Komme grade von der Krankengymnastik und bin völlig am Boden zerstört.
Die letzen Male waren immer schon total schlecht. Timo hatte nur gebrüllt, kaum was gemacht, und die KG meinte, er sei sehr bequem, ließe sich gern bespaßen und wisse, beim kleinsten Jaulen käme er auf den Arm. Das war, als mein Mann mit ihm da war. Er erzählte mir das - selber total fertig - und ich ließ das nicht gelten, Timo war müde gewesen, die Zähne, und überhaupt...
Müde und zahngeplagt war er heute auch, aber das änderte nichts daran, dass die KG Recht hatte.
Natürlich hat Timo mich nie manipuliert, aber
ich habe
ihn konditioniert. Ich nehme ihn wirklich bei jedem Furz auf den Arm. Auf dem Arm beruhigt er sich sofort, aber sobald er sich wieder anstrengen soll, fängt er wieder an zu weinen, weil er dazu keine Lust hat. Deshalb ist er unfähig, irgendwo allein 5 Minuten zu liegen. Er muss ja nur kurz quaken und wird wieder bespaßt.
Als er noch sehr klein war, habe ich ihn ja wirklich immer sofort hochgenommen. Weil der Schritt von Alarmstufe Gelb zu Rot bei ihm auch nur Sekunden dauerte. Darin habe ich ihn denn auch bestärkt - jetzt weiß er, wenn er nicht sofort auf den Arm kommt, bin ich wahrscheinlich im Keller oder was, und dann ist wirklich Brüllen angesagt.
Einen wenige Wochen alten Säugling sofort hochzunehmen, halte ich immer noch für richtig, aber ich sehe jetzt, dass ich mit Timo einen Fehler gemacht habe. Ich habe mich gestern nachmittag mal wirklich für Stunden nur mit ihm beschäftigt, nichts sonst, was abgelenkt hätte, und er weint, soboald er was nicht schafft. Da er wirklich sehr leicht aufgibt, schafft er in Folge dessen nicht viel. Also weint er auch sehr viel. Wenn ich ihn dann ablenkte, NICHT auf den Arm nahm, war er trotzdem sofort ruhig. Einen neuen Reiz bieten - oder den alten nochmal bieten. Aber Ausdauer muss er jetzt wirklich mühsam lernen. Und ich könnte mich sonstwohin beißen! Natürlich weiß ich, dass Kinder Erfolgserlebnisse brauchen, aber er hat den Schritt von meinem kleinen hilflosen Neugeborenen zum Entdeckerbaby irgendwie vollzogen, ohne dass ich in meinem Verhalten ihm gegenüber viel verändert hätte.
Ich hatte überhaupt nicht gemerkt, dass sein Repertoire mittlerweile nicht mehr nur Kontakt-, Hunger- und Bauchwehweinen umfasst, sondern auch Frustweinen, weil ER grade was nicht schafft. Und wenn ich ihn bei diesem Frustweinen auf den Arm nehme, ist er's zwar zufrieden, aber geschafft hat er es deswegen ja noch lange nicht - also habe ich damit mitnichten sein Bedürfnis in dem Moment befriedigt.
Als er eben im Schlafzimmer anfing zu meckern, sagte mir meine Gewohnheit (die ich bis dahin als Instinkt bezeichnet hatte), geh sofort hin, aber eine neue Stimme sagte, nein, er BRAUCHT das noch nicht! Und ich saß auf meinem Stuhl, hätte fast geheult, weil ich überhaupt nicht mehr weiß, wie ich mich meinem Kind gegenüber verhalten soll.
Ich mache mir solche Vorwürfe und mir graut vor der nächten Zeit, in der ich ihm schwerpunktmäßig zu Erfolgserlebnissen verhelfen muss, die er sich selber nicht verschaffen kann, weil er immer sofort aufgibt und auf den Arm will.
Ich habe es grade mal so versucht, wenn er anfing zu weinen, ihn abzulenken. Das geht immer. Und zwar so, dass er sich selber mit etwas beschäftigt. Ihm was Spannendes in die Hand geben. Wenn er noch nicht brüllt sondern nur quengelt, geht das auch ganz gut. Dann hört er auf, und erst dann nehme ich ihn hoch, dass für ihn dieses Quengeln -> auf den Arm genommen werden nicht so in einem unmittelbaren Zusammenhang steht.
Aber heute bei der Krankengymnastik war echt alles verloren, er hat nur gebrüllt und ließ sich auch nicht mehr zum Turnen bewegen. Weil er ja gelernt hat, wenn ich einmal brülle, muss ich nicht mehr.
Würde mich sehr über Meinungen freuen.
Kommentare
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Ich zum Beispiel lasse Niklas auch heute noch nie weinen, und er ist fast ein Jahr alt.
Er ist aber manchmal quengelig wenn er was nicht schafft, dann versuche ich erst mal, ihn durch aufmunternde Worte aufzubauen "Ich weiß, das ist total anstrengend was du gerade machst und du machst das gaaaaanz toll!", wenn das nichts hilft dann gehe ich hin und helfe ihm. Ich lenke ihn nicht ab, ich zeige ihm, wie er es anders machen kann oder gebe ihm einen kleinen Anstoß, damit er es schafft.
Timo ist jetzt um die 7 Monate alt, oder? Das finde ich noch recht jung. Du hast ihn bestimmt nicht irgendwie konditioniert, er weiß eben, dass du kommst und die Welt besser machst wenn er gerade frustriert ist. Ist doch schön! Jetzt kannst du langsam anfangen, sein Selbstbewusstsein aufzubauen, indem du etwas länger wartest bis du eingreifst, oder indem du ihn nicht sofort ablenkst sondern ihm konstruktiv hilfst. Dann merkt er, er kann auch alleine was schaffen.
Ich wundere mich ehrlich gesagt etwas über die Krankengymnastin. Zu behaupten, du hättest ihn konditioniert??? Ich meine, vieles ist auch Charaktersache und wenn du ein Baby hast welches schnell frustriert wird und mit 7 Moaten noch ganz viel Mama und Schmuseeinheiten braucht, heißt das nicht, dass du ihn dazu gemacht hast!
Du kannst jetzt aber versuchen, wie ich schon geschrieben habe, etwas "erwachsener" auf ihn einzugehen.
Ach noch was: irgendwann kommt denke ich bei allen die Phase, wo man feststellt, das man sein Kind noch wie ein totales Baby behandelt obwohl es schon sooo groß ist.
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Außerdem Dein Timo kann wesentlich mehr als er können muss. Bitte wo ist das Problem?? Ich glaube die sehen nur das er so riesig ist und kapieren gar nicht das er noch jung ist. So wird es Dir in Zukunft öfter gehen. Dein Instinkt ist absolut richtig. Wenn Moritz weint, weil er sich auf den Bauch gedreht hat und nicht zurück kommt, dann gehe ich hin und zeige ihm wie man sich zurückrollt und dann ist es wieder gut.
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Ich finde zwar auch, dss du ziemlich hart über dich urteilst, aber ich kann deine Argumentationslinie völlig nachvollziehen und verstehen. Ich finde es aber total klasse, dass du damit so ehrlich umgehst und dir bewusst machst, dass du meinst einen Fehler gemacht zu haben. Aber hey, du hast doch sehr zeitig erkannt, dass du vielleicht etwas zu sehr deinem "er soll nicht wienen" gefolgt bist, als ihn das mal allein schaffen zu lassen... sich zu beruhgen, sich slebst zu beschäftigen etc. Aber ich finde, das ist doch alles noch in nem regelbaren Rahmen. Vielleicht dauert es nun etwas, aber mit Sicherheit wirst du es schaffen, dass du ihm Stück für Stück mehr Unabhängigkeit zutraust. Sicher er ist da jetzt in einem Muster drin, aber er ist ja wie schon gesagt wurde noch ein Kleiner, der das locker noch nachholen kann, ohne das es zu großen Problemen kommt dabei. Da bin ich ganz sicher. Bestimmt musst du dabei mehr Entwicklung hinlegen als Timo. ;-)
Ich glaube, um die Entwicklung eines Kindes zuzulassen muss man einfach dem Kind immer etwas mehr zutrauen, als man meint, dass es schon kann und dann liegt man da recht gut im Rennen. Trau ihm das zu, dann wird er es sicher einfacher lernen, dass er auch ohne immer gleich auf den Arm genommen zu werden mit einer Situation klar kommt. Ganz bestimmt.
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Ich habe Timo heute mal sehr viel gefordert. Er hat ein paarmal gemotzt, ich habe ihn nicht auf den Arm genommen sondern ihm beim "Krabbeln" auf sein Ziel zu geholfen - und oh Wunder, er hat heute merklich weniger gemeckert als sonst! Er hat zwischendurch wunderbar geschlafen und eingeschlafen ist er auch allein.
Ich glaube, der Tag heute war für ihn anstrengend, aber auch motivierend, Und er hat sehr viel gelacht, mehr als Durchschnitt.
Ich denke auch, für mich ist es vermutlich schwerer als für ihn, die Kurve zu kriegen!
Ach ja, und nochmal: Ich mache mir wirklich keinen Kopf wegen seiner Koordinationsstörung. Es ist ne leichte Störung, ich vertraue da voll auf ihn (und die KG) dass das in ein paar Monaten weg ist. Es scheint ein paarmal so angekommen zu sein, dass ich mir wonners wie Gedanken mache, mein Kind sei entwicklungsmäßig im Rückstand oder sonstwas; nein, wirklich, ganz und gar nicht. ;-)
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mir gings genauso, ich habe mich ein paar Tage lang als völlige Versagerin gefühlt, weil ich nicht kapiert hatte, was mein Kind braucht. Erst die Schreiambulanz hat mir klargemacht, dass er alle 2 stunden schlaf braucht und dann Ruhe im Bett, statt dann rumgetragen zu werden und weitere action zu bekommen. ich hatte nämlich sein jammern als Langeweile angesehen, da er nicht gejammert hat (und geschlafen), wenn wir unterwegs waren oder sonstwo. NUr zuhause.... :roll:
tja, und dann bin ich zur Ambulanz und ab da habe ich dauernd Ruhephasen eingebaut und ihn langsam dazu gebracht, allein einzuschlafen und alles wurde besser Aber ich hatte so ein verdammt schlechtes Gewissen, weil ich nicht gesehen hatte, was los ist Ich habe nur gesehen, dass er gebrüllt hat wie am spieß, wenn er einschlafen sollte und das wollte ich halt ihm nicht zumuten, also habe ich ihn rausgeholt und da hat er dann gar nicht geschlafen. Ich dachte er ist halt nicht müde.....
ist nicht ganz dasselbe, aber ähnlich.
Wir sind nunn mal keine perfekten Mütter, aber wir versuchen unser bestes, wir machen uns dauernd Gedanken und den Kindern schadet es nicht!
Du hast ja jetzt auch einen guten Weg gefunden, wie du ihm doch ERfolgserlebnisse schaffen kannst und mit der Zeit wird die KOnditionierung wieder weg sein, das kann man ja zum Glück auch rückkängig machen! Caius hat es auch überlebt, dass seine Mama so dumm war und es geht ihm heute sehr gut!
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Hilfe zur Selbsthilfe ist fast immer die beste Hilfe, die man jemandem geben kann. ;-)
Auf jeden Fall ist es toll, dass es so schnell Erfolge zu verbuchen gibt. Nicht nur für Timo - besonders für dich.
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Maximilian ist auch so und ich bin davon überzeugt alles richtig gemacht zu haben. :oops:
Hör nicht so sehr auf andere, die Dir (erfolgreich?) versuchen einzureden, dass Du die Dinge falsch machst oder Timo verwöhnst. (Habe ich da nicht auch sowas mit Deiner Schwiemu im Kopf?) Bullshit!!! Sorry.
Er brüllt, weil er ehrgeizig ist und die DInge schaffen will. Er brüllt, weil er einen eigenen Kopf hat und genau weiß was und wie er es will. Ist doch eigentlich super, oder willst Du ein Weichei großziehen? ´Tschuldige! Aber immer das Gerede anderer Leute und man ist doch sowieso schon verunsichert und kann manches Gebrüll und Geschrei nicht ertragen. Nicht Du bist "schuld", sondern Timos Charakter und ich finde den super. Schau mal was Du für ein intelligentes Kind hast.
Und zum Brüllem ansich: Stell Dir vor, Du bist klein, kannst Dich kaum bewegen und nicht sagen, was Du willst. Was machst Du? Brüllen? Und wie würdest Du Dich fühlen, wenn keiner käme? Tut mir leid, aber Du machst ALLES richtig!
Und dass Du ihm hilfst Dinge zu schaffen, dass ist auch meineserachtens der richtige Weg. Beim Pekip lernen wir eigentlich immer tolle Möglichkeiten, wie man die Kleinen gezielt fordern kann, soviel sie denn möchten und wie man ihnen zum nächsten Schritt ein bisschen helfen kann.
Leider wohnst Du soweit weg, sonst würde ich sagen, stoße zu uns. :biggrin:
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Ich hab heute wirklich mal gut zugehört und beobachtet, und in 80% der Fälle weint Timo, weil er grade was nicht schafft. Und dann ist auf den Arm nehmen der falsche Weg. Auf dem Arm quengelt er dann nämlich weiter, weil er irgendwie noch im Hinterkopf hat, dass da etwas unvollendet geblieben ist, und das frustiert und macht unzufrieden. Wie gesagt, ich habe ihn heute bei seinen Wutanfällchen (so schlimm sind die halt auch nicht) etwas mehr zum Durchhalten angeleitet, und er war heute insgesamt ausgeglichener.
Klar, wenn ich ein Bild zeichne, brech mir einen an ner schwierigen Pose ab und werd zum Eis eingeladen, freut mich das auch. Aber im Hinterkopf nagt immer noch das unfertige Bild. und da brauchts halt jemanden, der mir auf die Sprünge hilft. ;-)
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Es geht ihr ja nicht darum, dass ihr das jemand eingeredet hat. Vielleicht wurde sie mit der Nase darauf gestossen, aber die Erkenntnis ist eine aufrichtige würde ich mal sagen. Und ich finde das - muss da smal wiederhoeln - echt anerkennenswert und ein "lass dir sowas doch nicht einreden" überflüssig.
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Deshalb finde ich das: überflüssig.
Und außerdem habe ich es ähnlich praktiziert und Maximilian ist motorisch frühreif, von daher kann Deine Theorie nicht so ganz stimmen. Im Übrigen habe ich Jenny auch recht gegeben, dass sie ihm helfen soll, oder?
Es ist immer gut sich selbst zu reflektieren, aber :Gehindert hat Jenny Timo nicht an seiner Entwicklung.
EDIT: Und schließlich ist er noch nicht so alt mit knapp 7 Monaten, als dass er die Dinge verstehen würde. Und irgendwie verwöhnen kann man ihn noch nicht.
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Ich glaube du hast mich vielleicht einfach etwas missverstanden, denn ich habe keine Theorie zum Thema motorische Reife und dass Jenny Timo verwöhnt hätte, hab ich auch weder gesagt, noch es so gemeint.
Meiner Meinung nach ist das schon so was wie "hindern", denn wenn ich mein Kind immer SOFORT tröste und auf dem Arm nehme, wobei es sich logischerweise beruhigt, lernt es nicht, sich selbst zu beruhigen... um Motorik geht es dabei nicht, vielmehr um Selbstständigkeit und Unabhängigkeit. Der Grad dazwsichen ist halt sehr schmal und wird sicher von jedem immer mal wieder übertreten, ist ja klar. Und das heisst auch noch lange nicht, dass ich trösten als verwöhnen empfinde. Ich lasse mein Kind schliesslich auch nicht weinen, aber ich gebe mir Mühe herauszufinden, welches Mass an Qunegeln und Nörgeln er schon allein bewältigen kann.
Übrigens zu sagen: mit 7 Monaten kann ein Kind nciht verstehen widerspricht vielen anderen Dingen, die du vertrittst. Dann kannste dein Kind ja auch schreien lassen, es versteht ja nicht, dass das was vom im Stich lassen hat - mal etwas überzogen formuliert. ;-) Ja sicher versteht Timo nicht, dass er auf dem Arm davon abgehalten wird, zu schaffen, was er grad schaffen sollte oder wollte... aber ihn nciht auf den Arm zu nehmen und ihm lieber zu helfen ist eben manchmal für die Entwicklung wichtiger und wie Jenny das ja auch geschrieben hat, ist das trösten dann manchmal auch etwas unbedacht und MamaEgoismus, weil man seinen Schatz nicht weinen sehen mag.
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Auch wenn zur Fortentwicklung Unzufriedenheit nötig ist (das sehe ich auch so, deshalb finde ich helfen ja wichtig und trösten nur wenn es nicht mehr anders geht, wie ich auch schrieb: ), bleibe ich dabei zu sagen, dass ein 7 Monate altes Kind nicht verstehen kann, warum Du es schreien lässt. Und das deshalb, weil es ihre einzige Möglichkeit ist zu kommunizieren.
Deshalb stimmt das:
nicht und deshalb passt das wirklich nicht:
Auch wenn ich verstanden habe, dass das überzogen war ;-)
Aber es ist ja gut, dass man unterschiedlicher Meinung ist, denn im übrigen gibt es kein Patentrezept, da alle Mütter und alle Kinder unterschiedlich sind und in unterschiedlichen Situationen unterschiedliche Befürfnisse haben.
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Hauptsache ich wusste, was ich meinte. :table2:
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Momentan arbeite ich grad dran, Quaken und Meckern als Anlass zur HIlfe zu nehemen und nicht sofort als Trost... und irgendwann, wenn ich mich damit sicher fühle, überprüfe ich mal, ob ich die Grenze richtig ziehe.
Wenn Timo aber mehr schafft und merkt, dass es andere Wege aus dem Ärgern gibt als Mamas Arm, dann hoffe ich, dass auch das Ärgern weniger wird. Selbstständigkeit muss natürlich winzig anfangen, aber anfangen muss sie irgendwann. Und Timos allgemeine Laune gestern scheint mir da Recht zu geben.
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Die feinen Unterschiede im "laut" sein und die dazu gehörigen Begriffe sorgen bei uns zu Hause auch immer wieder für Durcheinander. :biggrin:
Ole liegt im Bett, mein Freund sieht nach ihm.
Ich frage, ob er schon schläft.
Er: "naja er ist noch etwas unruhig."
Ich: "na was heisst das denn?"
Er: "na unruhig halt, er schläft noch nicht"
Ich: "na brabbelt er nur, meckert er, nörgelt er, quengelt er, gnatscht er... was denn genau"
Er: " :shock: :shock: :shock: Wat is???"
:biggrin:
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Vorher habe ich ihn sofort rausgeholt, wenn er nur gepiepst hat - deshalb hat er ja nie geschlafen und nur gejammert
Ein anderes ist es, wenn er richtig schreit, dann kann ich ihn nicht zum schlafen bringen, dann geht es nicht. Man muss es kennen, dann weiß man es.
Und dann gibt es noch das meckern, wenn was nicht passt und das wütend sein, und das jammern vor müdigkeit, und Frust und einfach nur Willen durchsetzen (kommt später ;-), wenn sie so 11 Monate sind) und und und....
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Lorelei, genau das ist es; und da setzt dann auch mein schlechtes Gewissen ein: Wieso habe ich das nicht auch erkannt? (Rhetorische Frage ;-) )
Ich habe immer gewartet, bis er vor Müdigkeit schon schrie und dann wollte ich ihn natürlich nicht schreiend ins Bett legen -
das wichtigste war dann, erstmal genau zu erkennen, wann er müde wird, da es stark auf den Zeitpunkt ankam. Wenn ich ganz an Beginn des müde-werdens den richtigen Zeitpunkt erwischt habe, ging es spielend, je länger ich gewartet habe, ging gar nichts mehr.
und Caius hatte mit der Zeit auch gelernt, seine Müdigkeitsanzeichen extrem gut zu verstecken, da war nix mit Gähnen oder so ... alles war besser als schlafen! (obwohl er dann todmüde natürlich nichts machen wollte, sondern nur rumgetragen werden wollte :roll: )
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Er hatte Recht.
Ich hab mich dann bemüht (und es hat mir fast das Herz zerrissen), nichtmehr jedesmal sofort anzuspurten, wenn Ben beim Krabbeln umgekippt ist und anfing zu weinen - und siehe da, er hörte dann blitzschnell wieder auf, rappelte sich hoch und versuchte es nochmal - solange, bis er es geschafft hat. Wenn er genörgelt hat, weil was nicht geklappt hat, hab ich ihn angefeuert, anstatt ihn auf den Arm zu nehmen und hab ihm im Zweifelsfall geholfen - und er hat sich dann 3x soviel angestrengt und richtig gefreut, wenn er es geschafft hat.
Abends hab ich ihn ins Bett gelegt, ihn gestreichelt, ihm seinen Bär in den Arm gegeben und bin rausgegangen, Tür zu. Und er ist ohne wirkliches Weinen nach ein paar Minuten Genörgel eingeschlafen. Inzwischen schafft er es auch nachts, wenn er aufwacht, sich selbst wieder zu beruhigen und wieder einzuschlafen. Manchmal weint er kurz auf, aber bis ich richtig wach bin, schläft er meistens schon wieder, wenn sein Bär in Greifweite liegt.
Verzweifelt Weinen mußte Ben nie alleine, dann bin ich sofort da - aber es gibt da eben Abstufungen.
Ich glaube also inzwischen schon auch, daß man das Kind eventuell falsch konditioniert, wenn man immer sofort Arm und Trost anbietet, wenn es jammert - manchmal ist ihm mit anderen Dingen langfristig mehr geholfen. Meine Meinung.
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Ich saß heute wieder vor meinem frust-heulenden Kind und rang mit mir, wie ich nun reagieren sollte... bis ich die volle Windel roch; da war's dann klar ;-)
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Ohne einen Anstoß von "Außen" wären wir da wohl nicht rausgekommen, irgendwann hatte ich richtige Scheuklappen entwickelt und immer so in meinem Trott "Nur nicht schreienlassen" weitergemacht. Das war aber irgendwann einfach nichtmehr des Rätsels Lösung. Den Tip aus dem Forum mit dem Tagesprotokoll und den Streit mit seinem Vater (natürlich hab ich erstmal gedacht: Niemals! So ein Rebenvater!) hat es gebraucht, um den Knoten zu lösen.
Ihr kriegt das schon hin, wenn das Mutterherz auch anfangs blutet... ;-)
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Jenny, genau das eigene anpassen der eigenen Mitentwicklung an die Schritte des Kindes: das ist es, was man meiner Meinung nach schaffen kann oder sagen wir mal: besser hinbekommt, wenn man dem Kind - wie ich das oben schonmal geschrieben hatte - immer ein bissel mehr zutraut, als man meint, dass es schon kann. Um es mal am Beispiel von Ben zu sagen: er krabbelt, er fällt um... aber nur wenn Mama ihm zutraut, dass er sich selbst wieder aufrappelt, lässt sie ihm überhaupt erst die Möglchkeit dazu, es unter Beweis zu stellen und Tadaahaaaa.... er schafft es tatsächlich. Klar, dass man dann noch abwegen muss, wann man trotzalledem eingreift, ist ja logisch, aber ich bin davon überzeugt, dass das ein guter Weg ist, sich bewusst mit seinem Kind mitzuentwickeln.