Viel JOD: gut oder schlecht?

bearbeitet 17. 05. 2005, 08:32 in Ernährung
Hallo!

Bin gestern zufällig auf einige Internetseiten rund um Jod gestoßen.

Die Jod-Befürworter schreiben, dass man in der Schwangerschaft und Stillzeit 230-260 mg Jod täglich zu sich nehmen muss.
Die Jod-Kritiker meinen, dass zu viel Jod sogar gefährlich für unsere Gesundheit ist.

Seit meiner Schwangerschaft nehme ich täglich Jodid-Tabletten ein, das sind 200 mg Jod zusätzlich pro Tag. Wenn man bedenkt, dass im Salz, Wurst, Käse, Milch u.s.w. schon ziemlich viel Jod drin ist, dann komme ich auf jede Menge Jod! Bis gestern war mir das gar nicht so bewusst. Ich nehme die Tabletten ein, weil mir das meine Frauenärztin so empfohlen hat. Unser Kind ist über 13 Monate alt und ich nehme immer noch diese Jodid-Tabletten, weil ich abends und nachts stille.

Jetzt habe ich richtige Zweifel, ob ich
1. die Jodid-Tabletten noch weiterhin einnehmen soll
2. die bisherige Tabletten-Einnahme meinem Kind und mir gesundheitlich geschadet hat
3. weiterhin mit Jod angereichertes Salz verwenden soll.

Ich wäre für jeden fachlichen Rat sehr dankbar!

Schnuffelchen


edit: Links von mir entfernt, da keine vorherige Rücksprache und Linkfreigabe durch eine Moderatorin statt gefunden hat (Registrierungsvoraussetzung).
LG Gisela/i. A. Hebamme4U

Kommentare

  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    1.Eine Überdosierung von Jod ist schädlich da hst du recht.
    2. Die Grenze zwischen "ausreichender" und überdosirung ist bei Jod seeehhr klein. auch richtig.
    3. Deutschland ist ein Jodmangelgebiet. Soweit auch richtig
    4. In vielenLebensmitteln und auch im Salz ist Jod.

    zu deinen Fragen:

    Die Jodtabletten kannst du absetzen, da du nicht mehr voll stillst.
    Geschadet haben sie sicher nicht, sind aber jetzt auch nicht mehr nötig.
    Jodiertes Salz sollst du weiter verwenden da wie gesagt in Deuschland prizipiell Jodmangel herrscht.
    Jodsalz ist so dosiert das man damit nicht überdosieren kann. ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!

    Zu AnjaH:
    Also ist die Jodid-Einnahme während der Schwangerschaft und Vollstillzeit in Ordnung? Werden die Tabletten grundsätzlich immer angeordnet?

    Meinst Du, es kann mehr Schaden anrichten, wenn man die Tabletten nicht nimmt, als wenn man zu viel davon nimmt?

    Wie meinst Du das nochmal mit der Grenze zwischen ausreichender und Überdosierung? Stehe gerade auf der Leitung. Wahrscheinlich habe ich überdosiert, denn wie gesagt die Tablette hat schon 200 mg und in den Lebensmitteln und im Salz ist ja auch Jod drin. Da komme ich ja schnell über 230 - 260 mg pro Tag! Und mit dieser Grenze ist es ja auch so eine Sache: wer hat sie ermittelt und anhand von welchen Untersuchungen? Da fangen meine Zweifel schon an.

    Na ja, wahrscheinlich ist es eine Wissenschaft für sich. Ich hoffe zumindest, dass Jod nicht so gefährlich ist wie Fluor, denn das bekommt mein Kind auf keinen Fall! Ich gebe ihm nur Vitamin D (Vigantoletten) und das auch nur jeden zweiten Tag.

    Die Jodid-Tabletten werde ich jetzt absetzen.

    Schnuffelchen
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    Also wräend der SS und Vollstillzeit sind die Jodtablett ind Ordnung.
    Denn in dieser Zeit steigt der Bedarf nochmal.

    Ob es schaden anrichtet wenn man sie nicht nimmt?
    hm. grundsätzlich ist Deutschland Jodmangelgebiet.
    Wenn man zu wenig Jod hat gibt es diesen netten Kropf den man ab und zu noch bei alten Menschen sieht ( schon mal was von Kropfband gehört?),
    weil sich die Schilddrüse vergrößert und versucht das fehlende Jod zu kompensieren.
    Wenn weiter nicht s zugeführt wird kommt es zur Hypothreose, also einer Horomnstöhrung mit gaanz vielen Auswirkungen.

