Besuch vom Jugendamt

ShikokuShikoku

305

bearbeitet 12. 06. 2005, 15:38 in Plauderecke
Hallo,

bei meiner Freundin kam nach der Geburt jemand vom Jugendamt bei ihr zuhause vorbei - unangemeldet - und wollte Zutritt in die Wohnung und nach dem Kind sehen, ob es dem auch gut geht !

Ist das normal ? Dass da jemand vom Jugendamt kontrollieren kommt, ob alles klar ist ? Ich mein, es kommt ja schon immer die Hebamme vorbei, die könnte ja auch "Meldung" machen, wenn was im Argen liegt .. hm .. ok, es beauftragt ja vielleicht nicht jeder ne Hebamme zur Nachsorge...

Kam bei Euch auch jemand vom Jugendamt ?
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Kommentare

  • AliandraAliandra

    1,030

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :shock:

    nö bei mir kam keiner vom jugendamt!

    es hat nur ne dame von der volksfürsorge angerufen, die mir helfen wollte mit den anträgen für kindergeld und erziehungsgeld und versicherungen. allerdings hatte ich kige und erge schon abgegeben ;)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ist sie eventuell alleinerziehend? Ich habe nämlich einen Brief bekommen und musste dann dahin. Aber unangemeldet bei mir vorbei gekommen sind sie nicht. Ist sie vielleicht auch noch minderjährig?
  • ShikokuShikoku

    305

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    sie ist nicht alleinerziehend, aber mit dem Papa nicht verheiratet. Die leben also ohne Ehevertrag miteinander in einem Haushalt. Und sie ist Mitte zwanzig.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Haben sie das gemeinsame Sorgerecht?
  • ShikokuShikoku

    305

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, haben sie. Und sie werden auch noch heiraten ...
    Komisch. Naja ...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist wirklich komisch :roll:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hab ich noch nie gehört. Ich bin alleinerziehend und habe alleiniges Sorgerecht. Außer den geldeintreibern von der GEZ stand noch niemand vom Amt vor meiner Tür und hat mich gefragt, wie es mir geht udn ob ich was brauche...
    Vielleicht hat sie irgendjemand beim Jugendamt angezeigt? Weil das Kind viel weint oder wegen irgendwelcher anderer Geschichten oder Vermutungen?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das kann natürlich auch sein :neutral: Irgendein fieser Nachbar oder so.
  • ShikokuShikoku

    305

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, fieser Nachbar kann gut sein ... die haben schon (erfolglos) Anzeigen wegen dem Hund gemacht ... die mögen offensichtlich keine Hunde und keine Kinder. :sad: Nicht verwunderlich, dass meine Freundin bereits umgezogen ist - warum wohl ...
  • IngaInga

    753

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In Berlin (jedenfalls in Köpenik) läufts so, dass der Jugendgesundheitsdienst (ist nicht das Jugendamt aber öffentliche Stelle) eine Meldung vom Krankenhaus bekommt, dass eine Geburt stattgefunden hat. Die gratulieren dann und schlagen einen Termin vor wann sie vorbeikommen können um Hilfe anzubieten. Diesem Termin kann jeder absagen. Denjenigen die sich daraufhin nicht melden werden ein Besuch abgestattet und Hilfe angeboten. Viele glauben die Damen kommen vom Jugendamt um zu schnüffeln. Dem ist jedoch garnicht so.

    Lange Rede kurzer Sinn: Vieleicht war es ja solch ein Besuch.
  • KersiKersi

    920

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    an so einen besuch habe ich auch gedacht. als ich damals noch in berlin wohnte, kam auch eine frau von dem dienst vorbei. das hat aber nix mit dem jugendamt zu tun.
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So wie von Inga beschrieben, war es bei uns auch (ebenfalls Berlin) und ich denke auch, dass es sich um einen solchen Besuch handelte und die Freundin entweder was falsch verstanden hat oder in ihrer Erzählung vielleicht ein biiiiiißchen übertrieben hat??! ;-) Manchmal meinen es die Menschen nicht so bös wie man es ihnen unterstellt und es ist das eigene Feeling, das was Schlechtes daraus macht.
    Ich hab den Termin damals nicht abgesagt, weil ich mir dachte, die können mir sicher noch ein paar Tipps zu Anträgen, Ämtern usw. geben und dem war dann auch so. Die Dame hat bei uns auch "nachgesehen ob alles gut läuft", aber eben vor dem Hintergrund Hilfestellungen anbieten zu können etc.
  • MorganaMorgana

    244

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!

    Wie das in Berlin ist, weiß ich nicht. Ich kann nur berichten, dass das Jugendamt nicht einfach so vorbeikommt, wenn es keine Veranlassung gibt. Selbst, wenn es eine gäbe, melden sich die Sozialarbeiter vorher an (beim ersten Besuch). Auch bei anonymer Meldung.....

    Unvorgesehene Hausbesuche machen die Sozialarbeiter/Sozialarbeiterinnen des Jugendamtes nur in Familien, in denen sie schon tätig sind (also bei Aktenkundigkeit).

    In unserem Jugendamt erhält man sogenannte "Elternbriefe". Das ist eine Mappe mit Informationsmaterial von Geburt bis zum Schulalter an. Das ist sehr interessant. Die Idee, wie es in Berlin läuft, finde ich auch nicht schlecht.
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Diese Elternbriefe gibt es in Berlin auch und die Besuche kommen nicht vom Jugendamt. Das sind irgendwelche vom Bezirksamt eingesetzten Sozialarbeiter. Wie ich schon sagte, glaube ich nicht, dass es da um nen unangemeldeten Termin ging. Oftals bekommt man solche Termine schon im KH und merkt es gar nicht. :biggrin:
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei mir und Robin kam damals auch eine Frau vom Jugendamt unangemeldet vorbei, ich war 21 und alleinerziehend gemeldet.

