Depressiv und will mich zurückziehen

bearbeitet 23. 05. 2005, 13:30 in Kummerkasten
Hallo ihr,

ich muss jetzt den Mutr finden und schreiben wie es mir geht.

Also platt gesagt ich habe das alles nicht verkraftet.

Den Kaiserschnitt,dann das mein kleiner bald nichtmehr gewesen wäre und dann bekomme ich noch vom Arzt gesagt das ich Eklampsie hatte und selbst nah dran war nichtmehr zu sein.

Dann lag mein kleiner auf der Frühchen-intensiv und dann noch eine Woche in der Kinderklinik,wir sind jeden Tag 100 km gefahren um zu ihm zu kommen.

Dann liefen alle Mütter im Krankenhaus mit ihren Kindern rum nur ich konnte nicht so oft zu meinem kleinen Lennert.

In der Zeit wo er in der Kinderklinik war haben wir innerhalb von einer Woche Kinderzimmer,Schlafzimmer und Flur fertiggemacht.es war alles noch im Rohbau und ich habe Tapeziert und habe mich so überanstrengt um fertigzuwerden das ich völlig ausgelaugt bin.

Letzte Woche Mittwoch haben wir dann endlich unseren kleinen gehohlt ich habe mich echt gefreut und jetzt? Ich kann mich nichtmehr freuen und kann auch grade keine Gefühle für den kleinen zeigen...dadurch habe ich jetzt riesen Schuldgefühle.

Hinzu kommt noch das der kleine jetzt 2200 Gramm wiegt und nicht das er "nur" eine Trinkschwäche hat,er nimmt auch nicht zu,egal wie oft wir ihn füttern. Waren gestern bei der Kinderärztin und sie meinte wenns so weiter geht nicht rumdoktorn sondern sofort wieder in die Klinik.

Letzte Nacht hat der kleine geschrieen und rumgejammert das ich echt fast die Decke hoch bin,ich bin nur gegangen und muste Luft hohlen,mein Mann hat sich dann um ihn gekümmert.

Im Grunde bin ich ich depressiv,ich weiss es und hatte auchschon vor der Schwangerschaft damit zu tun,aber dies alles hat mir den Rest gegeben.

Ich habe grade panische Angst davor mit Lennert alleine zu bleiben,ich weiss nicht warum und ich kann es mir nicht erklähren.

Werde mir heute Johanniskraut hohlen und sehen das ich Montag zur Ärztin komme,ich muss zum Psychologen,sonst weiss ich nicht wie es hier weitergehen soll,ich brauche Hilfe.

Ich habe letzte Woche schon versucht mit meinem Mann darüber zu reden,er versteht mich zum Teil,ich denke aber er kann sich nicht in meine Lage versetzten.

Nun sitzte ich hier,habe Kopfschmerzen und meine ich würde auseinanderfallen.

Lieben Gruss Natalie

Kommentare

  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann Dich sehr gut verstehen, denn unser Anfang war auch kein Zuckerschlecken, wie ich unter Geburtsberichte geschrieben habe.

    Setz Dich nicht damit unter Druck, dass Du meinst funktionieren zu müssen.
    Das was Du erlebt hast ist ganz fürchterlich und ich denke so richtig verstehen, können Dich fast nur die, die das gleiche erlebt haben, oder Ähnliches, denn es ist etwas, was man kaum erklären kann.
    Noch gestern habe ich meiner MUtter unter Tränen von der Geburt erzählt. Sie kannte das so noch nicht und es ist so, dass bei dem tatsächlich die Zeit alle Wunden heilt, wenn es auch ein blöder Spruch ist.

    HEute sehe ich Maxi, wie er sich ganz fiedel durch die Wohnung rollt und es wird besser. Klar, dass Du mit dem Stress jetzt schwer klar kommst, denn Du bist mental ja total ko.

    Gehe zu einer Psychologin und versuche es zu verarbeiten, vor allem, weil Du ja auch voerheriges verarbeiten musst.
    Letzte Nacht hat der kleine geschrieen und rumgejammert das ich echt fast die Decke hoch bin,ich bin nur gegangen und muste Luft hohlen,mein Mann hat sich dann um ihn gekümmert.
    Sehe es so: Der Kleine kam viel zu früh und braucht noch mehr Nähe als andere Kinder. Er BRAUCHT Dich!!! Er will Dich nicht ärgern. Vielleicht ist es so erträglicher für Dich, wenn Du das verstanden hast.
    Ich drücke Dir alle Daumen!!! :grin:
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ach je, Natalie......
    Das geht wirklich vielen so, und die wissen jetzt genau, wie Du Dich fühlst und können Dir irgendwie auch nicht helfen.
    Kann in der Zeit, in der Dein Mann nicht da ist, vielleicht Deine Mutter oder eine Freundin kommen, einfach, damit Du mit Dir selber auch ein paar Minuten verbringen kannst?
    Aber Hut ab, das hätten nicht viele so erzählt und ich finds klasse, daß Du Dich nicht verkriechst, sondern Dir Hilfe holst.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielleicht hilft es dir, wenn ich dir sage, dass ich dich auch total gut verstehen kann.
    Niklas war die ersten vier Tage mit Lungenentzündung im Brutkasten und ich bin fast verrückt geworden. Das konnte keiner so wirklich verstehen, meine Angst, wie sehr ich ihn vermisst habe, mein ständiges Weinen... Ich denke wenn man nicht selbst in einer solchen Lage war ist es sehr schwer, sich hineinzuversetzen - und für Männer gleich nochmal schwerer.

    Du hast ja anscheinend wirklich Schlimmes erlebt, das braucht viel Zeit bis du dich besser fühlst. Aber halte dir vor Augen, dass ihr das Schlimmste hinter euch habt, es ist alles soweit gut gegangen (gesunde Mutter und gesundes Kind), und die Probleme die ihr jetzt habt bekommt ihr in den Griff. Da bin ich ganz sicher! :razz: Trotzdem, Unterstützung ist schon wichtig, ich hoffe du findest jemanden, der dir mal zur Hand gehen kann und der sich auch mal um dich kümmert. Versuch es dir soweit wie möglich gutgehen zu lassen: nimm ein Bad, iss was Leckeres, so einfache Dinge können manchmal die Stimmung ganz schön aufhellen.

    Ich wünsche euch alles Gute und drücke die Daumen, dass Lennart bald zunimmt. Ihr seid ja aber in guten Händen bei eurer Kinderärztin, und solltet ihr wieder in die Klinik müssen, ist das sicher nicht für lange! Das wird jetzt mit der Zeit alles einfacher für euch. Ganz sicher.

    :troest:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm...hast Du wenigstens eine Hebamme?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo ihr,

    nachdem ich mich heute nacht wieder "einbekommen" hatte habe ich den kleinen bei uns ins Bett gehohlt weil er so Bauchschmerzen hatte und so lagen wir bis 8 Uhr schlafend im Bett! Ich war danach echt zufrieden als ich den kleinen im Arm hatte und er seelig am schlafen war.

    Ich weiss und merke auch das der kleine mich braucht,ich weiss auch das das kleine Würmchen mich keineswegs ärgern will und weil ich grade meine Gefühle nicht so zeigen kann habe ich grade ihm gegenüber Schuldgefühle.

    Er ist wirklich ein total lieber,ich dachte in dem Moment es ist besser Martin kümmert sich jetzt 10 Minuten um ihn bevor Lennert noch meine Laune mitbekommt,er bekommt eh schon alles mit aber er muss nicht auchnoch mitbekommen wenn ich wirklich Luft hohlen muss. :???:

    @Marlies,

    Da meine Hebamme immernoch im Krankenhaus liegt und ich mich mit der neuen Hebamme nicht wirklich verstehe habe ich das Thema nochnicht angesprochen.

    Es ist einfach seine Gefühle hier zu schreiben,es ist ja doch etwas unpersöhnlicher und man braucht weniger "Mut",aber mit deinem Gegenüber darüber zu sprechen ist doch etwas anderes und dann noch wenns keine vertraute Person ist.

    Werde am Montag auf jeden Fall meine alte Psychologien anrufen,war bei ihr kurzzeitig wegen extremen Schlafstörungen in Behandlung und bei ihr einen Termin ausmachen.

    @Jauchzerle,

    ich kenne mich und ich weiss das ich den ganzen Gram nicht in mich reinfressen darf,es nützt mir nichts,meinem Mann nichts.........er hat ja in dem Sinne auch kein leichtes Leben mit mir und am aller wenigsten nützt das meinem kleinen,ich will für ihn da sein,ich kann und will nicht perfekt sein,aber ich möchte für ihn eine gute Mutter sein.

    Lieben Gruss Natalie
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich weiss und merke auch das der kleine mich braucht,ich weiss auch das das kleine Würmchen mich keineswegs ärgern will und weil ich grade meine Gefühle nicht so zeigen kann habe ich grade ihm gegenüber Schuldgefühle.
    Ich glaube fast jede kennt so Schuldgefühle in dieser Zeit. Die Sache ist die, wenn wir ein Kind geboren haben, dann sind wir nicht nur Mütter, sondern auch noch Frauen und Menschen, die, die wir auch vorhr waren, mit einigen Veränderungen :grin: . Aber wir haben noch eigene Gefühle, Gedanken, wir funktionieren nicht einfach und manchmal macht uns Gekreische auch aggressiv. Weil es völlig normal ist. Nichtsdestotrotz lieben wir unsere Kleinen und auch sie werden uns irgendwann ganz fürchterlich ärgern, vielleicht auch ganz traurig machen, dennoch wissen wir, so hoffe ich, dass sie uns lieb haben. Dein Kleiner spürt auch, dass Du ihn lieb hast. Ganz sicher.

    Und schau mal, Du schreibst:
    nachdem ich mich heute nacht wieder "einbekommen" hatte habe ich den kleinen bei uns ins Bett gehohlt weil er so Bauchschmerzen hatte und so lagen wir bis 8 Uhr schlafend im Bett! Ich war danach echt zufrieden als ich den kleinen im Arm hatte und er seelig am schlafen war.
    Damit zeigst Du ganz viel Gefühl. Dein Kleiner spürt Deine Nähe, Deine Liebe ... Was glaubst Du wieviele Mütter ihre Kinder schreien lassen ? Wieviele Mütter ihre Kinder dann nicht zu sich holen ?
    Du hast ihm gezeigt: Du bist nicht alleine und ich Deine Mama bin da für Dich, wenn Du mich brauchst. :grin:

    Und das ist doch soooooooo schön!!!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielleicht kann Dir eine Zeit lang auch Johanniskraut helfen. Allerdings muss man es relativ hoch dosieren, wenn es schnell helfen soll.
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    der thread haette auch von mir sein koennen. wir hatten auch einen schweren start. shane musste gleich nach der geburt in die kinderklinik. danach war er 2 tage zuhause, und musste wieder zurueck. :???:
    ich weiss wie frustrierend das ist. vorallem, wenn man keine zeit hatte, sich nach der geburt zu erhohlen, und du hattest ja auch noch nen kaiserschnitt.
    hab bitte kein schlechtes gewissen, du hattest halt einfach einen schlechten start mit dem kleinen.
    die zeit zuhause ist immer die schwerste, vor allem, wenn mit den kleinen nicht alles so klappt, wie es soll.
    shane hat immer schlecht getrunken, und ich hatte masive stillprobleme. ich war sowas von ausgelaugt.
    ich denke, du bist immer noch stark traumatisiert von der geburt. such dir hilfe von einem psychologen, um dieses erlebnis zu verarbeiten, denn schliesslich willst du dich ja an deinem kleinen erfreuen.
    ich kann dir aber sagen, es wird besser. warte ein paar wochen ab, wie der kleine sich entwickelt, und zunimmt, und wenn dann jemand sagt, man der macht sich aber kannst du dir stolz eingestehen, dass es dein verdienst war. ich finde, es gibt keinen groesseren ansporn.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi Natalie!

    Mach dir bitte keine Vorwürfe! Es ist ja nicht deine Schuld, dass ihr so einen schlechten Start hattet!

    Aber ich finde es wirklich toll von deinem Mann, dass er sich so um euch kümmert! Freu dich, dass du wenigstens von ihm Hilfe hast, auch wenn er sich vielleicht nicht hundertprozentig in dich hineinversetzen kann (was, wie ich denke, die wenigsten Männer können ;-) ).

    Vereinbare den Termin bei deinem Psychologen und rede dir den Kummer mal von der Seele, du bist nicht die einzige mir so einer massiven "Wochenbett-Depression" denke ich, nur dass ich viele nicht trauen, überhaupt was zu sagen und das macht alles noch schlimmer!

    Nimm mal ein Bad, wenn Martin da ist und auf den Kleinen aufpassen kann oder sie dir einen lustigen Videofilm an. Dann bist du wenigstens mal für ein - zwei Stunden ein bischen abgelenkt.

    Lass dich nicht unterkriegen!!! :troest: :troest:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo ihr,

    vielen Lieben Dank für die vielen aufbauenden Worte!

    Ich muss schon sagen wenn ich meinen Mann nicht hätte ständ ich ganz schön dumm da!

    Er will morgen zur Hausärztin und mir eine Überweissung hohlen,in der Zeit rufe ich beim Psychologen an und mache ihnen klar das ich am liebsten am selben Tag noch einen Termin brauchte.

    Habe heute noch lange mit einer Freundin darüber gesprochen und so langsam fühle ich mich wohler weil ich jetzt weiss wie ich mir selbst helfen kann.

    Ihr müst euch mal überlegen was ich echt für einen kleinen lieben Schatz habe und ich doch so "komische" Gefühle habe:

    Heute war er um 7 Uhr,um 11 Uhr,um 15 Uhr,um 17 Uhr wach..jetzt warte ich das er wieder wach wird und das dürfte wieder so um 23 Uhr sein. In dieser Zeit hat er nicht einmal gross gejammert und nicht geschrieen. Und immer brav seine 70 bis 80 ml getrunken.

    Er hat uns letzte Nacht von um 24 Uhr bis morgens um 7 Uhr schlafen lassen und ich bin nur wachgeworden weil er in seinem Bettchen lag und war vor sich hin am Jammern.

    Ich verstehe mich selbst nicht.

    Lieben Gruss Natalie
  • ataspisataspis

    506

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was ich noch hinzufügen wollte:
    Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben, wenn Du mal wütend auf den Kleinen bist, und Dein Martin sich um ihn kümmert. Das ist Dein Recht, du darfst mal wütend sein! Es nützt ja nichts, wenn Du Deine Emotionen unterdrückst. Wenn Du sie nicht am Kleinen auslässt, was Du ja auch nicht getan hast, ist doch alles ok!

    Und Dein Mann ist als Vater kein "Mutterersatz" sondern aus eigenem Recht (und Pflicht) ein vollwertiger "Fürsorger", auch wenn Dein Söhnchen Dich im Moment viel mehr braucht. Er ist bei Deinem Mann sozusagen in den zweitbesten Händen, und nicht irgendwie abgegeben.
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