    Das du in der SS überdosiert hast glaube ich nciht. Die Tabletten werden in der Zeit immer verodnet da ja der Bedarf auch steigt und nicht immer über Salz ausreichend gedeckt werden kann.


    Dosierung/Überdosierung.
    Nun der Bereich zwishcen normaler Dosierung udn Überdosierung liegen bei Jod sehr stark beieinander.
    Heiß z.B ( hab die richtigen Werte nicht da) das ein Mycrogramm mehr schon überdosiert sein kann.

    Ach ja das Vitamin D brauchst du auch nicht geben. Das macht nur BAuchschmerzen und ist überflüssig wenn du jeden Tag an der frischen Luft spazieren gehst. ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo, AnjaH!

    In der Schwangerschaft und Vollstillzeit habe ich vielleicht nicht überdosiert, aber bestimmt danach, denn ich stille seit Oktober 2004 nicht mehr voll und habe die Tabletten erst vorgestern abgesetzt.

    Hast Du Dich mit dem Thema Jod mal ausführlicher befasst oder kommen die Infos aus Deiner Ausbildung bzw. Allgemeinwissen?

    Mit dieser Normal- bzw. Überdosiertung wollte ich doch nochmal nachhacken. Verstehe es leider immer noch nicht. :oops: Kannst Du es bitte nochmal genauer erklären mit dem einen Microgramm u.s.w.? Danke!

    Gruß Schnuffelchen
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    Also ich weiß das durch meine Ausbildung , einige Literatur die ich hier rumstehen habe. ;-)

    Hab dir hier mal was zusammengestellt über JOd.
    da siehst du das du eher Gefahr läufst in Deutschland mit Jod unter als Überversorgt zu sein. ;-)


    Welche Rolle spielt Jod für den menschlichen Organismus?

    Jod ist ein wichtiger Baustein der Schilddrüsenhormone. Es wird in der Schilddrüse gespeichert. Unter Verwendung von Jod und der Aminosäure Tyrosin produziert die Schilddrüse zwei Hormone, die für den Stoffwechsel unentbehrlich sind. Die Schilddrüsenhormone sind für den Ablauf vieler Lebensfunktionen in unserem Körper unentbehrlich, besonders für das Wachstum und die Regulierung des Stoffwechsels. Damit beeinflussen sie unsere Leistungsfähigkeit und unser Wohlbefinden.

    Wie groß ist der tägliche Jodbedarf?

    Die täglich erforderliche Jodaufnahmemenge ist abhängig vom Lebensalter. Säuglinge und Kleinkinder brauchen verhältnismäßig weniger Jod als Jugendliche und Erwachsene. Den größten Jodbedarf haben Schwangere und stillende Mütter. In der folgenden Tabelle sind die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) für die tägliche Jodversorgung wiedergegeben.


    Tab.jpg



    Wie groß ist die tatsächlich pro Tag aufgenommene Jodmenge?

    Deutschland ist ein Jodmangelgebiet. Kinder nehmen mit der Nahrung täglich nur etwa 30 bis 40 Mikrogramm Jod auf, Erwachsene durchschnittlich circa 60 bis 80 Mikrogramm. Das bedeutet, daß ein erhebliches Joddefizit von 100 bis 170 Mikrogramm besteht. Untersuchungen haben gezeigt, daß die täglich mit der Nahrung zugeführte Jodmenge meist weniger als die Hälfte der empfohlenen Dosis ausmacht, häufig sogar nur einem Drittel des Bedarfs entspricht. In manchen Fällen werden gerade einmal 20 Prozent des erforderlichen Jods mit dem Essen aufgenommen.

    Deutschland wird als Jodmangelgebiet bezeichnet. Was heißt das?

