was wäre: wenn du der könig von deutschland wärst?

MajonieMajonie

3,882

bearbeitet 22. 06. 2005, 19:03 in Plauderecke
@handjerry:
genieße aber auch Vorteile dieses Landes

was sind eigentlich die vorteile dieses landes?*malneugirigbin*

ich such sie schon die ganze zeit.... :roll:

und: aus gegebenem anlass: was würdet ihr ändern wollen? politisch anders oder weiter so???

seit ihr zufrieden mit der familienpolitik?

gefällt es euch hier zu leben- mal von der politik abgesehen?
«1

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Die seiht man nur im Vergleich zu anderen Ländern.
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    deswegen hab ich jetzt schon gleich mal die frage offiziell gestellt- vielleicht melden sich ja auch leute hier die woanders wohnen und die vorteile hier viel deutlicher sehen. *malzumarliesschiel*
    ich hoffe mal auf eine rege diskussion. vielleicht fallen mir die vorteile nur nicht so auf und ich bekomme die augen geöffnet ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mutterschutz: Wie in Deutschland, aber man kann bis zur Geburt arbeiten und nachher 12 Wochen nehmen.
    Erziehungsurlaub: nein
    Kindergeld: Seit letztem Jahr 100€ für berufstätige Mütter.
    Arbeitslosengeld richtet sich nach der Zeit, die man eingezahlt hat. Einen Job ablehnen heißt Streichung der Bezüge.
    Arbeitslosenhilfe: ja, Minimum ist 70% der Mindestlohnes, der hier momentan 425 € beträgt. Dazu kommen dann aber wie in D noch Familie und so. Und das Ganze dann allerhöchstens für 18 Monate.
    Sozialhilfe gibt es nicht, dafür eine Mindestrente. :idea:
    Kitas sind flächedeckend vorhanden sowie Ganztagschulen auch. Qualitativ gibt es aber ziemliche Unterschiede. Was die Eltern in den drei Monaten Sommerferien machen, ist mir ein Rätsel, weil hier fast alle Frauen arbeiten (müssen).
    Verdienst ist hier ca. 30% weniger als bei Euch, wobei die Kosten zum Lebensunterhalt sich nicht wesentlich unterscheiden.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    sonnenblume74 schrieb:
    Ich lebe hier, weil ich hier geboren bin, ich habe auch noch nie daran gedacht ins Ausland zu ziehen.
    Snoopy82 schrieb:
    Es würde mir schwer fallen, irgendwelche Vor- oder Nachteile aufzuzählen ... ich fühle mich hier halt einfach wohl ...

    Ich bin ziemlich fest hier in meiner Umgebung verwurzelt ... könnte mir nicht vorstellen, aus dem Rheinland wegzuziehen (also, nicht nur Ausland, sondern alles, was weiter als 50km von Köln entfernt ist, ginge gar nicht, wenn es nicht unbedingt sein müsste ...).

    Ich mag die Mentalität hier (im Rheinland!!) und meine Freunde und Verwandte sind hier.

    An Deutschland generell ... ich kann frei entscheiden, was ich machen möchte, wo und wie ich leben möchte, ich kann jederzeit verreisen wohin ich möchte (bzw. wohin meine finanziellen Mittel mich lassen ;-) ); ich habe die Möglichkeit zu studieren (obwohl meine Eltern alles andere als wohlhabend sind) und werde es (so wie es aussieht) wohl auch trotz Kind in angemessener Zeit schaffen ... außerdem muss ich mir keine Gedanken machen, irgendwann einmal Hunger leiden zu müssen ... alles Dinge, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, aber es sicherlich nicht überall sind ...

    Zwar nichts weltbewegend wichtiges, aber worüber ich froh bin, ist, dass ich in Deutschland in der Schule Fremdsprachen lernen konnte ... ich habe den Deutsch- und Englischunterricht in Frankreich mitbekommen, und es war einfach nur gruselig ... soll wohl in vielen anderen Ländern nicht anders sein ;-) ...

    Also, im Großen und Ganzen (irgendwelche negativen Dinge gibt es ja überall) bin ich zufrieden hier, und mich würde auch nichts hier wegkriegen :grin:
    Mondhexe schrieb:
    Hm, ich könnte überall leben wo meine Familie und Freunde sind! Das ist länderunabhängig :grin: In GB war ich ein Jahr lang auch sehr glücklich, ob D so viele Vorteile (außer dem einen, halt Geburtsland zu sein) wage ich nicht zu beurteilen!

    LG Andrea
    Majonie schrieb:
    ich wollte jetzt aber schon ehrlich wissen was ihr vorteilhaft findet. oder eben was nicht... gaaanz ehrlich, eure meinung...

    ich weiß nicht muss wirklich niemand hier hunger leiden? aber ist das dann nicht auch woanders so?

    hm, machen was ich will kann ich hier leider nicht.... zuviel bürokratie und amtsschimmel...


    das sollte schon ein bisserl politisch werden ;-)
    Snoopy82 schrieb:
    Majonie schrieb:
    ich weiß nicht muss wirklich niemand hier hunger leiden? aber ist das dann nicht auch woanders so?

    Nein, ich denke, Hunger leiden müssen tut niemand (was für ein Deutsch :cool: ) ... auch wenn die Unterstützung vielleicht nicht so hoch ist, dass man sich wer weiß was leisten könnte, reicht es gut zum Leben ... ich denke mir halt, so lange man jeden Tag genug zu essen hat, geht es einem gut - alles andere ist Luxus ... meine Meinung!

    Klar, es ist in vielen Ländern auch so, aber halt nicht in allen ... dabei meine ich jetzt kein europäisches Land, sondern denke eher an 3.-Welt-Länder in Afrika etc., wo viele Menschen sicherlich froh wären, wenn sie wenigstens alle paar Tage etwas vernünftiges zu essen bekämen, oder auch früher in der ehemaligen UDSSR, wo die Menschen, die dem Staat nicht passten, sich in Arbeitslagern totarbeiten mussten (jetzt mal ganz platt und vereinfacht ausgedrückt ...) ...

    Mit "machen können was man will" meine ich unter anderem auch, dass man frei seine Meinung äußern darf, ohne Angst zu haben, dafür verhaftet zu werden ... das ist in Hinblick auf die deutsche Vergangenheit nicht immer so gewesen und leider in einigen Ländern auch heute noch nicht selbstverständlich ...
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und jetzt meine persönliche Sicht der Dinge::

    Ich habe bis vor einigen Jahren mein Heimatland sehr geliebt. Das hat sich ab dem Zeitpunkt geändert, in denen moralische Grundwerte immer weniger "wert" wurden und die Ellenbogen- und Verdrängungsgesellschaft sich immer weiter durchgesetzt hat. Das fängt doch schon auf den Straßen an. Überall wird gedrängelt, Rücksicht auf andere ist ein Fremdwort. Ich war vor kurzem mal wieder in den Niederlanden unterwegs und da ist mir der Unterschied allein schon auf den Autobahnen ganz krass aufgefallen. Wir waren mit dem Käfer unterwegs, also nicht besonders schnell. Mir ist es auf knapp 300 km niederländischen Autobahnen nicht ein einziges Mal passiert, dass ein von hinten kommendes Fahrzeug zu dicht aufgefahren wäre, mit Lichthupe signalisiert oder sonst wie seine "Eile" mitgeteilt hätte. Im Gegenteil, ich wurde im "zähflüssigen Verkehr" jederzeit in eine Lücke gelassen, um überholen zu können. Oder die Freundlichkeit in den Geschäften: Ich suchte ein ganz spezielles niederländisches Produkt. Im Gegensatz zu hier, wo ich nur ein "gibts nicht, hamwa nicht" zu hören bekommen würde, wurde in jedem Laden sogar im Lager gesucht, ob das Produkt nicht vielleicht doch vorhanden ist. :shock:
    Das waren jetzt nur zwei Beispiele von vielen, die ich immer wieder erlebe, wenn ich "rüber" fahre. Und das tu ich öfter, weil wir nur ca. 50 km von der Grenze entfernt leben. ;-)
    Die seiht man nur im Vergleich zu anderen Ländern.
    @all: Das wäre aber so, als wenn man Äpfel mit Birnen vergleichen würde. Deutschland ist im Gegensatz zu vielen anderen Ländern ein Sozialstaat, dessen Verpflichtung hierfür sogar im Grundgesetz verankert ist.
    Sozialstaat

    Der Begriff Sozialstaat bezeichnet ein Gemeinwesen, das bestrebt ist, soziale Unterschiede - etwa materieller Natur - zwischen seinen Mitgliedern bis zu einem gewissen Grad auszugleichen, um die Teilhabe aller an den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen zu gewährleisten. Verfassungsrechtler benutzen daher auch den Begriff sozialer Rechtsstaat.

    Der Sozialstaat soll soziale Sicherheit und soziale Gerechtigkeit herstellen, seine Bürger vor Notlagen bewahren oder ihnen im Falle der Not Hilfe anbieten. Ausdruck des Sozialstaatsprinzips in Deutschland sind z.B. die gesetzlichen Kranken-, Renten-, Unfall- und Arbeitslosenversicherungen.

    Das Sozialstaatsprinzip gehört neben dem Rechtsstaats-, dem Föderalismus- und dem Demokratieprinzip zur Grundlage der Verfassungsordnung der Bundesrepublik Deutschland. Artikel 20 des Grundgesetzes legt fest:
    :Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat.
    Das Sozialstaatsprinzip ist damit als Staatsziel verankert, das neben der Garantie der Menschenwürde und der Menschenrechte den Schutz der Ewigkeitsgarantie des Art. 79 Abs. 3 GG genießt.

    Eine soziale Ausrichtung des Staates ist also im Grundgesetz festgelegt. Der Grundrechtskatalog der Art. 1-19 GG nennt aber explizit keine rechtlich bindenden sozialen Grundrechte oder Teilhaberechte, wie etwa ein Recht auf Arbeit. Auch eine bestimmte Wirtschaftsordnung gibt die Verfassung nicht vor. Sie erkennt die Notwendigkeit von Privateigentum an, will dessen Nutzung aber ans Gemeinwohl gebunden sehen. Artikel 14 II lautet:
    :"Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen."

    Infolgedessen wird das Wirtschaftssystem der Bundesrepublik oft als Soziale Marktwirtschaft bezeichnet, da der Staat sich das Recht vorbehält, umverteilend in das Wirtschaftsleben einzugreifen, während sich die Wirtschaft zugleich am Markt orientiert (Marktwirtschaft im Gegensatz zur zentralen Planwirtschaft). Die "soziale" Komponente ist aber nur eine untergeordnete Eigenschaft des Marktes. Der Begriff "Soziale Marktwirtschaft" geht auf den Volkswirtschaftler Prof. Dr. Alfred Müller-Armack (Staatsekretär beim Bundeswirtschaftsminister Ludwig Erhard) zurück.

    Entwickelt hat sich der Sozialstaatsgedanke im 19. Jahrhundert als Folge der Industriellen Revolution und der Massenverelendung breiter Bevölkerungsschichten. Er basiert auf der Erkenntnis, dass Eigentum die Basis für die Ausübung von Rechten ist und dass Freiheit substanzlos bleibt, wenn ihre Ausübung nicht durch Eigentum gewährleistet ist. Durch staatliche Umverteilung sollten Arme und Schwache eine elementare Grundsicherung erhalten.

    Sozialstaatliches Handeln war immer zugleich auch Ordnungspolitik, die auf die Erhaltung des sozialen Friedens abzielte. So sollten die unter Reichskanzler Otto von Bismarck in den 80er Jahren des 19. Jahrhunderts in Deutschland eingeführte Renten- und Arbeitslosenversicherungen die wachsende Bevölkerungsschicht der Industriearbeiter von revolutionären Bestrebungen abhalten.