    Das war eigentlich sehr nett, sie hatte Anträge dabei und mir ein paar Tips gegeben, z.B. Wohngeld, wär ich allein nie drauf gekommen.

    Solange man nichts zu verbergen hat, ist doch alles okay. Ehrlich gesagt finde ich lieber einmal zu viel und überflüssig nachgesehen als einmal zu wenig...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also- ahben die Behörden/ Ämter so viel Zeit und Geld, um jeder Mutter einen Besuch abzustatten :shock: ?? Das zahlt doch alles wieder der Steuerzahler...
    Wenn es jemand wirklich nötig hat ist es ja okay, aber so eine Art "Rasterfahndung" zu machen ist doch ein bisschen übertrieben!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi!

    ich wohne auch in Berlin-Mitte und bei mir hat sich das Jugendamt auch gemeldet. Ist einfach diese Abteilung, die haben vom KH die Benachrichtigung gekriegt, das eine Geburt stattgefunden hat.. Die kommen vorbei und helfen bei ANträgen und wenn man Fragen hat.
    Ich habe das auch abgelehnt und die haben dann per telefon gefragt wie groß und schwer sie war. Soll für die Statistik sein.

    Sie kann doch einfach anrufen und ablehnen.
  • IngaInga

    753

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es wird nicht jeder Mutter einen Besuch abgestattet, sondern nur denen die das Angebot von Hilfe annehmen.
    Ich finde das eine sehr gute Sache!
  • griddi169griddi169

    389

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    ich kann gar nicht glauben, dass ihr das als "normal", "gar nicht so schlecht" oder sogar "gut" findet, wenn irgendwelche fremde Leute von welchem Amt auch immer auftauchen, um zu schnüffeln! Ich finde das eine ziemliche Frechheit, allein schon einen Termin zu setzen und zu erwarten, dass man ihn absagt, wenn man den "Besuch" nicht haben will! So wird einen der Kontakt ja aufgezwungen und dann noch zu fragen, wie groß und schwer das Kind denn sei, ist doch schon unter Datenschutzgesichtspunkten die absolute Höhe! Ich denke, Berlin hat kein Geld und hängt am Tropf anderer Länder - und für so was geben die Geld aus?!!! Ober gibt´s in Berlin soviel Mütter/Väter/Eltern, die potentiell im Verdacht stehen, ihre Kinder zu vernachlässigen :table2:

    Ich würde wild protestieren, wenn auch nur einer auf den Gedanken gekommen wäre, sich bei uns einzumischen!!

    Die Ämter sollen sich gefälligst um Leute kümmern, die wirklich Hilfe brauchen und keine Rasterfahndung betreiben!

    :flaming01: :flaming01:
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Griddi, ich denke wirklich nicht, dass es so zu verstehen ist. Ich denke die Freundin von Shikoku hat es entweder falsch verstanden oder falsch erzählt. Wie gesagt, ich habe den Termin nicht abgesagt und es ist bei mir absolut nicht der Eindruck von Schnüffelei entstanden, absolut nicht. Na klar hat sie auch Dinge gefragt, aber nur aus reiner Neugierde. Abgesehen davon hat jeder das Recht diesen Termin abzusagen und/oder die Aussage zu verweigern. Das Ganze ist als Hilfeleistung gedacht und darum werden auch Ternine bekanntgegeben, die extra abgesagt werden müssen. Menschen die Hilfe brauchen, holen sie sich nun mal nicht immer von allein und so ist das eine gute Möglichkeit an genau DIE heran zu treten.

    Es zeigt sich immer mal wieder bei Diskussionen hier im Forum, dass sie streitig werden, wenn es um Dinge geht, die Freunde oder Freundesfreunde gehört und erzählt haben. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass bei Hören-Sagen einiges flöten gehen kann an Infos und Wahrheitsgehalt. ;-) (Shikoku, versteh das nicht als Angriff. Sowas passiert einfach, da kannst du ja nichts dafür.)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @griddi: In diesem Zusammenhang muss ich mich fragen, ob nicht durch ein Hintertürchen die eigentlich abgeschaffte Vormundschaft "von Amts wegen" wieder ausgegraben wird?

    Ich war übrigens vor 3 Jahren auch nicht mit dem Kindsvater meines Jüngsten verheiratet, bei mir war aber keiner vom Jugend- oder sonst einem Amt vor der Tür. :shock: Denen hätte ich aber auch etwas erzählt! :flaming01:

    Wenn ich als Mutter unsicher bin, welche Rechte ich habe, wo ich evtl. Gelder bekomme, wenn ich nichts habe etc., dann wende ich mich an die Caritas, Diakonie oder meine Lieblingsstiftung Donum Vitae. Aber ich begebe mich garantiert nicht freiwillig in Amtsmühlen. :neutral:

    :byebye01:

    Gisela
  • ShikokuShikoku

    305

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    also das war bestimmt so, wie ihr erzählt, dass es da einen Termin gab, der vergessen oder übersehen wurde. Deswegen empfand meine Freundin es wohl als "unangemeldet".

    Diese Dame war Kinderkrankenschwester und wollte auch Hilfestellung leisten, falls nötig. Das scheint in München wie auch in Berlin wohl "normal" zu sein. Ich bin gespannt, ob bei mir auch jemand kommt, denn ich bin nicht in München direkt, sondern in einem Vorort ansässig. Ein derartiges Termin wäre mir auch nicht bekannt ...