    In vielen Gebieten der Erde — unter anderem auch in Deutschland — wurde Jod aus den Böden als Spätfolge der Eiszeit in starkem Maß ausgewaschen. Beim Abschmelzen der Gletscher wurde das gelöste Jod mit den Flüssen in das Meer geschwemmt. Deshalb besteht eine Jodarmut auf den von Landwirtschaft und Gartenbau genutzten Anbauflächen. Auch das Trinkwasser enthält entsprechend wenig Jod. Die Folge ist ein nur geringer Jodgehalt der Pflanzen, die der menschlichen Ernährung und als Futter für Nutztiere dienen. Dies ist auch der Grund für die Jodarmut von Fleisch und Milch, sowie Milchprodukten.



    Wie kann man dem Jodmangel entgegenwirken?

    Als wichtige Maßnahmen in der täglichen Ernährung sind zu empfehlen:

    Konsequente Verwendung von jodiertem Speisesalz

    (Jodsalz) anstelle des üblichen Kochsalzes im Haushalt.

    Bevorzugt solche Lebensmittel und Speisen verwenden, die unter Zusatz von jodiertem Speisesalz hergestellt wurden. Beim Einkauf sollte man daher immer auf die jeweilige Produktauszeichnung achten.

    Das Jod-Siegel weist darauf hin, daß bei der Herstellung dieses Lebensmittels Jodsalz verwendet wurde.

    Zweimal pro Woche Seefisch essen. Seefisch ist besonders jodhaltig, z. B. Schellfisch, Seelachs, Scholle, Hering, Kabeljau.

    Was ist Jodsalz?

    Jodsalz (jodiertes Speisesalz) gibt es überall im Lebensmittelhandel in der Bundesrepublik zu kaufen.

    In einem Kilogramm Jodsalz sind durchschnittlich 20 Milligramm Jod enthalten. Wenn man also pro Tag 5 Gramm Jodsalz mit den Speisen zu sich nimmt, entspricht das einer zusätzlichen Zufuhr von 100 Mikrogramm Jod.

    Worauf sollten Sie beim Einkauf achten?

    Beim Einkauf sollten Sie, sofern Sie gesalzene Produkte kaufen, solche auswählen, die mit Jodsalz hergestellt sind. Entsprechende Hinweise finden Sie meist auf der Verpackung. Auch bei Ihrem Bäcker und Fleischer ist es sinnvoll zu erfragen, ob er Produkte im Sortiment hat, die mit Jodsalz zubereitet sind.

    Kann Jodmangel durch eine besondere Ernährungsweise ausgeglichen werden?

    Der Jodgehalt in den meisten Nahrungsmitteln ist zu gering, um den notwendigen Bedarf zu decken. So müßte man zum Beispiel täglich 3 Kilogramm Brot essen, um die erforderliche Jodaufnahmemenge zu erreichen. Bei der Zubereitung von Seefischmahlzeiten sind auch Verluste zu berücksichtigen. So kann leider, wie die Erfahrung zeigt, der Jodmangel auch unter Einhaltung der obigen Empfehlungen in der Regel nicht behoben werden. Deshalb ist die zusätzliche Zufuhr von Jod in Form von Tabletten zu empfehlen.

    Welchen Stellenwert Mediziner diesem Problem widmen zeigt das Zitat von Herrn Prof. Dr. med. P. Pfannenstiel, einer der führenden Deutschen Schilddrüsenexperten*: "Da die allgemeine gesetzliche Prävention in absehbarer Zeit wohl nicht erfolgen wird, muß versucht werden, die Verbesserung der Jodversorgung über Aufklärungsarbeit zu erreichen.

    Dabei wird wegen fehlender Sicherstellung der notwendigen Jodzufuhr durch die Verwendung von Jodsalz im Haushalt der Einsatz von Jodtabletten allgemein empfohlen."

    Wie wirkt sich der Jodmangel auf die Schilddrüse aus?

    Auf einen längerwährenden Mangel an Jod in der Nahrung reagiert die Schilddrüse mit einer Vergrößerung: Es bildet sich ein Kropf. Der Arzt bezeichnet die vergrößerte Schilddrüse als Struma. Der Zusammenhang zwischen Jodmangel in der Nahrung und der Entwicklung einer Struma ist hinreichend belegt. Eine natürlicherweise in der gesunden Schilddrüse bestehende Wachstumshemmung wird durch den chronischen Jodmangel aufgehoben. Bestimmte jodhaltige Verbindungen, die im Normalfall eine Volumenzunahme des Schilddrüsengewebes verhindern, können bei einer zu geringen Jodversorgung nicht mehr in ausreichendem Maße gebildet werden. Dadurch ist ein fein abgestimmtes Regelsystem gestört und es findet ein weitgehend ungehemmtes Wachstum statt. Der entstehende Kropf ist nicht etwa nur ein Schönheitsfehler, eine optisch störende Angelegenheit, sondern Zeichen einer krankhaften Veränderung.

    Wie häufig ist der Jodmangelkropf in Deutschland?

    Die Jodmangelstruma kommt bei mehr als zehn Prozent der Bevölkerung im gesamten Bundesgebiet und in jedem Lebensalter vor. Solche Krankheiten nennt man endemisch.

    Eine Untersuchung im Ruhrgebiet ergab, daß bei 69 Prozent von Kindern im Alter zwischen 2 und 16 Jahren die Schilddrüse krankhaft vergrößert war. Das Ergebnis einer deutschlandweiten Studie aus dem Jahr 1995 zeigte, daß das Vorkommen des Jodmangelkropfes größer war, als man bis dahin angenommen hatte.

    Kropf-Vorkommen in Deutschland

    Untersuchung an 6.815 Personen in 32 Regionen; nach Hampel u. a. (1995)

    Wie wird eine Vergrößerung der Schilddrüse festgestellt?

    Der erfahrene Arzt erkennt bereits durch bloßes Anschauen eine auch nur mäßig vergrößerte Schilddrüse. Durch Tasten kann er sich mehr Gewißheit verschaffen. Neben der körperlichen Untersuchung liefert die Ultraschalluntersuchung (Sonographie) genauere Werte.

    Welche gesundheitlichen Folgen haben Jodmangel und Jodmangelkropf?

    Folgen eines Jodmangels können unter anderem sein:

    Bei Kindern und Jugendlichen

    verminderte geistige u. körperliche Leistungsfähigkeit,
    Lern- und Merkschwierigkeiten,
    Hörstörungen
    Zurückbleiben in der körperlichen Entwicklung
    Entwicklung eines Kropfes
    Bei Erwachsenen

    eingeschränkte geistige u. körperliche Leistungsfähigkeit
    Herz- und Kreislaufbelastung
    psychische Belastung (innere Unruhe, Angstzustände)
    Kropf mit Komplikationen
    Bei Frauen im gebärfähigen Alter, Schwangeren und Stillenden birgt der Jodmangel besondere Risiken.

    Eine zunehmende Schilddrüsenvergrößerung kann mit folgenden Komplikationen verbunden sein:

    1. Der mechanische Wachstumsdruck der Schilddrüse kann durch Beeinträchtigung der Stimmbänder zu

    rauher Stimme und Heiserkeit führen, sowie zu Schluckbeschwerden durch Einengung der Speiseröhre.

    2. Während die Schilddrüse anfangs nur mit Wachstum auf den Jodmangel reagiert, kommt es später zu einem Umbau der Struktur des gesamten Organs. In einer länger bestehenden Jodmangelstruma können Bezirke entstehen, in denen die Schilddrüsenzellen autonom funktionieren, das heißt sie produzieren ungehemmt die Schilddrüsenhormone, ohne daß die normalen Regelungsmechanismen noch einen Einfluß ausüben. Auf diese Weise kann eine jodmangelbedingte Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), die funktionelle Autonomie, entstehen.


    Kropfvorbeugung bei Jodmangel

    Säuglinge und Kinder:
    50 bis 100 Mikrogramm Jod pro Tag pro Tag

    Jugendliche und Erwachsene:
    100 bis 200 Mikrogramm Jod pro Tag

    Schwangere und Stillende:
    150 bis 200 Mikrogramm Jod pro Tag

    Kann ein bestehender Jodmangelkropf mit Jod behandelt werden?

    Nach dem, was wir heute über die Entstehung der Jodmangelstruma wissen, ist eine Behandlung mit Jod die Methode, welche die Ursache bekämpft.

    Die Behandlung sollte immer von einem Arzt durchgeführt werden. Sprechen Sie Ihren Arzt an.

    Welche Dosierung wird zur Behandlung bestehender Kröpfe empfohlen?

    Zur Behandlung des Jodmangelkropfs werden u.a. Jodtabletten verordnet. Die Dosierung legt der Arzt individuell fest.

