Mutmacherpost: Unsere Erfolgsgeschichte (vorsicht lang!)

RegulaRegula

952

bearbeitet 15. 07. 2005, 11:15 in Schreien- Schlafen- Wachen
Die einen oder die anderen haben ja vielleicht im Laufe des letzten Jahres unsere Probleme rund ums Schreien und rumd ums Einschlafen mitbekommen... Ich möchte einfach mal allen anderen, die in einer ähnlichen Situation sind Mut machen.

Weisheit 1: Ein Kind muss schon früh daran gewöhnt werden, im eigenen Bett und im eigenen Zimmer zu schlafen, sonst wird man sie nie mehr los.

14. 04. 04 - Dario wird geboren. Schon schnell merke ich, dass er etwas anders ist, als das Kind meiner Bettnachbarin. Sie hatte die komplette Schnarchnase, während meiner immer geweint hat, wenn er nicht gerade gestillt wurde, oder bei mir auf dem Bauch schlief. Auch zu Hause blieb mir nichts anderes übrig, als die Nacht mit ihm auf meinem Bauch zu verbringen. Tagsüber war mühsam, da er sich auch schlafend nie ablegen liess und immer gleich losbrüllte.

Nach einer Woche fand ich meine Rettung mit dem Tragetuch. Er schlief darin bestens und war auch sonst sehr zufrieden. Immer wieder war ich unsicher, ob ich es richtig mache. Die Stimmen von aussen wurden immer lauter - aber Darios Brüllorgan übertönte sie meist.
Manchmal hatte ich das Gefühl versagt zu haben, wenn ich andere Mütter mit ihren friedlich schlafenden Kindern im Kinderwagen sah, während meiner immer schrie im Kinderwagen und erst Ruhe gab, als ich ihn ins Tuch oder den Babybjörn nahm. Aber auf der anderen Seite wusste ich nicht, was ich anders hätte machen können - ausser ihn brüllen zu lassen. Ich gebe zu, ich habe dies einmal versucht und brauchte anschliessend doppelt so lange, bis ich den panischen Jungen wieder beruhigt hatte.

Nach ca. 3 Wochen schlief er immer noch auf mir ein, liess sich dann aber neben mich ablegen und schlief in unserem Bett weiter. Nach 5 Wochen konnten wir ihn das Kinderwagenoberteil neben unserem Bett legen (das Teil konnten wir ja für den normalen Gebrauch nicht verwenden ;-) ) So musste ich nicht aufstehen und konnte ihn gleich in unser Bett heben, wenn er wach wurde.

Wir hatten relativ gute Nächte (1-2x wachwerden) und relativ schlechte Nächte (alle 30 Minuten wach werden - und z.T. nicht mehr einschlafen).

Mit 7 Monaten merkten wir, dass es an der Zeit war, ihn ins eigene Zimmer umzuziehen. Wir störten uns gegenseitig im Schlaf. Es ging ohne Probleme, was mir zeigt, dass es wirklich der richtige Zeitpunkt war. Und es strafte allen jenen Lüge, die mir prophezeiten, dass wir ihn nicht mehr aus unserem Zimmer los werden würden.


Weisheit 2: Ein Kind muss selber einschlafen können, damit es in der Lage ist, durch zu schlafen. Es wird in der Nacht wiederholt wach und muss die selbe Situation vor finden wie beim Einschlafen.


Dario schlief also im eigenen Bett, wurde immer noch hin und wieder wach und wollte gestillt werden. Da mein Schlaf alles in allem besser wurde, machte mir das Aufstehen nicht viel aus.

Ein Problem hatten wir aber noch: Dario schlief ausschliesslich im Ergo Baby Carrier ein, liess sich dann ablegen und schlief im Bett weiter.

