Steißlagengeburt beim ersten Kind

Sonnenblume

Halli Hallo,
da es sich nun so langsam herauskristallisiert, dass mein Bauchzwerg sich nicht mehr drehen möchte (bin in der 36. Woche), beschäftige ich mich nun mit dem Versuch einer BEL-Geburt.

Eine Chance gibt es noch, am 3.6. wird eventuell eine manuelle Drehung gemacht, aber da einige Bedingungen bei einer Prüfung letzte Woche schon nicht soooo optimal waren (FW an der unteren Norm, Steiß schon leicht ins Becken gesenkt, wenig Platz, allerdings auch kein übergroßes Kind....), weiß ich nicht, ob es überhaupt gemacht wird.

Nun habe ich mit meiner Hebamme über eine Steißlagengeburt gesprochen. Das KH, wo sie Beleghebamme ist, macht es eigentlich nur bei Mehrgebärenden, da würde wir nächste Woche mal versuchen, den Chefarzt zu überzeugen, es auch beim ersten Kind zu probieren (hat er früher auch gemacht). Ansonsten bleibt das KH, wo die Wendung gemacht wird. Die begleiten das auch beim ersten Kind, aber die Ärztin hat mir gesagt, dass leider ca. 90% der Versuche in einem KS enden, weil die Herztöne schon am Anfang schlecht werden.

Nun meine Frage bzw. das, was mir auf dem Herzen lastet..... bin ich zu egoistisch, das ich auf jeden Fall eine normale Geburt möchte? Welche Risiken gehe ich wirklich ein? Kann das Kind steckenbleiben, wenn schon der Popo draußen ist? Oder kann man bei sowas immer schnell mit Zange eingreifen?
Gibt es wirklich einen kritischen Punkt bei der geburt, der den einer normalen SL übersteigt?
Oder ist es einfach mühsamer, schmerzhafter und schlichtweg für die Ärzte unangenehm, weil sie dann doch eher mit einem plötzlichen KS konfrontiert werden, der dann ja zu Unzeiten kommt... ;-)

Ich bin so hin- und hergerissen. Ich möchte diese Entscheidung später nicht bereuen, weil doch etwas passiert ist, aber andererseits kommt für mich ein geplanter KS eigentlich nicht in Frage.
Meine zweite Alternative ist eigentlich nur, abzuwarten, bis es losgeht, ins KH zu fahren und zu sagen, übrigens, ist eine BEL..... seht zu, was Ihr macht. Dann hat mein Kind sich wenigstens den Zeitpunkt ausgesucht....

Liebe Grüße Eure Sonnenblume

Marlies/Hebamme

Ich antworte Dir noch ausführlich. Momenaan streichen wir gerade. ;-)

Sonnenblume

Oh, das ist lieb Marlies!
Dann erstmal viel Spaß und ein gutes Ergebnis!

Marlies/Hebamme

Es ist immer schwierig aus der Ferne eine Situation zu beurteilen. Es ist so, dass lange Jahr für mich BEL-Geburten ganz normal waren. Kaiserschitte kamen dafür erst später in Mode. ;-) Deswegen sehe ich das meist entspannter, als viele andere. Die Entscheidung kann Die keiner abnehmen. Wenn ein Team im KH grundsätzlich Erfahrungen hat mit solchen Entbindungen, ist das schonmal positiv. Es gibt bestimmte Vorgehensweisen, die anders sind und dazu braucht man Erfahrung und gute Nerven. Für Dich würde es bedeuten, sehr diszipliert mitzuarbeiten. Es ist nicht unbedingt schmerzhafter und muss auch nicht länger dauern. Was mehr Zeit braucht, ist die Austreibungsphase, weil der Kopf am Ende kommt. Man kann nicht mit einer Zange eingreifen sondern nur bestimmte Techniken anwenden. Und das ist der kritische Punkt. Aber ich habe eben viele solcher Geburten mitgemacht im Gegensatz zu jungen Arzten oder Kolleginnen. Und mir ist lediglich eine Situation in Erinnerung die wirklich schwer war. Warte mal ab, was der Chef dort sagt, und dann poste doch noch einmal.

sonnenblume74

Puh, das bedeutet doch, das man im prinziep auf einen älteren Arzt treffen muss, denn die Jungen, die meist direkt einen KS machen, haben ja wahrscheinlich wenig Erfahrung?

Anonymous

Du hast doch eine Hebamme - habt ihr es denn nicht mit Moxen probiert? Das hat bei mir super geholfen und mein Zwerg hat sich doch noch gedreht.
Bei meiner Vorbesprechung zur äußeren Wendung sprach der Arzt übrigens von einer Kaiserschnittrate von 30%.

marylu

Hallo Sonnenblume,

solltest Du Dich für eine BEL-Geburt entscheiden, kann ich Dir Mut machen mit dem Beispiel meiner Freundin. Sie wollte noch mehr Kinder und deshalb beim ersten einen KS möglichst vermeiden. Gemein im KHS war, dass sie sie zu einem KS überreden wollten, während ihr Mann weg war zu Formulare ausfüllen und sie Wehen hatte. Nun ja, letztendlich kam ihre Tochter spontan und die Hebammen und Ärzte waren plötzlich sehr stolz auf sich. So kann's gehen, gelle?
Aber KS ist in der Situation auch durchaus bedenkenswert - kann Dir leider die Entscheidung nicht abnehmen.

Viel Glück!!!

Marylu

Sonnenblume

@ Katja
natürlich haben wir es u.a auch mit moxen probiert.Meine Hebi hat alle Register gezogen. Taschenlampe, indische Brücke, sonstige Knie-Ellenbogen-Positionen, gut zugeredet..... alles nix gebracht....

Nur noch kurz ein abschließendes Ergebnis. Der Chefarzt meines Wunsch-KH (weil ich da meine Hebi als Beleghebamme mitnehmen kann) hat einer BEL-Spontangeburt auch beim ersten Kind zugestimmt. Sonst macht er es wohl nur bei Mehrgebärenden, aber da das Kind nicht übermäßig groß, vollständige Steißlage usw. hat er sich breitschlagen lassen. Fand ich super.
Aber er hat auch gesagt, dass, wenn nun doch Kaiserschnitt (weil z.b. Fußlage), dann erst, wenn Wehen einsetzen. Nix geplantes, weil ja besser fürs Kind.
Eine tolle Einstellung.

Aber es hat sich eh erledigt... ich mach dazu aber noch einen sep. Thread auf, weil es vielleicht für andere auch interessant ist.... "äußere Wendung".

LG Sonnenblume