Geburts- und Krankenhausbericht
Am 27.06.2005 hatte ich die letzte Vorsorgeuntersuchung bei meinem Frauenarzt. Dieser hat mir dann eine Einweisung zum Priming (Einleiten per Gel vor dem Muttermund) mitgegeben. Am folgenden morgen sind mein Mann und ich dann ins Krankenhaus gefahren. Es wurde ein CTG geschrieben, welches noch immer ohne Wehen war. Dann wurde mir das Zimmer gezeigt. Dort waren bereits zwei andere Mütter mit ihren kleinen Töchtern. Ich hatte das Bett in der Mitte (was ich eigentlich vermeiden wollte). Es sollte erst gegen 13 Uhr mit dem Priming begonnen werden, daher sind wir vorher nochmal in die Stadt gefahren und haben uns in unserer Lieblingspizzeria niedergelassen. Danach ging es wieder ins Krankenhaus und wir haben dann darauf gewartet, dass ich abgeholt werde. Von 13 Uhr bis 13:30 Uhr wurde ersteinmal CTG gelesen und dann wurde das Gel vor den Muttermund gelegt. Zu dem Zeitpunkt war der Muttermund noch zu. Dann hieß es zwei Stunden am CTG hängen und abwarten. Allerdings hat sich da nichts getan in Sachen Wehen. Nach den zwei Stunden hieß es dann aufstehen. Da hatte ich den ersten Schrecken bekommen. Mein Intimbereich war wie betäubt, tat aber auf der anderen Seite auch weh. Seltsames Gefühl. Danach sind wir dann nochmal weggefahren und haben ein Eis gegessen. Da hatte ich allerdings schon ziemliche Unterleibsschmerzen. Ich habe diese als lächerlich abgestempelt und nichts weiter gesagt. Gegen 19 Uhr hat mich mein Schatz dann wieder ins Krankenhaus gebracht und ist dann nach Hause gefahren. Die Schmerzen wurde nicht weniger. Ich war dann noch unten im Kreißsaal, weil mir meine Hebamme eine Vorlage mit wehenfördernen Tropfen gegeben hatte und hatte mir dann noch gesagt, dass die, sofern nichts passiert, bis ET+14 versuchen einzuleiten. Danach war ich total fertig. Ich habe dann geweint und mein Mann hat an den SMS gemerkt, dass es mir schlecht ging und kam nochmal vorbei. Wir waren dann an der frischen Luft und ich bekam immernoch Weinkrämpfe. Außerdem tat mir mein Unterleib immernoch weh. Konnte kaum sitzen, gechweige denn liegen. Am Abend hatte sich dann noch der Schleimpropf gelöst. Bis ca. 2 Uhr habe ich die Schmerzen ausgehalten und kein Stück geschlafen. Dann bin ich doch mal in den Kreißsaal gegangen und dann wurde CTG geschrieben. Wieder keine großartigen Wehen drauf. Die Hebamme hatte dann nochmal nach dem Muttermund geschaut, dieser war ca. 2-3 cm auf. Sie gab mir dann noch zwei Zäpfchen und dann bin ich wieder hoch. Schlafen konnte ich trotzallem nicht. Um 4 Uhr morgens hatte ich dann den Blasensprung und ich wurde in den Kreißsaal gefahren. Ich hatte fürchterliche Schmerzen. Wehenschreiber schlug immernoch nicht großartig aus. Die Hebamme meinte allerdings, dass das nichts zu sagen hat. Sie hat dann meinen Mann angerufen und ich bin zur „Entspannung“ in die Wanne gegangen. Diese Wanne hatte nicht wirklich entspannend gewirkt. (Mein Mann kam dann auch schon an und hat mir bereits in der Wanne beigestanden).Bei jeder Wehe habe ich mich auf die Seite gelegt, weil es so schlimm war. Nach ca. einer ¾ Stunde wollte ich da wieder raus und kam in den Kreißsaal. Meine Mutter und mein Mann waren dann bei mir. Allerdings konnte ich sie kaum wahrnehmen, so stark waren meine Schmerzen. Bei jeder Wehe habe ich meinem Mann fast die Hände gequetscht. Es durfte mich sonst keiner anfassen, selbst eine Massage von meinem Mann wollte ich nicht. Ich wollte mich nur festhalten bei den Wehen und mir war es sehr wichtig, dass mein Mann die Atmungen genauso macht wie ich. Komisch oder? Meine Hebamme hatte mir dann ein schmerzlinderndes Mittel gegeben, welches nur ein wenig geholfen hatte. Da ich schon seit 24 Stunden nicht geschlafen hatte, war ich völlig fertig und hatte kaum Kraft. Irgendwann meinte dann die Hebamme der Muttermund wäre 6 cm auf, dann irgendwann 8 cm und zum Schluß nur noch 9,5 cm. Den halben cm öffnete sie mir dann während einer Wehe. Es ging allerdings kein Stück voran. Sie gab mir dann ein wehenstärkendes Mittel und ich bekam dann heftigste