    Seit dem 2. Weltkrieg wurden die sozialstaatlichen Leistungen in fast allen westeuropäischen Staaten über die reine Grundsicherung hinaus erweitert. In den letzten Jahren hat dies in all diesen Ländern zu erheblicher Kritik an der Ausgestaltung des Sozialstaats und zum Teil zu drastischen Beschneidungen staatlicher Leistungen geführt.
    Gefunden auf: http://sozialstaat.adlexikon.de
    Es ist eine unstrittige Tatsache, dass in unserem Staat Milliarden nicht zweckgebunden eingesetzt werden. Genau so unstrittig ist die Tatsache, dass arbeitsscheue Sozialschmarotzer keinen Anspruch auf die Ausnutzung der sozialen Systeme haben. Es ist jedoch nicht einzusehen, dass die schwächsten Glieder dieser Gesellschaft, die Kinder, die Auswirkungen der sich immer stärker ausprägenden Zweiklassengesellschaft zu spüren bekommen und die Leidtragenden sind. Der jährliche Armutsreport der jeweiligen Bundesregierung müsste in Bezug auf die immer größer werdende Kinderarmut eigentlich jeden halbwegs sozial denkenden Menschen alarmieren und auf die Straße zwingen. Genau so wenig ist einsehbar, wenn ein Mann nur wenige Jahre vor der Rente plötzlich seine ganze Existenz und Altersvorsorge verliert, weil er das erste Mal in seinem Leben dank Rationalisierungsmaßnahmen arbeitslos wurde.

    Wenn man unser Sozialsystem nicht mehr möchte, muss man das Grundgesetz ändern. Wobei ich aber gar nicht weiß, ob nicht gewisse §§ überhaupt änderbar sind.


    Wenn ich heute unser Land verlassen würde, um mir eine neue Heimat zu suchen, dann ginge ich sicher in ein Land, in dem Kinderfreundlichkeit noch eine Tatsache ist. Ich mache Kinderfreundlichkeit nicht daran fest, wieviel Geld der Staat Familien für Kinder zur Verfügung stellt, sondern wie ich als Mutter von vier Kindern z. B. im Arbeitsleben angesehen werde. Ich würde sicher nicht in ein Land gehen, wo ich wie hier zu hören bekomme, dass ich allein wegen meiner vier Kinder nicht "flexibel" genug wäre. Und ich würde nur in ein Land gehen, in dem ich mit vier Kindern nicht von vorneherein als Asoziale abgestempelt werde. :sad:
    Je länger ich darüber nachdenke, umso größer wird meine Antipathie gegen dieses Land. :neutral:

    Nachdenkliche Grüße

    Gisela
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin zu Zeiten groß geworden, in dem das Grundgesetz schon existierte aber das Sozialsystem noch in den Kinderschuhen steckte. Die Erwartungen an den Staat waren nicht so hoch wie heute. Wahrscheinlich denke ich u.A. auch deswegen anders. Ich habe einige Leben gelebt, und z.B. immer "nur 50 DM Kindergeld bekommen. Als es auf 70 erhöht wurde war meine Tochter nicht mehr anspruchsberechtigt. Weil ich fast immer gearbeitet habe, war ich nie in irgendeiner Form für Beihilfen oder Ähnliches "geeignet". Ich hätte mich zwar gefreut, aber erwartet hab ich das nicht. Meine Ansprüche waren, dass es meinem Kind möglich war, eine gute Schule zu besuchen, oder auch die Kinderbetreuung, die es so gut wie nicht gab. Dass die Straßen gepflegt wurden, Busse und Bahnen fuhren. die Polizei funktoiniert und solche Sachen. Mit den Jahren gab es immer mehr Rufe nach : "das soll doch der Staat bezahlen"..tja hat er dann auch.
    Mir wurde vor einigen Wochen gesagt, ich hätte für dieses Internetprojekt Fördergelder bekommen können. Doof wie ich bin, habe ich da nie dran gedacht. Das ist meine zweite Existenzgründung, und Kredite oder Förderungen habe ich nie beantragt. Das ist vielleicht dumm, aber es zeigt, wie ich gestrickt bin. Deswegen ist es mir auch relativ egal, wie die Sozialleistungen hier sind, weil ich nicht die Absicht habe, sie je zu beanspruchen, außer die Krankenkasse. Man weiß zwar nie, aber auch in diesem Bereich gibt es die Möglickeit Eigeninitiatiive zu entwickeln. Es hat Zeiten gegeben, da bin ich putzen gegangen (ich hasse putzen), kellnern, habe in einer Reinigung gearbeitet, meine Ausbildung gemacht, Kind bekommen und in meinem Beruf gearbeitet, in eine Kneipe gekocht und Sportmassagen angeboten. Und so ist das hier eben auch. Du nimmst was Dir angeboten wird.
    Von außen sieht man die Dinge oft amders, kritischer vielleicht. Aber ich war eben schon immer so drauf.
    Ihr könnt mir glauben, dass ich schon mehr Familienelend gesehen habe, als die Meisten sich hier vorstellen können. Und trotzdem meine ich, dass es in Deutschland viel Hilfe gibt, die woanders privat organisiert werden muss. Das geht auch und nicht unbedingt schlechter.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Jetzt muss ich dich mal "zerpflücken", aber du lieferst mir so viele schöne Vorlagen, auf die ich gern näher eingehen möchte.
    Ich bin zu Zeiten groß geworden, in dem das Grundgesetz schon existierte aber das Sozialsystem noch in den Kinderschuhen steckte. Die Erwartungen an den Staat waren nicht so hoch wie heute. Wahrscheinlich denke ich u.A. auch deswegen anders. Ich habe einige Leben gelebt, und z.B. immer "nur 50 DM Kindergeld bekommen. Als es auf 70 erhöht wurde war meine Tochter nicht mehr anspruchsberechtigt.
    Ich habe z. B. bei DM 70.- Kindergeld angefangen. Als das Kindergeld ungefähr heutige Ausmaße erreichte, es war meine ich 1998, war ich "dank" meines dritten, 1997 geborenen Kindes und der Tatsache quasi alleinerziehend zu sein, Sozialhilfeempfängerin. Ich habe erstmalig im Jahr 2001, als ich nach NRW zu meinem jetzigen Mann gezogen bin, dieses Kindergeld ohne Abzug für mich behalten "dürfen".
    Weil ich fast immer gearbeitet habe, war ich nie in irgendeiner Form für Beihilfen oder Ähnliches "geeignet". Ich hätte mich zwar gefreut, aber erwartet hab ich das nicht. Meine Ansprüche waren, dass es meinem Kind möglich war, eine gute Schule zu besuchen, oder auch die Kinderbetreuung, die es so gut wie nicht gab.
    Solange ich zwei Kinder hatte, klappte das alles bis zu einer gewissen Zeit relativ gut. Du weißt einiges von dem, was ich in diesen Jahren geackert habe. Der Abstieg konnte aus div. Gründen von mir nicht verhindert werden, endgültig "draußen" war ich, als ich mit Max schwanger wurde.
    Ich sage knallhart, dass ich mit einem oder auch zwei Kindern noch erheblich leichter im Leben weiter komme als mit dreien oder noch mehr.
    Dass die Straßen gepflegt wurden, Busse und Bahnen fuhren. die Polizei funktoiniert und solche Sachen. Mit den Jahren gab es immer mehr Rufe nach : "das soll doch der Staat bezahlen"..tja hat er dann auch.
    Warum hat der Staat damit angefangen, in manchen Bereichen fast schon anfangen müssen? Weil er das soziale Auffangbecken wurde, das über Generationen in Großfamilien mit mehreren Generationen "unter einem Dach" oder in direkter Umgebung erfolgreich funktionierte. Heute sind doch allein schon weite Teile der Mütter meiner Generation noch berufstätig. Wo sollen dann die Frauen meiner Generation ihre Kinder unterbringen außer in teueren Kitas oder bei Tagesmüttern, wenn sie arbeiten gehen wollen oder müssen?
    Mir wurde vor einigen Wochen gesagt, ich hätte für dieses Internetprojekt Fördergelder bekommen können. Doof wie ich bin, habe ich da nie dran gedacht. Das ist meine zweite Existenzgründung, und Kredite oder Förderungen habe ich nie beantragt. Das ist vielleicht dumm, aber es zeigt, wie ich gestrickt bin.
    Wir hatten uns diesbezüglich auch informiert, wie du vielleicht noch weißt. Jedoch sind die Kriterien so hart, dass wir verzichten, zumal das wieder nur mit neuen Schulden verbunden wäre. Also fangen wir erheblich kleiner als geplant an, was mir persönlich sowieso lieber ist. So, wie ich es halt schon immer gemacht habe, aus eigener Kraft aus der Schei** gezogen.
    Deswegen ist es mir auch relativ egal, wie die Sozialleistungen hier sind, weil ich nicht die Absicht habe, sie je zu beanspruchen, außer die Krankenkasse.
    Meinst du, mir macht es "Spaß", irgendwo hingehen und betteln zu müssen? :sad: Als ich mit Max schwanger war und das dem Sozialamt mitgeteilt habe, bekam ich zu hören, ob ich das Kind denn behalten wolle, weil ich ja dann noch länger nicht arbeiten gehen könnte, auf deutsch, ob ich nicht doch lieber abtreiben lassen möchte... :flaming01:
    Man weiß zwar nie, aber auch in diesem Bereich gibt es die Möglickeit Eigeninitiatiive zu entwickeln. Es hat Zeiten gegeben, da bin ich putzen gegangen (ich hasse putzen), kellnern, habe in einer Reinigung gearbeitet, meine Ausbildung gemacht, Kind bekommen und in meinem Beruf gearbeitet, in eine Kneipe gekocht und Sportmassagen angeboten. Und so ist das hier eben auch. Du nimmst was Dir angeboten wird.
    Soll ich einen Teil meiner Kinder verleugnen, um einen Arbeitsplatz zu bekommen? Ich bin ja schon glücklich, wenn ich auf eine schriftliche Bewerbung hin überhaupt ein Gespräch bekomme. Ich habe immer noch irgendwo Hoffnung, auch wenn ich eigentlich von vorneherein weiß, dass irgend eine andere Ausrede gefunden wird, um mich wegen meiner nicht vorhandenen Flexibilität der vier Kinder wegen nicht einstellen zu müssen.
    Von außen sieht man die Dinge oft amders, kritischer vielleicht. Aber ich war eben schon immer so drauf.
    Ihr könnt mir glauben, dass ich schon mehr Familienelend gesehen habe, als die Meisten sich hier vorstellen können. Und trotzdem meine ich, dass es in Deutschland viel Hilfe gibt, die woanders privat organisiert werden muss. Das geht auch und nicht unbedingt schlechter.
    Das streite ich nicht ab, du hast Recht. Was ich aber nicht einsehe, ist eben die Tatsache, dass den eh schon Armen noch mehr genommen wird und den sowieso schon Megareichen noch in ihren dicken Rachen geschoben wird. :flaming01: :oops: :eek02:

    Das ist für mich die schreiende soziale Ungerechtigkeit in diesem Land und der Hauptpunkt, weshalb es mir hier nicht mehr gefällt. Denn wenn es dem Staat schon schlecht geht, dann sollen gefälligst alle ohne Ausnahme dafür zahlen.

    :byebye01:

    Gisela
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ohne jetzt alles gelesen zu haben:

    - Deutschland ist recht sauber, keine Seuchen etc...

    - Gleichberechtigung. In Taiwan kommt es oft vor, dass die ganze Familie den Sohn unterstützt, Mädchen müssen sehen wo sie bleiben.

    - Wetter. Sommer warm (meist), Winter kalt. Das ist ein guter Mix.

    - Man bekommt Rente (in Taiwan nicht)

    - kleine Dinge wie z.B. Hebammenbesuche nach der Geburt oder Versicherung zahlt für Geburtsvorbereitungskurse. Das ist toll und in meinen Augen nicht selbstverständlich.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube im Gegensatz zu vielen Deutschen nicht, dass der Staat für alle Eventualitäten zuständig ist. Die Leute im Ausland leben doch auch gut, manchmal sogar besser. Es gibt bei Euch viel Urlaub, viele Feiertage und 38 Stunden Woche. Oder 36?
    Der Blick von außen zeigt mir ein Land, das im Selbstmitleid versinkt, und das seid Jahren. Alle wissen, es muss sich etwas ändern nur möglichst nicht, wenn man selber betroffen ist. Es wird diskutiert bis zum Erbrechen, Schuld sind immer die Anderen....Eins Satz einer Deutschen auf einem Markt hier, ist bezeichnend finde ich. Sie wohnt hier, jammerte natürlich herum wegen eines Jobs, und auf die Frage warum sie nicht zum Arbeitsamt geht sagte sie : "Bin ich verrückt? Dann muss ich ja das nehmen, was die mir anbietet".
    Ich höre die Leute meckern, ständig, und das in ihrem Urlaub. Es ist zu heiß, es regnet!!! :shock: , zu windig, das Hotel ist besch....das Essen auch, der Kaffee schmeckt nicht, der Kellner ist so langsam, das Meer zu kalt/warm, der Strand zu voll...und ich bewundere die Gelassenheit der Spanier, die sich das gefallen lassen und meist höflich lächeln, während ich explodiere.
    Ein Bekannter von uns war kürzlich in Deutschland auf einer Rundreise. Bewundert hat er die Sauberkeit dort, den Rhein, den Schwarzwald, und aufgefallen sind ihm die verkniffenen Gesichter vieler Leute.

    Wie ist das denn in Taiwan im Alter? Ist die Familie zuständig?
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das hat sich ab dem Zeitpunkt geändert, in denen moralische Grundwerte immer weniger "wert" wurden und die Ellenbogen- und Verdrängungsgesellschaft sich immer weiter durchgesetzt hat. Das fängt doch schon auf den Straßen an. Überall wird gedrängelt, Rücksicht auf andere ist ein Fremdwort.

    Gehe ich komplett konform mit Dir, Straßenverkehr ist mir noch relativ pumpel, aber der Alltag nervt mich oft. Leute, die sich wegen nichts anmotzen ohne sich zu kennen, Türen, die einem vor der Nase zuschlagen, etc. Aber dafür kann der Staat nichts. Ich bin froh, dass es wenigstens Rechte und Regeln gibt, die anwendbar sind.

    In Frankreich z.B. hast Du folgende Arbeitslosenregel:
    Das Arbeitslosengeld wird 7 Monate lang gezahlt, wenn Sie innerhalb der letzten 22 Monate mindestens 6 Monate gearbeitet haben, oder 12 Monate lang, falls Sie innerhalb der letzten zwei Jahre mindestens 14 Monate lang gearbeitet haben. Das Arbeitslosengeld beträgt 50% Ihres letzten Gehalts und wird anschließend sukzessive reduziert. Um Arbeitslosengeld zu erhalten, müssen Sie sich aktiv um einen neuen Job bewerben und dies ggf. nachweisen.

    Ich glaube im Gegensatz zu vielen Deutschen nicht, dass der Staat für alle Eventualitäten zuständig ist.

    Sehe ich auch so. Ein großer Teil meiner Ansparungen ist für meine Eltern und eine Kredittilgung flöten gegangen, die sie nach der Arbeitslosigkeit meiner Mama nicht mehr zahlen konnten. Freiwillig, denn dafür ist Familie da und ich gebe gerne, solange ich kann. Da ist mir ein Urlaub egal. Die Ansparungen waren dann eh weg, als mein Mann aus seinem ach so krisensicher-Job gekündigt wurde. Wir haben von der Abfindung und meinen Doppeljobs gelebt, obwohl die Abfindung eigentlich nicht auf Arbeitslosengeld angerechnet wurde, haben wir uns nicht gemeldet. Wenn es irgendwie geht, mache ich das ohne Staat, bin aber sehr froh, dass ich ihn im Rücken habe, und auch die vielen anderen, die zumindest ein bisschen leben können mit der Unterstützung. Dafür zahle ich auch gerne Steuern und Beiträge.

    Und ich möchte noch mal betonen: Sozialschmarotzer sind für mich gelangweilte 19jährige, die keinen Bock auf nix haben und Sozialhilfe holen, keine Familien, die aufgrund irgendwelcher Umstände in einem Engpass sind!!! Oder Pärchen, wie vor Kurzem im Fernsehen, die 40 sind und seit 15 Jahren Sozialhilfe abgreifen, weil keine Lust auf Arbeit. Ob sie eine bekommen würden stehet noch auf einem anderen Blatt...

    Meine Krankenkasse hat schon deutlich mehr für mich ausgegeben, als ich eingezahlt habe und deshalb wehre ich mich auch nicht gegen Beiträge und Medikamentenzuzahlung. In meinem Fall, ich weiß sehr wohl, dass es Langzeitkranken gibt, die andere Bedingungen haben, aber um so mehr muß ich doch dazu beitragen, dass Kassen gefüllt werden.

    Trotzdem bin ich der Meinung, dass es mir hier gut geht. Ich habe einen Rückhalt, zu Essen, eine Wohnung, genug anzuziehen, alles andere sehe ich auch als Luxus. Auto haben wir abgeschafft, ging eben nicht mehr.
    Ich fahre gut gewartete Ubahn und Busse zu einem fairen Preis, gehe ich Schwimmbäder, die von den Eintrittsgeldern bestimmt nicht finanziert werden können, gehe in Museen, die, wären sie privat, mir nicht zugänglich wären, ich gehe abends und nachts durch die Stadt ohne Angst zu haben, ich habe eine zwar private Kinderbetreuung, die aber staatlich geprüft ist,

    In erster Linie bin ich für mein Leben verantwortlich und auch für das meiner Familie. Die Großfamilie existiert für mich noch, auch wenn wir in getrennten Haushalten leben, jeder hat jedem schon mal finanziell unter die Arme gegriffen und jeder hat versucht zurückzugeben.

    Wenn das gar nicht mehr geht, kann ich mich an den Staat wenden. Und das, noch mal betont, ist völlig ok und eben in manchen Fällen notwendig. Arbeitslosigkeit, Krankheit können einen komplett aus der Bahn werfen. Und wenn man nicht mehr klarkommt, soll man Hilfe einfordern, aber dass das nicht übermäßige Beträge sind, ist ja auch klar.

    Wir haben im Moment 2100€ netto, davon gehen aber schon 1500€ für Miete und Kinderbetreuung weg. So lustig ist unser Bankkonto also auch nicht und wir gehen beide arbeiten. Ich warte also auf das Ende der Referendarszeit und auf dass wir uns auch wieder ein bisschen was leisten können.
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich muss für meinen teil diesem staat für nichts dankbar sein. wir gehören zu den leuten die sich alles hart erarbeiten mussten. als es uns schlecht ging: verkaufen sie ihr haus. danke! beim "mit dem a.. an die wand zu kommen versuch" bekommt man nur steine in den weg, und sei es in form eines reizenden steuerbeamten, der einen permanent stritzt. mann könnte ja 25 euro einahmen unversteuert einbehalten haben.
    mir braucht keiner mit erziehungsgeld und co zu kommen. das gabs bei uns für kind nummer 1, danach zählten die einnhamen und nicht die kredite. sicher, später hab ich was von, heute weiß ich oft nicht wo ich es noch hernehmen soll. die ungerechtigkeit dieses landes kotzt mich einfach an. wir rackern und schuften,wer uns kennt weiß das, wir gönnen uns nichts, nichtmal ein essen gehen- damit wir eine zukunft für unsere kinder haben. und andere die vom staat leben machen es sich gemütlich. ich muss da nur meinen stiefvater anschauen. ein netter kerl- aber über finanzen red ich mit ihm nicht, da werde ich unzurechnungsfähig :flaming01:
    meine "stiefschwesetr" bekommt allein 25 euro taschengeld mit 16- das könnt ich keinem meiner kinder zahlen. macht nix,das steueraufkommen meines mannes beläuft sich auf 1400 euro- damit kann die ganze familie über hartz gut leben...
    kiga- rabatt, wegen mehreren kindern? fehlanzeige- o-ton: sie wollten die doch alle!
    andere gehn hin, haben mehr als wir im monat und bekommen die gebüren vom amt :flaming01:


    es ist mir letztendlich scheißegal, das ich alles bezahl- ich tu das weil es tatsächlich mein leben ist. aber ich habe keinen bock andere mitzufinanzieren, und um ganz ehrlich zu sein: mir kann dieser sogenannte sozialstaat den buckel runter rutschen.
    sozial wären kindergartenpläzte wie in anderen ländern- so das ich die entscheidung fällen kann ob ich arbeite oder nicht.
    spielplätze die gepflegt werden, auf denen kinder wirklich gefahrlos herumtollen können. mütterparkplätze die nicht am hintersten ende des parkplatzes sind. drei meilen vom nächsten wagenhäuserl entfernt. leute die mich mit schreiendem kleinkind im landratsamt nach 3 stunden wartezeit freundlich vorlassen.... ein jugendamt das sich wirklich um die kinder kümmert, die das nötig haben. die nicht hinweise unter den tisch fallen lassen weil es mühe macht.

    es gäbe soviel möglichkeiten. von mir aus kann das kindergeld völlig wegfallen- und dafür werden kindergartenplätze kostenlos angeboten, die mehrwertsteuer auf prdukte die für kinder benötigt werden könnte gesenkt werden. von mir aus könnte auch das prämiensystem des ostens eingeführt werden: wer zu vu geht bekommt pro untersuchung so und soviel zuschuss- solche maßnahmen würden wirklich assoziale die kinder bekommen abschrecken. lohnt sich ja dann nicht mehr...

    mich stört es furchtbar, das ich mit 4 kindern gern als sozialschmarotzer hingestellt werde, obwohl ich tatsächlich selbst für meine kinder aufkomme. da sgefühl, es allein zu schaffenb, entschädigt mich für vieles.
    nichtsdestortotz mussd ass sozialsystem völlig umgekrempelt werden. ich persönlcih finde denn anfang mit diesen ein-euro-jobs nicht schlecht. nur dürften die nicht über firmen laufen, der arbeitsplatzsicherung wegen, sondern müssten im staatlichen bereich geboten werden. parks kehren, tiefgagragen streichen- was weiß ich.

    und, was ich auch nicht schlecht fände: ein lächeln auf dem gesicht meiner mitmenschen. ein freundlcihes wort an die kinder.und kein gezeter weil sie aus versehen den einkaufswagen angeeckt haben...
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    smoothie schrieb:
    - Deutschland ist recht sauber, keine Seuchen etc...
    Keine Seuchen, das stimmt. Aber sauber ist etwas anderes! Mein Jüngster hatte sich vor kurzem den Fuß aufgeschnitten, weil er barfuß auf dem Spielplatz unterwegs war. Gehwege voller Scherben, verdreckte und zerstörte Spielplatze sind hier Tagesordnung und nicht die Ausnahme... :???:
    - Gleichberechtigung. In Taiwan kommt es oft vor, dass die ganze Familie den Sohn unterstützt, Mädchen müssen sehen wo sie bleiben.
    Das sieht hier doch nicht anders aus. :twisted: Zumindest in meiner Familie war mein Bruder seit jeher das "Schätzchen", ich musste mir alles hart erarbeiten. :traurig04:
    Ich glaube im Gegensatz zu vielen Deutschen nicht, dass der Staat für alle Eventualitäten zuständig ist. Die Leute im Ausland leben doch auch gut, manchmal sogar besser. Es gibt bei Euch viel Urlaub, viele Feiertage und 38 Stunden Woche. Oder 36?
    Mein Mann hat z. B. schon seit jeher 40 Stunden, er kam also noch nie in den "Genuss" von weniger Arbeit. Was Urlaub und Feiertage betrifft hast du Recht.
    Der Blick von außen zeigt mir ein Land, das im Selbstmitleid versinkt, und das seid Jahren. Alle wissen, es muss sich etwas ändern nur möglichst nicht, wenn man selber betroffen ist. Es wird diskutiert bis zum Erbrechen, Schuld sind immer die Anderen....Eins Satz einer Deutschen auf einem Markt hier, ist bezeichnend finde ich. Sie wohnt hier, jammerte natürlich herum wegen eines Jobs, und auf die Frage warum sie nicht zum Arbeitsamt geht sagte sie : "Bin ich verrückt? Dann muss ich ja das nehmen, was die mir anbietet".
    Deutschland wird großflächig schlecht geredet. Aber primär (so zumindest mein Eindruck) nicht von den "Betroffenen" selbst sondern von Politik, Wirtschaft und Presse. Manche Deutsche kann ich auch nicht verstehen. Sie repräsentieren zum Glück nicht die überwiegende Meinung, aber solche Aussagen bleiben, im Gegensatz derer, die wirklich alles annehmen würden, in Erinnerung. :sad:
    Ich höre die Leute meckern, ständig, und das in ihrem Urlaub. Es ist zu heiß, es regnet!!! :shock: , zu windig, das Hotel ist besch....das Essen auch, der Kaffee schmeckt nicht, der Kellner ist so langsam, das Meer zu kalt/warm, der Strand zu voll...und ich bewundere die Gelassenheit der Spanier, die sich das gefallen lassen und meist höflich lächeln, während ich explodiere.
    Das verstehe ich auch nicht. :sad: Dann sollen diejenigen doch Zuhause bleiben, wenn hier alles besser und schöner ist. Ich wäre so froh, hier überhaupt mal wieder raus zu kommen, mir wäre es schei*egal, wie luxuriös oder bescheiden, Hauptsache raus! :cry: :traurig08:
    Ein Bekannter von uns war kürzlich in Deutschland auf einer Rundreise. Bewundert hat er die Sauberkeit dort, den Rhein, den Schwarzwald, und aufgefallen sind ihm die verkniffenen Gesichter vieler Leute.
    Ich weiß nicht, was hier los ist. Ich merke doch, wenn ich mit Sasha unterwegs bin, wie dankbar die Leute für ein Lächeln sind. Wenn er bei Aldi im Einkaufswagen sitzt und zu jedem "Hallo" sagt und grinst. Nur ganz vereinzelt läßt das die vorbei Gehenden kalt, die allermeisten grüßen zurück, obwohl sie ihn nicht kennen, viele von ihnen fangen sogar ein kurzes Gespräch an. :grin:
    handjery schrieb:
    Das hat sich ab dem Zeitpunkt geändert, in denen moralische Grundwerte immer weniger "wert" wurden und die Ellenbogen- und Verdrängungsgesellschaft sich immer weiter durchgesetzt hat. Das fängt doch schon auf den Straßen an. Überall wird gedrängelt, Rücksicht auf andere ist ein Fremdwort.