Auf Grund wiederholter Tipps der Mütterberatung und von anderen, versuchte ich, ein sog. Einschlafritual mit Dario zu entwickeln, damit er selber einschlafen könnte. Dieses Ritual dauerte immer länger, Dario weinte dabei. Wenn er dann einschlief, wurde er regelmässig wieder alle 30 Min wach - es war, als ob er den Tiefschlaf nicht finden würde. Irgendwann wurde es mir zu bunt, niemand von den klugen Ratschlägern würde mir das mühsame Einschlafritual abnehmen - und ich wusste, dass er im Ergo innerhalb von 10 Minuten einschlief. Nach 3-4 Wochen vergeblichen Rituals, sind wir halt wieder beim Ergo gelandet und Dario schlief wieder in seinem 3-4 Stunden Rhythus Schlaf.

Mit ca. 9 Monaten hat er begonnen die eine oder andere Nacht durch zu schlafen :grin: Ich habe mehrere Male bemerkt, dass er in der Nacht wach wurde und nach etwas Gejammer und Geknorze wieder selber einschlief... Und das obwohl er ja nicht mehr im Ergo war.

Weisheit 3: Wenn man ein Kind nicht frühzeitig ans Selber-Schlafen gewöhnt, lernen sie es nie.

Dario ist jetzt 13 Monate alt. Bis vor einer Woche ist er ausschliesslich im Ergo eingeschlafen - ausnahmsweise im Auto oder im Kinderwagen. Vor einer Woche nun, habe ich bemerkt, dass er übt, selber einschlafen zu können. Wenn man ihn im Ergo rumtrug, zeigte er wiederholt auf sein Bettchen und sagte: "Det" (Da). Er gab keine Ruhe, bis er im Bettchen war. Da versuchte er sich hin zu legen, wälzte sich unruhig hin und her - aber er weinte nicht mehr.
Jetzt sind wir also im Prozess, dass er das Alleine-Einschlafen lernen kann. Das Einschlafen dauert etwas länger nun als mit dem Ergo, aber er gibt sich richtig Mühe. Ich kann sogar das Zimmer verlassen und er plaudert weiter - manchmal jammert er auch ein wenig - und ganz selten weint er. Dann gehe ich halt wieder rein, beruhige ihn und lasse ihn dann wieder alleine. Und er schafft es wirklich alleine einzuschlafen :bounce02:

Mein Fazit: Die 3 Weisheiten stimmten definitv nicht für uns. Mit dem Wissen jetzt, wüsste ich, dass ich vieles hätte gelassener angehen können. Ich bin jetzt stolz auf meinen Kleinen, der einen (für ihn) sehr grossen Schritt gemacht hat und etwas unzufrieden mit mir, dass ich mich nicht immer auf mein Bauchgefühl verlassen habe. Ich habe aber das Glück einen sehr starken und selbstbewussten Jungen zu haben, der mich immer wieder auf den für uns richtigen Weg zurückgeholt hat.

Als Tipp könnte ich hier noch das Buch "Das 24-Stunden Baby" anbringen, das ich leider erst vor 3 Monaten gelesen habe - aber es ist sicher nie zu spät, um sein Kind wieder etwas besser verstehen zu können ;-)

Vielleicht hat sich ja wirklich jemand durch den Text gequält - und vielleicht gibt es wirklich etwas Zuversicht, wenn man mal wieder nicht sicher ist, ob man es richtig macht.

Wünsche euch allen ein gutes Bauchgefühl und viel Kraft!

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Regula,
    gerade jetzt höre ich so eine tolle Mutmachgeschichte wieder sehr gerne, weil wir im Augenblick einen totalen Schlaf-Entwicklungsrückschritt haben, und ich mir neuerdings über diese Weisheiten wieder Gedanken machen muss :cry: .
    Urlaub und Krankheit haben dazu geführt, dass der Tagesschlaf sehr unregelmäßig ist, und Jakob nachts wieder oft in's Elternbett umzieht. Das gelegentliche Durchschlafen tritt auch nicht mehr auf :cry: .
    Naja, ich wollte jetzt hier eigentlich nicht so viel jammern, sondern:
    Danke für die Erfolgsgeschichte und herzlichen Glückwunsch :fantasy05: !
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Regula, danke! Ich habe ja nun auch nicht grade ein Zen-Baby hier, und das hilft. Wie du sagtest: Viele Dinge könnte man gelassener angehen, wenn man darau vertrauen würde, dass es einfach irgendwann besser wird und dass nciht von Anfang an vermurkst oder verloren ist. Das merke ich zwar immer wieder, muss es mir aber auch immer wieder nochmal sagen!
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ach, ich musste manchmal lachen, manchmal leicht die tränen wegzwinkern bei deinem Bericht, weil mir wieder alles aus Caius Zeit einfällt.

