Welche Mangelerscheinungen haben Vegetarierinnen während der Schwangerschaft? Suche Erfahrungen

bearbeitet 25. 07. 2019, 14:02 in Gesundheit und Medizin
Hallo an alle.

Ich habe eine Frage, was potentielle Mangelerscheinungen während der Schwangerschaft betrifft.

Und zwar ist meine Cousine gerade schwanger und sie ist Vegetarierin (und schon halb Veganerin). Am Sonntag bei einer Familienfeier wurde ihr ständig gesagt, sie müsse darauf achten, welche Nährstoffe wie Mineralstoffe und Vitamine der Körper braucht, weil es gerade jetzt sehr wichtig sei, die richtigen Lebensmittel zu essen.

Sie wird jetzt einen Bluttest machen, allerdings frage ich mich, ob sie dann (falls ihr etwas fehlen würde) Supplements einnehmen dürfte. Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass sie dann beginnen würde, mehr tierische Produkte (und schon gar kein Fleisch) zu essen…

Hat wer Erfahrungen zu diesem Thema?

Kommentare

  • Viele, wenn nicht sogar die meisten Schwangeren, nehmen Nahrungsergänzungsmittel ein. Gerade ein ausreichend hoher Folsäurespiegel ist durch Nahrungsmittel alleine nur schwer zu erreichen und dass der gesichert ist, ist wichtig für das Ungeborene. Mit Jod kann es unter Umständen auch über die Nahrung schwierig sein. Bei Vegetariern und Veganern spielt, soweit ich weiß, auch B12 noch eine Rolle.

    Gegen Ergänzungsmitttel sollte, meines Erachtens nach, nichts sprechen. Das B12, was in Fleisch und Co enthalten ist, wird üblicherweise zuvor den Tieren supplementiert. Nutzvieh bekommt wohl auch einiges an Nahrungsergänzungsmitteln, das dann eben übers Fleisch von den Menschen verzehrt wird. ;) An ihrer Stelle würde ich meine Bedenken einfach mal beim Arzt ansprechen.
  • Hi, danke für die Antwort. Ach, dann ist das also normal, dass man während der Schwangerschaft zu Nahrungsergänzungsmitteln greift? Mittlerweile greifen ja viele auf solche Mittel zurück, aber wäre es bei der Schwangerschaft nicht noch besser, dass man das individuell an seinen eigenen Körper anpasst? So hat man doch bestimmt die besten Effekte, stelle ich mir vor. Da wird dann aber wohl der Arzt weiterhelfen müssen.
  • Folsäure ist wichtig, alles weitere muss nicht zwingend eingenommen werden. Bin selbst Vegetarierin, habe in der Schwangerschaft aber auch Fisch gegessen (Omega 3 ist wichtig für die Hirnentwicklung des Babys).
    Wenn sie Veganerin ist sollte sie Vitamin B12 auch einnehmen.
    Ich an ihrer Stelle würde mit dem Arzt bzw. der Hebamme sprechen. Viel Glück 🍀
  • Zwingend genommen werden muss gar nichts, wobei manches wie Folsäure schon sehr empfehlenswert ist. Aber zum Beispiel auch Jod gilt als Risikonährstoff während der Schwangerschaft. Es ist wohl bei recht vielen Frauen im letzten Trimester eine durch einen milden Jodmangel bedingte Schilddrüsenvergrößerung zu beobachten. Wenn ein Jodmangel zu sehr ausgeprägt sein sollte, kann es auch Folgen für's Ungeborene haben.

    Je nachdem ob und wie viel Fisch, Algen etc man isst, sollte man sowas durchaus im Hinterkopf behalten. Für die Schwangerschaft gibt es verschiedene Kombipräparate zu kaufen oder man greift zu was individuell auf einen abgestimmtes wie Plantoflexx, wenn man supplementieren möchte.

    Sich professionelle Unterstützung zu holen ist auch eine gute Idee, man muss aber im Hinterkopf behalten, dass nicht alle einer vegetarischen Ernährung gegenüber aufgeschlossen sind - obwohl das problemlos möglich ist. Gegebenenfalls vorher googlen oder mal in einem Vegetarierforum oder so nachfragen, welche Ärzte und Hebammen sich gut auskennen.
  • Danke nochmal für eure Antworten. Wie ich sehe, ist es in der Schwangerschaft sehr wichtig, darauf zu achten, Mangelerscheinungen vorzubeugen. Aber sonst ist es natürlich auch wichtig, dass man die richtigen Nährstoffe wie Vitamine und Mineralstoffe zu sich nimmt. Das muss doch sowieso immer individuell an einen angepasst werden, oder? Ich schätze mal bei Kombipräparaten wird zumindest mal Vitamin D drinnen sein, denn im Winter leiden bestimmt sehr viele von uns an Sonnenentzug. :-)
  • Darauf zu achten, dass der Körper alles bekommt, was er braucht, halte ich generell für empfehlenswert. In der Schwangerschaft halte ich es insofern für wichtig, als dass es nicht nur um den eigenen Körper geht, sondern auch um ein entstehendes neues Leben.
    Das muss doch sowieso immer individuell an einen angepasst werden, oder? Ich schätze mal bei Kombipräparaten wird zumindest mal Vitamin D drinnen sein, denn im Winter leiden bestimmt sehr viele von uns an Sonnenentzug. :-)
    Empfehlenswert wäre das, ja. Aber die Kombipräparate, die man zum Beispiel in der Drogerie kaufen kann, haben halt von allem ein bisschen was, sind aber nicht individualisiert. Soweit ich das früher mal nachgeschaut habe, ist der Vitamin D Gehalt bei einigen für den Winter auch eher nicht ausreichend für Menschen, die in Mitteleuropa leben. Wenn man was hat, was für alle einigermaßen passen soll, kann es halt nicht für jeden einzelnen optimal passen. Will man sowas individualisieren, spielen halt viele Faktoren wie das Alter, die Lebensweise, Ernährung und Co eine Rolle. Und natürlich auch, ob Kinderwunsch vorhanden ist oder man schwanger ist.
  • bearbeitet 13. 08. 2019, 20:27
    ja, ich finde es immer wieder erschreckend, dass manche Menschen gar nicht darauf achten, was sie zu sich nehmen…die stopfen einfach alles in sich rein (hauptsächlich Zucker) und ich frage mich, ob die deswegen keine negativen Auswirkungen spüren. Daher sollte für mich auch gesunde und vollwertige Ernährung in den Schulen als Pflichtkurs gelernt werden.
    Schon klar, dass Kombipräparate nicht individualisiert sind. Da ist es sicher vorteilhafter, einen Nährstoffmix zu nehmen, der individuell auf einen abgestimmt ist. Wie du sagst, spielen da viele Faktoren eine Rolle. Nur wie finde ich denn genau raus, was für Stoffe ich bräuchte?
  • Hm, ich glaube, wie viel Wert man auf gesunde Ernährung legt, hängt halt von der Persönlichkeit ab und auch davon, wie man aufgewachsen ist. Und Zucker kann wohl auch sowas wie süchtig machen, da den Konsum runterzuschrauben ist für viele schwierig. Und Folgen einer unausgewogenen Ernährung spürt man ja auch nicht gleich, sondern oft erst Jahre oder Jahrzehnte später. Kinder schon von klein auf an eine gesunde Lebensweise heranzuführen halte ich auch für ganz wichtig!

    Bei Nahrungsergänzungsmitteln muss eben der individuelle Bedarf berücksichtigt werden. Man könnte sich das vermutlich auch ausrechnen, wenn man schaut, wieviel man in die Sonne geht, wie oft man welche Lebensmittel isst, welche Medikamente man einnimmt und so. Das stelle ich mir aber relativ schwierig vor. Ich interessiere mich zwar für Ernährung, habe das aber nicht studiert. Ich habe deshalb online einen umfassenden Fragebogen ausgefüllt bevor ich mir das Plantoflexx bestellt habe. Wieviel man wovon braucht wird da automatisch errechnet.
  • Ja, das stimmt. Wenn man sich nie mit vollwertiger Ernährung auseinander gesetzt hat, dann wird man wohl auch im Alltag nicht wahnsinnig stark darauf achten, sich gesund zu ernähren – aus dem einfachen Grund, weil man keine Ahnung hat, was gesund ist und was nicht. Ich bin ja auch dafür, dass Ernährung verstärkt in den Lehrplan in Schulen aufgenommen wird. Denn wir hatten damals nur an zweitägiges „Seminar“, von dem die meisten wohl nicht viel mitgenommen haben.
    Ich stelle mir auch vor, dass es schwierig ist, da aussagekräftige Daten zu bekommen. Das schwankt ja auch immer und im Sommer kriegt man normalerweise mehr Sonne ab als im Winter. Ok, das ist schon praktisch, wenn einem das fix und fertig zusammengemischt wird und man sich um nichts mehr kümmern muss. Ich werde mir das auch mal ansehen.
    Danke nochmal an alle für die vielen Tipps und Erfahrungen .
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