    Gehe ich komplett konform mit Dir, Straßenverkehr ist mir noch relativ pumpel, aber der Alltag nervt mich oft. Leute, die sich wegen nichts anmotzen ohne sich zu kennen, Türen, die einem vor der Nase zuschlagen, etc. Aber dafür kann der Staat nichts. Ich bin froh, dass es wenigstens Rechte und Regeln gibt, die anwendbar sind.
    Doch Gabriele, ich denke schon, dass für die Entwicklung einer gewissen Mentalität der Staat mitverantwortlich zeichnet. Denn in der Politik und Wirtschaft wird uns seit Jahren gezeigt, dass nur der überlebt, der die stärksten Ellenbogen hat. :sad:
    In Frankreich z.B. hast Du folgende Arbeitslosenregel:
    Das Arbeitslosengeld wird 7 Monate lang gezahlt, wenn Sie innerhalb der letzten 22 Monate mindestens 6 Monate gearbeitet haben, oder 12 Monate lang, falls Sie innerhalb der letzten zwei Jahre mindestens 14 Monate lang gearbeitet haben. Das Arbeitslosengeld beträgt 50% Ihres letzten Gehalts und wird anschließend sukzessive reduziert. Um Arbeitslosengeld zu erhalten, müssen Sie sich aktiv um einen neuen Job bewerben und dies ggf. nachweisen.
    Soviel anders war unser System doch gar nicht, erst mit Hartz IV, das ohne Übergangsfristen Anpassungszeiten eingeführt wurde, begann eine teilweise schreiende Ungerechtigkeit. Aber jetzt ins Detail zu gehen, würde den Beitrag sprengen.
    Ich glaube im Gegensatz zu vielen Deutschen nicht, dass der Staat für alle Eventualitäten zuständig ist.

    Sehe ich auch so. Ein großer Teil meiner Ansparungen ist für meine Eltern und eine Kredittilgung flöten gegangen, die sie nach der Arbeitslosigkeit meiner Mama nicht mehr zahlen konnten. Freiwillig, denn dafür ist Familie da und ich gebe gerne, solange ich kann. Da ist mir ein Urlaub egal. Die Ansparungen waren dann eh weg, als mein Mann aus seinem ach so krisensicher-Job gekündigt wurde. Wir haben von der Abfindung und meinen Doppeljobs gelebt, obwohl die Abfindung eigentlich nicht auf Arbeitslosengeld angerechnet wurde, haben wir uns nicht gemeldet. Wenn es irgendwie geht, mache ich das ohne Staat, bin aber sehr froh, dass ich ihn im Rücken habe, und auch die vielen anderen, die zumindest ein bisschen leben können mit der Unterstützung. Dafür zahle ich auch gerne Steuern und Beiträge.
    Das habe ich bis letzten August genau so gesehen. Da kamen wir aufgrund div. Umstände in die Situation mit 6 Personen 9 Tage von 20.- leben zu müssen. Wer in dieser Zeit wenig bis nichts gegessen hat, kannst du dir sicher denken. Seit dieser Zeit habe ich den Glauben daran verloren, dass mir geholfen wird, wenn ich in Not bin.
    Und ich möchte noch mal betonen: Sozialschmarotzer sind für mich gelangweilte 19jährige, die keinen Bock auf nix haben und Sozialhilfe holen, keine Familien, die aufgrund irgendwelcher Umstände in einem Engpass sind!!! Oder Pärchen, wie vor Kurzem im Fernsehen, die 40 sind und seit 15 Jahren Sozialhilfe abgreifen, weil keine Lust auf Arbeit. Ob sie eine bekommen würden stehet noch auf einem anderen Blatt...
    :biggrin: Sorry, das kann ich mir jetzt nicht verkneifen, denn wenn du so differenziert an anderer Stelle geschrieben hättest, wäre manches Mißverständnis erst gar nicht aufgekommen. ;-)
    Meine Krankenkasse hat schon deutlich mehr für mich ausgegeben, als ich eingezahlt habe und deshalb wehre ich mich auch nicht gegen Beiträge und Medikamentenzuzahlung. In meinem Fall, ich weiß sehr wohl, dass es Langzeitkranken gibt, die andere Bedingungen haben, aber um so mehr muß ich doch dazu beitragen, dass Kassen gefüllt werden.
    Mein KK-Mitarbeiter meinte vor kurzem, dass wir zu sechst weniger Leistungen haben als manch Alleinstehender. :shock: Ich zahle auch brav meine Medikamente selbst, bekomme aber regelmäßig Anfälle, wenn ich für meine zwei großen Kinder, nur weil sie über 12 Jahre sind, ebenfalls sämtliche (!) nicht verschreibungspflichtigen Medikamente selbst bezahlen muss. Ich konnte schon des öfteren, insbesondere zu Monatsende, keine Medis kaufen, weil kein Geld da war. :traurig04:
    Trotzdem bin ich der Meinung, dass es mir hier gut geht. Ich habe einen Rückhalt, zu Essen, eine Wohnung, genug anzuziehen, alles andere sehe ich auch als Luxus. Auto haben wir abgeschafft, ging eben nicht mehr.
    Auf den fahrbaren Untersatz kann ich nur sehr bedingt verzichten. Wir haben hier eine derart schlechte Struktur bei den öffentlichen Verkehrsmitteln, dass wir insbesondere am Wochenende nicht aus dem Dorf kämen, weil nur die Eisenbahn fährt. Und die fährt nicht überall hin, im Gegenteil...
    Noch geht es uns *relativ* gut. Aber nur, wenn ich möglichst zeitgleich mit dem Eintritt meines Jüngsten in den Kindergarten einen Arbeitsplatz finde. Viel länger kann ich hier nicht improvisieren und überbrücken.
    Ich fahre gut gewartete Ubahn und Busse zu einem fairen Preis, gehe ich Schwimmbäder, die von den Eintrittsgeldern bestimmt nicht finanziert werden können, gehe in Museen, die, wären sie privat, mir nicht zugänglich wären, ich gehe abends und nachts durch die Stadt ohne Angst zu haben, ich habe eine zwar private Kinderbetreuung, die aber staatlich geprüft ist,
    Hier gibt es kein wirklich gut funktionierendes öffentliches Verkehrssystem, Schwimmbäder sind für uns allein aufgrund der Anzahl nicht drin, Museen Fehlanzeige, genau so wie eine Kinderbetreuung für die ganz Kleinen. Das Einzige ist, das wir nachts relativ angstfrei durch die Straßen gehen könnten, wenn wir das wollten.
    In erster Linie bin ich für mein Leben verantwortlich und auch für das meiner Familie. Die Großfamilie existiert für mich noch, auch wenn wir in getrennten Haushalten leben, jeder hat jedem schon mal finanziell unter die Arme gegriffen und jeder hat versucht zurückzugeben.
    Halte dieses kostbare Gut in deinen Händen fest! Ich habe es nicht.
    Wenn das gar nicht mehr geht, kann ich mich an den Staat wenden. Und das, noch mal betont, ist völlig ok und eben in manchen Fällen notwendig. Arbeitslosigkeit, Krankheit können einen komplett aus der Bahn werfen. Und wenn man nicht mehr klarkommt, soll man Hilfe einfordern, aber dass das nicht übermäßige Beträge sind, ist ja auch klar.
    Aufgrund unserer Familienkonstellation fallen wir durch sämtliche Raster. Mit etwas Glück bekommen wir ein paar Euro Hartz IV - obwohl mein Mann voll berufstätig ist. Kindergeldzuschlag ist Fehlanzeige wegen Hartz IV-Anspruch. Im Gegenzug darf ich sämtliche Kosten für die Kids wie Schulbücher, Ausflüge und sonstiges Geld vom Gehalt meines Mannes zahlen, obwohl er nicht der Vater der drei Großen ist. Würde ich mich von meinem Mann "trennen", ginge es uns erheblich besser, trotz der Tatsache, dass er dann wieder in Steuerklasse 1 wäre. Da kann doch etwas im System nicht stimmen?!? :shock:

    @Micha: Zu deinem Beitrag muss ich nicht viel sagen, er könnte von mir stammen. Vieles von dem ist hier ebenfalls "mein Alltag".

    Wie gesagt, es ist unstrittig, dass in diesem Land etwas passieren muss. Aber strittig ist, wie es vonstatten gehen soll. Für mich persönlich zwar nicht, aber ich habe nichts zu melden...

    Und wenn ihr bis hierher gelesen habt, wünsche ich euch einen schönen Sonntag! :biggrin: :lol: :eek02:

    :byebye01:

    Gisela
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wo sollen dann die Frauen meiner Generation ihre Kinder unterbringen außer in teueren Kitas oder bei Tagesmüttern, wenn sie arbeiten gehen wollen oder müssen?

    Nachdem ich vorgestern eine unglaubliche Odyssee durch das Jugendamt gemacht habe (das ist an sich aber eine ganz eigenen Geschichte), bei der ich von A nach B nach g zu F über T zurück nach A geschickt wurde, die Sachbearbeiterin nicht auffindbar war, niemand wußte, in welchem Zimmer die überhaupt sein Büro hat, ich schließlich mit dem triumphierenden Ausruf einer engagierten Ahnungslosen: "Ich hab sie gefunden!" zu einem Zimmer im Untergeschoß geschickt wurde, das sich als Sitzungssaal herausstellte und mir der Pförtner mitteilte, daß es eine Frau dieses Namens garnicht im Amt gäbe, fand ich schließlich die zuständige Sachbearbeiterin für Tagespflege (Kinder unter 2 Jahren) zufällig in einer Teeküche, wo sie sich aus Langeweile ein Käffchen machte... und sich dabei wahrscheinlich wunderte (oder auch nicht), daß nie jemand was von ihr wissen will. Das Büro für Kindertagespflege war so eng, daß der Kinderwagen nicht reinpasste (neugebautes Riesenamt), was natürlich logisch ist, weil dort ja auch bestimmt nie eine Mutter mit Kinderwagen hinkommt.
    Fazit dieses Besuchs:
    Es gibt zwei Kitas in Fürth, ausgebucht bis 2008.
    Es gibt 2 Tagesmütter mit freien Plätzenin der Kartei, die in Frage kommen, wobei die erste 4 km, die andere 10km weg ist. Beide haben seit mehr als einem jahr keine Kind mehr betreut. Warum? Fehlanzeige. Nähere Infos zu den Tagesmüttern? Fehlanzeige. Telefonnummern von beiden? Fehlanzeige. Die Vorschrift lautet, daß sie immer nur eine Nummer rausgeben darf, dann muß die Mutter Rückmeldung machen und wenn es nichts war, dann wieder persönlich vorbeikommen und dann gibt es die nächste Nummer...
    Der Jugendamts-Urkundsbeamte erklärte mir dann im Anschluß, daß ich eine Negativerklärung wegen des alleinigen Sorgerechts bei dem Amt der Stadt beantragen müsse, in dem mein Sohn geboren ist, obwohl er seit der Geburt in Fürth wohnt udn für Sorgerechtsfragen auch das Fürther Jugendamt zuständig ist - aber das Krankenhaus war 3km weiter in Nürnberg und dieses spezielle Formular gibts nur im Geburtsort.
    Einene Beglaubigungsstempel für die Kopie von Ben´s Geburtsurkunde und meines Personaluasweises könne er mir auch nciht geben, weil für einfache Beglaubigungen das Bürgeramt im Rathaus zuständig wäre.
    Ich also zum Rathaus gelaufen (inzwischen war ich seit 9 Uhr im Amt unterwegs und es war 11.45 Uhr) und dort nach der Beurkundungsstelle gesucht. Auf mein mehrmaliges Klopfen keine Antwort, obwohl von innen eindeutig Paapierrascheln zu hören war. Als cih dann die Faust genommen habe, kam von innen ein höchstgenervtes "Ja!!!!!". Nur um mir dann mitzuteilen, daß Geburtsurkunden von Kindern, die in Nürnberg geboren sind, auch nur auf dem Bürgeramt in Nürnberg beglaubigt werden können. Und die anderen Sachen kann sie auch nicht beglaubigen, denn das Bürgeramt ist im Ämtergebäude in der Schwabacher Straße und nicht im Rathaus (das ist 4km weiter im Niemandsland), aber die hätten auch nur bis 12 Uhr geöffnet.

    :ih: :ih: :ih: DAS kotzt mich an Deutschland an. Ein Wasserkopf an Beamten und städtischen Angestellten, die so damit beschäftigt sind, ihre speziellen Gesetze, Regeln, Vorschriften, Reglementierungen, Anweisungen, Verfügungen zu verwalten, daß die eine Hand nicht weiß, was die andere tut - davon abgesehen, daß sie offensichtlich nicht viel tun, außer irgendwas oder wen zu suchen, auf Vorschriften und Formulare hinzuweisen (die aber grade aus sind) und leere Karteikärtchen zu verwalten. Und Kaffee zu kochen.

    Als ich letztes Jahr auf dem Sozialamt war, um mich wegen temporärer Unterstützungsmöglichkeiten beraten zu lassen, die es mir ermöglichen, so schnell wie möglich wieder auf eigenen Füßen zu stehen, hat mir die Sachbearbeiterin eiskalt den Tip gegeben, nie mehr zu arbeiten, den Vater von Ben 3 Jahre lang auszunehmen und mich ansonsten auszuruhen, weil man mich ja drei Jahre lang nicht zwingen könnte zu arbeiten. Temporäre Hilfe zur Selbsthilfe könnte sie mir aber keine anbieten, dafür müßte ich meinen Beruf schon aufgeben. Der Wohngeldbeamte hat mir erklärt, nur Wohngeld könne ich nicht bekommen, dafür wäre mein Einkommen zu gering und dafür dann das Sozialamt wiederum zuständig...

    Ich bin froh, daß ich hier 454 Euro pro Monat an staatlicher Unterstützung bekommen kann - ob das in einem anderen Land geht, weiß ich nicht. Daß ich 300 Europ davon allerdings nichtmehr bekomme, wenn ich 1.100 Euro pro Monat als Alleinerziehende neben der Kinderbetreuung brutto als Selbstständige umsetze (nicht Gewinn mache - was netto dann nichtmal auf die 300 Euro rausliefe!), ist hochgradig unlogisch und treibt Mütter dazu, keinesfalls zu arbeiten (und auch wieder Steuern zu zahlen), auch wenn sie es könnten. Vorausgesetzt, sie haben vertrauenswürdige, rüstige Großeltern, die sich um ihre Kinder kümmern, denn Kinderbetreuungsöglichkeiten gibt es nicht...

    Hier liegt so viel im Argen, über das ich mich tagtäglich ärgere, daß ich manchmal auch k...... könnte. Eigeninitiative und Fleiß - der womöglich auch noch Arbeitsplätze schaffen und andere Menschen aus den sozialen Sicherungssystemen lösen würde - wird bestraft, bewußtes Nichtstun wird mit einem monatlichen Scheck belohnt.
    Da krieg ich sooo einen Hals.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hier liegt so viel im Argen, über das ich mich tagtäglich ärgere, daß ich manchmal auch k...... könnte. Eigeninitiative und Fleiß - der womöglich auch noch Arbeitsplätze schaffen und andere Menschen aus den sozialen Sicherungssystemen lösen würde - wird bestraft, bewußtes Nichtstun wird mit einem monatlichen Scheck belohnt.
    Da krieg ich sooo einen Hals.
    :applause: Meinst du, hier ist es anders? :flaming01:

    Mit einem klitzekleinen bisschen materieller Unterstützung könnte ich in kürzester Zeit eine EUR 400.--Kraft einstellen, weil ich eine so geniale Geschäftsidee habe, dass sogar die IHK in Münster von Grund auf begeistert war (das habe ich schriftlich vorliegen). Mein ganzes Umfeld würde passen, ich hätte jegliche immaterielle Unterstützung, die man sich nur denken kann. Jedoch scheitert hier alles am Geld und die Genehmigungsverfahren für die öffentlichen Gelder (KfW etc.) sind so dermaßen brutal, dass ich es lieber bleiben lassen. :neutral:

    Das ist so ein weiterer Punkt, der mir in diesem Land die Zornesröte ins Gesicht treibt: Dieses Land treibt sich mit seinen Gesetzen und Vorschriften immer weiter den Bach runter, weil dieser ganze Mist so dermaßen kontraproduktiv ist, dass man nur noch :ih: möchte.

    Wäre ich irgend eine kleine Angestellte und Ja-Sagerin, ging es mir gut in diesem Land. Das bin ich aber nicht, weil ich sehe, welches Potential in diesem Land wirklich vorhanden wäre, wenn man es richtig zu "schöpfen" wüsste. Es ist traurig zu sehen, wie sehr Eigeninitiative und Mitdenken mittlerweile "bestraft" werden. :sad:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, ich habe so was auch schon erlebt!! Das stimmt, mir haben sie auch schon gesagt, das ich nicht arbeiten gehen soll und lieber bei den Jungs bleiben soll und Sozialhilfe bekomme. Das war einer vom Jugendamt, bei dem bin ich wohl so aufgetreten, das er dachte, das er Arbeiten muss. Und der Hammer, ich hatte sogar eine Tagesmutter, die nur bezahlt werden musste und eine Job nur der nette Mann vom Jugendamt beschloss, das der Antrag auf übernahme dieser Tagesmutter ca. 1 Monat bearbeitungszeit bedürfe und so lange wurde mir der neue Job nicht freigehalten. Da bin ich jetzt echt noch sauer, denn da hätte ich in meinem alten Beruf "Vermessungstechnikerin" bei den örtlichen Stadtwerken anfangen können. Anschließend habe ich nichts mehr in meinem Beruf gefunde. :???:

    Also die Bürokratie ist hier echt furchtbar, wobei die Unterstützung wenn man dann nicht arbeitet ist ja o.k. nur das es denen lieber ist, das man nicht arbeitet, das kann ich nicht verstehen.

    Tja und die Gesetze z.B. Unterhaltszahlungen, finde ich auch überarbeitungsbedürftig, denn wie endet es denn, die Männer melden sich sobald sie zahlen müssen Arbeitslos, weil sie einfach keinen Bock haben für lau arbeiten zu gehen und dann gibt es die Ex Frau die zum Sozialamt gehen muss und den Mann.

    Ich finde da muss eine andere Regelung her, denn es ist wohl logisch, das bei einer Scheidung wo vorher vom Gehalt 1 Haushalt bezahlt wurde, nachher von dem selben Geld oder noch weniger, denn er rutscht ja dann auch noch in Steuerklasse I 2 Haushalte davon bezahlt werden müssen
  • PiratFinnPiratFinn

    276

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    So, nachdem ich nun alle Beiträge gelesen habe, muss ich mir, bevor ich meine persönliche Meinung kund tue, erstmal Luft verschaffen:

    BITTE NICHT ABTRIFTEN IN BLÖDE ALLGEMEINPLÄTZE ! (ja, ich schreie - ich schrei immer, wenn alles so schrecklich verallgemeinert wird) - nicht jede Behörde ist so schrecklich und nicht jeder Vater meldet sich arbeitslos um keinen Unterhalt zu zahlen, nur um mal das hier beispielhaft aufzuführen.
    "So, Unmutsäußerung Ende"

    Um daran gleich mal anzuknüpfen: Ein Vorteil von Deutschland ist es, dass ich bei Ämtern und Behörden kein "Bakschisch" zahlen muss, um etwas zu bekommen - mag vielen vielleicht selbstverständlich klingen - aber lebt mal in Ägypten oder ähnlichem.

    Ein weiterer sehr großer Vorteil von D ist es, frei zu leben, hingehen zu können ,wo ich will, mit wem ich will und wann ich will ohne dauernd nach Ausweis usw. kontrolliert zu werden und Gefahr zu laufen, mal kurz verhaftet zu werden, weil es dem Soldaten/Polizisten gegenüber nicht passt. All das ist alltäglich in vielen Ländern dieser Welt.

    Ich habe hier ein immer noch sehr gutes Krankensystem, das seinesgleichen in der Welt sucht ,auch wenn es einige nicht wahrhaben wollen. Zweifellos wird es schlechter (und was nach September kommt, mag ich mir gar nicht auszumalen) - aber im Vergleich zu fast allen Ländern ist es halt immer noch sehr hochwertig.

    Ich habe ein recht sauberes Umfeld, gut ausgebaute Straßen, eine Infrastruktur, die ich als sehr gut bezeichne und, und, und -

    Alles in allem, lebe ich gerne hier in der Sicherheit eines gemäßigten Landes - ohne korrupte Militärs und Obrigkeiten, ohne täglich vorstellbare Terrorgefahr, ohne Naturgewalten, deren Ausmaß wir uns gottseidank nicht vorstellen können (Erdbeben, Tsunamis, Tornados usw...) - ich kann gegen oder für etwas demonstrieren, ohne Angst zu haben erschossen zu werden und, und, und

    Sicher, ich streite nicht ab, dass man als Familie (ausdrücklich eingeschlossen die auf neudeutsch sogenannten "Einelternfamilien) bzw. mit Kindern keine Lobby hat - daran muss hier gearbeitet werden, aber dass muss in den Köpfen der Leute passieren - ein allerdings zugegegen noch sehr langer und steiniger Weg - für den ich auch keine Patentlösung habe.

    Ich merke gerade an meiner Schreiberei selbst, dass wir hier in D glaub ich ein Grundproblem haben: es fällt uns viel leichter negatives zu finden, als positives. Ich persönlich denke, dass hängt auch damit zusammen, dass wir einen recht hohen Standard gewöhnt sind und diesen (völlig nachvollziehbar) behalten wollen.

    Alles in allem: Ich finde es hier gut und möchte eigentlich nicht wirklich irgendwo anders leben
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ein Vorteil von Deutschland ist es, dass ich bei Ämtern und Behörden kein "Bakschisch" zahlen muss, um etwas zu bekommen - mag vielen vielleicht selbstverständlich klingen - aber lebt mal in Ägypten oder ähnlichem.

    Wer sagt, daß das hier nicht so ist? :shock:
    Weißt du, wie Aufträge über kommunale Bauarbeiten vergeben werden und wie Bauanträge durchgebracht...? Ich schon.

    Bei vielem anderen gebe ich dir Recht - was Militär, Terrorgefahr, staatliche Kontrolle des Alltags, Sauberkeit und Naturkatastrophen angeht und finde das auch sehr gut.
    Unser staatliches Gesundheitssystem steht in der Qualität weltweit irgendwo auf - ich glaube - Platz 47(?). Hinter Venezuela.

    Was ich allerdings wirklich nicht packe - und hier ist Deutschland nachweislich weit hinter den meisten anderen Ländern sowohl Europas als auch der Welt: Von Politikerseite wird die mangelnde Eigenverantwortlichkeit und Initiative der Bürger und auch der Firmen bemängelt, Arbeitsplätze zu schaffen und selbst soziale Sicherung zu betreiben. Nur wird von gleicher Seite nämliche gleichzeitig massiv verhindert, indem für einen Normalbürger die Hürden einer Businessgründung so horrend sind, daß die meisten daran scheitern.
    Hast du mal versucht, hier einen banalen Biergarten aufzumachen? Vergiß es.

    Es gibt Länder auf dieser Welt, die rufen auch nach Eigeninitiative - und fördern sie. Zum Beispiel damit, daß jeder ein Geschäft eröffnen kann, der sich das zutraut, egal, was für Dokumente, Zeugnisse oder Diplome er vorweisen kann und ob er einen Doktor im Formulare ausfüllen gemacht hat, monatelang sein Leben auf Amtsfluren verbringen und 37 Versicherungspolicen vorweisen kann.
    nach dem Motto: Wenn er nicht gut ist mit dem was er tut, wird er nichts verdienen und wieder pleite gehen, und wenn er jemandem schadet, dann haftet er. Und wenn er gut ist mit dem was er tut - prima, dann gibts ein paar neue Arbeitsplätze. Neuseeland zum Beispiel - und das ist kein 3. Weltland.
    In Deutschland wird Gründerwillen im Keim erstickt durch massive Behinderung und Abzocke von mittelständischen Selbständigen und damit werden erst Recht Menschen in die sozialen Sicherungssysteme getrieben.
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    oh mann katja, du sprichst mir aus der seele... das jugendamt theater habe ich auch erlebt- als max geboren war und mein heutiger mann die vaterschaft anerkennen wollte... erstmal gabs dafür keine belege- das heißt, die kollegin wusste gar nicht wo die liegen, weil"sowas passiert selten, die meisten heiraten oder verweigern" :shock: . dann: und sie sind sicher das daskind von ihnen ist? holgers antwort führte dann zu hektische rbetriebssamkeit. er sagte nämlich das ihm das wurscht ist, und ihr hat es das auch zu sein. er will hier und jetzt da skinde als seines eintragen. punkt,aus. auch die legitimierung 2 jahre später zur hochzeit nahm ganze 3! monate in anspruch.
    was die die bestechlichkeit in d anbelangt: das kenn ich aber tatsächlich anders. selbst der müllman wird mit ner flasche bier bestochen, sonst nimmt de rvogel die tonne nicht mit wenn de rdeckel sperrt. ein bierchen am faden an der tonne hängend sorgt auf wundersame weise für die mitnahme. nur als beispiel: das vermessungsamt. wir sollen neu eingemessen werden weil wir angebaut haben. dabei darf eine bestimmte flächenbemessung nicht überschritten werden. dazu gehören eigentlich auch noch anhängende holzschuppen... "najaaa, also ich bin mir jetzt da nicht sicher ob balkenschuhe mitzählen...."
    noch ein paar sachen gefällig???

    ich wollte vor jahren ein geschäft eröffnen, bei uns im ausgebauten keller. einen second-hand-shop für über und untergrößen.. weil ich selber weiß was klamotten für meiner einer kosten und dicke ja oftmals sehr stark schwanken.... egal, ich wollte es probieren, das starkapital wäre gering gewesen. regal selbstbauen, ware in kommision, eigene räume...
    nein, ging nicht,wiel ich keine zwei extraparkplätze vorm haus habe!!! udn wißt ihr was der oberhammer ist? wenn ich aus dem fenster schaue, sehe ich auf den großen dorfparkplatz vor der kirche.... davon hätte ich zwei ablösen dürfen, 20000 euro der platz :flaming01:

    ich hätte noch jede menge so beispiele... aber es nutzt nix einzelheiten aufzuzählen.
    gelinde ausgedrückt sind mir die systeme anderer länder wurscht. ich lebe hier und will das es hier passt.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    20000 EUR :shock: Die spinnen doch wirklich :???:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nur mal nebenbei am Rande: Wißt ihr eigentlich, was mit einer schwarz/gelben Regierung auf euch zukommt?

    Allein schon die Einführung eines neuen Krankenkassensystems, in der jedes Mitglied, egal ob Säugling oder Rentner, einen Beitrag von über 100.- leisten soll, müsste euch die Nackenhaare zu Berg stehen lassen. Das hieße bei Familien wie Majonie und mir über 600.- allein KK pro Monat! Zumal die Herrschaften bis heute nicht erklären konnten, wie hier Familien finanziell abgefedert werden sollen. Von den weiteren Kürzungen und Streichungen, die ausschließlich zu Kosten der "Kleinen" gehen, fange ich erst gar nicht an.

    Ich halte mich jetzt aber aus der weiteren Diskussion raus, sonst fange ich zu sehr zu politisieren an. :oops: Denn danach hatte Majonie nicht wirklich gefragt. :oops:

    :byebye01:

    Gisela
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    100 EUR :shock: pro Kind und Person- Na dann muss ich mir ja keinen Gedanken mehr machen ob ich es ohne Sozialhilfe schaffe.
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kenne Deutschland im Detail zu wenig, aber ein grosser Vorteil scheint mir schon mal, dass man all dies hier ungestraft aufschreiben darf.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und was willst du uns jetzt damit sagen? :shock:
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nur, dass ich finde, dass die Rede- und Meinungsfreiheit enorm viel wert ist und sicher auf die Plusseite kommt, oder nicht? ;-)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na, wer weiß, ob wir hier nicht schon lange vom BND wegen subversiver Tätigkeiten observiert werden und ich demnächst das BKA wegen Aufrührerei vor der Haustür stehen habe. :eek02:

    Wenn ich überlege... Anarchistische Stillbefürworterinnen, militante Tragetuchverwenderinnen, Boykottaufrufe gegen alle möglichen Großkonzerne und Nahrungsmittellobbyisten. Auweia, das wird eine Liste... :shock:

    :lachen04:

    Ja, wir dürfen sagen was wir denken, wenn wir denn denken. Aber ehrlich gesagt würde ich momentan lieber da leben, wo ich meine Klappe nicht so weit aufreißen dürfte, dafür aber im letzten Monatsdrittel nicht jeden Euro dreimal umdrehen müsste. Ich bin momentan ziemlich des Kämpfens müde, vor allem, wenn ich sehe, welches Leben mein Ex und Vater von drei Kindern führt, statt den Regelunterhalt für seine drei Kids zu zahlen. Wenn wir das hätten, was er eigentlich zahlen müsste, ging es uns wie Gott in Frankreich, und dabei handelt es sich "nur" um 500.-/Monat. :sad: :oops:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Gisela: Scherben auf dem Spielplatz sind zwar ärgerlich, aber die gibt es doch überall auf der Welt... :roll:

    @ Marlies: Hier sieht es so aus, dass in manchen Familien die Mädchen früh anfangen zu arbeiten, das Geld welches sie verdienen wird in die Ausbildung des Sohnes gesteckt. Der kommt dann später für seine Eltern auf, während die Mädchen sich am besten irgendwie verheiraten...
    Es mag sein, dass in Deutschland die Gleichberechtigung noch nicht perfekt ist, aber dennoch besser als in vielen Ländern dieser Welt!

    Dieser Thread wird anscheinend zum "Über-Deutschland-Mecker-Thread" :???: , was ich so typisch finde... Man sieht ja immer nur das Schlechte! Und kann mal ordentlich jammern :biggrin:.
    Dass es in Deutschland wirklich schön ist, man gut versichert ist (im Gegensatz zu USA zum Beispiel), und man ein funktionierendes Schulsystem hat, das geht unter, denn: uns geht es ja sooo schlecht. Das Wetter ist zu kalt - das Wetter ist zu heiß - es regnet zu viel - es regnet zu wenig. Und die Regierung macht ja eh alles falsch.
    Familien werden nicht unterstützt. Oh Mann!
    Es gibt Geburtsvorbereitungskurse, Kindergeld, Erziehungsgeld, Hebammenhilfe nach der Geburt, Kinderärzte zu denen man gehen kann wann immer man will. Klar ist nicht alles perfekt.

    Aber das Thema war doch eigentlich: was hat Deutschland für Vorteile im Vergleich zu anderen Ländern.
    Typisch deutsch: wir sind wieder beim Meckern angelangt.

    Das wars jetzt von mir zu diesem Thema.

    Ach ja, eins noch: In Deutschland melden sich vielleicht Väter arbeitslos um Unterhaltszahlungen zu entgehen. Aber zumindest kann man als Mutter die Kinder behalten, und sie werden einem nicht einfach entrissen wenn man sich trennt, wie z.B. in einigen arabischen Ländern. Da ist man als Mutter nämlich schlechter dran als hier - Überraschung!

    Entschuldigung, wenn sich jetzt jemand auf den Schlips getreten fühlt. Klar gibt es in Deutschland auch Probleme. Nur ich mag es überhaupt nicht, wenn man so total ins Jammern und Meckern abdriftet.
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @smoothi:
    Familien werden nicht unterstützt. Oh Mann!
    Es gibt Geburtsvorbereitungskurse, Kindergeld, Erziehungsgeld, Hebammenhilfe nach der Geburt, Kinderärzte zu denen man gehen kann wann immer man will

    gut die geburtsvorbereitungskurse gibt es- ist das in taiwan nicht üblich?

    kindergeld: ich schrieb schon: von mir aus weg damit! ist eh überholt, wir brauchen andere lösungen

    erziehungsgeld: :lachen04: und erziehungsurlaub sind doch nur noch schlagwörter! wer bekommt denn schon noch groß erziehungsgeld? wer wird nach dem erziehungsurlaub problemlos wirklich wieder an seiner alten stelle eingesetzt? was du meist dann sowiso vergessen kannst- mit blick auf die kiga-situation...

    hebammenhilfe: ja- wenn man denn eine findet....ausserdem ist das genau wie ein geburtsvorbereitungskurs so ein kleines zuckerl- später wenn dein kind größer ist ist es anders. übrigens: auch die bezahlung des kurses muss nicht unbedingt über die kasse laufen. kinder bekommt man zur not auch ohne kurs, und das einsparpotenzial wäre riesig. das könnte man für wirklich schlimme kranheiten ausgeben. die kurse kosten ungefähr 100 euro- wenn ich betrachte was alles für blödsinn fürs baby gekauft wird.... dafür dürft ihr mich gern erschlagen.für völlig unsinnig halte ich es im übrigen wenn eine mehrfache mutter bei jedem kind den kurs in anspruch nimmt!

    kinderärzte: das mit dem gehen wenn man will kannst du so vergessen. kinderärzte sind mittlerweile in deutschland dünn gesäht. nicht weil es keine gibt- nein, weil keine "zugelassen" werden. das geht nach statistik. schau mal hier nach, ich hatte das vergnügen erst.... im übrigen sind 2-3 stunden wartezeit beim kinderarzt nicht in ordnung.

    ja, ich meckere. ich hatte im übrigen auch anders gefragt. eben weil ich nicht viel positives finde.

    natürlich, im gegensatz zu früher gehts mir gut: ich habe keine stasiakte mehr. dafür bin ich selbstverständlich masslos dankbar. ich darf sagen was ich denke- ein tatsächlich zweifellos guter aspekt.
    nichtsdestotrotz trage ich den gedanken im kopf herum auszuwandern. nur weiß ich noch nicht wohin. ich möchte in ein land in dem de rmittelstand überleben kann- nicht wie hier! ich habe den tagtäglichen kampf satt. ich muss permanent angst haben das ich irgendwann mein eigentum verliere, weil der sogenannte sozialstaat genau dort greift wo es ihn nichts kostet- bei den mittelständlern. bekomme ich meine miete nicht- darf ich rennen rennen rennen. mit null ergebniss zum schluss. ausser nem schuldenberg und wenn ich glück habe ner zwangsräumung nach 2 jahren. mann ist ja schließlich sozial. und unsere gesetze auch. nur wenn der staat etwas zu bekommen hat, da sieht das anders aus...
    vielleicht kann ich nur noch meckern weil ich mir etwas anderes unter einem guten staat vorstelle. ich erwarte nicht das der staat mich finanziert, sondern das er hilfe zur selbsthilfe gibt und mir bei der verwirklichung meines lebens keine steine in den weg wirft.

    noch etwas: was ist den so gut?- unser gesundheitssystem? völlig untragbar das teil :biggrin:
    auch hier wird doch nur die grundversorgung, so wie in anderen ländern auch, aufrecht erhalten...
    um gut angesichert zu sein muss ich auch unfallversicherungen zahn und kfo zusatzversicherungen, brillenversicherungen, arbeitsunfähigkeitsversicherungen...abschliessen

    ach und nochwas: ich jammere nicht, das verbiet ich mir! ich schimpfe- das ist nämlich genau der unterschied: ich schimpfe und mache weiter. renn wie ein hamster im laufrad, versuche was zu ändern. so wie vermutlich millionenen von menschen auf der ganzen erde. jammern ist sich hinsetzen, nörgeln und warten das der staat abhilfe für alles schafft! das tue ich definitiv nicht!!!

    im moment kämpfe ich übrigens wieder mal gegen windmühlen: die klassenstärke der ersten klasse dieses jahr beträgt 35! kinder. nix teilung, obwohl das im gesetz steht. es gibt nämlich keinen zweiten lehrer. und genau dafür hat man natürlich auch die passende lücke im gesetz...
    soviel zur schule!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Klar, ich sagte ja, es ist nicht alles perfekt. Und du jammerst nicht, du schimpfst. Ok. Aber dann nenn mir doch mal ein Land, in dem alles genauso ist, wie du es dir vorstellst! Mir fällt keins ein... ;-) Wohin würdest du denn auswandern wollen?

    Ich bin jetzt ein paar Jahre hier in Taiwan und danach freue ich mich drauf, wieder nach Deutschland zu ziehen. Wie gesagt, mir gefällt u.A. das Wetter, die Straßen, das Einkaufen, das sind Kleinigkeiten die einem vielleicht gar nicht auffallen, wenn man immer da ist.

    Ich sehe einfach mehr das Positive, aber vielleicht habe ich noch nicht so viele Probleme gehabt wie du...
    Trotzdem denke ich, wenn man hier nur meckert, dann bringt die ganze Diskussion nix - es sei denn zum Frustablassen!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also das Erziehungsgeld ist doch wirklich lächerlich, statt für Betreuung der unter 3 Jährigen zu sorgen wird mann mit 300 EUR monatlich abgespeist und kann sehen, wo man bleibt. Und die kriegt man auch nur wenn man sowieso schon an der unteren Stufe der Leiter lebt. Und dann wird es oh, wie großzügig nicht an das Sozialgeld angerechnet. Sorry, das ist doch keine Hilfe. Für die die sowieso schon zu Hause bleiben wollten vielleicht, aber es wäre doch wesentlich besser den Müttern zu zeigen, wie es mit Kind und Job funktionieren kann.

    Und ja klar in den USA ist man vielleicht schlechter Versichert dafür darf man da jeden auf Mega Kohle verklagen falls es zum Schaden kommt.

    Das Gesundheitssystem in DE finde ich o.k. aber es ist alles so bürokratisch, die Schwangerschaftsgymnastig auf der Matte in der Turnhalle wäre bei mir übernommen worden, da ich aber aufgrund von Problemen, die der KK schon Jahre bekannt sind, mit den Knien diese nicht machen durfte, habe ich mich für einen Kurs im Wasser entschieden und der wurde dann nicht übernommen. Gut gut, damit kann ich leben aber eigentlich auch nur mit dem Kopf schütteln.

    Naja und dann noch was, ich denke Deutschland geht ganz schön schlecht mit seinen Behinderten um! Es ist nicht zu fasse, das Bahnhalte Stellen z.B. als Behintertengerecht ausgeschildert werden und der Mensch mit seinem Rollstuhl wegen einer Stufe da nicht reinkommt. Da könnte ich noch mehr Beispiele aufführen.

    Wie schön, das es vor jedem Geschäft Behinderten Parkplätze gibt, aber welcher Behinderte kann sich schon ein Auto leisten?

    So trotzdem ziehe ich hier nicht weg, denn in anderen Ländern gibt es sicher auch Dinge die nicht schön sind.
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hmmm, ich persönlich liebäugel mit der schweiz oder irland...holland... das ist jetzt wahrscheinlich für euch unverständlich :biggrin: dort ist vieles so wie ich es mir für mich vorstelle...

    und:frustablassen ist doch auch schonmal was. viels sieht man hinterher wieder gelassener. somit denke ich hat der tread definitiv daseinsberechtigung :oops:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Majonie schrieb:
    im moment kämpfe ich übrigens wieder mal gegen windmühlen: die klassenstärke der ersten klasse dieses jahr beträgt 35! kinder. nix teilung, obwohl das im gesetz steht. es gibt nämlich keinen zweiten lehrer. und genau dafür hat man natürlich auch die passende lücke im gesetz...
    soviel zur schule!
    Neueste Anektode aus dem Possentheater schwarz/gelb: In NRW wurde im Wahlkampf versprochen, 4000 neue Lehrkräfte einzustellen. Nur wissen die Herrschaften - selbstverständlich wie üblich - nicht, wie bezahlen. :biggrin: Die Gelben wollen die sofortige Streichung der Steinkohlesubventionen, die Schwarzen erst ab 2010, jedoch als offene Option, was heißt, dass es auch später sein kann.

    Was ich aber in dieser ganzen Diskussion hier nicht verstehe, ist der Vergleich zwischen Ländern, die schon allein aufgrund ihrer geschichtlichen Entwicklung vollkommen unterschiedliche Standards haben. Weil viele Regionen wie Asien einen niedrigeren sozialen Standard haben (ob ich das gut oder schlecht finde ist außen vor), muss ich mir nicht sagen lassen, dass ich keinen Grund zum Meckern habe. Wir haben unseren Standard auch nicht geschenkt bekommen, der wurde von den früheren Generationen hart erarbeitet. Wenn ich uns mit Amerika vergleiche, geht es uns gut. Wobei auch bei uns der Anteil derer, die überhaupt nicht krankenversichert sind, immer weiter steigt.
    Ich möchte keine amerikanischen Verhältnisse, weder im sozialen noch in anderen Bereichen. Nur werden wir dahin kommen, wenn sich das Volk nicht gegen diese neoliberale Globalisierung zur Wehr setzt.
    Neuester Coup ist die Fusion zwischen Hypo-Vereinsbank und der italienischen Unicreditbank. Folge werden ca. 9200 Entlassungen sein, allein in Deutschland über 1000 neue arbeitslose Banker. Der Rest im Osten. :sad:

    Ach ja: In Deutschland sollen Eigenheimzulage, Pendlerpauschale und die Steuerfreiheit auf Lohnzuschläge (Nacht- und Wochenendarbeit) gestrichen werden, während nach einem Regierungswechsel die alte Regierung mit Pensionen zwischen 2.700.- und 11.600.- Pension pro Minister rechnen kann. Eine "Rente", von denen ein normaler Arbeiter/Angestellter nur träumen kann. Ganz abgesehen von den Übergangsgeldern, die je nach Minister bis zu 270.000.- betragen.

    @smoothie: Momentan wird hier der Mittelstand vollkommen demontiert. Wie das Ergebnis aussieht, ist als Beispiel USA zu sehen. Möchtest du dort leben? Ich nicht!
    Des Wetters wegen würde ich als Erstes hier auswandern. :biggrin: Wenn ich allein schon höre, dass wir heuer wieder keinen richtigen Sommer bekommen sollen, kommt mir das Gruseln. Was die Straßen betrifft, solltest du mal hierher kommen. Ich rede jetzt nicht von geflickten Straßen sondern Straßen, wo unvermittelt Schlaglöcher in einer Tiefe auftauchen, dass man Angst um den Zustand seines Wagens haben muss. Was Einkaufen betrifft, sehe ich im Vergleich zum europäischen Ausland auch nicht die großen Vorteile. Aldi, Lidl & Co. gibt es mittlerweile in fast allen europäischen Ländern, von daher... :traurig04:

    Die für mich derzeit beiden Gründe, die mich in diesem Land halten, sind meine Kinder und die Tatsache, dass ich mir ein Auswandern nicht leisten kann. Nein, ich suche nicht den Garten Eden, den gibt es nicht. Nur ein Land, in dem eine nicht solche Steine in den Weg gelegt werden wie hier, wenn man seine Ideen umsetzen möchte. Kleines Beispiel: Mein Mann ist gelernter Bäcker. Er dürfte sich hier nur selbständig machen, wenn er in der Meisterrolle eingetragen wäre. Hirnrissig, so etwas gibt es in Ländern wie Spanien schon mal überhaupt nicht. :fies02: Oder eine Bekannte von mir: Sie ist Friseurgesellin und wollte sich mit einem mobilen Salon selbständig machen. Durfte sie nicht, weil der Meistertitel fehlte. :sad:

    :traurig04:

    Gisela
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 13. 06. 2005, 13:18
    weiteres beispiel: die firma meines mannes hätte die sogenannte "nacharbeit" ausgelagert. in unsere "offizielle" garage. mein mann hätte sich dazu selbständig machen können- ging nicht, der meistertitel, ihr wißt schon :roll: 20 jahre erfahrung drehen,schleifen,fräsen... eine ausbildung als werkzeugmacher,erfahrung im maschinenbau etc. seine aufstiegschancen sind nun gleich null- das was für ihn möglich war hat er erreicht, als schichtleiter. nun überlegt er sich doch noch ein fernstudium, dann könnte er abteilungsleiter oder selbständig werden. nur der spass kostet 6000 euronen.

    ich mein so genau kenn ich mich ja in amerika nicht aus, aber eine notfallambulanz ohne versicherung haben die doch schon auch ,oder?
    wobei amerika nicht zu meinen traumzielen gehört.... zu verrückt :oops:


    @gisela: warum nicht hier politisch werden? da sgehört doch auch zur diskussion...
    übrigens hab ich mir gestern die christiansen verordnet. mit cdu,grünen,spd und wasg. höchst possierlich, das ganze...
  • PiratFinnPiratFinn

    276

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was ich in D noch für einen Vorteil sehe? Jeder, wirklich jede und jeder kann wenn er will in der Politik mitmischen - ne einfache Anmeldung bei einer Partei (sogar kostenlose Mitgliedschaft, wenn man nicht soviel Kohle hat) und dann heißt es hocharbeiten. Also, nicht meckern, sondern handeln.

    Gisela du schriebst, du wolltest lieber in einem Land leben, wo du zwar nicht frei deine Meinung sagen kannst, aber das notwendige Geld hast? tut mir leid - aber das willst du nicht wirklich, oder???? Ich verstehe, dass du traurig, frustiert, verzweifelt bist, weil euer Geld nicht reicht - aber den Vergleich finde ich angesichst vieler, vieler Menschen, die wegen einer eigenen nicht regierungskonformen Meinung in teilweise grauenhaften Gefängnissen sitzen und/oder gefoltert, verfolgt usw. werden ziemlich daneben. Im Übrigen fällt mir so spontan kein Land ein, in dem die Meinungsfreiheit eingeschränkt ist, es der allgemeinen Bevölkerung aber finanziell gesehen gut geht - ich lasse mich aber gerne eines Besseren belehren.
    Obwohl, in einem Punkt stimme ich da mit dir überein - einer Zeitung hier in D würd ich auch ne Zensur verpassen - der allgemein bekannten Bild, denn was die schreibt und so die Leute aufhetzt mit falschen, verdrehten Meldungen ist meines Erachtens schon staatssschädlich, da es die negative Grundhaltung geradezu anstachelt.

    So, ich merke, ich rede mich hier in Rage - sorry, aber manchmal muss das sein.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Mari,

    wenn man 9 Tage mit 6 Mann von 20.- leben muss, ständig das Damoklesschwert Hausversteigerung/-verkauf über einem schwebt und man im Gegenzug sieht, wie der eigene Ex lebt, kommt man schon zwischendurch auf perfide Gedanken. :???:
    Aber nachdem dies nicht meine Grundüberzeugung ist, bin ich in die Politik gegangen, mal schaun, was sich entwickelt.

    Als Positiv-Beispiel fällt mir spontan Niederlande ein. Ich habe erst vor kurzem einige Berichte aus der Zeit gelesen, die ziemlich gut klingen. Ich werde in der nächsten Zeit nähere Infos bekommen, ob das Glänzen tatsächlich goldig ist oder nur hochpoliert.

    Und Tatsache, die Bild gehört "verboten". :biggrin: Wir haben uns gestern, das erste Mal seit über einem Jahr wieder ein Schmierblatt aus diesem Verlag angetan. Mir stehen jetzt noch die Nackenhaare zu Berg, wenn ich an diesen Populismus denke. :erstaunt06: :eek02:

    :byebye01:

    Gisela
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Mari:
    ich war zwar nicht direkt angesprochen, aber... wer in Deutschland mal versucht hat, ein Geschäft zu eröffnen, eines betreibt oder anderweitig selbständig ist, bzw. von irgendeinem Amt irgendeine Förderung, Bestätigung oder nur irgendeine RICHTIGE Auskunft bekommen möchte, der braucht definitiv keine Bildzeitungsparolen zu lesen, um sich über sehr viele regierungsverursachte (und zwar erst schwarz/gelb und dann rot/grün) Hindernisse aufzuregen und zu der Erkenntnis zu gelangen, daß wirtschaftliche Eigeninitiave hier im Keim erstickt wird und sich die Regierung selber Lügen straft, indem sie nur noch damit beschäftigt ist, dieses Land totzuverwalten.
    Ich lese übrigens keine Bildzeitung und auch weder rechte noch linke Kampf- oder Gesinnungsblätter. Ich lebe nur hier - oder besser: versuche aus eigener Kraft zu überleben.
  • Ute_66Ute_66

    2,833

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ...um sich über sehr viele regierungsverursachte (und zwar erst schwarz/gelb und dann rot/grün) Hindernisse aufzuregen...

    richtig !!!! und dann ??? ich frag mich momentan wirklich wass ich bei Neuwahlen im September tun soll, für mich gibts einfach keine Lösung momentan...

