U6 und Impfen

Greta

Hallo,
irgendwie muß ich meiner Unsicherheit mal Luft machen. Heute war ich mit meiner Tochter zur U6. Wir sind mit Paulinchen bei einem Kinderarzt mit Schwerpunkt antroposophischer/homöopatischer Medizin. So weit so gut. Er macht auch die erste Impfung mit der U6, was ich für mich auch gut finde. Wir haben uns für die dreifach Impfung entschieden. Was ich aber ziemlich komisch fand bei allen Untersuchungen, daß er sehr unterkühlt ist und auch mit dem Kind nicht sonderlich warmherzig umgeht. Aber wir hatten ihn ausgesucht, da er der einzige ist, der einigermaßen mit homöopatischen Mitteln arbeitet. Aber schon nach der U3 hätte ich ihn zum Teufel schicken können. Er hat sie dann heute untersucht (sie hat geschrien wie am Spieß) und ich hab ihm dann die üblichen Fragen beantwortet. Daß sie jetzt mit dem Krabbeln richtig anfängt, aber schon seit 4 Monaten durch's ganze Haus rollt. Daß sie jetzt sitzen kann, aber noch nicht in so richtig den Vierfüßlerstand kommt. Und daß mit dem Hochziehen an Schränken o.ä. ist auch noch nicht so dolle. Sie hat erst zwei Zähne und anscheinend bekommt sie jetzt noch mal drei dazu. Er hat mich nicht freundlich angeschaut und gesagt, daß sie wohl faul sei und in ihrer Entwicklung zurück(es gab einen Eintrag in's gelbe Buch). Das sähe man ja auch schon bei ihren Zähnen, die recht spät kommen würden(die ersten beiden hatte sie mit 6 Monaten!). Dann hat er mich nach dem Stillen gefragt. Ich antwortete ihm, daß ich noch stille, morgens und abends und manchmal zum Mittagsschläfchen, und daß sie ansonsten vom Tisch isst. Dann sollten sie jetzt so langsam aufhören, weil im zweiten Jahr die Muttermilch stärker belastet sei, antwortete er und außerdem wäre die Bindung zur Mutter dann zu stark(mein Mann arbeitet den ganzen Tag zu Hause). Meine Mutter ist auch zwei Jahre gestillt worden, und ich kann nicht sagen, daß ihre Bindung zur Mutter besonders eng war. Außerdem will ich sie ja nicht stillen bis sie 18 ist, sondern vielleicht bis sie zwei ist, wenn es überhaupt klappt.
Ach ja, ich soll dem Kind kein Fleisch geben.
Ansonsten weiß ich eigentlich gar nicht mehr, was er noch gesagt hat. Irgendwie hat es mir gereicht. Vielleicht habe ich wirklich ein Kind, das zu weit zurück ist. Auf den Entwicklungskurven liegt sie immer genau auf der 50% Kurve. Sie wird bald 11 Monate.
Ich glaube, ich sollte den Arzt wechseln oder was meint ihr?
Pauline ist ein sehr aufgewecktes, lustiges Kind und den ganzen Tag auf Achse. Sie sagt Mama Papa und noch so viele lustige 'ich erfinde selbst Wörter'.
Ich bin jetzt total verunsichert und auch ein bißchen wütend.
Liebe Grüsse
Anne

Eowyn

Hallo Greta,
lass dich nicht verunsichern. Still so lange weiter wie du magst. Das mit der zu starken Bindung ist Unsinn. Und auch von einer erhöten Belastung der Milch im zweiten Jahr habe ich noch nichts gehört. Und warum sollst du denn kein Fleisch geben? Wenn er persönlich für vegetarische Ernährung ist, heißt das noch lange nicht, dass alle seine Patienten sich ebenfalls so ernähren müssen.
Dass deine Kleine noch nicht sooo viele Zähne hat, hat meines Wissens auch nichts mit der restlichen Entwicklung zu tun. Manche Kinder bekommen ihre Zähne halt später. Das ist gar nicht mal so schlecht, weil sie dann wohl auch seltener Karies bekommen. ;-)
Und auch dass sie erst jetzt richtig mit Krabbeln anfängt ist alles andere als bedenklich. Wenn sie ja durch das Rollen schon überall hinkam, war vielleicht der Drang auch nicht so groß es anders zu machen. Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, und sie entwickelt sich doch offenbar weiter.

Ob du dir wegen dieser Dinge nun einen neuen Arzt suchen solltest, kann ich nicht sagen. Ich denke das ist eine Gefühlssache. Wenn du es schaffst über die Dinge, in denen du andere Meinung bist, hinwegzuhören und sie eben so machst wie du es willst, dann kannst du sicher weiter zu ihm gehen. Du informierst dich ja auch noch an anderen Stellen, wie hier im Forum, und kannst daher ein bisschen einschätzen, welche Empfehlungen von ihm vielleicht nicht das non plus ultra sind.
Wenn du aber das Gefühl hast, dass du ihm einfach nicht vertrauen kannst und dass du nicht mit ihm klarkommst, dann schau ob du einen anderen Arzt findest. Das Problem ist einfach, dass man wahrscheinlich selten einen findet, der einem zu 100% zusagt. Ich denke ich würde es von den Alternativen abhängig machen ob ich bei einem solchen Arzt bleibe.

viele Grüße

Eowyn

luxor

Hallo Anne,

ich habe letzte Woche auch den KiA gewechselt. Bei mir war es aber mehr, weil der Kerl ÜBERHAUPT nichts gesagt hat und auch meine Vorträge nicht mit einer Silbe eingegangen ist.

Aber zu den anderen Sachen: Kira ist dann auch zurückgeblieben. Sie hat immer noch nur die beiden unteren Schneidezähne. Die oberen sind jetzt vielleicht kurz vor dem Durchbruch, aber das kann ja auch noch dauern.

Wegen der Stillerei war mein KiA zwar nicht negativ eingestellt (aber der hatte ja auch zu nichts eine richtige Meinung), aber er hat mir so durch die Blume schon zu verstehen gegeben, dass das Kind doch jetzt so langsam "was ordentliches" zu Essen braucht. Und außerdem hat er mir dauernd dieses Kinder-Industrie-Futter empfohlen, schrecklich. Ich habe ihm wiederholt gesagt das ich selber koche. Aber sowas muss man sich ja nicht merken (OK, merken nicht, aber so ein winziger Eintrag in der Akte könnte schon helfen). Und was da so an Zutaten drin ist wusste er auch nicht. Ich sollte z.B. immer schon die "Fleisch"-Gläschen nehmen. Das da alles andere viel mehr drin ist als Fleisch wäre ihm total neu. Sollte er vielleicht mal im Supermarkt die Zutatenlisten studieren...

OK, ich schweife ab. Aber meine Gründe zu wechseln waren, dass er nach einer Grippe und anschließender wochenlanger Erkältung und dann noch Halsentzündung und damit verbundener Essensverweigerung nicht mal auf die Idee gekommen ist ein bißchen näher zu untersuchen.

Der neue KiA den ich mir auch Nachfragen bei Arbeitskollegen und Freunden hab empfehlen lassen hat richtig viel untersucht. Er hat sie erstmal gewogen, Bauch abgeknetet, Ohren, Augen, Rachen untersucht. Urinprobe untersucht und sehr viele Fragen gestellt. Und wegen dem Gewicht und der Esserei soll ich morgen nochmal hin zur Kontrolle. SO stelle ich mir einen engagierten Arzt vor. Nicht wie den Alten.

Ich habe die inzwischen keine Hemmungen mehr einen Arzt zu wechseln. Wenn mir der nicht gefällt gehe ich woanders hin. Ist schließlich meine Gesundheit, bzw. die meiner Tochter und wenn ich mich dort nicht gut aufgehoben und behandelt fühle bin ich weg.

Gruß