Hallo,
bei meiner Freundin kam nach der Geburt jemand vom Jugendamt bei ihr zuhause vorbei - unangemeldet - und wollte Zutritt in die Wohnung und nach dem Kind sehen, ob es dem auch gut geht !
Ist das normal ? Dass da jemand vom Jugendamt kontrollieren kommt, ob alles klar ist ? Ich mein, es kommt ja schon immer die Hebamme vorbei, die könnte ja auch "Meldung" machen, wenn was im Argen liegt .. hm .. ok, es beauftragt ja vielleicht nicht jeder ne Hebamme zur Nachsorge...
Kam bei Euch auch jemand vom Jugendamt ?
Kommentare
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nö bei mir kam keiner vom jugendamt!
es hat nur ne dame von der volksfürsorge angerufen, die mir helfen wollte mit den anträgen für kindergeld und erziehungsgeld und versicherungen. allerdings hatte ich kige und erge schon abgegeben
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sie ist nicht alleinerziehend, aber mit dem Papa nicht verheiratet. Die leben also ohne Ehevertrag miteinander in einem Haushalt. Und sie ist Mitte zwanzig.
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Komisch. Naja ...
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Vielleicht hat sie irgendjemand beim Jugendamt angezeigt? Weil das Kind viel weint oder wegen irgendwelcher anderer Geschichten oder Vermutungen?
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Lange Rede kurzer Sinn: Vieleicht war es ja solch ein Besuch.
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Ich hab den Termin damals nicht abgesagt, weil ich mir dachte, die können mir sicher noch ein paar Tipps zu Anträgen, Ämtern usw. geben und dem war dann auch so. Die Dame hat bei uns auch "nachgesehen ob alles gut läuft", aber eben vor dem Hintergrund Hilfestellungen anbieten zu können etc.
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Wie das in Berlin ist, weiß ich nicht. Ich kann nur berichten, dass das Jugendamt nicht einfach so vorbeikommt, wenn es keine Veranlassung gibt. Selbst, wenn es eine gäbe, melden sich die Sozialarbeiter vorher an (beim ersten Besuch). Auch bei anonymer Meldung.....
Unvorgesehene Hausbesuche machen die Sozialarbeiter/Sozialarbeiterinnen des Jugendamtes nur in Familien, in denen sie schon tätig sind (also bei Aktenkundigkeit).
In unserem Jugendamt erhält man sogenannte "Elternbriefe". Das ist eine Mappe mit Informationsmaterial von Geburt bis zum Schulalter an. Das ist sehr interessant. Die Idee, wie es in Berlin läuft, finde ich auch nicht schlecht.
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Das war eigentlich sehr nett, sie hatte Anträge dabei und mir ein paar Tips gegeben, z.B. Wohngeld, wär ich allein nie drauf gekommen.
Solange man nichts zu verbergen hat, ist doch alles okay. Ehrlich gesagt finde ich lieber einmal zu viel und überflüssig nachgesehen als einmal zu wenig...
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Wenn es jemand wirklich nötig hat ist es ja okay, aber so eine Art "Rasterfahndung" zu machen ist doch ein bisschen übertrieben!
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ich wohne auch in Berlin-Mitte und bei mir hat sich das Jugendamt auch gemeldet. Ist einfach diese Abteilung, die haben vom KH die Benachrichtigung gekriegt, das eine Geburt stattgefunden hat.. Die kommen vorbei und helfen bei ANträgen und wenn man Fragen hat.
Ich habe das auch abgelehnt und die haben dann per telefon gefragt wie groß und schwer sie war. Soll für die Statistik sein.
Sie kann doch einfach anrufen und ablehnen.
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Ich finde das eine sehr gute Sache!