    Schwarz-Gelb wird uns nicht gut tun
    Rot-Grün wird jetzt erst recht nix mehr tun können bei den Mehrheitsverhältnissen im Bundesrat
    WASG - Naja mit der PDS zusammen weiß ich auch nicht so recht....
    Nicht wählen ? Geht gar nicht.... das wurde uns in der Schule immer ganz arg eingetrichtert, und eigentlich seh ich das auch so...

    und was dann ??????

    gehört zwar eigentlich eher in den anderen Thread, hat aber doch viel damit zu tun ob ich mich in Zukunft hier noch so wohlfühlen kann...
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sehe ich ähnlich. Es gibt momentan keine Mittelstandspartei in Deutschland, die auch nur annähernd meine Interessen vertreten würde.
    Und DAS macht mir wirklich Sorgen.
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @pirat finn: ich meckere nicht nur, ich versuche auch was zu tun und angagiere mich. sonst würde ich mir auch nicht anmaßen zu meckern.
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    WAs ich an DEUTSCHLAND gut finde!

    Das man nachts, als Frau unterwegs sein kann, ohne Angst zu haben (ausnahmen gibts immer)
    Das die Polizei kommt, wenn man sie ruft.
    Das Schwerverbrecher nicht so schnell auf freien Fuss gelassen werden!
    Das man keine hohen Gitterzäune und vergitterte FEnster haben muss.
    Das die KInder auf der Strasse und im Wald spielen können!
    Das man auf der Strasse Fahrrad fahren kann.
    Die Öffentlichen Verkehrsmittel!
    Die öffentlichen Schulen (auch wenns für PISA nicht reicht)
    Die Schwimmbäder
    Die Wälder
    Das die meisten Beamten nicht korrupt sind
    Das man keine Angst vor der Polizei haben muss
    Meinungsfreiheit
    Sozialstaat, auch wenn er marode ist
    Die Bäckereien
    Die Kinderecken in den Stadtbüchereien
    Die Einrichtung von Schulen und Kindergärten
    Die Infrastruktur
    Die Qualität der Strassen
    Gebührenfreie Autobahnen
    Saubere Seen, Flüsse, Strassen (klar n bischen Dreck hat man wohl auch)

    So, erstmal genug!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Na ja, das mit den Gebührenfreien Autobahnen stimmt ja nicht mehr so ganz. LKW müss(t)en schon zahlen, und für den privaten PKW kommt das mit Sicherheit auch noch. Ausserdem war die KFZ Steuer ja wohl für den Bau und Ausbau von Straßen und Autobahnen gedacht und die ist ja wohl schon ganz schön happig...
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sie ist aber noch Gebührenfrei! Für PKW!

    Ich weiss man soll nicht vergleichen, aber wieso eigentlich nicht, denn hier sehe ich erst, was für mich vorher selbstverständlich war!

    Hier bezahle ich zB. für eine schlecht gemachte Autobahn, für 120km 120 Peso, das sind mal eben ca. 9 €, aber über die Landstrasse ist es teilweise sehr gef¨hrlich!
    KFZ Steuer bezahl ich hier auch. Bei den Gebühren meint man man bezahlt die Schlaglöcher direkt mit!

    Ich bin auch sauer, wie Sozialleistungen gekürzt werden, die Arbeiter immer ungeschützter sind in Deutschland, sicher ist unser Land dabei zu verarmen!

    Mexico ist eigentlich kein armes Land, aber seine Politiker haben es zu einem gemacht! Denn sie schaufeln sich seit ewig, die Steuergelder in die eigene Tasche, bringen das Land in finanziellen Ruin.
    Trotz Gold, Silber, Erdöl und Landwirtschaft!Aber das ist ein anderes
    Thema.

    Ich wollt ja auch nur mal sagen, was ich an D gut find!
  • griddi169griddi169

    389

    bearbeitet 17. 06. 2005, 14:59
    Hallo zusammen,

    ist euch schon mal aufgefallen, dass alle Länder, die zum Vergleich herangezogen werden, um zu zeigen, wie ach so toll es in D ist, völlig indiskutabel sind?

    Was habe ich in D mit arabischen Ländern zu schaffen, in denen Mütter bei einer Trennung ihre Kinder weggenommen werden?

    Was hat D mit einem 3.-Welt-Land gemein?

    Muss sich D wirklich mit einem Staatssystem vergleichen lassen, in dem die Korruption alles beherrscht?



    Wenn wir das tun, spielen wir doch dem Großkapital und den ihm hörigen Politikern doch in die Arme – die verstehen nämlich unter Globalisierung Niedriglohn, Niedrig-Sozialstandards immer geringere Arbeitnehmerrechte und nur so weiter bis hin zum: „seit doch froh, dass ihr den nächsten Tag überlebt“. Sozusagen Spirale abwärts.

    Und dann soll ich mir dieses: “woanders ist es noch schlimmer“ anhören?

    Sollte man sich nicht mit denen vergleichen, die es besser schaffen? Sollte ein Vergleich nicht Ansporn bedeuten?

    Nicht wir – ich zähle mich ausdrücklich dazu und folge Gisela´s und Majonie`s Meinung uneingeschränkt – ziehen mit unseren Meinungsäußerungen Deutschland runter, sondern Ihr, die Ihr zulasst, Deutschland mit einem 3.-Welt-Land zu vergleichen und damit auf eine Stufe zu stellen!

    Wir leben nicht in der 3. Welt, verdammt noch mal! Unsere Eltern haben nicht geacktert, damit wir uns mit militatistishen Staaten, den Armenhäusern der Welt und frauenfeindlichen Ländern vergleichen lassen müssen! Wir wollen und mit den Vorreitern dieser Welt in Sachen sozialer Gerechtigkeit und materiellem wie immateriellem Wohlstand verglichen wissen! DAS MUSS UNSER ANSPRUCH SEIN! (dies bleibt so groß stehen, weil es so unglaublich wichtig ist!)

    Aber davon ist D dank unserer Damen und Herren Politiker und dieser verdammten Heuschreckenwirtschaft so weit entfernt wie noch nie in seiner Geschichte!

    Und deswegen nehme ich mir das Recht heraus zu meckern und die Finger in die Wunde zu legen!


    PS: Ich habe den Beitrag auf Bitten von Marlies editiert, protestiere allerdings ausdrücklich gegen diese Maßregelung. Die Großschreibung war kein Schreien – so etwas tue ich nicht – sondern die schlagzeilenmäßige Hervorhebung dieses in meinen Augen wichtigsten Themas in Deutschland. Schade, dass ich zu wählen hatte zwischen einer Abschwächung und einer Löschung des Beitrages.

    Sorry, das ist meine Meinung!
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wie war das mir dem Großschreiben :shock:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Würdest Du das bitte normal schreiben, sonst lösche ich den Beitrag. Und das wäre doch schade. Schreien ist hier nicht erwünscht.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das ist doch lächerlich.

    Erstens ist Taiwan z.B. kein Dritte Welt Land, sondern vom medizinischen und technischen Standart durchaus mit Deutschland vergleichbar :idea: .
    Zweitens existierte die chinesische Kultur schon, als in Europa die Leute noch in Höhlen gelebt haben.
    Drittens, die Frage war "Was gefällt euch an Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern", und ich vergleiche Deutschland mit dem Land in dem ich momentan lebe, weil ich da tatsächlich vergleichen kann anstatt mit Allgemeinplätzen um mich zu schmeißen.

    Ok griddi, mit welchen Ländern darf man Deutschland denn nun vergleichen? Paty und ich können uns dann jetzt wohl aus der Diskussion zurückziehen, oder wie?
    Und verglichen wurde hier ehrlich gesagt wenig, es wurde über Deutschland gemeckert. Jeder, der Vergleiche gezogen hat, wurde sofort zum Schweigen aufgefordert, ala "Diese Länder kann man aber nicht vergleichen" oder "Trotzdem ist das in Deutschland nicht schön" etc.

    Sorry, aber dann könnte man vielleicht das Thema dieser Frage ändern. Denn mir gefallen nun mal die Straßen, zum Beispiel. Aber ich darf ja nicht vergleichen, weil es vielleicht irgendwo in den Niederlanden oder in der Schweiz noch schönere Straßen gibt :neutral: .
  • griddi169griddi169

    389

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo smoothie,
    Das ist doch lächerlich.

    Schade, dass du mein Anliegen nicht verstanden hast :???: :idea: :idea: :idea:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja schade. :idea:

    Hast du eigentlich irgendwas zu diesem Thema gesagt, oder nur über die anderen Antworten gemeckert? :roll:

    Und du schreibst, man sollte sich mit denen vergleichen, die es besser schaffen. Tja, dann kann das Thema aber nicht sein "Was gefällt euch an D im Vergleich zu anderen Ländern?". Würde es dann nicht heißen "Was machen andere Länder besser"? Dann wäre der Vergleich ein Ansporn.
    Aber wenn ich dann z.B. schreiben würde, dass in Taiwan die Serviceleistungen um Klassen besser sind, die Leute freundlicher sind und so weiter, dann würdest du wahrscheinlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, da Deutschland ja auf keinen Fall mit Asien verglichen werden darf (deiner Meinung wahrscheinlich mit Ausnahme von Japan).

    Ich habe eben geschrieben, was mir an Deutschland gefällt.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das war auch so gedacht. Und die Diskussion zeigt mir, dass mein Blick aus den Ausland doch richtig ist. Es werden nur wenig die Vorteile erwähnt, sondern wieder fast nur die Nachteile. Es tut mir leid, aber das ist wirklich typisch deutsch.
    Übrigens ist Spanien auch kein Entwicklungsland :shock: Naja zumindest haben wir bereits Telefon und Internet.
    @griddi
    Auch im Internet gibt es Gesetze, und durchgehende Großschreibung gilt als Schreierei. Punkt!
    Man kann ja auch Dinge, die man hervorheben will, dicker schreiben, oder in einer anderen Farbe..
  • griddi169griddi169

    389

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ist euch schönreden lieber?
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Der Thread heisst:

    Was findet ihr an Deutschland gut? bzw, Welche Vorteile hat D im Vergleich zu anderen?

    Ich habe dies beantwortet, fast ohne zu vergleichen, lies dioch mal mein 1. Posting.

    Ich könnte hier auch schreiben, was ich an der deutschen Regierung auszusetzen habe, aber das wurde nicht gefragt!

    Im übrigen kenne ich nur Mexico, Spanien und Deutschland.

    Spanien, war auch ein fast Entwicklungsland (was ist eigentlich die 3. Welelt. ist mein Mann ein Mensch 3. Klasse?), ist aber als die Demokratie wieder eingeführt stätig im Wirtschaftswachstum gestiegen und es gab viele Verbesserungen! Das Land ist jetzt zum Beispiel soviel sauberer als vor 20 Jahren.

    Mexico versucht auch viele Sachen zu ändern, hat aber Aufgrund der hohen Auslandverschuldung kaum Chancen!

    Man sieht übrigens, dass viele Deutsche deutsches nicht so toll finden, und um die Wirtschaft noch weiter zu verschlechtern lieber Made in China kaufen, ist ja billiger :biggrin:


    Mit welchem Land soll ich Deutschland denn vergleichen!

    Ich find das immer toll wenn ich hier in Mexico sagen kann, das unsere
    Polizei nicht korrupt ist! :razz:

    Vielleicht sollte der Thread heissen, Welche Vorteile hat Deutschland? aber bitte nur mit reichen Industriestaaten vergleichen!

    @Gritt:Ich red überhaupt nix schön, mach doch nen Thread auf, was findet ihr an Deutschland unvorteilhaft? Da können wir uns dann alle übers schlechte auslassen!

    So und zum Schluss:

    Wer findet denn noch etwas an Deutschland gut?
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum