Trauma Kaiserschnitt - Therapie?

bearbeitet 17. 05. 2005, 18:25 in Kummerkasten
Hi,
ich habe meine Hannah per Kaiserschnitt entbunden. Nach 35 Stunden im Kreissaal und nachdem sich der MM nur 3 cm geöffnet hat.
Bei der OP ist leider vieles schief gelaufen. Ich hatte eine PTA, die aber z.Z. der OP nicht mehr gewirkt hatte. Also mußte sie aufgefrischt werden und während wir noch auf die Wirkung gewartet haben, hat der Chirurg schon mit schneiden begonnen. Ich habe mich sehr erschrocken, schließlich hatte mir niemand Bescheid gegeben, dass es jetzt losgeht und hatte dann auch schreckliche Schmerzen. Außerdem ist die Hebamme erst gekommen, nachdem die OP schon fast vorbei war; erst im nachhinein haben wir erfahren, dass man eigentlich erst beginnen darf, wenn die Hebamme da ist. Alles in allem; die schrecklichen 35 Stunden im Kreissaal und nichts funktioniert, dann muss ein KS gemacht werden und dann werden auch noch solche Fehler gemacht, belastet mich schon sehr.
Ich bin wütend und traurig; mir fehlen die ersten schönen Wochen und Freude mit Hannah, weil ich mich so schlecht gefühlt habe.
Inzwischen haben wir unseren Alltag ganz gut im Griff und ich habe auch nicht die Zeit, permanent daran zu denken. Aber es gibt immer wieder Situationen, wo alles hoch kommt.
Übrigens ist das ganze auch noch mindestens einer weiteren Frau passiert...
Meine FÄ möchte gerne, dass ich eine Traumatherapeutin aufsuche. Manchmal denke ich, ach was, geht schon und dann denke ich wieder, ich werde nie ein zweites Kind bekommen...

Kommentare

  • WicomausWicomaus

    124

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!!

    Erstmal finde ich es gut das du darüber reden kannst.
    Ich habe meine 2.Tochter zwar normal entbunden muss aber sagen das ich wenn ich bei meiner ersten Schwangerschaft das alles mit gemacht hätte wie bei der 2.ich kein Kind mehr bekommen hätte.
    Ich denke heute noch sehr oft an die ganzen Probleme in der Schwangerschaft und während der Geburt und träume auch davon weil ich es einfach nicht abbauen kann was alles los war.
    Ich denke es ist in deinem Fall auf jedenfall wichtig Hilfe zu bekommen.Weil wenn du wie du sagst den Schnitt des Kaiserschnitts mitbekommen hast und ich kann mir vorstellen das diese Schmerzen Wahnsinn sind wäre es wirklich besser Professionelle Hilfe aufzusuchen.
    Es ist ja schon ein Hammer das sie dich 35 Stunden in den Wehen liegen lassen bis sie sich entschlossen haben einen Kaiserschnitt zu machen und dann überprüfen sie nicht mal ob die Narkose eingetreten ist.
    Die haben anscheinend alle keine Zeit gehabt.
    Naja bei mir meinte der Arzt nach 4 Stunden Wehen auch wir müssten doch mal zu "Potte"kommen und drehte den Wehentropf voll Stoff auf.Ich dachte ich zereisse innerlich.
    Naja er war im Stress.Schaute auch immer auf die Uhr und da meine Wehen für eine rasche Geburt nicht stark genug waren und er wohl keine Lust auf eine längere Geburt hatte drehte er halt auf.
    Im Endeffekt war die Kleine nach ingesamt 6 Stunden voller Schmerzen da,ich war hinten wie vorne gerissen und hatte dann noch durch die etlichen Medikamente mir eine schöne Nesselsucht zugezogen an der ich dann 4 Wochen zu kämpfen hatte.
    Es ist wirklich schade wenn man gerade beim ersten Kind nur Probleme hatte und ich hoffe für dich das du durch die Hilfe von jemandem dieses Trauma in den Griff bekommst.

    Liebe Grüsse

    Nicole
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe eine Traumatherapie gemacht und kann sie dir nur empfehlen. Als ich sie angefangen habe war ich auch schon fast wieder so weit, das ich dachte: "Ach, das geht schon auch so irgendwie", aber ich bin sooo froh, das ich sie doch gemacht habe. Mir sind einige Sachen klargeworden und jetzt denke ich mir: "Wer weiß, wozu´s gut war!?", das ich dieses schlimme Erlebnis hatte (mich hat jemand auf der Arbeit versucht zu erwürgen ;-) ). Und nun weiß ich es. Mir hat das wirklich viel gebracht. Und es ist auch nicht so, das du da in so eine Art Therapiemühle gerätst und jahrelang hingehen wirst um deine Kindheit aufzuarbeiten ;-) Meine Therapeutin hat ganz klar gesagt: wir kümmern uns um das traumatische Erlebnis, der Rest kümmert uns nicht. Sonst könnte jeder sein Leben lang Therapien machen, denn einen Schlag hat ja jeder irgendwo.
    Was ich damit sagen will: du wirst lernen, mit dem Erlebten Leben zu können. Das klingt vielleicht banal, aber ist eigentlich ne verdammt Ernste Sache, denn ich weiß nicht, ob du eigentlich immer dachtest, das du mal mehrere Kinder haben würdest und du dir das nun nach dieser schlimmen Erfahrung auf keinen Fall mehr vorstellen kannst. Wenn dem so ist hat deine Lebensqualität nämlich schon abgenommen.

    Laß dich von dem schlimmen Erlebnis nicht unterbuttern! Und versuche es nicht zu bagatellisieren. Laß dir nicht einreden, das doch nichts schlimmes passiert ist. Wer dir das versucht einzureden ist unsensibel (und ich wette, das du das shcon des öfteren zu hören bekommen hast, hm?). Was dir passiert ist ist schrecklich! Und du wirst die Erinnerung nie wieder los! Du kannst sie aber durch eine Traumatherapie ihren Schrecken verlieren lassen.

    Wirklich, versuchs. Wenn es dir nichts bringt, dann hör halt auf. Keiner zwingt dich. Wenn du dich aber dafür entscheidest, such dir unbedingt einen ausgebildeten Traumatherapeuten, den du sympathisch findest, denn sonst funktioniert es glaube ich nicht.

    Willst du wissen, wie die Traumatherapie funktioniert? Es gibt übrigens einige Forschungsergebnisse, die bestätigen, das sie ganz hervorragend funktioniert ;-)

    Viel Erfolg!! Und bitte: laß dir nicht einreden, es wäre nichts schlimmes passiert oder das du übertrieben reagierst! Man hat dir wehgetan. Der Arzt hat dich nicht beachtet und einfach drauflosgeschnitten. Du warst ja nur ein weiterer Kaiserschnitt in seiner Schicht. Du bist als Mensch nicht wahrgenommen worden. Und das, nachdem du schon unglaubliche Strapazen hinter dir hattest. Du bist überrumpelt worden und warst hilflos und konntest dich nicht wehren. Und das schlimmste: Keiner hat dir geholfen :traurig07: Gibt dir bitte nicht die Schuld!
    Es tut mir unendlich leid, was dir passiert ist :troest:
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