Am 20.6.2005 wurde ich ja stationär im Krankenhaus zur Einleitung der Geburt aufgenommen.
Zuerst wurde dort ein CTG geschrieben - keine Wehen, Herztöne von Luca waren i.O.
Dann hatte ich die Untersuchung beim Arzt, der mir dann eine Tablette vor den Muttermund legte, der diesen weich machen und Wehen auslösen sollte.
Dann hieß es 2 Stunden hinlegen und danach wieder zum CTG.
Das zeigte ein paar Wehen an, die ich aber nicht sonderlich spürte, es waren Miniwehen.
Deshalb wurde ein neues CTG zu einem späteren Zeitpunkt ausgemacht, ich sollte mich bewegen und dann wolle man weiterschauen.
Bei den folgenden Untersuchungen /CTGs tat sich dann nichts wirklich Neues auf, am Muttermund tat sich fast rein gar nichts, Wehen auf dem CTG waren zwar da, aber auch nur, wenn ich dabei saß, im Liegen wurde rein gar nichts aufgezeichnet (obwohl da Wehen waren, ich spürte sie ja "smile")
Da bis zum Abend weder geburtsrelevante Wehen noch eine Öffnung des Muttermundes sich abzeichneten, wurde eine zweite Tablette gelegt und weiter abgewartet.
Ich wurde ins Bett geschickt, mit dem Hinweis, ruhen Sie sich nochmal aus, so es denn geht und kommen Sie wieder, wenn folgende Dinge auftreten:
- die Wehen werden massiv schlimmer
- ein Blasensprung
- starke Blutungen
In der Nacht um 3.30 Uhr hatte ich dann so ein komisches Gefühl.....es war so naß um mich rum "smile" - ich hatte also einen Blasensprung.
Also bin ich zum Kreißsaal getappert und es wurde zum einen der Blasensprung bestätigt, zum anderen erneut ein CTG geschrieben.
Fazit: Wehen habe ich zwar gespürt, auf dem CTG war aber eine Nulllinie (Zacken, Kurven bzw. Rundungen bedeuten Wehen)......
Ich bekam die Auflage, mich wieder hinzulegen und möglichst wenig zu laufen, da zu diesem Zeitpunkt das Köpfchen vom Baby noch nicht fest im Becken war und die Nabelschnur sonst sich davor legen könne....
Also wieder ins Bett getappert und der Dinge geharrt, die da kommen sollten.
Erneute Untersuchung beim Frauenarzt folgte dann gegen 8.00 Uhr, keine Veränderung, Muttermund weiterhin verschlossen, also erneut Tablette gelegt bekommen.
Leute, wozu sind diese Wehen gut, wenn nicht zum Öffnen des Muttermundes???????
Also wieder hingelegt, Laufen durfte ich ja nicht mehr...
CTG alle 2 Stunden, Marcus kam dann und war wenigstens bei mir (er war am Montag Abend dann heim, da sich ja nichts geburtsrelevantes tat, um sich auch ein wenig auszuruhen)
Irgendwann im Laufe des Vormittags wurden die Schmerzen von den Wehen schon so heftig, daß ich Mühe hatte, sie zu veratmen.
Da das CTG nun immer wieder Herztonabfälle von Luca aufzeichnete (ohne natürlich meine Wehen aufzuzeichnen - die Herztonabfälle waren jedoch immer zum Zeitpunkt meiner Wehen...), durfte ich auch nicht mehr vom CTG ab...ich weiß nicht, wie lange ich dort lag auf dieser unbequemen Liege und zu den Wehen auch noch tierische Schmerzen in Bein und Rücken bekam...
Marcus wurde angewiesen, auf dem CTG-Protokoll ein Kreuz zu machen, wenn ich eine Wehe hatte - an meinen Reaktionen bekam er das wohl auch ganz gut mit...
Als weiterhin Unregelmäßigkeiten bei den Hertönen von Luca auftauchten, meinte die Hebamme zu mir, dass sich vielleicht die Nabelschnur um seinen Hals gelegt haben könne....war wohl nicht so gemeint, aber das beunruhigte mich schon sehr....
Die Hebamme wollte mich nun genauer beobachten und forderte mein Bett an und ich kam in eines der drei "echten" Kreißsaalzimmer mit permanenter Überwachung.
Wieder kam eine Ärztin vorbei und - wen wunderts........Muttermund nicht offen...noch nicht mal ein paar Zentimeter.
Das war so deprimierend, wenn die Schmerzen wenigstens einen Sinn haben und einen weiter bringen, aber es tat sich nichts nichts nichts...
Die Hebamme meinte dann, weil ich auch mittlerweile ganz schlapp war und immer mehr verkrampfte, daß eine PDA sinnvoll wäre.
Also bekam ich erst einmal Wehenhemmer gespritzt, was mein Herz zum Rasen brachte.....ganz normal für dieses Mittel, aber absolut unangenehm....wenn man eh schon fertig ist und man dann meint, das Herz rennt einem davon...
Es dauerte eine kleine Weile - immerhin hatte ich in dieser Zeit fast keine Schmerzen mehr wegen der Wehenhemmer.....bis dann der Anästhesist kam und mir die PDA legte. Er betäubte mir den Rücken und stach in den Wirbelkanal und legte die Kanüle......doch bevor er das Mittel spritzen konnte, sackte mein Kreislauf wieder ab.....70 zu irgendwas...keine Ahnung, hab nicht mehr so viel mitbekommen.......
Aber mit irgendeinem Mittel haben die auch das wieder hinbekommen und ich war einigermaßen stabil.
Dann konnte das Mittel gespritzt werden...erst eine Probedosis, um zu sehen, wie ich darauf reagiere, dann durfte ich selbst dosieren...alle 20 Minuten durfte ich mir eine Einheit verpassen.
Nun sollte es aber richtig losgehen und ich kam an den Wehentropf.
Auf einmal wurden die Wehen vom CTG auch aufgezeichnet...schon richtig masive von der Intensität her, aber ich hatte Gott sei Dank keine Schmerzen mehr dabei.
Aber es dauerte nicht lange, da kam die Hebamme rein und drehte den Tropf wieder ab, die Herztöne von Luca waren wieder so schlecht, daß abgebrochen werden musste.
Ich war schon am Heulen und machte mir solche Sorgen, man konnte mir auch definitiv nicht sagen, wie es meinem Kind ging, da der Muttermund ja nicht offen war und man deswegen kein Blut abnehmen konnte, um z.B. Sauerstoffgehalt oder Ähnliches bestimmen zu können.
Bei einer Tastuntersuchung wurde zudem festgestellt, daß Luca am Kopf ein regelrechtes Ei hatte, weil er versuchte, durch einen nicht geöffneten Muttermund zu gelangen, er also bestimmt Stress hatte...
Die Ärztin wollte dem Kind gerne noch ein wenig Ruhe geben und dann den Wehentropf erneut anschließen.
Ich habe dem erst zugestimmt, mich jedoch dann doch für einen Abbruch und Kaiserschnitt entschieden, einfach, weil mein Bauch es so wollte ud ich mir so Sorgen machte, wie lange das noch gehen würde, ob der Muttermund überhaupt aufgehen würde, ob nicht bei einem erneuten Versuch die Herzaktivität so schlehct würde, dass vielleicht ein Notkaiserschnitt erforderlich wäre (alles, nur nicht das...)
Die Ärztin stimmte meinem Wunsch zu und veranlasste alles Weitere.
Ich wurde für die OP vorbereitet, währenddessen im Nebenzimmer noch eine Geburt am Laufen war, bei der eine Frau ziemlich schrie...diese sollte zuerst beendet werden und dann sollte der Kaiserschnitt von mir folgen.
Ich musste Formulare ausfüllen und unterschreiben (ob jemand meine Unterschrift erkennen würde wage ich zu bezweifeln...) und wurde dann in den OP gerollt - Marcus war dabei und um 23.09 nach einem mehr oder weniger nervenaufreibenden Marathon war Luca dann endlich auf der Welt.
Als kleiner Conehead (dieser Kinofilm mit den Eierkopfmenschen, den ich zwar nie gesehen habe, aber auf Plakaten die Köpfe immer fasziniert bewundert habe....smile)
Die U1 war ohne Beanstandungen und wir waren überglücklich.
Leider kam bei der U2 am 4. Tag heraus, daß Luca einen angeborenen Herzfehler hat (2 Löcher im Herzen), der nun beobachtet werden muss. Nichtsdestotrotz sollen wir ihn wie ein gesundes Baby behandeln und nur darauf achten, daß er kein hohes Fieber bekommt.