Presswehen, wo ich pressen durfte bzw. sollte. Das ganze ging ca. 1 ½ Stunden so. Dann war ich völlig fertig. Meine Hand quill richtig auf, da wo die Braunüle gelegt worden war. Dann rief die Hebamme die Ärztin (ursprünglich wegen meiner Hand). Diese untersuchte mich dann und sagte, dass der Muttermund erst 6 cm auf wäre. Ich habe nur noch geweint, weil ich nicht mehr konnte. Presswehen bekam ich alle 1-2 Minuten. Das Köpfchen der Kleinen konnte man auch immernoch wegschieben. Dann wurde beschlossen, dass wegen relativem Missverhältnis Kaiserschnitt gemacht wird. Während einer Wehe bekam ich dann den Blasenkatheter gelegt *autsch* und ich bekam ein wehenhemmendes Mittel, welches nicht wirklich wirkte. War nur am Weinen, weil ich so enttäuscht war etc. und ich war innerlich tierisch geladen, dass ich wehenverstärktes Mittel bekam und mitpressen sollte, obwohl der Muttermund noch garnicht ganz auf war. Meine Mama und mein Mann haben auch geweint, weil sie merkten, wie schlecht es mir mit dem ganzen ging. Dann ging es in den Kreißsaal, die Wehen waren immernoch sehr stark da. Ich musste dann allerdings die Wehen versuchen zu veratmen und dann wurde die Narkose in den Rücken gelegt. Ziemlich schnell wurde alles taub. Ich zitterte ohne Ende. Es hat eine halbe Ewigkeit gedauert, bis ich dann endlich das Schreien der Kleinen gehört habe. Da kamen mir wieder die Tränen. Diesmal vor Erleichterung und Freude. Sie wurde mir kurz gezeigt und dann brachten sie sie zu meinem Mann und meiner Mutter. Es dauerte sehr lange bis ich endlich fertig war im OP. Dann wurde ich in den Aufwachraum gefahren, vorher habe ich für ca. 5 Sekunden meine Tochter gesehen. Mein Mann hatte sie auf dem Arm. Ich war dann 1 ½ Stunden im Aufwachraum und habe einfach gehofft, dass die Zeit endlich vergeht. Dann endlich war es soweit und ich wurde auf die Station gebracht (mein Mann hat dafür gesorgt, dass ich ans Fenster komme, da die anderen beiden aus dem Zimmer bereits entlassen wurden). Dann endlich durfte ich meine kleine Tochter in den Arm nehmen. Ich war so happy. Meine Mutter und mein Mann waren dann noch ein wenig da und sind dann gefahren. Ich wollte eigentlich ein wenig schlafen, konnte aber keine Ruhe finden. Innerlich war ich noch immer aufgewühlt und ein wenig enttäuscht, dass es doch zum Kaiserschnitt kam. Abends bin ich dann das erste mal aufgestanden kurz. Donnerstags bekam ich dann den Blasenkatheter gezogen und dann ging es halbwegs aufwärts. Schmerzen hatte ich natürlich trotzallem noch. Am Donnerstag kam dann eine weitere Mutter auf mein Zimmer. Das war dann echt nicht mehr entspannend, denn diese bekam täglich von 4 Leuten gleichzeitig für über 4-5 Stunden Besuch. Das war echt nervenaufreibend. Am Montag durfte ich dann endlich nach Hause. Nun versuchen wir uns ein wenig einzuleben und hoffen, dass sich das ganze einpendelt.
Kommentare
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Trotzdem hast Du Großes geleistet, und ich wünsche Euch eine wunderschöne Kennenlernzeit. Bald werden die Strapazen der Geburt verblassen, und dann zählt nur noch Deine Tochter!
Herzlichen Glückwunsch! :fantasy05:
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Es tut mir leid, dass Du die Geburt nicht allzu positiv erlebt hast.... Mir steht meine erste Geburt auch bevor und habe echt richtig bammel....
Ich wünsche Dir aber alles Gute und eine schöne Eingewöhnungs- und Kennenlernzeit! :fantasy05: :fantasy03: :baby01:
LG
Emanuela mit *Freja*; eigentlicher ET: 11.07.2005
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du hast das super gemacht!
herzlichen glueckwunsch zu eurer kleinen! :bounce02:
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Tanja/Linus mit Dana
* 15.11.2004 :bounce02:
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Habe leider immer noch ziemlich zu kämpfen mit dem Ganzen...
Hier mal ein paar Bilder von unsrer Maus.. Sie ist heute 15 Tage alt.
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LG
Emanuela mit Finn
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