Gestern Mittag ruft mich meine Freundin ganz aufgeregt auf dem Handy an und erzählt mir, dass sie gerade beim Feinultraschall war, der Doc ein paar Probleme hatte, den rechten Aortenbogen zu finden und deswegen Panik verbreitet. Er erzählte ihr was von einem eventuellen Genschaden (Catch22) und dass sofort eine Fruchtwasserpunktion durchgeführt werden müßte - und jetzt kommts - sie müßte sich sofort und jetzt dafür entscheiden und einwilligen. Sie dürfte den Aufklärungsbogen nicht mit nach Hause nehmen, sondern müßte sich sofort entscheiden.
Ich habe ihr dann klipp und klar am Handy gesagt, dass sie erst einmal nach Hause fahren soll und keinesfalls sofort diesem Eingriff zustimmen - was sie dann auch getan hat. Der Arzt und die Schwestern dort in der Praxis haben ihr dann die Hölle heiß gemacht, wie verantwortungslos sie doch wäre, diesem Eingriff nicht zuzustimmen und sich sogar dagegen zu wiedersetzen.
Ich habe meiner Freundin dann kurzfristig für heute bei einem anderen Arzt einen Termin zur Feindiagnostik besorgt, um noch eine Zweitmeinung einzuholen.
Bisher war mit dem Zwerg immer alles in Ordnung - er wächst gut, ist ziemlich groß und außer dem nicht darstellbaren Aortenbogen sind keinerlei weitere Auffälligkeiten zu erkennen.
Meine Freundin jedenfalls ist erst einmal kuriert - als ich ihr gesagt habe, dass sie nicht krank ist und die ganzen Untersuchungen nur mehr verunsichern als helfen, hat sie mich noch ausgelacht. Mittlerweile ist sie ganz kleinlaut diesbezüglich geworden und hat mich zum ersten mal nach einer Hebamme gefragt.
Ich habe mir dann mal den Arztbrief durchgelesen, den sie gestern mitbekommen hat. Da ist mir mehr als nur einmal fast der Kragen geplatzt, zwecks dieser überheblichen Schreibweise.
1. Steht ganz oben Schwierigkeiten / Komplikationen: Mütterliche Angst
2. Dann Ultraschall aufgrund adipöser Bauchdecke nicht einwandfrei möglich - meine Freundin ist 1.56m groß und wiegt jetzt 65kg
3. Keine Auffälligkeiten außer Aortenbogen ist nicht einwandfrei darstellbar - Verdacht auf Catch22
4. Info an die Ärztin: Ihre Patientin verweigert einen invasiven Eingriff und die weitere Behandlung - bitte reden sie noch einmal auf sie ein, damit sie doch noch zustimmt.
Heute Mittag fahre ich meine Freundin dann zur Untersuchung bei dem anderen Doc und hoffe wirklich, dass alles in Ordnung ist....
Mir würden noch so viele Dinge einfallen - aber dann wird der Beitrag noch länger.
Es tat schon gut, hier mal Frust abzulassen und richtig meckern zu können. ;-)
Kommentare
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Ist denn überhaupt über das Risiko aufgeklärt worden?
@Marlies: kann man den Arzt nicht bei der Ärztekammer melden?
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1. Typisch Mann und 2. typisch Arzt! :twisted:
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:shock: :shock: :shock: Dann sollte er sich mal eine Brille kaufen, einen Auffrischungskurs belegen oder ein neues Gerät kaufen .
Ich war in der Schwangerschaft bei zwei verschiedenen Frauenärztinnen + in zwei verschiedenen Krankenhäusern, wurde sehr viel geschallt wegen Querlage und wenig Fruchtwasser.
Ich wog damals 132kg und meine Bauchdecke ist sicher um ein mehrfaches mächtiger als die deiner Freundin - nie gab es Probleme, irgendwas auf dem Bildschirm zu erkennen (nicht beim vaginalen, nicht beim Bauchultraschall), weder die Aorta, noch irgendwelche sonstigen Körperteile. Dazu gibt es auch keinen Eintrag im Mutterpass.
Gut, daß du deine Freundin da mental unterstützen kannst, sie würde ja sonst wahrscheinlich durchdrehen.
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Das war auch so ein Ars... Tschuldigung :oops:
Das war so ein richtig arroganter Hund. Bei dem ging mir auch jeder Respekt ab.
Und er darf mir heute nach 18 Jahren nicht über den Weg laufen :twisted:
P.S. ich wog in der ss auch über 90 kg, und der Doc hatte auch keine Probleme :roll: