Mein Sohn ist jetzt fast 2 Jahre alt und viel zu lieb: Kinder egal welchen Alters (sogar viel Kleinere als er) machen sich ganz schnell einen Spaß
daraus ihm alles, was er gerade in der Hand oder im Mund hat wegzunehmen. Er steht dann jedesmal ganz traurig da, wehrt sich aber nicht. Ich habe wirklich sehr oft versucht ihm zu erklären, dass er sich das nicht gefallen lassen soll, er ist trotzdem nicht in der Lage sich zu wehren. Nicht mal ein ganz kleines bischen. Er nimmt sich etwas anderes und schon ist das auch wieder weg. Ich kann es gar nicht mit ansehen, ihn immer so traurig dastehen zu sehen. Was soll ich nur tun?
Kommentare
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Ich kann dir zwar nur theoretisch helfen, weil ich keine Erfahrungen mit Kindern in dem Alter habe, aber zumindest meine Gedanken kann ich dir ja mitgeben.
Was sagst du ihm denn genau?? Mit "wehre dich, lass dir das nicht gefallen" kann er vielelicht nicht sehr viel anfangen und weiss gar nicht, wie das in der Praxis aussehen soll?!?! Möglicherweise wäre eine Variante das mit ihm zu Hause durchzuspielen. Lass ihn darstellen, die die anderen Kinder ihm was wegnehmen. Du spielst ihn und er den Anderen. Dann bekommt er vielleicht auch ein Gefühl von Sträke von aussen heraus, aus einer Fremdposition. Und dann würde ich das richtig mit ihm darstellen, welche Möglichkeiten es gäbe, wie er sich verhalten könnte.
Ist wie gesagt nur ne Idee aus dem Nichts heraus, kann mir aber gut vorstellen, dss sie funktionieren kann. Ich persönlich würde sowas ausprobieren.
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Was ich bisehr gemacht habe: Immer wieder Situationen, die sich mit anderen Kindern abgespielt haben erklärt: Angefangen von "festhalten" sobald sich ein Kind einem Spielzeug in seiner Hand nähert bis dahin, dass ich ihm Abends im Bett noch einmal die Situation erklärt habe.
Seit ein paar Tagen habe ich angefangen einzugreifen, also jedesmal wenn ein Kind ihm was weggenommen hat dieses Kind vor die Alternative gestellt ihm das Spielzeug wiederzugeben oder zu gehen. Mein Sohn hat sich dann immer sehr gefreut, wenn er die Sachen zurückbekommen hat. Eine Dauerlösung kann das aber auch nich tsein.
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mir hat das auch immer sehr weh getan, wen er so traurig aussen vor stand und sich nicht zu wehren wusste...- naja, dafür kann er heute seine geschwister manchmal ganz schön piesacken ;-)
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Das weckt Interesse. Bitte nicht böse sein, wenn ich neugierig bin, aber in welchem Alter wurde das denn festgestellt?
Und was wurde in dieser Art Psychotherapie gemacht?
Nun weiß ich ja, dass ich eigentlich nicht mitreden darf, mein Kind ist noch viiiel kleiner. Aber ich habe immer wieder den Eindruck, dass man dem Kind nichts gutes tut, wenn man sich als Mutter direkt in die ungerechte Situationen, die bei Kindern sehr oft auftreten einmischt.
Viel wichtiger wäre es, zu Hause das ganze aufzuarbeiten, sofern es das Kind beschäftigt. Beim Bilderbuchanschauen zum Beispiel. In vielen Bilderbüchern findet man solche Situationen dargestellt. Da kann man den Figuren Namen geben und die Situation erklären (lassen).
Ich weiß, dass es schwer ist, da zuzusehen. Ich weiß auch nicht, ob ich es könnte.
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@Kirsten: Ich nehme die Anregung mal auf und versuche demnächst nicht dem anderen Kind das Spiezeug wieder abzuluchsen sondern meinen Sohn mit einzubeziehen. Der Weg erscheint mir plausibler als meiner.
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Ich kenne aber auch das extreme Gegenteil. Ich war als Kleinkind auch sehr verschüchtert. Meine Kindergärtnerin hat es gut gemeint und mich aufgestachelt mich zu wehren. Allerdings hat sie mich etwas zu allein gelassen damit, das zu erlernen. Ich hab es dann nämlich gleich übertrieben mit dem wehren und hab scheinbar alles "aufgearbeitet" indem ich mich gewehrt hab. Wenn ich mich dann zB gegen Person X gewehrt habe, dann hat sie auch DAS abbekommen, was Person Y mir vor Wochen "angetan" hat, wo ich mich noch nicht wehrte. Auch nicht das Wahre. ;-)
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Jedes Kind hat wohl eine andere Art und Weise damit umzugehen und ich finde, das sollte man ihm lassen. Wenn er sich das "gefallen" lässt und akzeptiert ist das eben seine Art. Wenn es ihm zu bunt wird, dann wird er es sich schon wieder holen.
Übrigens sind es ganz oft die kleineren Kinder, die den Größeren mal was wegschnappen... ;-)
Dein Sohn ist erst zwei und beginnt gerade erst, soziale Kontakt zu anderen Kindern aufzubauen. Er wird sich noch früh genug abschauen, wie es die anderen so machen...
Und... ich finde es ist wichtig, dass er auch mit seiner "Trauer" oder besser Enttäuschung lernt umzugehen, dann fällt ihm vielleicht nachher manches leichter...
LG
Mandy
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In einem anderen Tread wurde mir gesagt, man müsse doch die Kinder nicht schon im Krabbelalter zur Ellbogenmentalität erziehen - ich halte das für erlebte, erlernte, soziale Lebenstüchtigkeit.
Mit einem Zweijährigen abends im Bett über die Frustration sprechen? Da hätte ich meine Zweifel, ob das was bringt. Mit ihm zu dem anderen Kind hingehen und das Spielzeug wiederholen....vielleicht. Ich würde versuchen, sein Selbstbewußtsein im Alltag zu stärken, indem ich ihn viele Probleme alleine lösen und ihn alleine entdecken lasse, damit er die Sicherheit gewinnt, daß er was kann. Ich tröste ben, wenn er wegen einem weggenommenen Spielzeug weint - wiederholen muß er es sich alleine, oder was anderes finden, womit er spielen mag. Immer Voraussetzung, die Kinder sind etwa gleichalt/gleichstark) und es wird nicht gekloppt.
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maximilians problematik besteht nicht nur aus dieser störung und wurde im rahmen einer aufwendigen diagnosetestung von mehreren kinderpsychologen festgestellt. er war damals 5 und unter anderem im sozialverhalten auf der stufe eines dreijährigen. allerdings besteht bei ihm noch diverse andere "kleinigkeiten" die alle miteinander ein komplexeres bild ergeben.
er bekam dann therapiestunden in denen er regelrecht gelernt hat andere kinder anzusprechen oder sich mit auftretenden problemen auseinanderzusetzen.
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Das sehe ich aber auch so. Ich finde es nicht ok, wenn aeltere Kinder den kleineren was wegnehmen, und die Eltern einfach wegschauen!
Also wenn Shane das spaeter macht, dann werde ich ihm erzaehlen, dass das nicht in Ordnung ist.
Wir hatten auchmal sone Situation auf dem Spielplatz. Shane hat im Sandkasten mit seiner Schaufel gespielt. Da kam ein aelterer Junge, und hat sie ihm einfach aus der Hand gerissen. Shane war natuerlich am heulen, und ich sag dem kleinen, dass er die Schaufel haben kann, wenn Shane nichtmehr damit spielt. Ich verstehe das nicht. Koennen die Eltern ihren Kindern das nicht sagen, dass man das nicht tut? :flaming01: Bis zu einem gewissen Grad mische ich mich ja auch nicht ein. Aber irgendwo gibt es auch Grenzen!
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Würde ein Dreijähriger einem 10 Monate alten Baby was wegnehmen, dann würde ich auch eingreifen, denn da besteht ein Ungleichgewicht an Reife und Kräften. Und der Dreijährige kann schon ansatzweise verstehen, daß man anderen nicht einfach etwas wegnimmt ohne zu fragen.
Ich glaube, daß die soziale Kompetenz und das Selbstbewußtsein dadurch gestärkt wird, daß man sich als Mutter eben nicht immer gleich einmischt und den Zwergen jede Schwierigkeit abnimmt. Wie sollen sie sonst Strategien zu Problemlösungen (auch den sozialen) finden, wenn Mama immer schneller ist und sie sich so nie mit anderen Kindern auseinandersetzen müssen?
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Um die babys gehts ja nicht. wir regen uns darueber auf, wenn das die viel aelteren machen.
Wenn ein gleichaltriger ihm was wegnimmt, mische ich mich da nicht ein. Und bei 10 monate alten Babys finde ich das eher suess... :roll:
Da hat es wirklich noch keinen Zweck das mit denen zu diskutieren. Ich glaube, in dem alter kann man auch noch nicht wirklich von Streit sprechen. Die kleinen nehmen sich einfach, was sie haben wollen, und denken sich nichts dabei. Ich amuesiere mich immer koestlich, wenn ich bei meiner freundin bin, und die kleinen sich gegenseitig die Spielzeuge aus der Hand nehmen. So kleine kennen ja noch keine agressivitaet, das ist dann bei denen eher tollpatschigkeit. :biggrin:
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Würdet ihr eingreifen oder die Mutter des anderen Kindes auffordern einzugreifen? Es sind ja tatsächlich die Spielsachen des älteren Kindes aber andererseits: Warum soll mein Sohn dann dauernd dort zum spielen kommen?
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Ich beschäftige mich jetzt schon mit Ben damit, ihn zu bitten, daß er mir etwas gibt und wenn er mir ein Spielzeug freiwillig hinstreckt, dann nehme ich es, freue mich überschwenglich und sage danke. Er findet das ein tolles Spiel (bis jetzt noch). Wenn ich was habe, was er will, dann teile ich es mit ihm, oder gebe es ihm auch mal, wenn es nichts gefährliches ist. Das untersucht er dann udn gibt es entweder zurück oder legt es irgendwo ab. Ich hoffe schon ihm so das Teilen von Anfang an als etwas Positives beizubringen.
Bei dem Jungen zuhause ist es natürlich sein Revier, sein Spielzeug - das ist sicherlich nochmal schwieriger als auf neutralem Boden. Wenn es allerdings so nicht funktioniert, daß sie miteinander spielen oder aber freidlich nebeneinander, dann würde ich dort nichtmehr hingehen. Es wäre meiner Meinung nach an der Mutter, ihren Sohn zum Teilen aufzufordern und auch dafür zu sorgen, daß er Kleinere nicht umschubst. Wenn sie das nicht tut, wäre ich das letzte Mal dagewesen.
Wie ist das denn, wenn ihr euch bei euch trefft, dann ist es das Spielzeug von deinem Sohn - oder ihr bringt eigenes Spielzeug mit, da muß dann der andere drum bitten, oder er spielt eben mit seinen Sachen - oder sie können tauschen.
Würde ein größerer meinen Sohn absichtlich umschubsen und die Mutter greift nicht ein, würde ich eingreifen und ihm sagen, daß das nicht in Ordnung ist - wenn meiner das tun würde, würde ich auch eingreifen.
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Ich würde das wohl so lösen... entweder dürfen alle damit spielen oder keiner... und das Zeug dann wegräumen...
Ob dann da schon was schief gelaufen ist, glaub ich nicht mal, denn die Phasen haben wohl alle mal...
LG
Mandy
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Bei uns zu Hause ist das eigentlich genauso, also wenn das ältere Kind kommt (und das wäre am liebsten immer bei uns) nimmt es meinem Sohn alles weg, was er in der Hand hat sobald er es hat und schubst ihn notfalls um. Die Situation ist aber deshalb anders, weil ich bei uns zu Hause das Recht habe einzuschreiten. Also sage ich dem anderen Kind dass es wählen kann: Spiezeug zurück oder nach Hause gehen. Das funktioniert neuerdings. Nicht unbedingt in der Art, dass mein Sohn das Spiezeug direkt zurückbekommt sondern eher dass das andere Kind es so weit weg wirft wie es kann. Aber zumindest kann mein Sohn dann damit weiterspielen und ich merke richtig, wie der dann über das ganze Gesicht strahlt.
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Der Tipp hat heute einen ersten Erfolg gebracht: In einer Spiegruppe malt mein Sohn. Ein anderes Kind kommt und nimmt ihm Stift und Blatt weg. Mein Sohn wieder tief traurig. Ich nehme ihn an die Hand und hole mit seiner Hand den Stift wieder. Er schaut aus einer Mischung mit Freunde und Erstaunen den Stift an, der jetzt wieder in seiner Hand ist. Kurze Zeit später fährt von alleine seine andere Hand aus und holt sich das Blatt zurück. Offenbar sehr zufrieden mit der Situation setzt er sich hin und malt kommentarlos weiter :bounce02: :bounce02: :bounce02:
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Egal in welchem Alter, ob Babies oder Kleinkinder, wenn der eine es nicht verteht, daß man noch nichts wegnehmen darf, muss ich aber auch nicht automatisch davon ausgehen, daß der andere versteht, daß es natürlich ist, etwas weggenommen zu kriegen.
Wie gesagt, unproblematisch ist es nur, so lange der Haudegen der eigene ist.