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ich kann gar nicht glauben, dass ihr das als "normal", "gar nicht so schlecht" oder sogar "gut" findet, wenn irgendwelche fremde Leute von welchem Amt auch immer auftauchen, um zu schnüffeln! Ich finde das eine ziemliche Frechheit, allein schon einen Termin zu setzen und zu erwarten, dass man ihn absagt, wenn man den "Besuch" nicht haben will! So wird einen der Kontakt ja aufgezwungen und dann noch zu fragen, wie groß und schwer das Kind denn sei, ist doch schon unter Datenschutzgesichtspunkten die absolute Höhe! Ich denke, Berlin hat kein Geld und hängt am Tropf anderer Länder - und für so was geben die Geld aus?!!! Ober gibt´s in Berlin soviel Mütter/Väter/Eltern, die potentiell im Verdacht stehen, ihre Kinder zu vernachlässigen :table2:
Ich würde wild protestieren, wenn auch nur einer auf den Gedanken gekommen wäre, sich bei uns einzumischen!!
Die Ämter sollen sich gefälligst um Leute kümmern, die wirklich Hilfe brauchen und keine Rasterfahndung betreiben!
:flaming01: :flaming01:
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Es zeigt sich immer mal wieder bei Diskussionen hier im Forum, dass sie streitig werden, wenn es um Dinge geht, die Freunde oder Freundesfreunde gehört und erzählt haben. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass bei Hören-Sagen einiges flöten gehen kann an Infos und Wahrheitsgehalt. ;-) (Shikoku, versteh das nicht als Angriff. Sowas passiert einfach, da kannst du ja nichts dafür.)
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Ich war übrigens vor 3 Jahren auch nicht mit dem Kindsvater meines Jüngsten verheiratet, bei mir war aber keiner vom Jugend- oder sonst einem Amt vor der Tür. :shock: Denen hätte ich aber auch etwas erzählt! :flaming01:
Wenn ich als Mutter unsicher bin, welche Rechte ich habe, wo ich evtl. Gelder bekomme, wenn ich nichts habe etc., dann wende ich mich an die Caritas, Diakonie oder meine Lieblingsstiftung Donum Vitae. Aber ich begebe mich garantiert nicht freiwillig in Amtsmühlen.
:byebye01:
Gisela
305
also das war bestimmt so, wie ihr erzählt, dass es da einen Termin gab, der vergessen oder übersehen wurde. Deswegen empfand meine Freundin es wohl als "unangemeldet".
Diese Dame war Kinderkrankenschwester und wollte auch Hilfestellung leisten, falls nötig. Das scheint in München wie auch in Berlin wohl "normal" zu sein. Ich bin gespannt, ob bei mir auch jemand kommt, denn ich bin nicht in München direkt, sondern in einem Vorort ansässig. Ein derartiges Termin wäre mir auch nicht bekannt ...
Ob man das nun toll findet oder nicht, ist jedem seine Sache. Ich hab mich nur sehr gewundert ...
389
genau - wie die alte Vormundschaft. Oder euch eine andere subtilere Form der Einmischung wie zu meinen Babyzeiten in der Ex-DDR: Die Mütterberatung. Man musste nicht hingehen, aber wenn nicht, gab es weniger Kindergeld! Meine Mutter empfand das früher als gar nicht schlimm, "weil man so viel Hilfe" bekam. Kleines Beispiel?: als Jannis so nach und nach "richtig" Essen wollte und ich mir so meine Gedanken machte, was man diesem neugierigen Kind geben (oder besser nicht geben) kann, meinte meine Mama: na bei uns war das ja früher kein Problem, da wurde einem in der Mütterberatung gesagt was (O-Ton) "VORSCHRIFT" war. Das höre ich die ganze Zeit, da war dies "VORSCHRIFT" und jenes "VORSCHRIFT". Das verrückte ist, dass andere Frauen in Mama´s Alter dies bestätigen und gar nichts dabei finden, dass man ihnen faktisch die Fähigkeit abgesprochen hatte, ein Kind großzuziehen. Zum Glück hat Mama sehr wohl kapiert, dass diese Zeiten vorbei sind.
Aber ich schweife ab.
Ich für meinen Teil hätte nicht nur die Schnüffeltanten hochkant rausgeschmissen, sondern die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen. :flaming01:
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@griddi: Die Mütterberatung gab/gibt es aber auch hier, seit ich denken kann. Bzw. ich habe einen Gewichtspaß aus meiner eigenen Babyzeit gefunden. Nur hieß es bei uns nicht "Vorschrift" sondern "Empfehlung". Ergebnis war/ist aber dasselbe: Oftmals Verunsicherung der Mütter bzgl. der Säuglingsernährung. Daran hat sich bis heute nicht viel geändert.
Abgesehen davon werden die Daten der Babys auch gespeichert und in der Regel dem Gesundheitsamt zugeführt. Ich sag da nur "big brother is watching you". :traurig04:
:byebye01:
Gisela
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um ehrlich zu sein: bei mir gäb es auch keinen einlass!
in meinen augen wird damit jede mutter als potenzielle kindsbedrohung hingestellt. wen ich hilfe will kann ich mir die sehr wohl selber holen, ich bin nämlich mündig und für mich und meine kinder selber verantwortlich.
mir haben schon immer die felicitas und versicherungstanten gereicht, die einem hinterher telefoniert haben....
wobei ich sagen muss: als ich damals bei max unverheiratet mutter wurde mit 20 habe ich zwar, wie damals hier üblich, einen amtsvormund bestellt bekommen. aber der hat nur die vaterschaftsanerkennung meines mannes unterschrieben und bei unserer hochzeit die legitimierung verfasst- zwischendrinn ward er nicht gesehen ;-)
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"Das Landeseinwohneramt hat uns die Geburt ihres Kindes mitgeteilt. Wir möchten Ihnen auf diesem Wege unsere Glückwünsche aussprechen.
In unserer Beratungsstelle, dem Kinder- und Jugendgesundheitsdienst des Gesundheitsamtes Berlin Lichtenberg bieten wir allen Eltern nach der Geburt ihres Kindes sozialpädagogische und medizinische Beratung an. In unserer Sprechstunde haben Sie die Möglichkeit zu Fragen der Gesundheitsvorsorge, Ernährung, Pflege und Impfungen sich kostenlos und ohne Krankenkarte beraten zu lassen. Als zuständige Sozialarbeiterin für ihr WOhngebiet können Sie mit mir auch persönliche und wirtschaftliche Anliegen besprechen. Sie erhalten u.a. Auskunft über geeignete Ansprechpartner und Institutionen. Um Ihnen noch nähere Informationen geben zu können, biete ich Ihnen an, Sie am 22.02.05 in der Zeit von 9.30-11.30 Uhr zu Hause zu besuchen. Sollten Ihnen der Termin nicht zusagen, rufen sich mich bitte an.
..."
Zugegeben, der Termin ist aufgequatscht. Aber ich erinnere mich jetzt wieder, wieso ich ihn in Anspruch genommen hatte. Unsere KiÄ stellte kurz vorher fest, dass Ole in 4 Wochen 2000 g zugenommen hatte und wollte ihn quasi auf Diät setzen. Mich interessierte, was die mir dazu wohl sagen würden. Ansonsten hätte ich ihn wohl eher abgesagt.
Darüber hinaus hab ich von der Soz.Arbeiterin ne Menge Adressen bekommen zu Babyschwimmen, SecondHandLäden, Mütterkreise und so... alles Mögliche.
59,500
Fand ich in Ordnung, ich hatte damit ja alle Daten, die ich für einen von mir gewünschten Kontakt gebraucht hätte.
Bei einem aufgenötigten Termin, den ich selber absagen muß, oder die Tante steht vor der Tür, hätte ich auch etwas pieselig reagiert.
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Die Dame, die da war hat auch nicht geschnüffelt, sondern sich mit mir und Robin auf den Boden gesetzt und über das Kind geplaudert und mir Adressen von Müttertreffs gegeben sowie eine Anlaufstelle, falls ich mal nicht zurechtkomme.
Es gibt doch nichts zu verbergen, oder? Sie schnüffeln ja nicht in alten Windeln oder unter der Spüle oder im Schrank rum...
Ich habe Freunde, die im Jugendamt arbeiten und keine davon will Müttern irgendetwas böses. Im Gegenteil, sie sehen sich durchaus als Hilfe, die angenommen werden kann. Und manchmal eben in Anspruch genommen werden muß, und das macht sie nicht glücklich. Da sind ihnen alleinerziehende in kleinen Wohnungen mit kleinen gesunden Babys lieber.
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Vorab, meine Mutter ist solche Sozialarbeiterin angestellt beim Bezirksamt Treptow/Köpenik. Ihr Arbeitsbereich ist recht vielfältig und dazu gehören auch diese Hausbesuche.
Diese Hausbesuche haben nichts mit Rasterfahndung, Schnüffeln, Vormundschaft oder gar mit dem Jugensamt zu tun.
Jeder der nicht besucht werden will, bekommt auch keinen Besuch. Es gibt aber nicht nur solche Menschen die es ohne Hilfe schaffen, die sich die Hilfe selber holen können, nicht jeder weiss das es Caritas, Diakonie und Donum Vitae gibt oder wie man sich an diese Vereine wendet.
Nicht alle haben einen Internetanschluss um sich umfassend zu informieren.
Die Hilfe die meine Mutter dort gibt, ist vielseitig. Es geht garnicht so sehr darum Empfehlungen oder Vorschriften loszuwerden, sondern an Stellen zu vermitteln die sich mit diesem Problemen auskennen. So zum Beispiel eine Stillgruppe in der Nähe, Babyschwimmen, Pekipgruppen, Stiftungen, soziale Vereine, richtiger Kinderarzt, Mütterkreise, Hilfe beim ausfüllen der Formulare ect.
In sozialen Brennpunkten sind ganz andere Themen aktuell. Da steht eine Mutter am Freitag nachmittag in einer dunklen Wohnung weil der Strom nicht bezahlt wurde. Dort wurde dann am akuten Fall geholfen.
Des weiteren hat meine Mutter auch eine Ausbildung zur Ehe- Lebens und Konfliktberaterin. In vielen Fällen kann den Familien auch über diesen Termin hinaus geholfen werden.
Ich habe sie gefragt ob sie jemals Probleme hatte, wenn sie vor einer Tür steht. Sie wurde aber nie abgewiesen, sondern ist immer dankbar hereingelassen worden. Im Gegensatz zu früher werden heute nur noch sehr wenig Termine abgesagt. Bedarf ist auf jeden Fall da. Es gibt hier so viele Familien die weit unter dem Existenzminnimum leben, die solche Hilfe zur Hilfe bitter nötig haben und sehr froh sind, dass sich jemand um ihre Belange kümmert ohne dass sie dafür Geld bezahlen müssen, ohne Angst davor zu haben als schlechte Eltern angesehen zu werden.
Den Vorwurf, dass Steuergelder verschwendet werden, steht immer wieder mal im Raum, aber immer dann wenn nachgeprüft wird stellt sich immer wieder heraus wie Wichtig diese Arbeit für die Familien ist und wie unerlässlich. Hier an Sozialarbeit zu sparen, denke ich, ist die Falsche Seite.
So, vieleicht hat mein Bericht etwas zum Verständnis beigetragen.
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Sehr sehr traurig.
Gibt es noch andere Eltern, die ohne staatliche Hilfe auskommen???
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Was soll das denn? :shock: Ich bin sicher, Du bist die einzige, die das schafft. ??? Mannomann.
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Ich freu mich für dich das du alles ohne Hilfe schaffst. Es gibt bestimmt mehrere Elter die das schaffen. Aber es gibt auch viele, sehr viele die das nicht schaffen und für die ist diese Hilfe gedacht.
Das es so nötig ist, ist wirklich
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also ich hab auch ca 2monate nach der geburt vom jugendamt nen brief bekommen, falls ich fragen hätte könnt ich einfach vorbeikommen oder anrufen! ich fand das super, so wusste ich das wer da war, wenn was ist (abgesehen von all den anderen*g*)
meine mutter wurde mal dem jugendamt gemeldet (von ihrer eigenen mutter wohlgemerkt) aber da war nix, uns gings gut!!! ich find das auch net gut, vor allem weil das jugendamt gleich bei jedem meint, die kinder werden verprügelt, oder man lässt sie hungern usw.... aber manchmal ist es doch sehr wohl praktisch...wenn man hört was so passiert und keinem interessiert (beispiel jessica mit der schule... die hätten da schon längst beim jugendamt anrufen könnnen :flaming01: )
naja so genug offtopic
bis dann mal
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Ich habe das Angebot in Anspruch genommen, habe während des ersten Jahres die MüBe regelmässig besucht und finde das eine tolle Sache. (auch wenn ich mit ihren Ratschlägen nicht immer einig war, hat sie mir in anderen Dingen sehr gut geholfen ;-) )
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wir reden anscheinend von zwei verschiedenen institutionen .
eins muss ich allerdings einräumen: ich fühle mich schon genötigt, wenn einer von quelle anruft :oops:
ich bin jemand der seine entscheidungen selber treffen will, und sich hilfe suchen will wenn er selber meint das er sie braucht. jede anwandlung eine "beratungsstelle" von sich aus bei mir vorstellig zu werden, würde nur dafür sorgen, das ich mich schleunigst in mein schneckenhaus zurückverkriche.
meine persönlichen erlebnisse sind wohl einfach zu schlecht...
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Und auf eine Wichtigtuerin die denkt, nur weil sie eine Ausbildung bei der Stadt gemacht hat (habe ich übrigens auch) und die ich absolut nicht als qualifiziert genug ansehe, mir 1. zu helfen und 2. in meine Erziehung oder meine Lebensweise reinzureden, kann ich gut verzichten.
Wenn ich ein Problem mit meinen Kids habe, nun mit Lukas hatte ich angeblich mal eins, ich nicht aber der Kindergarten, oder besser eine Erzieherin, dann wende ich mich selber an eine Beratungsstelle, mit qualifizierten studierten Kinderpsychologen.
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und wie machtlos sie tatsächlich sind, zeigt sich darin, dass sie z.B. in einer 1,5 Zimmer Wohnung und einem rauchendem Pärchen mit 2 Wochen altem Baby nur Aufklärungsarbeit leisten können. Aber das ist doch schon mal besser als nichts, oder?
Dass ich nicht finde, dass hier jedem das passieren sollte, ist ja wohl klar, aber man sollte auch nicht die Arroganz an den Tag legen, dass solche Bemühungen totaler Blödsinn sind. Das ist Geld, das sehe ich fast gerne "verschwendet", wie es wohl hier manchmal gesehen wird, auf jeden Fall lieber dafür, als für die Ausgaben, die manch andere Fehlinvestition verschlingt.
Kann man nicht verstehen, dass solch ein Angebot nett gemeint sein kann?
Und wir sprechen nicht von verschiedenen Dingen, Majonie, genau das macht eine Freundin von mir, ausgebildete Hebamme, jetzt bei der Stadt, im Auftrag des Jungendamtes: junge Mütter besuchen. Und es geht bestimmt nicht um Überwachung.
Verzeiht, dass ich mich da so engagiere, aber da wird immer am Staat rumgenörgelt, dass er nichts tut, und dann werden solche Sachen niedergemacht. Meine Freundin nimmt das nicht auf die leichte Schulter und bemüht sich wirklich eine Hilfestellung zu sein. Wie bekümmert sie dann manchmal nach solchen Besuchen ist, muß ich wohl nicht extra betonen. Der Mama von Inga wird das wohl ähnlich sehen.
7,772
Durch so eine unsicherheit nimmt man vielleicht so ein Angebot an, das man besser nicht annehmen sollte.
In Duisburg gab es vom Jungendamt immer Elternbriefe, da stand dann jeden Monat drin, was das Kind können muss. Irgendwie konnte Lukas das nie :???: Und ich war noch mehr verunsichert.
511
Verunsichert wird man ja sowieso von allen Seiten. Und wer niemanden hat, der einem da weiterhilft, ist vielleicht für einen persönlichen Ansprechpartner dankbar, das solche Aussagen ein bißchen relativieren kann.
In jedem Land der Welt gibt es Menschen, die ohne Hilfe irgendwelche Sachen, z.B. ihre Kinder großzuziehen, nicht in den Griff bekommen. Ein Land, das wirklich am Boden ist, kann es sich nicht leisten, diese Hilfe auch noch zu finanzieren. Es wird ein Haufen Geld ungerechtfertigt rausgeschmissen, in diesem Fall finde ich es gut angelegt.
Ich nicht, denn ich bekomme Erziehungsgeld, Kindergeld, möchte, dass irgendwann mein Kind mal in den Kindergarten geht und brauche vielleicht auch dafür Zuschüsse usw. Wenn man von staatlichen Hilfen spricht, sollte man auch daran denken.
38,644
Es ist aber noch einmal etwas Anderes als Mütterberatung.
Nicht alle Leute machen sich Gedanken und Sorgen um Ihre Kinder, nehmen keine Hebamme in Anspruch oder sind in uralten Traditionen verhaftet, aus denen gewisse Vorbehalte resultieren.
Das solltet Ihr auch bedenken.
753
Richtig, der Termin ist angemeldet, womit schon fast klar ist, das es hierbei nicht um Kontrolle geht.
Da fühle ich mich für meine Mama etwas auf den Slips getreten. Wichtigtuerin.
Ich kann nur sagen für die Hilfe die ich hier ja schon beschrieben habe ist sie definitiv qualifiziert. Nebenbei, keine Ausbildung bei der Stadt. In die Erziehung und in die Lebensweise wird da nicht heringeredet, das ist nämlich nicht der Sinn der Sache.
Auch die Sache mit den Familienhebammen finde ich sehr sinnvoll[/quote]
389
Erziehungsgeld und Kindergeld sind keine staatlichen Sozialleistungen, auch wenn sie gerne in diese Ecke geschoben werden. Kindergeld ist nichts anderes als die Barauszahlung des steuerlichen Kinderfreibetrages und wird gewährt, wenn das steuerliche Einkommen nicht so hoch ist, dass der Kinderfreibetrag ausgeschöpft werden kann. Der Kinderfreibetrag ist wiederum das verfassungsrechtlich vor steuerlichem Zugriff geschützte Existenzminimum des Kindes. Erwachsene haben ein solches steuerlich geschütztes Existenzmimimum im übrigen auch.
Erziehungsgeld soll eigentlich die (wenn auch äußerst geringe) Bezahlung für die Erziehungsleistung der Eltern sein - so war zumindest mal die Intension des Gesetzgebers.
Kindergarten ist eine (meist) staatliche Bildungseinrichtung, die genau aus diesem Grunde mit Steuergeldern (mit-)finanziert wird.
Mit staatlicher HILFEleistung hat dies also nichts zu tun.
Als staatliche Hilfe sollte man - wertungsfrei - nur Unterstützungsleistungen - materieller oder immaterieller Art - bezeichnen, die an Menschen gewährt werden, die aus welchen Gründen auch immer nicht in der Lage sind, für sich selbst und ihre Angehörigen zu sorgen.
Also, Mädels, wo ist Euer Selbstbewusstsein und Eure Autonomie? Die meisten hier sind doch sehr wohl in der Lage sich selbst darüber zu informieren, wie das so ist, mit dem Kindergroßziehen - sonst wärt Ihr doch nicht hier im Forum, oder?
@all
Thema Jessica und rauchendes Paar in 1,5-Zimmer-Wohnung: Ja, leider gibt es Menschen, von denen man - mit Verlaub - sagen müsste, es sei besser, auf sie werden keine Kinder losgelassen. Doch sollte eine Kommune wohl in der Lage sein, auf derartige Familien gezielt zuzugehen, anstatt das Kind mit dem Bade auszuschütten, nach Gießkannenart. Gezieltes Vorgehen ist sicher effektiver, das praktizierte kostet jede Menge Verwaltungsaufwand, bindet Arbeitskraft, kratzt doch nur an der Oberfläche und beleidigt diejenigen, die derartiger Präventivmaßnahmen (nicht anderes ist es doch) nicht bedürfen.
Ich halt´s mit Gisela bei diesem Thema: Big brother is watching you - darauf kann ich dankend verzichten.
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Bleib mal auf Deinem hohen Ross und bring bloß kein Verswtändnis auf für Menschen, die Unterstützung brauchen. Und der Staat ist böse, Du hast Recht. Tsts. Da bin ich raus aus der Diskussion, das macht für mich keinen Sinn.
389
ich habe den ganzen Tag - nämlich beruflich - mit Menschen zu tun, die in der Mehrzahl Unterstützung benötigen (in meinem Fall, weil sie krank sind) und ich setze mich verdammt noch mal mit der mir Gott sei dank zur Verfügung stehenden Macht für diese Menschen ein. Ich sehe dabei tagtäglich, dass es keine Sinn macht, die begrenzten Ressourcen zu verschwenden, indem man auf´s Gradewohl bei den Leuten, von denen die allermeisten KEINE HILFE BENÖTIGEN, "vorbeischaut" oder eben herumschnüffelt, anstatt sich intensiv um die bedürftigen Leute zu kümmern. Die dabei nicht zu unterschätzende Gefahr ist auch, dass Menschen, die durchaus in der Lage sind, sich um sich selbst zu kümmern, sich ans soziale Händchen genommen fühlen, weil es so bequem ist. Damit untergräbt man Mut und Eigeninitiative. Die ältere Generation - aber auch manche jüngere - gerade hier im Osten haben ganz erheblich damit zu kämpfen, 40 Jahre an dieses Händchen genommen worden zu sein.
Gerade weil ich so tief in dieser Materie stecke, habe ich im übrigen kein Verständnis für die Leute, die sich geruhsam in das soziale Netz zurücklehnen, das andere Leute finanzieren. Nur wenn man in diesem Sinne schon erzogen wurde, wem will man dann den Vorwurf machen? Ich spreche hier niemanden von euch an und glaube auch nicht, dass von euch einer so drauf ist, aber nach meiner Auffassung haben wir genauso ein Zuviel an Sozialstaat wie wir ihn auf der anderen Seite zu wenig haben.
Das mit dem "hohen Ross" solltest du dir also noch mal überlegen.
59,500
Weißt du wirklich, welche personenbezogenen Daten schon heute von dir gespeichert sind? Es fehlt nicht mehr viel und die entsprechenden Stellen wissen, wann du z. B. Sex mit deinem Mann hast. Wenn in absehbarer Zeit noch ein paar weitere Pläne umgesetzt werden (Stichwort genetischer Fingerabdruck!), kannst du davon ausgehen, dass du dem Schreckensszenario einer reellen "BB-is-watching-you"-Gesellschaft entsprechend, ein gläserner Mensch bist. Ist das ein tatsächlich erstrebenswertes Ziel?
Ich behaupte jetzt nicht, dass Sozialarbeiter, die sich um das Wohl von Kindern bemühen, mit unlauteren Absichten handeln. Aber wissen all diese Menschen auch, wie weit ihre gesammelten Daten und Angaben gespeichert und ausgewertet werden? Man kann noch soviel von Datenschutz faseln, die Realität ist eine andere. Ich möchte jedenfalls nicht irgendwann sehen, dass eines meiner Kinder höhere Krankenkassenbeiträge nur deshalb bezahlen muss, weil er als Baby vielleicht etwas übergewichtig war, was von irgend einer Mütterberatungsstelle erfasst wurde. Derartige Dinge sind nicht unrealistisch, wir stehen heute schon erheblich mehr unter Beobachtung als man sich in seinen schlechtesten Träumen ausmalt. Das alles unter dem Deckmäntelchen der "Terrorismusbekämpfung". :???:
So und jetzt noch etwas zu den teilweise ach so tollen Jugendschutzbehörden: Ich kann dir ganze Ämter nennen, in denen entweder Ignoranz hoch drei Programm ist oder die Schikane von Eltern, die sich hilfesuchend dorthin gewandt haben. Das ist für mich eindeutige Amtsverfehlung. Ja, der Staat ist in meinen Augen "böse". Er tritt in sehr vielen Bereichen das von ihm selbst ins Leben gerufene Grundgesetz mit den Füßen und widersetzt sich seiner sich selbst auferlegten Pflichten. Aber das hier und jetzt bis ins Detail zu diskutieren würde zu weit vom ursprünglichen Thema abweichen.
Ich jedenfalls kann jedem nur eindringlich ans Herz legen, genau zu hinterfragen, was Sache ist und gerade Ämtern oder deren "Beauftragten" gegenüber eine große Vorsicht walten zu lassen, was die Preisgabe persönlicher Dinge betrifft.
:byebye01:
Gisela
511
Wie, bitte schön, soll das denn funktionieren? Kontrolle abhängig von Einkommen, IQ, Wohnungsgröße, Zigarettenmenge, Herkunft? "Big Brother is watching you" also doch? Alle Menschen sind gleich, aber manche sind gleicher? Tut mir leid, dann doch lieber ein bißchen mehr Kontrolle als solche Diskriminierung.
389
Kann dem nicht folgen, tut mir leid.
Wenn die Behörden ihre Aufgaben richtig erfüllen würden, würden sie sich in sozialstaatlicher Weise (der ist nämlich für die Bürger da und nicht umgekehrt), um Menschen kümmern, die wirklich Probleme haben. Wenn die Ressourcen hierfür gebündelt werden, weiß ein Sachbearbeiter um seine Schäfchen - das hat mit Überwachung dann überhaupt nichts zu tun, sondern ist legitimes (sozial-)staatliches Handeln. Was hier betrieben wird, hat in meinen Augen durchaus etwas mit blindem Akionismus zu tun, um dann, wenn wiedermal was passiert (siehe "Jessica"), die Behörde ihre Hände in Unschuld waschen kann.
Und was den Datenschutz angeht, vollkommen deiner Meinung Gisela - bis auf die DNS-Analyse bei Straftätern, aus der kann man nämlich wirklich nicht mehr herauslesen, als aus dem herkömmlichen Fingerabdruck, nur präziser. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
59,500
Ich sehe nicht ein, dass mit pauschalen Rundumschlägen irgendwelche Betreuungsangebote bestimmten Personengruppen übermittelt werden und somit Ressourcen für die Individualbetreuung fehlen. Denn dadurch ist nicht mehr da, der Kuchen wird nur anders verteilt.
Man muss sich das doch einmal geben: Da werden junge Mütter "ausgesondert", die nicht mit dem Erzeuger des Kindes verheiratet sind. Es wird angenommen, diese Frauen könnten alleinerziehend sein und bedürfen besonderen Schutz. Das ist für mich Überwachungsmentalität. Denn woher, wenn nicht vom örtlichen Standesamt haben die Sozialstellen die Angaben, dass eine Frau nicht mit dem Kindsvater verheiratet ist?
@griddi169: Gegen die DNS-Analyse von Straftätern habe ich auch nichts. Nur eben gegen diese generelle Sammlung dieser Taten. Falls das soweit kommen sollte, gehe ich lieber in Beugehaft statt dem Folge zu leisten. :twisted: Unabhängig davon, dass ich nicht weiß, welche Daten schon über mich gespeichert sind. :???:
:byebye01:
Gisela
511
Für mich auch. Darum habe ich nochmals den gesamten Thread überflogen und keinen Hinweis darauf gefunden, dass nur die Geburten von unverheirateten Müttern weitergemeldet werden.
Das ich von Aussonderung nichts halte, habe ich ja eben versucht klarzumachen. Aber ein Beratungsangebot, dass sich an alle jungen Mütter richtet und das zudem ja nicht in Anspruch genommen werden muß, was ist denn daran so schlimm?