kann nicht verstehen, wie man auf die Schnelle ein Milcheiweißallergie diagnostizieren kann und ohne richtiges diagnostisches Vorgehen der Mutter Angst einjagt!
Die Wahrscheinlichkeit das die Blutbeimengung im Stuhl von einer Reaktion auf Milcheiweiß kommt ist ja wohl denkbar gering, oder?!
Man gefährdet doch zudem das Weiterstillen des Kindes (wenn so plötzlich für Tage abgestillt wird) und dabei ist doch gerade das Stillen bei allergiegefährdeten Säuglingen die beste Prävention!
Und das Milcheiweiß, das die Mutter zu sich nimmt kann doch auch so nicht unverändert in die Muttermilch gelangen?! (und so ist eine echte Milcheiweißallergie bei einem vollgestillten Säugling doch eigentlich ausgeschlossen?!)
Liege ich mit meinen Annahmen richtig?
Was kann ich der Mutter (die ziemlich verunsichert war) evtl. noch raten?
Kommentare
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Du kannst Ihr sagen, hätte das Kind wirklich eine Allergie, wäre die doch nicht nach ein paar Tagen plötzlich weg :roll:
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Die ganze Sache ist mehr als haarsträubend, zumal Säuglinge mit echten Allergien nicht wachsen und gedeihen sondern massiv und sehr schnell körperlich "abbauen". Abgesehen davon sind echte Mumiallergien extrem selten und erst durch sehr aufwändige Tests diagnostizierbar. Frisches Blut im Stuhlgang kommt bei Babys übrigens in den allermeisten Fällen von kleinen Fissuren am After und ist vollkommen ungefährlich.
:byebye01:
Gisela
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Soweit ich weiß, können Kinder, die eine Kuhmilcheiweißallergie (oder Unverträglichkeit?) haben schon auch quasi "über die Muttermilch" reagieren. Der Fall, den ich erzählt bekommen habe, war nach Diagnose relativ problemlos handzuhaben, die Mutter musste halt auf Kuhmilch und Kuhmilchprodukte verzichten und konnte weiterstillen. Nur der Weg zur Diagnose war eine endlose Geschichte :roll: Ich bilde mir auch ein, dass sie Blut im Stuhl des Kindes erwähnte, wo überhaupt erstmal daran gedacht wurde. Vorher wurde alles einfach mit "Blähungen" abgetan :???:
Anja hat mal wo geschrieben, dass man auf eine Allergie oder Unverträglichkeit testen könnte; wenn dem so wäre, so würde ich das schon vom Krankenhauspersonal erwarten, dass das gemacht wird. Obwohl, es gibt ja auch immer wieder Tests, deren Kosten oder Aufwand in manchen Fällen nicht gerechtfertigt sind. Ob das vielleicht hier der Fall war?
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Naja- man hatte der Mutter ja gesagt, sie solle ab sofort auf den Verzehr von Kuhmilch verzichten!
Die Mutter hat mir das ja selbst erzählt, es war also wirklich so und aus erster Hand- dein Entsetzen ist also berechtigt!
Das mag wohl sein, aber dieses Kind war bisher kerngesund, hatte keinerlei Allergie- Anzeichen (so wie ich es verstanden habe)- das hätte sich doch schon wesentlich früher zeigen müssen!
Ganz schlimm finde ich ja auch die Empfehlung auf HA- Nahrung auf Kuhmilch (!)- Basis auszuweichen, meiner Meinung nach ist das doch viel schlimmer als Muttermilch (auch wenn in der die HA- Nahrung die Proteine aufgespalten sind!)
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Bei Finn haben sie Blut abgenommen und das ins Labor geschickt, um nach Milcheiweißallergie, etc. zu gucken.
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Ich denke mal, das ganze war vom Krankenhaus sehr schnell geurteilt, evtl. weil sie keine andere Erklärung parat hatten. Ab zum Kinderarzt und vernünftig untersuchen lassen. Wahrscheinlicher ist ein Riss am After des Kindes allemal.