In drei Wochen wird erneut eine Untersuchung fällig und dann immer wieder (immer größere Abstände, wenn es sich nicht verschlechtert) und wir hoffen auf die Chance, daß sich die Löcher in den ersten Jahren verwachsen.
Das eine Loch ist eher unauffällig (Neugeborene haben öfter mal Löcher im Herzen), das zweite jedoch ist wohl ziemlich groß und auf jeden Fall streng weiter zu beobachten.
Wir waren natürlch zuerst einmal fertig, aber Ärzte und Schwestern konnten und beruhigen und wir gehn wie schon geschrieben vom Besten aus und wollen uns erst Gedanken machen, wie es weitergeht, wenn dieser Zeitpunkt gekommen ist, sich Gedanken zu machen.
Luca trinkt sehr gut, wird nicht blau, hat Kraft und ist ein agiles Kerlchen - alles gute Zeichen!!!!!
Ich frage mich im Nachhinein nur, was evtl. gewesen wäre, wenn ich mich nicht für den Kaiserschnitt entschieden hätte - vielleicht gar nichts, vielleicht aber doch.....irgendwie sehe ich einen Zusammenhang mit dem Abfallen der Herztöne und den nun entdeckten Herzfehler.....aber sei es drum - es ist, wie es ist und so wie es ist, ist es gut und wird auch weiterhin gut werden!!!!!!!
Tja, nun sind wir also zuhause und gewöhnen uns ein!!! Die letzten Tage/Stunden waren besonders anstrengend für mich, da ich vorgestern an meinem letzten Tag im Krankenhaus noch Fieber/Schüttelfrost bekommen habe und in der Nacht dazu noch Kreislaufprobleme, so daß ich schon dachte, ich dürfe am Montag nicht heim.
Man sagte dann aber (nachdem das Fieber über Nacht dann doch weg war), daß ich auch zuhause gepflegt werden könne und so durfte wir zwei Montag Mittag den Weg nach Hause antreten.
Meine Eltern haben mich abgeholt und als das Auto in den Hof fuhr, war die Haustür ganz goldig geschmückt. Mit Luftballons, einem Willkommen Schild - echt total süß - und ein strahlender Papa meinte zu uns, aber duschen habe ich nicht mehr gepackt!!!
Seitdem versuchen wir uns zuhause einzurichten und einen Rhythmus zu finden, gar nicht so einfach das alles, denn bedingt durch den Kaiserschnitt bin ich doch sehr gehandicapt, das Aufstehen fällt sehr schwer, außerdem kam noch (als wenns nicht reichen würde) Durchfall meinerseits dazu......also Zwieback kauen und heute die Hebamme mal fragen, was das sein könnte...Hormonumstellung?...oder doch mehr? Vielleicht besorge ich mir Kohletabletten, das dürfte kein Problem sein (w/ Stillen meine ich)
Luca hat im Schnitt alle drei Stunden Hunger und nimmt bislang schön zu, was laut Kinderarzt auch sehr wichtig ist wegen dieser Herzgeschichte. Er wird wie gesagt weder blau dabei, noch wirkt er sonst irgendwie schwach, so daß wir vom Besten ausgehen und hoffen, daß die zwei Löcher in den nächsten Jahren verwachsen werden.
Das war ein Abriss der letzten Tage,die doch sehr aufregend und ereignisreich waren.
LG
Verena
Kommentare
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Herzlichen Glückwunsch zum Sohnemann und alles Gute !!!
Wie gross und wie schwer war er denn????*oder hab ich das überlesen :oops: ?*
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Gewicht: 3420 Gramm
Kopfumfang: 34,5 cm
Größe: 53 cm
Da ich Schwangerschaftsdiabetes hatte, war ich über das Gewicht sehr froh und dass Luca keine Anpassungsschweirigkeiten hatte.
Der Arzt meinte zu mir, man hätte gemerkt, dass ich gut eingestellt gewesen wäre.
LG
Verena
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Hört sich anstrengend an, aber am Ende hast Du ja Deine Belohnung in den Arm bekommen! :bounce02:
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ein gutes einleben euch 3.
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Herzlichen Glückwunsch und alles Gute für Euch! :laola01:
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Ich wünsch euch eine schöne Eingewöhnungszeit und das es nur noch besser wird :fun52: