Hallo liebe Foris,
Der Mai fing herrlich an, am 7. hatte ich meine kirchliche Hochzeit. Ein traumhaft schöner Tag. Es war einfach toll. Wieder mal wurde mir bewußt, das ich eigentlich die beste Familie und die besten Freunde habe, die man sich wünschen kann. Alle waren einfach nur begeistert, kein Gezicke, wie ich das von anderen Hochzeiten gehört habe.
Gestern dann, ich war noch am Fotos auspacken, kam der Anruf. Der langjährige Lebensgefährte meiner Mutter ist in der Nacht vom 12. auf den 13. Mai gestorben. Er war für mich wie ein Vater, seit ich 7 war, war er da gewesen. Er hatte seine Macken, wie jeder Mensch, aber er war immer gütig, lieb, immer besorgt um mich, er war vielleicht sogar mehr Vater, als mein Leiblicher Vater, gott hab ihn selig.
Ich sitzte hier grade in einem großen, tiefen Loch... Ich wusste, es war nur eine Frage der Zeit, er hatte Krebs im Endstadium. Ich hatte mir so sehr gewünscht, ihn noch einmal zu sehen... aber er wollte es nicht. Er sagte mir immer, ich soll ihn so in Erinnerung behalten, wie er war. Nachdem was mir seine Schwiegertochter gestern über seinen Todeskampf erzählt hat, war es vielleicht besser so?
Ich fühle mich wieder wie 17, als meine Eltern starben, es kommt grade alles wieder hoch... wann wird das jemals ein Ende haben. Warum wird man immer wieder daran erinnert. Warum verdammt!?
Und warum reagiert grundsätzlich jeder mit "War doch klar, das er bald stirbt."... Heisst das das man deshalb nicht traurig sein darf??!!
Am nächsten Freitag ist die Beerdigung, auch wenn es zwei Stunden Fahrt ist und ich dafür Urlaub nehmen muss, nichts in der Welt wird mich davon abhalten da hin zu fahren. Ich weiss ja, der Tod gehört zum Leben dazu, aber warum muss es so weh tun...
Danke euch fürs Zuhören
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lass dich davon nicht runterziehen.