    Besonders die Stelle, wo Dario aufs Bett zeigt und selber einschlafen will, zeigt doch, wie sehr die Kinder mitdenken und es auch probieren, wenn sie einfach reif dafür sind.

    Bei Caius wissen wir jetzt auch, dass er einschlafen kann und dass er sogar schon manchmal komplett durchgeschlafen hat :bounce02: . Wenn dann mal ne Nacht kommt, wo er nicht einschlafen will, wo er den ganzen Tag nur jammert, oder wo er einfach nur zu uns ins Bett will - je gelassener wir an die Sache rangehen, desto problemloser ist es und desto eher geht er auch wieder in sein Bettchen zurück.

    Und das bei einem Kind, das mit 7 Monaten nur schreiend ins Bett gelegt werden konnte, und der dann wieder rauskam und irgendwann nach 3 mal stillen um 11 einschlief, um 3 h später wieder zu uns ins Bett zu kommen, da bei ihm gar nichts mehr ging.... Und an Tagschlaf war damals gar nicht zu denken...

    ich habe vor allem gelernt, dass es bei jedem Kind anders ist, jedes muss anders behandelt werden, es gibt kein "ein ERfolgsrezept", und bei jedem Kind bessert es sich irgendwann!
    Bei vielen Kindern muss man vor allem nur die schöne Phase zwischen dem 6. und dem 9. MOnat durchhalten... ;-)
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh man, auch ich kann Parallelen zu uns feststellen. Nur auf dem Bauch schlafen wollen, etc.

    Danke für Deinen Bericht. :knutsch03:
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :grin: Danke, dass Du Dir die Mühe gemacht hast uns diesen Bericht zu schreiben!

    Ich fand es toll es zu lesen. Es gibt mir das Selbstvertrauen auf unserem eigenem Weg zu bleiben, und auf mein Bauchgefühl zu hören.

    Ich hab auch einen kleinen Erfolg zu Berichten, der ganz gut hierher passt:
    Wenige Tage nachdem ich meiner Cousine gasagt habe, dass ich meinen Sohn definitiv nicht mittels schreien lassen zum Durchschlafen zwingen werde (das Gespräch kam immer wieder auf), hat er von ganz alleine durchgeschlafen. So als ob ich einfach dazu stehen müsste, und dann regelt es sich von alleine!
    Jede Nacht ist momentan unterschiedlich, er ist dabei einen neuen Rythmus zu finden, und wie auch immer Benjamin sich seinen Rythmus legt werde ich es einfach akzeptieren!
  • luxorluxor

    1,282

    bearbeitet 9. 07. 2005, 20:43
    Hallo Regula,

    Du hattest mir ja schonmal per PN geschrieben und Mut gemacht.

    Meine Kira ist ja auch "anders".

    Nächste Woche ist sie auch schon 9 Monate alt, aber an Durchschlafen oder in ihrem eigenem Bett schlafen ist noch nicht zu denken.

    Grad sind auch wieder Zähne am Durchbrechen und die Tage und Nächte sehr turbulent, schlafarm und schreireich.

    Aber wenigstens klappt jetzt das Einschlafen in dem Anstellbett ganz gut, sie wacht noch immer nach 30-45 Minuten auf (auch die Probleme mit dem Tiefschlaf, also bei uns kommt das leider hin mit der gleichen Situation wie beim Einschlafen, weil ich bin ja dann nicht mehr da), lässt sich aber in der Regel schnell beruhigen und schläft dann erstmal 3-4 Stunden weiter.