    Wie lange muß ein Jodmangelkropf mit Jod behandelt werden?

    Bei Neugeborenen verschwindet ein Jodmangelkropf in der Regel nach 2- bis 4wöchiger Behandlung. Bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsene dauert die Therapie häufig 6 Monate bis zu einem Jahr. Über die Dauer der Jod-Behandlung entscheidet der Arzt.

    Mit welchen negativen Wirkungen muß man bei Anwendung von Jod zur Kropfvorbeugung oder Kropfbehandlung rechnen?

    Bei richtiger Dosierung der Jodtabletten sind keine Nebenwirkungen zu erwarten, denn es werden dem Körper ja nur die natürlichen Jodmengen zugeführt, die das bestehende Joddefizit ausgleichen.

    Aber auch bei relativ niedriger Dosierung des Jods können insbesondere ältere Patienten mit länger bestehendem Kropf an einer langsam beginnenden milden Form einer Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) erkranken. Es kommt allerdings dadurch nur eine bereits vorbestehende Krankheit zum Vorschein, was nicht als Nachteil zu sehen ist, da sie nun früher einer entsprechenden Behandlung unterzogen werden kann. Eine Nebenwirkung der Jodeinnahme stellt diese Erkrankung somit nicht dar.

    Eine weitere Frage der Anwender von Jodsalz und Jodtabletten betrifft die weitverbreitete Meinung, Jod könne zu bestimmten Hauterkrankungen, Allergien oder Akne führen. Hierzu ist grundsätzlich festzustellen, daß die geringen Mengen von Jod im Mikrogramm-Bereich, von denen wir hier sprechen, nicht in der Lage sind, Hautreaktionen auszulösen, eine bestehende Akne zu verschlimmern oder eine in Abheilung befindliche Akne neu zu aktivieren.

    Diese Erkenntnis stimmt auch mit der Tatsache überein, daß in Ländern mit guter Jodversorgung, z. B. Schweiz, Schweden, Finnland oder USA, Jodallergien und Jodakne kein Problem darstellen.

    Die Bezeichnung" Jodallergie" wird fälschlich auf schwere Unverträglichkeitsreaktionen angewendet, die bei Einspritzung (Injektion) stark jodhaltiger Röntgenkontrastmittel in die Blutbahn auftreten können. Bei Einnahme von Jod über den Mund in den Verdauungstrakt sind derartige Nebenwirkungen nicht beobachtet worden. So belastet die unkorrekte Bezeichnung "Jodallergie" nur völlig unnötig die Bemühungen um eine Verbesserung der Jodversorgung.





    Welche Folgen hat Jodmangel während der Schwangerschaft?

    Die Schwangere hat einen gesteigerten Jodbedarf.

    Das liegt unter anderm daran, daß der gesamte mütterliche Stoffwechsel gesteigert ist, daß die Ausscheidung von Jod über die Nieren erhöht ist und die sich entwickelnde Schilddrüse des Feten das erforderliche Jod aus dem mütterlichen Organismus bezieht.

    Die werdende Mutter braucht täglich ca. 260 Mikro-gramm Jod.

    Bei Jodmangel während der Schwangerschaft schafft es die Schilddrüse häufig nicht, den zusätzlichen Mehrbedarf an Schilddrüsenhormonen zu produzieren. Die Folge ist dann, daß sich ein Kropf bei der werdenden Mutter bildet.

    Jodmangel hat weiterhin Auswirkungen auf den Feten. Von der 10 bis 12. Schwangerschaftswoche an beginnt die Schilddrüse des Feten unabhängig von der Mutter zu arbeiten. Fehlt es an Jod, so entwickelt sich schon beim Ungeborenen im Mutterleib ein Kropf, und das Kind kommt mit einer Struma zur Welt.

    Bei einem Teil der Neugeborenen mit Jodmangel können das Wachstum, die Knochenreifung und die Gehirnentwicklung zurückgeblieben sein. Entwicklungsstörungen sind, selbst bei frühzeitiger Behandlung nach der Geburt, häufig nicht mehr reversibel.

    Bei Unterversorgung der Schwangeren mit Jod kommt es im Vergleich zu Bedingungen mit ausreichendem Jodangebot dreimal häufiger zu Fehlgeburten.

    Schließlich muß darauf hingewiesen werden, daß ein Jodmangel die Empfängnisfähigkeit der Frau herabsetzt. Unfruchtbarkeit kann also auch die Folge einer Jodunterversorgung sein.

    Bei Berücksichtigung der obigen Empfehlungen zur Verwendung von Jodsalz im Haushalt und zum Verzehr jodhaltiger Lebensmittel wird das Joddefizit nicht ausgeglichen. Zur Verbesserung der Jodversorgung ist eine gezielte Jodaufnahme durch Jodtabletten zu empfehlen.

    Die Schwangere sollte täglich mindestens 200 Mikrogramm Jod in Form von Jod-Tabletten zu sich nehmen.

    Diese Jod-Dosis gilt nach Empfehlungen des "Arbeitskreises Jodmangel" für gesunde Schwangere mit unauffälliger Schilddrüse ohne vorherige Schilddrüsenuntersuchungen.

    Hat eine Schwangere einen Jodmangelkropf, so kann der Arzt eine höhere Dosis von Jod verordnen.

    Was muß in der Stillzeit beachtet werden?

    Auch in der Stillzeit braucht der mütterliche Organismus eine erhöhte Jodzufuhr. Denn einerseits wird dadurch die Stoffwechselaktivität der Stillenden aufrechterhalten, und zum anderen wird der Säugling damit über die Muttermilch ausreichend mit Jod versorgt. Daher soll die zusätzliche Jodzufuhr auch nach der Entbindung für die Dauer der Stillzeit fortgesetzt werden.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo, AnjaH!

    Ich danke Dir für Deine sehr ausführliche Antwort. Ich hoffe nur, dass Du den Text nicht abgetippt hast, sondern irgendwo herauskopieren konntest!

    Jetzt erst habe ich gesehen, dass meine Links gelöscht wurden. Wenn es Dich interessiert, die Meinung der Jod-Kritiker zu hören, könntest Du in der Suchmaschine die Stichwörter "Jod Gefahren" eingeben und die Links finden.

    Mich würde Deine Meinung dazu sehr interessieren, weil Du Dich mit dem Thema auskennst und eher auf der anderen Seite stehst.

    Es ist kein Muss, ich würde es verstehen, wenn Du keine Zeit oder keine Lust dazu hast.

    Grüße Schnuffelchen
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So
    ich habe deine Links gelesen
    (Ich hab die noch, nur ist verlinken ohne Genehmigugn durch Mods nicht gestattet).

    Da sind wir bei einer Diskussion wie beim Impfen.
    Es gibt GEgner udn Befürworter für die Jodzuführung.
    Jeder fängt nun an Statistiken aufzustellen um seine Aussage zu untermauern.

    Da sag ich mir: Glaub nur der Statistik die du selbst "gefälscht" hast.
    Ich will nimanden was unterstellen, nur jeder versuchtnatürlich in seien Richtung zu ermitteln.

    Richitg:
    1 es läßt sich nicht leugnen das Deutschland ein Jodmangelgebiet ist (ob nun ein starkes wie die Befürworter sagen oder ein leichtes wie die Gegener sagen, ist wurscht).
    Wenn man sich mal Bilder aus frühere Zeit anschaut, da ware es sehr häufig zu sehen das die Leute Kropfbänder getragen haben (oft zur Tracht), der durch Jodmangel ausgelöst wurde.


    Nachdem man das erkannt hat, fing man an die Bevölkerung zu "Jodieren".
    So und nun ging es los.Wieviel Jod pro Tag ist sinnvoll?
    Das ist wie mit Impfungen( Sinnvoll ja aber wieviele?).
    Und das wird bis heute diskutiert.

    Klar ein zuviel an Jod ist genau so schlecht wie zuwenig.
    Aber ich persönlich denke das in unsere Umwelt zu wenig Jod ist und mam im normalen Leben einfach schauen soll das man Jodhalthaltige Lebensmittel zu sich nimmt.
    Damit kommt man denk ich gut hin.

    Für Risikogruppen(SS, Vollstillende und überwiegend stillende) halte ich eine Jodzuführung über Tabletten für diesen Zeitraum für Sinnvoll.
    Dannach kann man aber getrost wieder auf eine normalöe Jodreiche Ernährugn zurückgreifen.

    Wie gesagt das ist meien persönliche Meinung. ;-)
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