    Ob man das nun toll findet oder nicht, ist jedem seine Sache. Ich hab mich nur sehr gewundert ...
  • griddi169griddi169

    389

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Gisela,

    genau - wie die alte Vormundschaft. Oder euch eine andere subtilere Form der Einmischung wie zu meinen Babyzeiten in der Ex-DDR: Die Mütterberatung. Man musste nicht hingehen, aber wenn nicht, gab es weniger Kindergeld! Meine Mutter empfand das früher als gar nicht schlimm, "weil man so viel Hilfe" bekam. Kleines Beispiel?: als Jannis so nach und nach "richtig" Essen wollte und ich mir so meine Gedanken machte, was man diesem neugierigen Kind geben (oder besser nicht geben) kann, meinte meine Mama: na bei uns war das ja früher kein Problem, da wurde einem in der Mütterberatung gesagt was (O-Ton) "VORSCHRIFT" war. Das höre ich die ganze Zeit, da war dies "VORSCHRIFT" und jenes "VORSCHRIFT". Das verrückte ist, dass andere Frauen in Mama´s Alter dies bestätigen und gar nichts dabei finden, dass man ihnen faktisch die Fähigkeit abgesprochen hatte, ein Kind großzuziehen. Zum Glück hat Mama sehr wohl kapiert, dass diese Zeiten vorbei sind.

    Aber ich schweife ab.

    Ich für meinen Teil hätte nicht nur die Schnüffeltanten hochkant rausgeschmissen, sondern die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen. :flaming01:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Shikoku schrieb:
    Ob man das nun toll findet oder nicht, ist jedem seine Sache.
    Das ist richtig! Nur wenn jemand wie ich in die Mühlen des Jugendamtes kam, sich dies nicht gefallen ließ, in einer Selbsthilfegruppe war und gesehen hat, dass sich Jugendämter bundesweit sogar Gerichtsurteilen widersetzen bzw. jemand wie griddi169 von Berufs wegen sicher schon einige Male mit diesen Herrschaften zu tun hatte, wirst du möglicherweise besser nachvollziehen können, weshalb wir bei diesem Thema so "allergisch" reagieren.

    @griddi: Die Mütterberatung gab/gibt es aber auch hier, seit ich denken kann. Bzw. ich habe einen Gewichtspaß aus meiner eigenen Babyzeit gefunden. Nur hieß es bei uns nicht "Vorschrift" sondern "Empfehlung". Ergebnis war/ist aber dasselbe: Oftmals Verunsicherung der Mütter bzgl. der Säuglingsernährung. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. :neutral:
    Abgesehen davon werden die Daten der Babys auch gespeichert und in der Regel dem Gesundheitsamt zugeführt. Ich sag da nur "big brother is watching you". :traurig04:

    :byebye01:

    Gisela
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    bei uns ist die mütterberatung sogar direkt im gesundheitsamt...
    um ehrlich zu sein: bei mir gäb es auch keinen einlass!
    in meinen augen wird damit jede mutter als potenzielle kindsbedrohung hingestellt. wen ich hilfe will kann ich mir die sehr wohl selber holen, ich bin nämlich mündig und für mich und meine kinder selber verantwortlich.

    mir haben schon immer die felicitas und versicherungstanten gereicht, die einem hinterher telefoniert haben....

    wobei ich sagen muss: als ich damals bei max unverheiratet mutter wurde mit 20 habe ich zwar, wie damals hier üblich, einen amtsvormund bestellt bekommen. aber der hat nur die vaterschaftsanerkennung meines mannes unterschrieben und bei unserer hochzeit die legitimierung verfasst- zwischendrinn ward er nicht gesehen ;-)
  • LoreleiLorelei

    4,536

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab grad den Wisch rausgesucht den ich damals zugeschickt bekommen habe und stelle ihn euch mal rein:

    "Das Landeseinwohneramt hat uns die Geburt ihres Kindes mitgeteilt. Wir möchten Ihnen auf diesem Wege unsere Glückwünsche aussprechen.

    In unserer Beratungsstelle, dem Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Gesundheitsamtes Berlin Lichtenberg bieten wir allen Eltern nach der Geburt ihres Kindes sozialpädagogische und medizinische Beratung an. In unserer Sprechstunde haben Sie die Möglichkeit zu Fragen der Gesundheitsvorsorge, Ernährung, Pflege und Impfungen sich kostenlos und ohne Krankenkarte beraten zu lassen. Als zuständige Sozialarbeiterin für ihr WOhngebiet können Sie mit mir auch persönliche und wirtschaftliche Anliegen besprechen. Sie erhalten u.a. Auskunft über geeignete Ansprechpartner und Institutionen. Um Ihnen noch nähere Informationen geben zu können, biete ich Ihnen an, Sie am 22.02.05 in der Zeit von 9.30-11.30 Uhr zu Hause zu besuchen. Sollten Ihnen der Termin nicht zusagen, rufen sich mich bitte an.
    ..."

    Zugegeben, der Termin ist aufgequatscht. Aber ich erinnere mich jetzt wieder, wieso ich ihn in Anspruch genommen hatte. Unsere KiÄ stellte kurz vorher fest, dass Ole in 4 Wochen 2000 g zugenommen hatte und wollte ihn quasi auf Diät setzen. Mich interessierte, was die mir dazu wohl sagen würden. Ansonsten hätte ich ihn wohl eher abgesagt.
    Darüber hinaus hab ich von der Soz.Arbeiterin ne Menge Adressen bekommen zu Babyschwimmen, SecondHandLäden, Mütterkreise und so... alles Mögliche.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe auch (2 1/2 Monate nach Bens Geburt allerdings) einen Brief vom Jugendamt bekommen, in dem mir nur zur Geburt gratuliert und darauf hingewiesen wurde, daß sie mir bei Fragen, insbesondere zu Unterhalt und Sorgerecht, gerne zur Verfügung stehen.
    Fand ich in Ordnung, ich hatte damit ja alle Daten, die ich für einen von mir gewünschten Kontakt gebraucht hätte.

    Bei einem aufgenötigten Termin, den ich selber absagen muß, oder die Tante steht vor der Tür, hätte ich auch etwas pieselig reagiert.
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe damals für Robin eine solche Amtsvormundschaft gehabt und weiß auch nicht, was daran so verkehrt ist... ich habe nie etwas von Überprüfung gemerkt, sie haben sich lediglich um den Unterhalt gekümmert und diesen, da Robert noch Student war, vorgeschossen. Ansonsten hatte ich eine Ansprechpartnerin, die mir auch eine Hebamme empfohlen hat- hatte ich mich damals nicht drum gekümmert.

    Die Dame, die da war hat auch nicht geschnüffelt, sondern sich mit mir und Robin auf den Boden gesetzt und über das Kind geplaudert und mir Adressen von Müttertreffs gegeben sowie eine Anlaufstelle, falls ich mal nicht zurechtkomme.

    Es gibt doch nichts zu verbergen, oder? Sie schnüffeln ja nicht in alten Windeln oder unter der Spüle oder im Schrank rum...

    Ich habe Freunde, die im Jugendamt arbeiten und keine davon will Müttern irgendetwas böses. Im Gegenteil, sie sehen sich durchaus als Hilfe, die angenommen werden kann. Und manchmal eben in Anspruch genommen werden muß, und das macht sie nicht glücklich. Da sind ihnen alleinerziehende in kleinen Wohnungen mit kleinen gesunden Babys lieber.
  • IngaInga

    753

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also, dann werde ich mich auch noch mal dazu zu Wort melden.

    Vorab, meine Mutter ist solche Sozialarbeiterin angestellt beim Bezirksamt Treptow/Köpenik. Ihr Arbeitsbereich ist recht vielfältig und dazu gehören auch diese Hausbesuche.

    Diese Hausbesuche haben nichts mit Rasterfahndung, Schnüffeln, Vormundschaft oder gar mit dem Jugensamt zu tun.

    Jeder der nicht besucht werden will, bekommt auch keinen Besuch. Es gibt aber nicht nur solche Menschen die es ohne Hilfe schaffen, die sich die Hilfe selber holen können, nicht jeder weiss das es Caritas, Diakonie und Donum Vitae gibt oder wie man sich an diese Vereine wendet.
    Nicht alle haben einen Internetanschluss um sich umfassend zu informieren.

    Die Hilfe die meine Mutter dort gibt, ist vielseitig. Es geht garnicht so sehr darum Empfehlungen oder Vorschriften loszuwerden, sondern an Stellen zu vermitteln die sich mit diesem Problemen auskennen. So zum Beispiel eine Stillgruppe in der Nähe, Babyschwimmen, Pekipgruppen, Stiftungen, soziale Vereine, richtiger Kinderarzt, Mütterkreise, Hilfe beim ausfüllen der Formulare ect.
    In sozialen Brennpunkten sind ganz andere Themen aktuell. Da steht eine Mutter am Freitag nachmittag in einer dunklen Wohnung weil der Strom nicht bezahlt wurde. Dort wurde dann am akuten Fall geholfen.
    Des weiteren hat meine Mutter auch eine Ausbildung zur Ehe- Lebens und Konfliktberaterin. In vielen Fällen kann den Familien auch über diesen Termin hinaus geholfen werden.


    Ich habe sie gefragt ob sie jemals Probleme hatte, wenn sie vor einer Tür steht. Sie wurde aber nie abgewiesen, sondern ist immer dankbar hereingelassen worden. Im Gegensatz zu früher werden heute nur noch sehr wenig Termine abgesagt. Bedarf ist auf jeden Fall da. Es gibt hier so viele Familien die weit unter dem Existenzminnimum leben, die solche Hilfe zur Hilfe bitter nötig haben und sehr froh sind, dass sich jemand um ihre Belange kümmert ohne dass sie dafür Geld bezahlen müssen, ohne Angst davor zu haben als schlechte Eltern angesehen zu werden.

    Den Vorwurf, dass Steuergelder verschwendet werden, steht immer wieder mal im Raum, aber immer dann wenn nachgeprüft wird stellt sich immer wieder heraus wie Wichtig diese Arbeit für die Familien ist und wie unerlässlich. Hier an Sozialarbeit zu sparen, denke ich, ist die Falsche Seite.

    So, vieleicht hat mein Bericht etwas zum Verständnis beigetragen.
  • griddi169griddi169

    389

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wahrscheinlich ist Deutschland wirklich so sehr am Boden, dass ohne die Hilfe von Sozial- und sonstigen Ämtern nicht einmal Kinder großgezogen werden (können).

    Sehr sehr traurig.

    Gibt es noch andere Eltern, die ohne staatliche Hilfe auskommen???
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gibt es noch andere Eltern, die ohne staatliche Hilfe auskommen???

    Was soll das denn? :shock: Ich bin sicher, Du bist die einzige, die das schafft. ??? Mannomann.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich habe damals einen ähnlichen brief wie lorelei bekomen, allerdings hatte meiner keinen terminvorschlag. wenn ich fragen oder probleme hätte könnte ich ja während der sprechzeiten anrufen. eine weile später ist dann noch ein anderer brief mit den empfehlungen der stiko gekommen, das wars.
  • IngaInga

    753

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gibt es noch andere Eltern, die ohne staatliche Hilfe auskommen???

    Ich freu mich für dich das du alles ohne Hilfe schaffst. Es gibt bestimmt mehrere Elter die das schaffen. Aber es gibt auch viele, sehr viele die das nicht schaffen und für die ist diese Hilfe gedacht.

    Das es so nötig ist, ist wirklich
    Sehr sehr traurig.
  • AliandraAliandra

    1,030

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich will hier nix falsches sagen, auch ich will nich unbedingt das jugendamt hier haben, aber wenn ich mich an so fälle erinner, wie jessica und co dann denke ich wieso nich ? wieso sollte nich jemand kontrollieren ob es den kindern gut geht ? vor allem bei solchen die sowieso schon gemeldet sind.

    also ich hab auch ca 2monate nach der geburt vom jugendamt nen brief bekommen, falls ich fragen hätte könnt ich einfach vorbeikommen oder anrufen! ich fand das super, so wusste ich das wer da war, wenn was ist (abgesehen von all den anderen*g*)

    meine mutter wurde mal dem jugendamt gemeldet (von ihrer eigenen mutter wohlgemerkt) aber da war nix, uns gings gut!!! ich find das auch net gut, vor allem weil das jugendamt gleich bei jedem meint, die kinder werden verprügelt, oder man lässt sie hungern usw.... aber manchmal ist es doch sehr wohl praktisch...wenn man hört was so passiert und keinem interessiert (beispiel jessica mit der schule... die hätten da schon längst beim jugendamt anrufen könnnen :flaming01: )

    naja so genug offtopic ;)


    bis dann mal
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Diese Besuche gibt es bei uns auch. Ca. 3-4 Wochen nach Darios Geburt meldete sich die Mütterberaterin an, sie kommt aber nur, wenn man möchte. Das Ganze wird als Gesundheitsvorsorge gesehen, da sie ja als Krankenschwestern ausgebildet sind und so den Müttern helfen können gewisse gesundheitliche Risiken auszuschalten oder bei Problemen relativ schnell und unbürokratisch helfen können. Ebenfalls sehen sie sich als Hilfe bei der Integration ausländischer Mütter, die ja nicht immer auf dem Laufenden sind, wie hier verschiedene Dinge gehandhabt werden. Also mit Sozialhilfe oder Jugendamt haben die überhaupt nichts zu tun!

    Ich habe das Angebot in Anspruch genommen, habe während des ersten Jahres die MüBe regelmässig besucht und finde das eine tolle Sache. (auch wenn ich mit ihren Ratschlägen nicht immer einig war, hat sie mir in anderen Dingen sehr gut geholfen ;-) )
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hmm, vieleiht habt ihr ja irgendwie recht- aber ich für meinen teil bin nach wie vor dagegen. weil das thema "kontrolle ist gut" angesprochen wurde: meint ihr wirklich bei einem angemeldeten besuch finden die auch nur den geringsten hinweis??? da muss ich staunen....
    Ich habe Freunde, die im Jugendamt arbeiten und keine davon will Müttern irgendetwas böses. Im Gegenteil, sie sehen sich durchaus als Hilfe, die angenommen werden kann.

    wir reden anscheinend von zwei verschiedenen institutionen :neutral: .


    eins muss ich allerdings einräumen: ich fühle mich schon genötigt, wenn einer von quelle anruft :oops:
    ich bin jemand der seine entscheidungen selber treffen will, und sich hilfe suchen will wenn er selber meint das er sie braucht. jede anwandlung eine "beratungsstelle" von sich aus bei mir vorstellig zu werden, würde nur dafür sorgen, das ich mich schleunigst in mein schneckenhaus zurückverkriche.
    meine persönlichen erlebnisse sind wohl einfach zu schlecht...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich sehe das so wie Michaela.

    Und auf eine Wichtigtuerin die denkt, nur weil sie eine Ausbildung bei der Stadt gemacht hat (habe ich übrigens auch) und die ich absolut nicht als qualifiziert genug ansehe, mir 1. zu helfen und 2. in meine Erziehung oder meine Lebensweise reinzureden, kann ich gut verzichten.

    Wenn ich ein Problem mit meinen Kids habe, nun mit Lukas hatte ich angeblich mal eins, ich nicht aber der Kindergarten, oder besser eine Erzieherin, dann wende ich mich selber an eine Beratungsstelle, mit qualifizierten studierten Kinderpsychologen.
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 9. 06. 2005, 17:59
    aber genau das ist doch der punkt: niemand muss sie kommen lassen. das ist ein angebot.

    und wie machtlos sie tatsächlich sind, zeigt sich darin, dass sie z.B. in einer 1,5 Zimmer Wohnung und einem rauchendem Pärchen mit 2 Wochen altem Baby nur Aufklärungsarbeit leisten können. Aber das ist doch schon mal besser als nichts, oder?

    Dass ich nicht finde, dass hier jedem das passieren sollte, ist ja wohl klar, aber man sollte auch nicht die Arroganz an den Tag legen, dass solche Bemühungen totaler Blödsinn sind. Das ist Geld, das sehe ich fast gerne "verschwendet", wie es wohl hier manchmal gesehen wird, auf jeden Fall lieber dafür, als für die Ausgaben, die manch andere Fehlinvestition verschlingt.

    Kann man nicht verstehen, dass solch ein Angebot nett gemeint sein kann?

    Und wir sprechen nicht von verschiedenen Dingen, Majonie, genau das macht eine Freundin von mir, ausgebildete Hebamme, jetzt bei der Stadt, im Auftrag des Jungendamtes: junge Mütter besuchen. Und es geht bestimmt nicht um Überwachung.

    Verzeiht, dass ich mich da so engagiere, aber da wird immer am Staat rumgenörgelt, dass er nichts tut, und dann werden solche Sachen niedergemacht. Meine Freundin nimmt das nicht auf die leichte Schulter und bemüht sich wirklich eine Hilfestellung zu sein. Wie bekümmert sie dann manchmal nach solchen Besuchen ist, muß ich wohl nicht extra betonen. Der Mama von Inga wird das wohl ähnlich sehen.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn man mit dem ersten Kind schwanger ist und vielleicht noch unsicher kommt dann genau so eine, wahrscheinlich gerade aus der Ausbildung und einen haufen Theorie im Hinterkopf und macht dich dann nur verrückt. Meiner Bekannten hat irgendjemand Kluges erzählt, das Kinder mit 5 Wochen durschlafen. Sie war dann völlig verzweifelt als Ihr Sohn 6 Wochen alt war und immer noch nicht durchschlief.

    Durch so eine unsicherheit nimmt man vielleicht so ein Angebot an, das man besser nicht annehmen sollte.

    In Duisburg gab es vom Jungendamt immer Elternbriefe, da stand dann jeden Monat drin, was das Kind können muss. Irgendwie konnte Lukas das nie :???: Und ich war noch mehr verunsichert.
  • mimmi36mimmi36

    511

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tut mir leid, aber diese Aufregung kann ich nicht nachvollziehen. Ich finde es gut, dass es solche Angebote gibt, und, wie hier schon gesagt wurde, es sind ANGEBOTE. Und wenn durch so ein Angebot vielleicht verhindert wird, dass irgendein Kind ein paar Jahre später in Heim oder Pflegefamilie landet, nehme ich doch gerne eine Einladung in Kauf, die ich ggf. ablehne.
    sonnenblume74 schrieb:
    In Duisburg gab es vom Jungendamt immer Elternbriefe, da stand dann jeden Monat drin, was das Kind können muss. Irgendwie konnte Lukas das nie Und ich war noch mehr verunsichert.
    Verunsichert wird man ja sowieso von allen Seiten. Und wer niemanden hat, der einem da weiterhilft, ist vielleicht für einen persönlichen Ansprechpartner dankbar, das solche Aussagen ein bißchen relativieren kann.
    griddi 169 schrieb:
    Wahrscheinlich ist Deutschland wirklich so sehr am Boden, dass ohne die Hilfe von Sozial- und sonstigen Ämtern nicht einmal Kinder großgezogen werden (können).
    In jedem Land der Welt gibt es Menschen, die ohne Hilfe irgendwelche Sachen, z.B. ihre Kinder großzuziehen, nicht in den Griff bekommen. Ein Land, das wirklich am Boden ist, kann es sich nicht leisten, diese Hilfe auch noch zu finanzieren. Es wird ein Haufen Geld ungerechtfertigt rausgeschmissen, in diesem Fall finde ich es gut angelegt.
    Gibt es noch andere Eltern, die ohne staatliche Hilfe auskommen???
    Ich nicht, denn ich bekomme Erziehungsgeld, Kindergeld, möchte, dass irgendwann mein Kind mal in den Kindergarten geht und brauche vielleicht auch dafür Zuschüsse usw. Wenn man von staatlichen Hilfen spricht, sollte man auch daran denken.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das sind Familienhebammen, und es geht darum Leute zu erreichen, die nicht zu allen Untersuchungen gehen, nichts oder nicht viel mit Ernährung am Hut, und evtl. auch Sprachprobleme haben. Als Pilotprojekte gibt es das schon länger, und sie sind insgesamt sehr erfolgreich. Das hat wirklich nichts mit Kontrolle zu tun. Keiner muss das annehmen. Das ist eine sehr mühsame und langwierige Arbeit, und diese Kolleginnen sind sehr lange bei den Familien, weil es sehr wichtig ist, Vertrauen aufzubauen.
    Es ist aber noch einmal etwas Anderes als Mütterberatung.
    Nicht alle Leute machen sich Gedanken und Sorgen um Ihre Kinder, nehmen keine Hebamme in Anspruch oder sind in uralten Traditionen verhaftet, aus denen gewisse Vorbehalte resultieren.
    Das solltet Ihr auch bedenken.
  • IngaInga

    753

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich will nur noch mal kurz anmerken:
    meint ihr wirklich bei einem angemeldeten besuch finden die auch nur den geringsten hinweis??? da muss ich staunen....

    Richtig, der Termin ist angemeldet, womit schon fast klar ist, das es hierbei nicht um Kontrolle geht.
    Und auf eine Wichtigtuerin die denkt, nur weil sie eine Ausbildung bei der Stadt gemacht hat (habe ich übrigens auch) und die ich absolut nicht als qualifiziert genug ansehe, mir 1. zu helfen und 2. in meine Erziehung oder meine Lebensweise reinzureden, kann ich gut verzichten.

    Da fühle ich mich für meine Mama etwas auf den Slips getreten. Wichtigtuerin.
    Ich kann nur sagen für die Hilfe die ich hier ja schon beschrieben habe ist sie definitiv qualifiziert. Nebenbei, keine Ausbildung bei der Stadt. In die Erziehung und in die Lebensweise wird da nicht heringeredet, das ist nämlich nicht der Sinn der Sache.

    Auch die Sache mit den Familienhebammen finde ich sehr sinnvoll[/quote]
  • griddi169griddi169

    389

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Maria,

    Erziehungsgeld und Kindergeld sind keine staatlichen Sozialleistungen, auch wenn sie gerne in diese Ecke geschoben werden. Kindergeld ist nichts anderes als die Barauszahlung des steuerlichen Kinderfreibetrages und wird gewährt, wenn das steuerliche Einkommen nicht so hoch ist, dass der Kinderfreibetrag ausgeschöpft werden kann. Der Kinderfreibetrag ist wiederum das verfassungsrechtlich vor steuerlichem Zugriff geschützte Existenzminimum des Kindes. Erwachsene haben ein solches steuerlich geschütztes Existenzmimimum im übrigen auch.
    Erziehungsgeld soll eigentlich die (wenn auch äußerst geringe) Bezahlung für die Erziehungsleistung der Eltern sein - so war zumindest mal die Intension des Gesetzgebers.
    Kindergarten ist eine (meist) staatliche Bildungseinrichtung, die genau aus diesem Grunde mit Steuergeldern (mit-)finanziert wird.

    Mit staatlicher HILFEleistung hat dies also nichts zu tun.

    Als staatliche Hilfe sollte man - wertungsfrei - nur Unterstützungsleistungen - materieller oder immaterieller Art - bezeichnen, die an Menschen gewährt werden, die aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage sind, für sich selbst und ihre Angehörigen zu sorgen.

    Also, Mädels, wo ist Euer Selbstbewusstsein und Eure Autonomie? Die meisten hier sind doch sehr wohl in der Lage sich selbst darüber zu informieren, wie das so ist, mit dem Kindergroßziehen - sonst wärt Ihr doch nicht hier im Forum, oder?

    @all
    Thema Jessica und rauchendes Paar in 1,5-Zimmer-Wohnung: Ja, leider gibt es Menschen, von denen man - mit Verlaub - sagen müsste, es sei besser, auf sie werden keine Kinder losgelassen. Doch sollte eine Kommune wohl in der Lage sein, auf derartige Familien gezielt zuzugehen, anstatt das Kind mit dem Bade auszuschütten, nach Gießkannenart. Gezieltes Vorgehen ist sicher effektiver, das praktizierte kostet jede Menge Verwaltungsaufwand, bindet Arbeitskraft, kratzt doch nur an der Oberfläche und beleidigt diejenigen, die derartiger Präventivmaßnahmen (nicht anderes ist es doch) nicht bedürfen.

    Ich halt´s mit Gisela bei diesem Thema: Big brother is watching you - darauf kann ich dankend verzichten.
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mein Selbstbewußtsein und meine Autonomie sind durchaus ok, ich habe einen 13jährigen Sohn alleine und ohne jegliche finanzielle Unterstützung großgezogen und bin nebenbei noch erfolgreich in meinem Job, den ich jetzt ein Jahr nach Minas Geburt wieder voll aufnehme, aber an Deiner Arroganz und Ignoranz scheitere ich.
    Bleib mal auf Deinem hohen Ross und bring bloß kein Verswtändnis auf für Menschen, die Unterstützung brauchen. Und der Staat ist böse, Du hast Recht. Tsts. Da bin ich raus aus der Diskussion, das macht für mich keinen Sinn.
  • griddi169griddi169

    389

    bearbeitet 10. 06. 2005, 13:25
    Meine Liebe,

    ich habe den ganzen Tag - nämlich beruflich - mit Menschen zu tun, die in der Mehrzahl Unterstützung benötigen (in meinem Fall, weil sie krank sind) und ich setze mich verdammt noch mal mit der mir Gott sei dank zur Verfügung stehenden Macht für diese Menschen ein. Ich sehe dabei tagtäglich, dass es keine Sinn macht, die begrenzten Ressourcen zu verschwenden, indem man auf´s Gradewohl bei den Leuten, von denen die allermeisten KEINE HILFE BENÖTIGEN, "vorbeischaut" oder eben herumschnüffelt, anstatt sich intensiv um die bedürftigen Leute zu kümmern. Die dabei nicht zu unterschätzende Gefahr ist auch, dass Menschen, die durchaus in der Lage sind, sich um sich selbst zu kümmern, sich ans soziale Händchen genommen fühlen, weil es so bequem ist. Damit untergräbt man Mut und Eigeninitiative. Die ältere Generation - aber auch manche jüngere - gerade hier im Osten haben ganz erheblich damit zu kämpfen, 40 Jahre an dieses Händchen genommen worden zu sein.

    Gerade weil ich so tief in dieser Materie stecke, habe ich im übrigen kein Verständnis für die Leute, die sich geruhsam in das soziale Netz zurücklehnen, das andere Leute finanzieren. Nur wenn man in diesem Sinne schon erzogen wurde, wem will man dann den Vorwurf machen? Ich spreche hier niemanden von euch an und glaube auch nicht, dass von euch einer so drauf ist, aber nach meiner Auffassung haben wir genauso ein Zuviel an Sozialstaat wie wir ihn auf der anderen Seite zu wenig haben.

    Das mit dem "hohen Ross" solltest du dir also noch mal überlegen.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Entschuldige Gabriele, aber ich kann dir nicht ganz folgen. Was hat es denn mit Arroganz und Ignoranz zu tun, wenn man klipp und klar auf die Mißstände, die heute schon in unserem Land vorhanden sind, hinweist?

    Weißt du wirklich, welche personenbezogenen Daten schon heute von dir gespeichert sind? Es fehlt nicht mehr viel und die entsprechenden Stellen wissen, wann du z. B. Sex mit deinem Mann hast. Wenn in absehbarer Zeit noch ein paar weitere Pläne umgesetzt werden (Stichwort genetischer Fingerabdruck!), kannst du davon ausgehen, dass du dem Schreckensszenario einer reellen "BB-is-watching-you"-Gesellschaft entsprechend, ein gläserner Mensch bist. Ist das ein tatsächlich erstrebenswertes Ziel?

    Ich behaupte jetzt nicht, dass Sozialarbeiter, die sich um das Wohl von Kindern bemühen, mit unlauteren Absichten handeln. Aber wissen all diese Menschen auch, wie weit ihre gesammelten Daten und Angaben gespeichert und ausgewertet werden? Man kann noch soviel von Datenschutz faseln, die Realität ist eine andere. Ich möchte jedenfalls nicht irgendwann sehen, dass eines meiner Kinder höhere Krankenkassenbeiträge nur deshalb bezahlen muss, weil er als Baby vielleicht etwas übergewichtig war, was von irgend einer Mütterberatungsstelle erfasst wurde. Derartige Dinge sind nicht unrealistisch, wir stehen heute schon erheblich mehr unter Beobachtung als man sich in seinen schlechtesten Träumen ausmalt. Das alles unter dem Deckmäntelchen der "Terrorismusbekämpfung". :???:

    So und jetzt noch etwas zu den teilweise ach so tollen Jugendschutzbehörden: Ich kann dir ganze Ämter nennen, in denen entweder Ignoranz hoch drei Programm ist oder die Schikane von Eltern, die sich hilfesuchend dorthin gewandt haben. Das ist für mich eindeutige Amtsverfehlung.
    Und der Staat ist böse....
    Ja, der Staat ist in meinen Augen "böse". Er tritt in sehr vielen Bereichen das von ihm selbst ins Leben gerufene Grundgesetz mit den Füßen und widersetzt sich seiner sich selbst auferlegten Pflichten. Aber das hier und jetzt bis ins Detail zu diskutieren würde zu weit vom ursprünglichen Thema abweichen.

    Ich jedenfalls kann jedem nur eindringlich ans Herz legen, genau zu hinterfragen, was Sache ist und gerade Ämtern oder deren "Beauftragten" gegenüber eine große Vorsicht walten zu lassen, was die Preisgabe persönlicher Dinge betrifft.

    :byebye01:

    Gisela
  • mimmi36mimmi36

    511

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    griddi169 schrieb:

    Doch sollte eine Kommune wohl in der Lage sein, auf derartige Familien gezielt zuzugehen... Gezieltes Vorgehen ist sicher effektiver...

    Wie, bitte schön, soll das denn funktionieren? Kontrolle abhängig von Einkommen, IQ, Wohnungsgröße, Zigarettenmenge, Herkunft? "Big Brother is watching you" also doch? Alle Menschen sind gleich, aber manche sind gleicher? Tut mir leid, dann doch lieber ein bißchen mehr Kontrolle als solche Diskriminierung.
  • griddi169griddi169

    389

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also sollen ALLE kontrolliert werden???

    Kann dem nicht folgen, tut mir leid.

    Wenn die Behörden ihre Aufgaben richtig erfüllen würden, würden sie sich in sozialstaatlicher Weise (der ist nämlich für die Bürger da und nicht umgekehrt), um Menschen kümmern, die wirklich Probleme haben. Wenn die Ressourcen hierfür gebündelt werden, weiß ein Sachbearbeiter um seine Schäfchen - das hat mit Überwachung dann überhaupt nichts zu tun, sondern ist legitimes (sozial-)staatliches Handeln. Was hier betrieben wird, hat in meinen Augen durchaus etwas mit blindem Akionismus zu tun, um dann, wenn wiedermal was passiert (siehe "Jessica"), die Behörde ihre Hände in Unschuld waschen kann.

    Und was den Datenschutz angeht, vollkommen deiner Meinung Gisela - bis auf die DNS-Analyse bei Straftätern, aus der kann man nämlich wirklich nicht mehr herauslesen, als aus dem herkömmlichen Fingerabdruck, nur präziser. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @mimmi36: Wenn du Individualverhalten mit Überwachungsmentalität gleichsetzt, bin ich falsch gepolt.

    Ich sehe nicht ein, dass mit pauschalen Rundumschlägen irgendwelche Betreuungsangebote bestimmten Personengruppen übermittelt werden und somit Ressourcen für die Individualbetreuung fehlen. Denn dadurch ist nicht mehr da, der Kuchen wird nur anders verteilt.

    Man muss sich das doch einmal geben: Da werden junge Mütter "ausgesondert", die nicht mit dem Erzeuger des Kindes verheiratet sind. Es wird angenommen, diese Frauen könnten alleinerziehend sein und bedürfen besonderen Schutz. Das ist für mich Überwachungsmentalität. Denn woher, wenn nicht vom örtlichen Standesamt haben die Sozialstellen die Angaben, dass eine Frau nicht mit dem Kindsvater verheiratet ist?

    @griddi169: Gegen die DNS-Analyse von Straftätern habe ich auch nichts. Nur eben gegen diese generelle Sammlung dieser Taten. Falls das soweit kommen sollte, gehe ich lieber in Beugehaft statt dem Folge zu leisten. :twisted: Unabhängig davon, dass ich nicht weiß, welche Daten schon über mich gespeichert sind. :???:

    :byebye01:

    Gisela
  • mimmi36mimmi36

    511

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Man muss sich das doch einmal geben: Da werden junge Mütter "ausgesondert", die nicht mit dem Erzeuger des Kindes verheiratet sind. Es wird angenommen, diese Frauen könnten alleinerziehend sein und bedürfen besonderen Schutz. Das ist für mich Überwachungsmentalität.

    Für mich auch. Darum habe ich nochmals den gesamten Thread überflogen und keinen Hinweis darauf gefunden, dass nur die Geburten von unverheirateten Müttern weitergemeldet werden.
    Das ich von Aussonderung nichts halte, habe ich ja eben versucht klarzumachen. Aber ein Beratungsangebot, dass sich an alle jungen Mütter richtet und das zudem ja nicht in Anspruch genommen werden muß, was ist denn daran so schlimm?
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