    Und da ich abends auch arbeite und ihr Zimmer gleich neben meinem Arbeitszimmer ist, hab ich sie mitgenommen und da hingelegt. Und siehe da, sie schläft jetzt schon 1 1/2 Stunden am Stück.

    Aber ich halte mich nach damit über Wasser, dass ich mich bei extremem nächtlichem Schlafmangel auch wieder tagsüber mit ihr zusammen hinlege und 1-2 Stündchen Schlaf nachhole. Ich sag mir in an solchen Tagen auch immer wieder: Irgendwann wird auch Deine Tochter mal durchschlafen.

    Werd jetzt noch ganz leise das Babyphone in ihr Zimmer bringen und mich dann auch in die Heia begeben.

    Gruß
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Regula, da unsere Kinder ja quasi gleich alt sind fand ich es immer lustig ( :???: ), das es so viele Parallelen gab: das Geschrei im Kinderwagen, Bauchschläfer, nur durchs rumtragen eingeschlafen etc. etc.
    Ich kann mich gut dran erinnern, das sowohl Dario als auch Arthur immer einen weiteren Mythos Lüge gestraft haben:
    4. wenn man den Tagesschlaf verkürzt verlängert sich der Nachtschlaf, also sollte man sein Kind wecken, wenn es tagsüber "zu lange" schläft
    Das ging bei den Beiden immer völlig nach hinten los und hatte eher die gegenteilige Wirkung. Der Tagsschlaf war immer schon unregelmäßig, sowohl von der Häufigkeit als auch von der Dauer her. Sie holen sich eben was sie brauchen.
    (Mal abgesehen davon kann ich es auch nicht ab, wenn man mich weckt
    ;-) )

    Vielleicht fällt mir ja noch mehr ein ;-)
    Ach und ich kann auch was positives berichten: Arthur hat heute Nacht durchgeschlafen! Und letzte Woche auch schonmal!! Es ist kontinulierlich besser geworden: bis vor zwei Monaten alle drei Stunden, dann war eine Phase eine Sechstundenphase und seit ein paar Wochen einmal die Nacht und nun das Wunder!

    Aber wißt ihr, was mich immer wieder wundert? Das es manchen Menschen so schwer fällt zu akzeptieren das ihr Kind ist, wie es ist. Und sich stattdessen darüber ärgern, das es nicht so ist, wie es sein sollte (wer auch immer der Meinung ist was wie sein sollte).
    Für mich ist mein Kind das normale und der Maßstab. Jeder Versuch, ihn in eine Form zu pressen (ich habe auch zweimal gedacht: du bist doch müde jetzt, wieso willst du nicht schlafen? Schlaf jetzt!) sind in einer noch viel viel schwerer auszuhaltenden Situation eskaliert. So wie du es beschrieben hast, Regula, das panische Kind, das sich kaum mehr beruhigen ließ.

    Mittlerweilen bin ich in antrengenden Zeiten davon überzeugt, das sie vorbeigehen, wenn ich mein Kind nur gut beobachte und ausprobiere wie es besser läuft.
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke allen für eure Zusprüche :-) Natürlich ist "unser" Weg nicht allgemein gültig - aber es ging mir vor allem darum, all diese Ratschläge, die viele Leute sofort zur Hand haben, eben nichts taugen. Und dass ein Kind halt trotz allem keine Maschine ist, sondern ein Eigenleben mit speziellem Charakter und Wesen führt. Ich weiss, wie schnell sich diese Stimmen immer wieder im Gehirn festsetzen (weil sie halt so massiert und bestimmt kommen) Aber genau so bestimmt kann ich jetzt dazu sagen: [img][/img]http://cgi.kiaora.plus.com/forum/images ... llshit.gif

    @ Rigmor stimmt, die Liste liesse sich bestimmt noch individuell erweitern. Ich denke auch, dass man das Eine oder das Andere einmal ausprobieren kann, aber keine Wunder erwarten dabei (und zugeben können, wenn's für einem nicht stimmt)
  • NinelenNinelen

    675

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :knutsch01:

    Auch wenn ich ja noch gar nicht weiß ob wir ein Zen-Baby (wie Jenny so schön sagt :biggrin: ) kriegen oder doch eher eins mit dem Gemüt von Dario, so ist es eine riesen Hilfe für mich immer wieder von euch zu lesen das ihr am Besten gefahren seit wenn ihr nach eurem Bauchgefühl gegangen seit!

    Das zeigt mir das ich richtig liege wenn ich Gespräche meiner Schwiemu abwürge die wissen will "Wie macht ihr das denn mit dem Schlafen? Also bei meinen ... "

    Hach ist das schön wenn man weiß das man mit einer Einstellung nicht allein dasteht :bounce02:
  • Fantasia78Fantasia78

    1,356

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Louis ist jetzt 7 Wochen alt und ich ernte auch nur besorgte Blicke und "gute" Ratschläge wenn ich auf die Frage, wo er schläft "Bei uns" antworte.
    Er schläft auch nicht alleine ein sondern nur an der Brust oder im Tuch oder im Kinderwagen....
    Na und?
    Das wird irgendwann mal anders sein...wie Dein Bericht mir wieder bestätigt.
    Man läßt sich eigentlich eher immer von den "Anderen" verrückt machen.
    Aber ich muss jetzt doch mal lernen, meine Ohren auf "Durchzug" zu stellen und mir das nicht immer so zu Herzen zu nehmen....

    Also danke nochmal für den Bericht Deiner Erfahrung, das macht Mut "sich selbst" zu sein und auf sein Kind zu hören!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auch ich danke ganz herzlich für den Bericht.
    Jetzt war Ben im Vergleich zu manch anderem Baby hier sicher kein dauerhaftes 24h-Baby, aber es gab Phasen, da war es wirklich unglaublich anstrengend. Über Monate war auch kein Ablegen möglich, die Nächte waren von 6x (und mehr) Aufwachen unterbrochen, tagsüber wollte er nicht schlafen und einschlafen sowieso nicht, wollte mitten in der Nacht spielen udn war nur zufrieden, wenn ich ihn aufrecht gehalten habe...
    Ich hab ihn stundenlang getragen, gewiegt, vorgesungen, bin nachts unermüdlich aufgestanden, hab ihn nicht schreien lassen, hab ihn gestillt so oft und lange er wollte, er durfte auf dem Bauch schlafen, ich hab Tagesprotokolle geführt, feste Ruhezeiten tagsüber eingeführt, meinen Lebensrhythmus komplett auf ihn abgestellt, ihn immer dabeigehabt, er schläft immernoch neben mir und immernoch lasse ich ihn nicht weinen.

    Ben wird nächste Woche ein Jahr alt und...

    - er hat sich vor 6 Wochen selber abgestillt
    - schläft seit 5 Wochen durch (vom Zahnungsschmerz mal abgesehen)
    - er schläft tagsüber 2x und abends problemlos im eigenen Bett zufrieden ein
    - er läuft seit 4 Wochen alleine
    - er beschäftigt sich gut eine Stunde alleine (manchmal auch zwei, es steigert nur die Aufräumarbeiten ;-) )
    - er weint tagsüber eigentlich garnichtmehr
    - er ißt fast alles
    - er fremdelt überhaupt nicht, ich kann ihn von jedem betreuen lassen (dem ich vertraue)
    - er freut sich über fast alles und ist detektivisch an allem interessiert

    Wenn ihn nicht grade die Zähne plagen oder er übermüdet ist, nörgelt oder weint er eigentlich garnichtmehr.
    Jede Sekunde rumtragen, jede durchwachte Nacht und jedes Dauerstillen hat sich gelohnt. Mein Sohn dankt es mir mit seinem Wesen jeden Tag.
    Ich weiß nicht, was ich ohne die vielen Tips von erfahrenen Mütter von 24h-Babys gemacht hätte und wo wir heute stehen würden...

    Zwei Regeln möchte ich deshalb ergänzend aus meiner persönlichen Erfahrung auch noch als "aus dem Märchenreich" widerlegen:

    Wenn du dein Kind immer stillst, so oft und so lange es will und keinen Rhytmus einführst, bzw. rechtzeitig abstillst, dann wird er dir mit 5 Jahren noch an der Brust hängen.

    Ben hat mit 10 Monaten selber beschlossen, daß er jetzt zu erwachsen ist, um weiter gestillt zu werden und trinkt seitdem aus dem Becher.

    Wenn du immer sofort rennst, wenn er heult, dann hat er das sofort raus und wird anfangen dich zu manipulieren, außerdem erziehst du dir damit ein abhängiges Muttersöhnchen, daß sich nichts zutraut, wegen jedem Furz heult und dir immer an den Hacken hängt.

    Ben mußte nie alleine weinen. Er ist mutig, neugierig, kontaktfreudig und ein Draufgänger. Er geht zu jedem freundlich hin, weint fast nie und jammert extrem selten. Oft kommt er mir schon fast zu unabhängig vor für sein Alter... ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    habe gerade wieder eine horror nacht hinter mir.. und kann garnicht sagen, wie dankbar ich bin, dass ich das hier jetzt gelesen habe!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! es hat mir viel mut gemacht!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! DANKE!!!!!
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich kann mich deinen ausführungen nur anschliesen!
    und vielleicht noch ergänzend: unser "bettgefährte" war ja ganz massiv. er ist mit knapp 4 erst aus unserem bett ausgezogen. viel haben wir uns anhören müssen. aber als er gegangen ist war er reif und schläft bis heute in seinem bett( von ausnahmen mal abgesehen)
    er hat seinen rythmus gefunden, auch wenn der nicht immer hundertprozent mit uns konform geht.
  • maschamascha

    1,176

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Regula,
    ich kann Deine Erfahrungen nur unterschreiben!!! Ich wünschte, ich hätte einen solchen Bericht damals gelesen. Unsere siedelte mit 9 Monaten in ihr Bett um, weil sie rausgefallen war. Sie hat zwar gemeckert, aber es war okay. Kein Vergleich zu meinen vorherigen Versuchen. Mit dem jetzigen Wissen hätte ich mich entspannter verhalten und mehr auf meinen Bauch gehört. Vielleicht sollte dieser Bericht dauerhaft oben erscheinen.
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich muss jetzt aber der Ehrlichkeit halber auch anmerken, dass wir seit der letzten Unruhezeit (vor ca. 2 Wochen - 3 Eckzähne :roll: ) wieder einen kleinen "Rückschritt" in Kauf nehmen mussten.
    Momentan schläft er wieder im Ergo ein, braucht wohl wieder die Sicherheit, bis er sich ans Alleine-Einschlafen traut.
    Die Entwicklung unserer Kleinen muss ja nicht immer linear verlaufen - sind ja schliesslich keine Maschinen ;-)33
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo an euch alle!
    Ich danke euch noch mal für all die mutmachenden Schilderungen und Erfahrungen. Hätte ich die vorher gelesen, hätt' ich mir meinen Thread eigentlich (fast) sparen können

    und@regula: Unser Kinder sind doch wirklich keine Maschinen- dass es auch "Rückschritte" geben kann ist glaeub ich völlig normal. Wir müssen eben die "Eltern- Geduld" auch erst lernen!
  • ataspisataspis

    506

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und gerade daß es bei Euch auch Rückschritte beruhigt mich!
    Unser Schlafrythmus ist auch gerade wegen Urlaub, Aufstehen lernen etc völlig durch den Wind, und die letzten Nächte war ich froh, wenn wir im gemeinsamen Bett überhaupt zum Schlafen kamen. Heute nacht musste sie zwar auch zu uns ins Bett, aber Schlafen ansich war kein Thema... es ist halt alles nur ne Phase.
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