telefongespraech mit meiner ma...

jumpyjumpy

1,630

bearbeitet 6. 05. 2005, 22:55 in Plauderecke
meine ma rief mich eben an, und wollt sich"abmelden", weil sie gleich in urlaub faehrt. ich erzaehlte ihr, dass wir gerade drei schrecklich noergelige tage hinter uns haben, und ich total genervt bin.
so jetzt kommt das beste: sie: damals in eutin hatten wir auch so einen schrecklichen urlaub mit euch, da wart ihr gerade mal drei, oder so...
als es zuviel wurde hat der opa euch beiden mal so richtig den arsch versohlt, dass er rot war. :roll: es kommt noch besser: sie sagt, ich weiss ja, man soll seine kinder nicht schlagen, aber danach war ruhe, und ich konnte euch die dankbarkeit im gesicht ablesen :shock: :shock:
ihr habt immer einen arschvoll gebraucht, um wieder zur besinnung zu kommen. :flaming01:
so... ich bin sprachlos...
kein wunder dass ich heute ein nervoeses nervenbuendel bin... :flaming01:

Kommentare

  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    jumpy schrieb:
    m und ich konnte euch die dankbarkeit im gesicht ablesen :shock: :shock:
    Ne, oder?

    Was hast du denn darauf geantwortet? Ich glaube ich wäre explodiert. Schlimm genug, dass ihr geschlagen wurdet. Aber sich dafür heute noch nicht mal schämen, sondern das noch als richtig instellen :flaming01:
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    im grunde genommen tut sie mir leid, denn ihre eltern waren auch nicht die besten vorbilder :???: da wurde den kindern noch die vernunft eingepruegelt! ich kann mich an die ganze geschichte nicht mehr richtig erinnern, aber ich kann mich noch ein einige male erinnern, also wir geschlagen wurden, wenn wir nicht pariert haben. zitat meiner mutter: "ich habe dann immer die rollos runtergemacht, damit die nachbarn nicht das jugendamt rufen" :shock:
    ich glaube nach ein paar sekunden hat es klick gemacht, und sie hat gemerkt, was sie da fuer einen mist redet. ich habe dann nur gesagt ach ja..... dann hat sie glaube ich kapiert.
    eigentlich hat sie mir nochmal die bestaetigung dafuer gegeben, alles anders zu machen, danke, mama ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    jumpy schrieb:
    im grunde genommen tut sie mir leid, denn ihre eltern waren auch nicht die besten vorbilder :???:

    Ähm, das ist doch kein Grund, gerade wenn man etwas selber erlebt hat, dann fügt man es doch niemandem anders zu. Du schlägst doch Deine Kinder auch nicht nur weil deine Ma dich geschlagen hat?
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich wuerde ihn nie schlagen. ich weiss auch nicht, was sie sich denkt. bin jetzt echt enttaeuscht von ihr nach diesem gespraech. am liebsten wuerde ich ihr die meinung sagen, aber in unserer familie streitet man sich nicht, da haelt jeder seine klappe. aber ich bin mir fast 100% prozent sicher, dass es ihr heute leid tut. sie redet zwar manchmal bloedsinn, aber an der art, wie sie es sagt, kann ich heraushoeren, dass sie weiss, dass sie es falsch gemacht hat.
    also, wenn ich mich ueber shane aufrege, dann setze ich ihn in sein bett, er kriegt zur beschaeftigung nen spielzeug, und ich geh fuenf min. aufn balkon, frust wegrauchen.
    aber heute habe ich die perfekte methode gefunden, um stress abzubauen...
    man nehme..
    die bankkarte seines mannes
    1 auto
    1 buggy
    geldboerse natuerlich
    und dann bin ich nach rossmann gefahren, und habe gaaaaaaaaaaanz viel geld fuer scheiss ausgegeben, boahh tat das gut. ;-)
    sorry, schreibe heute total wirres zeug, aber ich bin ja auch sowas von durchn wind :oops: :oops:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sorry Katrin, Fakt ist aber, dass Menschen, welche von ihren Eltern geschlagen wurden, selbst viel öfter die Hand gegenüber ihren eigenen Kindern erheben. Das ist eine anerkannte psychologische Tatsache, an der sich nicht rütteln läßt.

    Solche Menschen durchlaufen im Vergleich zu nichtgeschlagenen oftmals einen viel härteren Lernprozeß, um aus dieser seit ihrer Kindheit latent vorhandenen Verhaltensmustern auszubrechen.

    Gerade Frauen, die heutzutage wegen Kindsmißhandlung vor Gericht kommen, sind überproportional in ihrer Kindheit Opfer gewesen. Das ist keine Entschuldigung für diese Frauen. Ich bin selbst oft geschlagen worden, meine Kinder sind tabu in dieser Beziehung. Aber beileibe nicht jede Frau hat die mentale Kraft, sich so mit ihrer Kindheit auseinanderzusetzen, dass sie nicht selbst zum "Täter" wird, bzw. bekommt professionelle Hilfe.

    Wobei es aber auch in dieser Gruppe, wie überall, einige hartnäckige "Exemplare" gibt, die Schläge als adäquate Erziehungsmaßnahme betrachten. :sad: :traurig04:

    @jumpy: Wie sieht es denn aus, wenn du in einer ganz ruhigen Minute mal von "Mutter zu Mutter" mit ihr redest und ersuchst, vorwurfsfrei zu bleiben? Probleme totschweigen kenne ich auch aus meinem Elternhaus, da war meine Mutter die "schweigende Kraft". :???: Erst nach ihrem Tod habe ich mit meinem Vater Gespräche geführt, wie die ganzen 35 Jahre vorher nicht. Ich glaube, diese Generation (meine Mutter war Jhrg. 1941) hat es nicht gelernt, Kommunikation zu suchen.

    :byebye01:

    Gisela
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    sonnenblume74 schrieb:
    Ähm, das ist doch kein Grund, gerade wenn man etwas selber erlebt hat, dann fügt man es doch niemandem anders zu. Du schlägst doch Deine Kinder auch nicht nur weil deine Ma dich geschlagen hat?

    Nein es ist kein Grund, aber eine Ursache. ;-) Natürlich schlägt man seine Kinder nicht, WEIL man selbst geschlagen wurde, sondern OBWOHL.
    Man tut das ggf. auch nicht, weil man es so toll findet, sondern weil man das als Art der Problembewältigung erfahren und erlernt hat und vielen leider auch im Erwachsenenalter nicht klar ist, dass man damit keine Probleme löst. Du siehst ja, die Mama von Jumpy sagte indirekt, dass die Schläge GEHOLFEN haben. Nur eben nicht den Kindern oder dem Vertrauensverhältnis oder der Erziehungs, sondern dem Frustabbau der Eltern beispielsweise. Ob ihr klar ist, was sie falsch gemacht hat, DAS sie was falsch gemacht hat .. ist wohl nicht klar.
    Ich bin auch mit Schlägen und - was schlimmer ist - mit seelischen Grausamkeiten aufgewachsen. Aber in unserer Generation wurde man in Schule etc. eher mal dazu angehalten über sich und sein Leben zu reflektieren als das vielleicht früher motiviert und angestrebt wurde, so dass man auch eher dazu kommt, sich aktiv damit zu beschäftigen und für sich zu lernen mit Wut, Frust etc. umzugehen und nicht die elterlichen Muster anzunehmen.

    Dafür bin ich jetzt ein radikaler Anti-Schläger... so wie ein Exraucher, der penetranter ist als ein normaler Nichtraucher. Wenn Leute auf der Strasse bzw in meinem Blickfeld ihre Kinder schlagen, beschimpfen und so, dann können sie damit rechnen, dass ich ihnen ziemlich auf den Sack gehe. :biggrin: Ich quatsche auch die Kinder zu und sage ihnen, dass Mama und Papa sowas nicht dürfen, weil das wissen egschlagene Kinder selten. ;-)
    Naja gebranntes Kind eben.... aber ebenso geh ich Leuten auf die Nerven, die ihre Kinder in falschem Deutsch zu quatschen.... was mich aber gerade vom Thema ablenkt. :biggrin:

    Jumpy, das würde ich übirgens auch krass finden, wenn meine Eltern mir sowas an den Kopf knallen würden. Wenn sie das nächste mal sowas sagt, dann sag ihr doch einfach mal ganz charmant, dass du ANGST nicht als geeignete Erziehungsmethode ansiehst. Ich finde das so schrecklich, wenn man als Kind vor seinen Eltern, vor etwas was zu Hause passiert und damit vor einem grossen Teil ihres Lebens Angst haben müssen. :???:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Leider ist das mit den erlernten Verhaltensmustern ein ziemlich hartnäckiges Ding. Kinder wenden normalerweise später als Erwachsene die Mittel zur Prolemlösung an, die sie in der Kindheit erlebt haben (ob es damals schon nicht glücklich gemacht hat, spielt keine Rolle). Da geht es ja nicht nur um Schlagen, sondern generell um zwischenmenschliche Kommunikation, Ausdruck von Gefühlen, Problembewältigung, Rücksichtnahme, Toleranz, etc. Oft ist einem ja garnicht bewußt, warum man immer wieder in einer Sackgasse landet.
    Mir ist das in meinem Leben auch oft so gegangen und es hat ziemlich viel Reflektion und Arbeit an mir selber gebraucht, bis ich zumindest ansatzweise verstanden habe, was ich da tue und warum und wieso ich so und nicht anderst reagiere.

    Meine Eltern (Jahrgang 34 und 38) sind als Kinder beide grün und blau geprügelt worden, wegen Nichtigkeiten. Mit Fäusten, Peitschen, Knüppeln und anderen netten Dingen. Und sie waren beide überzeugt davon, daß auch ihren Kindern Prügel nicht schadet, sondern hilft, wieder auf den Teppich zu kommen, genauso wie Liebesentzug, völliges Ignorieren und öffentliches Bloßstellen und Verhöhnen. Sie haben das so gelernt.
    Bei uns ging das so lange, bis ich mit 14 angekündigt habe, daß ich ab jetzt zurückschlagen werde.

    Als Teenager war ich selber furchtbar aggressiv, hab aber zum Glück nur Dinge zerstört. Heute kenne ich andere Wege, um mit Streß, Frustration, Enttäuschung, Wut umzugehen - aber die mußte ich mir hart erarbeiten.
    Meine Eltern glauben aber trotzdem, daß ihr Weg richtig war - schließlich ist ja was aus uns Kindern geworden...

    Als meine Mutter mir erzählt hat, daß sie sich Watte in die Ohren gestopft und mich in ein anderes Zimmer geschoben hat als ich ein Baby war, damit sie mein ständiges Schreien nicht hören mußte, ist mir auch die Kinnlade runtergeklappt. Und daß sie mich im Bett mit den Schultern vom Schlafsack am Gitter festgebunden haben, damit ich dort nicht immer aufstehe...
    Und ich hatte mich schon oft gefragt, woher meine Platzangst kommt und daß ich nicht in einem Schlafsack schlafen kann... :???:

    Ob reden hilft?
    Ich hab die Erfahrung gemacht daß nein. Nicht bei meinen Eltern.
    Mir bleibt nur, es besser zu machen.

    Das Frustproblem, daß ich manchmal heute noch habe ist: Ich liebe meinen Sohn von ganzem Herzen und könnte ihm deshalb niemals ein Leid zufügen oder ihn bloßstellen. Einfach weil ich ihn liebe. Da drängt sich aber natürlich immer der Gedanke auf, daß mich meine Eltern dann ja nicht geliebt haben können, sonst hätten sie diese innere Sperre doch auch gehabt, oder...? Frustrierende Gedanken...
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Leider ist das mit den erlernten Verhaltensmustern ein ziemlich hartnäckiges Ding. Kinder wenden normalerweise später als Erwachsene die Mittel zur Prolemlösung an, die sie in der Kindheit erlebt haben (ob es damals schon nicht glücklich gemacht hat, spielt keine Rolle).
    Oha, da hast du aber Recht! Wenn ich mal wüßte, wie ich meine Wutanfälle (die mein Vater mir vorgelebt hat) unter Kontrolle bekommen könnte :???:
    Und wie ich es bloß schaffen kann, nicht immer gleich total zu verzweifeln, nur weil ich irgendwie einen Stein in den Weg gelegt bekomme über den andere drüberspringen oder einfach drumherumgehen würden, von dem ich aber denke, das er ein Berg ist :neutral:
    Total bekloppt, oder?
    Aber soll ich euch mal was sagen?? Arthur ist der einzige Grund, der es wirklich geschafft hat, mich in dieser Hinsicht merklich zu bessern. Und in der vermeintlichen Einbahnstraße endlich mal in die andere Richtung zu fahren ;-)
    Davor war noch jeder Versuch für die Katz mich zu ändern. Mit diesen quälenden Verhaltensweisen ist es doch wie mit einer Sucht: man wird sie einfach nicht so leicht los...
    Man Daniela, jetzt ist mir echt klar, warum du einen bescheidenen Tag gehabt hast. Auch noch dankbar habt ihr ausgesehen? Manmanman, schlimm genug, da nciht einzugreifen, aber das auch noch als Heldentat hinstellen (da mußte ja erst der Opa ran, weil man selber ja zu "schwächlich" ist :shock: ), dazu fällt mir echt nur noch eins ein: Nichts! Wer so alt ist und es immer noch nicht gemerkt hat, der wird sich auch nie mehr ändern!
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Lorelei schrieb:
    sonnenblume74 schrieb:
    Ähm, das ist doch kein Grund, gerade wenn man etwas selber erlebt hat, dann fügt man es doch niemandem anders zu. Du schlägst doch Deine Kinder auch nicht nur weil deine Ma dich geschlagen hat?

    Nein es ist kein Grund, aber eine Ursache. ;-) Natürlich schlägt man seine Kinder nicht, WEIL man selbst geschlagen wurde, sondern OBWOHL.
    Man tut das ggf. auch nicht, weil man es so toll findet, sondern weil man das als Art der Problembewältigung erfahren und erlernt hat und vielen leider auch im Erwachsenenalter nicht klar ist, dass man damit keine Probleme löst. Du siehst ja, die Mama von Jumpy sagte indirekt, dass die Schläge GEHOLFEN haben. Nur eben nicht den Kindern oder dem Vertrauensverhältnis oder der Erziehungs, sondern dem Frustabbau der Eltern beispielsweise. Ob ihr klar ist, was sie falsch gemacht hat, DAS sie was falsch gemacht hat .. ist wohl nicht klar.
    Ich bin auch mit Schlägen und - was schlimmer ist - mit seelischen Grausamkeiten aufgewachsen. Aber in unserer Generation wurde man in Schule etc. eher mal dazu angehalten über sich und sein Leben zu reflektieren als das vielleicht früher motiviert und angestrebt wurde, so dass man auch eher dazu kommt, sich aktiv damit zu beschäftigen und für sich zu lernen mit Wut, Frust etc. umzugehen und nicht die elterlichen Muster anzunehmen.

    Dafür bin ich jetzt ein radikaler Anti-Schläger... so wie ein Exraucher, der penetranter ist als ein normaler Nichtraucher. Wenn Leute auf der Strasse bzw in meinem Blickfeld ihre Kinder schlagen, beschimpfen und so, dann können sie damit rechnen, dass ich ihnen ziemlich auf den Sack gehe. :biggrin: Ich quatsche auch die Kinder zu und sage ihnen, dass Mama und Papa sowas nicht dürfen, weil das wissen egschlagene Kinder selten. ;-)
    Naja gebranntes Kind eben.... aber ebenso geh ich Leuten auf die Nerven, die ihre Kinder in falschem Deutsch zu quatschen.... was mich aber gerade vom Thema ablenkt. :biggrin:

    Jumpy, das würde ich übirgens auch krass finden, wenn meine Eltern mir sowas an den Kopf knallen würden. Wenn sie das nächste mal sowas sagt, dann sag ihr doch einfach mal ganz charmant, dass du ANGST nicht als geeignete Erziehungsmethode ansiehst. Ich finde das so schrecklich, wenn man als Kind vor seinen Eltern, vor etwas was zu Hause passiert und damit vor einem grossen Teil ihres Lebens Angst haben müssen. :???:
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    wennman in der kindheit nicht lernt, probleme anstaendig zu loesen, wie soll man das denn dann auch im erwachsenenalter, man hatte ja nie jemanden, der es vorgelebt hat...
    ich habe ihr uebrigens verziehen, aber vergessen, kann ich es noch lange nicht...
    whoops, das war ein doppelposting
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Warum kann man das nicht als Erwachsener lernen?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das kann man schon - aber erlernte Verhaltensmuster sitzen hartnäckig und laufen oft automatisiert und unbewußt ab, vor allem unter emotionalem Streß.
    Da rauszukommen ist ein wirklich harter Lernprozeß.
    Das ist zumindest meine Erfahrung.
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Warum kann man das nicht als Erwachsener lernen?
    weil man es einfach nicht besser vorgelebt bekommen hat, und weil man es so von seinen eltern her kennt
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm...also sicher ist es schwer Muster abzulegen, aber es geht sehr wohl. Das weiß ich aus leidvoller Erfahrung. Ich fände es schlimm, wenn ich mein Leben lang nichts dazugelernt hätte.
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ja ich weiss marlies, aber manchmal kommt die einsicht erst spaet... :cry:
    manche merken auch gar nicht, dass sie fehler machen...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich meine damit nicht nur die Eltern.
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin auch mit Schlägen und - was schlimmer ist - mit seelischen Grausamkeiten aufgewachsen. Aber in unserer Generation wurde man in Schule etc. eher mal dazu angehalten über sich und sein Leben zu reflektieren als das vielleicht früher motiviert und angestrebt wurde, so dass man auch eher dazu kommt, sich aktiv damit zu beschäftigen und für sich zu lernen mit Wut, Frust etc. umzugehen und nicht die elterlichen Muster anzunehmen
    @marlies ich denke, das ist bei vielen menschen das problem. ich zweifle staendig bei mir, und frage mich, ob ich alles richtig mache. vielleicht stecken viele menschen einfach so tief in ihren verhaltensmustern, dass sie es garnicht bemerken, und erst spaeter, wenn sie ihr leben revue passieren lassen merken, was sie getan haben.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oje, in dem Fall (erst hinterher merken, was man angerichtet hat), ist es doch das kleinere Übel, an sich zu zweifeln. Oder? Nur wenn es einen total blockiert sollte man vielleicht weniger zweifeln. Aber so im Prinzip... na, komm, du siehst es doch an deinem Kind, ob es glücklich ist, also wirst du es schon richtig machen :grin:
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    jumpy schrieb:
    Warum kann man das nicht als Erwachsener lernen?
    weil man es einfach nicht besser vorgelebt bekommen hat, und weil man es so von seinen eltern her kennt

    Das macht es schwer, abere doch nicht unmöglich. Eigentlich kannm an es doch eh erst als Erwachsener lernen. Ich habe als Kind ja gar nicht wirklich gewusst, dass das falsch ist, was mein Vater da mit mir macht. Ich war zwar nicht gerade glücklich, aber da ich erst später erfahren habe, dass es wirklich nicht normal ist und wie andere aufgewachsen sind, konnte ich ja erst als erwachsener an mir arbeiten. Zumal man das selten in der Theorie also im Kopf tut, sondern mitten im Leben, in der Partnerschaft etc. Ich finde, man ist sehr nahe am AUsrede suchen, wenn man sagt: ich hab es nicht anders gelernt. ICH habe auch es auch nicht anders gelernt und musste mich damit auseinandersetzen, aber wenn man erstmal erkannt hat, dass man ein Problem hat oder bekommen könnte, dann kann man sich auch professionelle Hilfe holen und wenn manw irklich so aufgewachsen ist und einem klar ist, wie schlimm es wäre, wenn man die falschen elterlichen Muster annimmt, dan wird man sich diese Hilfe holen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Genau das meine ich Lorelei.
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    rigmor hat geschrieben:
    Aber so im Prinzip... na, komm, du siehst es doch an deinem Kind, ob es glücklich ist, also wirst du es schon richtig machen
    also gluecklich issa. ob man als mutter alles richtig macht, wage ich zu bezweifel, denn niemand ist perfekt.
    @ lorelei warum das manche leute nicht tun, weiss ich nicht, da muss ich noch hinterkommen :roll: die mutter meiner freundin schrit den ganzen tag mit ihren kindern rum. in der familie herrscht eine total angespannte atmosphaere. da frage ich mich doch: merken das die leute nicht, wenn die eigenen kinder nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollen, und fragen sie sich nicht, was die gruende dafuer sein koennten? :flaming01:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Doch das tun sie.
    Aber das Ergebnis sieht in nicht wenigen Fällen so aus, daß die Kinder eben aus unerklärlichen Gründen einen schlechten Charakter hätten, böse wären, undankbar, weil falsche Freunde oder antiautoritäre Lehrer. So ist das zumindest bei meinen Eltern. Die zweifeln nicht im geringsten daran, daß ihre Wege inklusive Prügel richtig waren, obwohl sie selber mit der Prügel ihrer Eltern auch nicht glücklich waren.

    Ohne Reflexionsvermögen und -willigkeit ändert sich da garnix.
    Und sie versuchen heute noch, Konflikte auf die Art und Weise zu lösen, die sie von ihren Eltern gelernt haben: schweigen, leiden, erpressen. Die Tatsache, daß das dort schon nicht funktioniert hat und bei ihnen seit fast 50 Jahren genausowenig funktioniert, und genausowenig glücklich macht, ändert nichts daran, daß sie an diesem Weg festhalten.

    In den ersten Beziehungen in meinem Leben hab ich mich auch nur immer gewundert, warum das nicht klappt... was ich alles für Fehler im zwischenmenschlichen Miteinander mache, das habe ich relativ spät erst kapiert. Für mich war diese kranke Art von Umgang einfach normal, weil ich damit aufgewachsen bin. Irgendwie hat das als Familie ja funktioniert...

    Ab einem gewissen Alter ist das keine Ausrede mehr, daß man ja nicht anderst kann - aber so hart eingeschliffene Verhaltensweisen legt man nicht einfach so ab wie einen alten Mantel, auch wenn man erkannt hat, daß sie falsch sind udn nicht zum gewünschten Ziel führen. Ich knabbere da heute noch manchmal dran.
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    RedSocksOnToast hat geschrieben:
    Aber das Ergebnis sieht in nicht wenigen Fällen so aus, daß die Kinder eben aus unerklärlichen Gründen einen schlechten Charakter hätten, böse wären, undankbar, weil falsche Freunde oder antiautoritäre Lehrer.
    ja, solche leute gibt es leider. kann ich auch ein lied von singen. man koennte auch gegen eine wand reden. das beste ist einfach sein eigenes ding zu machen. mein opa ist auch so einer. wenn er uns damals nicht die vernunft eingepruegelt haette, waehre aus uns bestimmt nichts geworden. mein onkel hatte vor ein paar jahren eine schlimme depression, und ich denke, die erziehung hat einen grossen teil dazu beigetragen. anstatt sich mal um seine kinder zu bemuehen, hat er sich von ihm abgewendet. :flaming01:
    mir ist es langsam egal, ich weiss, auf wen man sich in der familie verlassen kann..
    Ab einem gewissen Alter ist das keine Ausrede mehr, daß man ja nicht anderst kann
    das sehe ich auch so.
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Für mich war diese kranke Art von Umgang einfach normal, weil ich damit aufgewachsen bin.

    Kann ich gut nachempfinden. Ich war in meiner Jugend sehr extrem. Ich hatte praktisch immer Ärger und habe mir meine Selbstbestätigung über ein ziemlich abstruses und krankes Verhalten geholt. Man muss sich komplett neu definieren und das erfordert natürlich auch Mut, weil man sich ersteinmal verlieren muss und auf einen NULL-Boden stellen, ehe man sich einen neuen suchen kann. Sich vor sich selbst nackig machen ist manchmal schwerer als vor Anderen.
    Das sieht man zB daran, dass es für diese Art von SchreiEltern die Hölle ist, sich mit sich selbst auseinander zu setzen, aber im Supermarkt vor allen Leuten zu kreischen udn sich als quasi "IdiotenPack" zu outen - DAS ist denen nicht peinlich. ;-)
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