Triple P

Kayleigh119Kayleigh119

3,579

bearbeitet 19. 07. 2005, 07:59 in Plauderecke
Ich habe heute durch einen Arbeitskollegen von Triple P erfahren. Es kommt aus Australien und ist wohl das einzige Erziehungkonzept welches laut wissenschaftlicher Ergebnisse und Auswertungen wirklich funktioniert. In der Geo gab es darüber auch schon einen sehr positiven Bericht.

Und darauf basiert es :

Grundlagen der positiven Erziehung
Triple P basiert auf den folgenden fünf Prinzipien

Für eine sichere und interessante Umgebung sorgen
Eine positive und anregende Lernatmosphäre schaffen
Sich konsequent verhalten
Nicht zuviel von sich und den Kindern erwarten
Auch die eigenen Bedürfnisse beachten


Wer kennt das und kann Erfahrungberichte niederschreiben ?

Kommentare

  • Snoopy82Snoopy82

    7,740

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kenne es nicht aus persönlicher Erfahrung, aber es ist mir im Studium schonmal begegnet, und es soll wohl ziemlich erfolgreich sein ... meine Professorin war auch sehr angetan davon und hat ziemlich positiv davon gesprochen, und die Erfahrungsberichte, die ich da gehört habe, waren auch so, dass das Programm wohl empfehlenswert ist
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab mir das Tripel P Elterarbeitsbuch zugelegt, muß aber gestehen, das ich es bisher noch zu früh fand für "Erziehung".
    Es gibt auch kurze Zusammenfassungen für bestimmte Altersstufen, "die kleinen Helfer". Das für Kleinkinder fand ich ziemlich gut.
    Ich werde mich jetzt mal mehr damit beschäftigen (hab gestern noch dran gedacht, das es jetzt an der Zeit wäre ;-) ) und dann berichten.
    Die Bücher gibt es übrigens bei Amazon, kannst dich ja mal durchstöbern.
  • AliandraAliandra

    1,030

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich hab jetzt bei amazon geguckt und von dem hier mal die rezension gelesen: Triple P Kleine Helfer für Kleinkinder

    also die dame war ja nich sehr begeistert:
    Dieses Produkt (Sondereinband) ist kein Buch, sondern lediglich zehn DIN A4 Blätter (zwei davon sind einmal gefaltet, bestehen also aus 4 Seiten), Marke Hochglanzprospekt. So kommt man auf 8*2 + 2*4 = 24 Seiten Information, die meist noch nicht einmal komplett gefüllt sind.

    Auf jedem Blatt wird ein Thema behandelt: Wutanfälle, Selbständig Essen, Sprachentwicklung, Weglaufen, Ungehorsam, Anderen weh tun, Jammern, Teilen, Sauberkeitserziehung, Schlafprobleme. Die vorgestellten Konzepte sind größtenteils aus anderen Programmen bekannt. Es wird das Problem geschildert und konkrete Lösungsvorschläge gegeben, die meist in einem Stillen Stuhl oder einer Auszeit enden, wenn nichts anderes hilft. Es gibt keine weitere Differenzierung ob das Kleinkind nun gerade 12 Monate oder 3 Jahre alt ist. Besonders traurig fand ich die "Direkte Methode" beim Schlaftraining: hier wird vorgeschlagen, das Kind ins Bett zu bringen und es komplett zu ignorieren, bis zum nächsten Morgen, auch wenn es mehrere Stunden weint. Ich finde den Gedanken entsetzlich, daß dies nun wohl sicherlich viele Eltern mit ihren 1-jährigen Kleinkindern tun werde - und das zu Zeiten, wo "Jedes Kind kann schlafen lernen" schon sehr kontrovers diskutiert wird. Dies hat zur endgültigen Abwertung geführt.

    Wer kompakt auf wenigen Seiten Erziehungshilfe sucht, fühlt sich vielleicht gut aufgehoben, aber ich hatte mir mehr erwartet als eine Blattsammlung über Methoden, die im Grunde allgemein bekannt sind und denke, daß man anderswo mehr für sein Geld bekommt.


    hmm kennt das "buch" wer ?? is das wirklich so ??

    ich kenn ja jetzt triple p nich wirklich (werd aber gleich mal google fragen) aberis das so ???? klingt für mich wie die "supernanny auf rtl"
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :shock: ne, also ich hab ja den kleinen Helfer für Kleinkinder und finde das ziemlich gut, was drinsteht. Das das Blätter sind, kann man nicht als Kritikpunkt nehmen. Das muß man doch wissen, wenn man es bestellt. Steht doch groß und fett dabei :roll:
    Es gibt noch ein Buch über Tripel P und dann eben das Elternarbeitsbuch, das man durcharbeiten kann.
    Das nicht nach Alter differenziert wird, kann ich nicht bestätigen, aber ich habe auch nur das eine Blatt. Zu Trotzanfällen steht da z.B. drin, das man die bei Kindern unter 2 Jahren ignorieren kann/soll. Also ne klare Altersgrenze. Und schreien lassen? Kann ich mir nicht vorstellen, bei dem, was ich bisher gelesen habe.

    Insgesagt geht es eher darum, sich selber klar zu werden, wie man sein Kind erziehen will und diese "Auszeit" ist ganz wichtig. Die wird aber auch erst ab einem bestimmten Alter empfohlen (2 war es glaube ich). OK, das gibt es auch in anderen Erziehungsratgebern, aber daher muß dieser hier nicht gleich schlecht sein?
    Wobei :grin: als ich das erstemal von Triple P gehört habe, das war ein Bericht im ZDF und da ging es darum, das Eltern ihre Kinder regelrecht wegsperren, wenn sie nicht brav waren. :shock:
  • AliandraAliandra

    1,030

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    achsooooooo danke für die aufklärung !!!
  • Kayleigh119Kayleigh119

    3,579

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke für eure Antworten. :grin:
    Ich bin nämlich am überlegen, ob ich mir das Buch zulegen soll, oder ob es nur wieder ein weiterer Ratgeber ist, der nach 10 Seiten lesen, in der Ecke verstaubt.

    Also wenn das mit dem Schlafen so drin steht, dann wäre dieses Konzept nichts für uns.

    Übrigens distanziert sich Triple P von der Super-nani.
    Wie gesagt ich habe mit einem Kollegen darüber gesprochen und der hat mir schon so einiges erzählt. Er hat sein Kind übrigens nach diesem Konzept erzogen und ist begeistert.

    Andererseits will ich ja keine Wissenschaft aus Erziehung machen, nur oft gibt es Situationen in denen ich mich frage *wat nu ?* :roll: ( Wutanfälle, Aggressionen, Trotzen etc...)
    Es geht mir gar nicht mal darum immer alles richtig zu machen, denn Fehler machen wir alle.
    Aber für mich ist es enorm wichtig, durch meine Liebe und Erziehung, einen ganz , ganz wichtigen Grundstein in Ninos Leben zu legen. Einen auf den alles aufbaut, weil dieser Grundstein festes Fundament ist.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenns nix für ist, dann verhöker es doch gleich wieder bei ebay :grin:

    Ne, also das mit dem schreien lassen... ich finde das das allerletzte und habe interessenhalber das Schundbuch jedes Kind kann schlafen lernen gelesen. Das und Tripel P sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe! Du kannst aber mal googlen, es gibt da eine eigene Website. Da kannst du dich mal vorab informieren und sehen, ob das was für dich ist ;-)
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei einem Baby und Kleinkind ist das Ignorieren und Liebesentzug, keine Erziehung sondern eine seelische Grausamkeit.
    Weis jemand ab welchem Alter sich das ändert?
  • babygrillbabygrill

    1,633

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nie!!!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nicht ganz, Silke.

    Liebesentzug ist immer seelische Grausamkeit, aber bei einem Pubertierenden kann man durchaus schon mal den "Ignoranz-Schalter" umklappen. :twisted:
    Das ist jetzt aber auch keine pauschale Aussage, ich kann das bei meiner 16jährigen machen, weil ich weiss, dass sie dadurch wieder zu Verstand kommt, wenn sie sich irgendwo reingerannt hat und die Situation Zuhause zu eskalieren droht.

    Aber bei "richtigen" Kindern? :traurig08: :finger:
  • babygrillbabygrill

    1,633

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mag sein, Gisella. Selbstverständlich wage ich es nicht, Deinen Fall von außen zu beurteilen. Ich kann nur für mich persönlich sagen, da ich viele Jahre lang so behandelt und ignoriert wurde, dass ich mir geschworen hatte, mit meinen Kindern mal nicht so umzugehen. Ich hätte mir damals nichts sehnlicher als einen Dialog gewünscht. :cry:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ignoranz ist nicht das einzige "Medium" zur "Erziehung". Bei uns ist es eine, mhhh... sagen wir "De-Eskalationsmaßnahme" in einer Akutsituation, auf die (bei uns) natürlich Kommunikation folgt.
    Wenn Ignoranz und Liebesentzug die einzigen Maßnahmen sind, läuft etwas gewaltig schief und ich finde das gelinde gesagt schei**!
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber ist das denn nicht genau das, wenn man einem Kind in die 'Auszeit' schickt?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    In gewisser Weise ja. Aber bei uns kann diese "Auszeit" bei der Großen schon ein paar Stunden dauern, wenn mir der Kragen platzt. :oops: Nur weiss ich bei ihr mittlerweile, dass sie diese Zeit braucht, um wieder "runterzufahren". Wenn sie z. B. den halben Tag nur nachmault, sie verbal nach den Kleinen "tritt" und hier jeder zusammenzuckt, wenn sie nur das Zimmer betritt, reagiere ich überhaupt nicht mehr.
    Dass ich bei ihr nicht ganz falsch mit dem Vorgehen liege, merke ich daran, dass sie, wenn sie wieder "normal tickt", auf einmal sehr kommunikativ wird und mit dem, was sie belastet (was in solchen Situationen meist der Fall ist), "ummen Dreh" kommt. :???: Wenn sie gleich rausrücken würde, bliebe uns viel Stress erspart, aber es wird wohl noch einige Zeit dauern, bis sie das begreift. :traurig04:
    Bei meinem 13jährigen hat das nie geklappt und konnte auch nie klappen wie wir mittlerweile wissen, aber das ist ein anderes Thema. :neutral: :sad:

    Um jetzt aber mal die Kurve zu PPP wieder zu finden: Ich habe zwar auch schon ein paar Fragmente davon gehört, kenne aber keine Details. Nur wenn ich die Basis, die Simone in ihrem Eingangsposting geschrieben hat, sehe, sind das die Erziehungsgrundsätze, die ich in weiten Teilen seit jeher praktiziere und die bei drei meiner Kinder im Großen und Ganzen erfolgreich sind.

    :byebye01:

    Gisela
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gisela, Es ging mir ja bei meiner Frage nicht um teenies. Ich denke, dass da durchaus andere und eventuell auch härtere Maßnahmen angebracht sind in ihrem pubertierendem Wahn. ;-) Denn, wenn die Grundsteine gut gelegt wurden wissen sie in dem Alter sehr wohl, dass sie von ihren Eltern geliebt werden, auch wenn sie sauer auf sie sind.
    Ich denke als Eltern muss man sich das auch vor Augen halten, das Kind liebt mich, auch wenn es gerade so giftig zu mir ist. Und was meiner Cousine immer wieder hilft, ist sich bewusst zu machen, dass Die Hormone doch ihren Teil zu dem schrecklichen Benehmen beitragen.

    Aber eine Auszeit mit einem Kind ab 2 Jahren. Ich frage micht ob das nicht zu hart ist in so einem alter. Aber ich weiss auch nicht ab wann ich es in Ordnung finden würde.
    In meiner Vorstellung passt das einfach nicht wirklich in das Konzept 'Positiv Erziehen'.

    Die Grundsätze von Tripple P hören sich gut an. Aber was ich darüber hinaus höre, ich weis nicht...

    Für eine sichere und interessante Umgebung sorgen - ja
    Eine positive und anregende Lernatmosphäre schaffen - ja
    Sich konsequent verhalten - absolut
    Nicht zuviel von sich und den Kindern erwarten - ja
    Auch die eigenen Bedürfnisse beachten - ich versuchs ;-) :lol:

    Besser gefällt mir der Ansatz von A. Solter: Warum benimmt sich mein Kind gerade falsch? Fühlt es sich vernachlässigt? Braucht er Hilfe sich anderweitig zu beschäftigen?
    Solter ist gegen Bestrafungen und künstliche Konsequenzen. Sie schlägt gute Alternativen vor. Z.B. 'Entfernen sie ihr Kind von der Situation und beleiben Sie bei ihm.'
    Unter awareparenting.com findet man mehr dazu wen es interessiert.

    Als Kind musste ich selber auch manchmal eine Auszeit nehmen. Aber nicht durch meine Mutter, sondern durch die Tagesmutter. Aber irgendwie war das was anderes. Denn schliesslich ist die Tagesmutter nicht für die Liebe zuständig. *grübel*

    Ich weis so Ansagen wie 'Geh auf Dein Zimmer' oder schlimmer 'Geh mir aus den Augen'. Doch recht oft vorkommen. Oder habt ihr das etwa noch nie gehört. Ich glaube nicht das das gesund ist.
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    soweit ich weiß, arbeiten jugendhilfestationen und erziehungsberatungsstellen zumindest mit ansätzen dieses konzeptes.
    ich werde mich mal informieren, wenn ich wieder bei meiner psychologin bin ;-)

    aber mal zu auszeiten: ich denke, um so älter die kinder werden, umso wichtiger sind auszeiten. und glaubt mir:ein elf/zwölfjähriger lacht sich scheckig, wenn er auf irgendeinen stuhl oder so verfrachtet wird. ich denke eigentlich, eine auszeit im eigenen zimmer, bedeutet für die kinder die möglichkeit wieder "runterzukommen"- mit ihren mitteln... sei es schreien toben oder werfen... heulen,ohne beobachtet zu werden... nur eines ist wichtig: wie gisela schon schrieb: der dialog hinterher! meine wissen genau was läuft. sie kommen dann wieder runter und sagen: "ich bin wieder normal"- woraufhin wir dann nochmal kurtz erörtern was ich eigentlich nur wollte und wie sie das gesehen haben. dann ist der käs gegessen.

    luisa kommt neuerdings mit ihren knapp zwei auch in ihr zimmer. bei geöffneter tür setze ich sie einfach auf den fußboden, und gehe. ich sag ihr genau wie den großen, das sie ,wenn sie sich wieder "eingekriegt" hat, zurückkommen darf. das funktioniert- nur braucht sie hinterher noch kuscheleinheiten.

    und: diese auszeiten gibts nicht als "standartbestrafung" sondern nur wenn es wirklich "reicht". ich betrachte das durchaus auch als "entschärfen" der situation für mich. wenn nämlich alle vier hier am sender drehen, ist das mitunder die einzige möglichkeit kurz vorm explodieren stopp zu sagen!
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Majonie
    da ihr euch ja einen Hund anschaffen wollt: meine Mutter hat mich immer ne Runde mit dem Hund losgeschickt, wenn's mal wieder Stunk gab. Das war dann bei uns die Auszeit.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich bin ja nun noch nicht sehr erfahren was Erziehung angeht, habe aber trotzdem wie die meisten hier ein ungutes Gefühl, was diese "Auszeiten" angeht. Nun hab ich Dank Monica mal bei Aletha Solter ("awareparents") geschauet und folgende Prinzipien gefunden:
    Grundregeln des Bewusst-Elternseins
    von
    Aletha Solter, Ph.D.

    Dieses Konzept ist ausführlich dargestellt in Aletha Solters Büchern: "Warum Babys weinen" (Kösel Verlag und dtv), "Wüten, toben, traurig sein" (Kösel Verlag) und "Auch kleine Kinder haben großen Kummer" (Kösel Verlag).

    1. Bewusste Eltern erfüllen die Bedürfnisse ihrer Kinder nach Nähe und Körperkontakt (durch Umarmen, Halten, Zärtlichsein, usw.). Sie haben keine Angst, hiermit ihre Kinder zu "verwöhnen."

    2. Bewusste Eltern akzeptieren die gesamte Bandbreite an Gefühlen und hören dem Gefühlsausdruck ihrer Kinder urteilsfrei zu. Sie sind sich bewusst, dass sie nicht alle Trauer, Wut und Frustration ihrer Kinder vermeiden können, und versuchen deshalb nicht, sie daran zu hindern, schmerzliche Gefühle durch Weinen und Toben loszuwerden.

    3. Bewusste Eltern bieten ihren Kindern altersgemäße Anregungen und vertrauen ihnen, in ihrem eigenen Tempo und auf ihre eigene Art und Weise zu lernen. Sie unterlassen es, ihre Kinder vorzeitig in neue Entwicklungsstadien hineinzudrängen.

    4. Bewusste Eltern ermutigen ihre Kinder, sich neue Fähigkeiten anzueignen, aber sie bewerten deren "Leistungen" nicht, weder mit Kritik noch mit Lob.

    5. Bewusste Eltern geben ihren Kindern jeden Tag eine gewisse Zeit lang volle Aufmerksamkeit. Während dieser besonderen Zeit sind sie als Beobachter Zuhörer, Antwortgebende und Mitspielende (falls dazu eingeladen) voll für ihre Kinder da, ohne jedoch deren Aktivitäten zu lenken.

    6. Bewusste Eltern schützen ihre Kinder vor Gefahren, aber sie versuchen nicht, alle Fehler, Probleme und Konflikte ihrer Kinder zu verhindern.

    7. Bewusste Eltern ermutigen ihre Kinder, ihre Probleme eigenständig zu lösen, und helfen dabei nur wenn nötig. Sie lösen die Probleme nicht für sie.

    8. Bewusste Eltern setzen vernünftige Grenzen, leiten die Kinder sanft zu annehmbarem Verhalten an, und berücksichtigen die Bedürfnisse aller Beteiligten bei der Lösung von Konflikten. Sie kontrollieren die Kinder nicht mit Bestechungen, Belohnungen, Drohungen oder Strafen irgendwelcher Art.

    9. Bewusste Eltern schauen gut zu sich selbst und sind ehrlich in Bezug auf ihre eigenen Bedürfnisse und Gefühle. Sie opfern sich nicht so weit auf, bis sie ärgerlich werden.

    10. Bewusste Eltern bemühen sich wahrzunehmen, inwiefern ihre eigenen Kindheitsschmerzen sie daran hindern, gute Eltern zu sein, und strengen sich bewusst an, ihre eigenen Verletzungen nicht an ihre Kinder weiterzugeben.

    Ich finde, das klingt ganz gut...
    Woanders habe ich noch gelesen, dass man eben keine "Auszeiten" mit Eltern- Entzug (also Trennung vom Kind) machen soll, sondern zusammen mit dem Kind in ein anderes Zimmer gehen("die Situation verlassen") soll. Dort kann es sich dann Austoben, ohne dass es unter der Trennung von den Eltern leiden muss und sich damit bestraft fühlt!


    Was denkt ihr darüber?
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich halte diese Ansätze für sehr gut, in der Theorie

    ich bezweifle aber das sie alle immer umsetzen lassen. Klar sollte man versuchen diese Dinge zu leben, aber es wird einem nie hundertprozentig gelingen.
    Woanders habe ich noch gelesen, dass man eben keine "Auszeiten" mit Eltern- Entzug (also Trennung vom Kind) machen soll, sondern zusammen mit dem Kind in ein anderes Zimmer gehen("die Situation verlassen") soll. Dort kann es sich dann Austoben, ohne dass es unter der Trennung von den Eltern leiden muss und sich damit bestraft fühlt!

    Halte ich nicht immer für Sinnvoll.

    Denn wenn das Problem z.B das Grenzen austesten bei den Eltern ist, dann kann ein " sich mal ein paar Minuten alleine Austoben sehr nützlich sein.

    Bei kleinen Kindern finde ich das so sehr gut wie Majonie es macht. Ins Zimmer setzen bei geöffneter Tür, das heißt das Kind kann jederzeit die Situation verlassen wenn es will, und wieder zur Mama gehen

    Aber wenn ich an meine Schwester denke als sie klein war.

    Die hat sich so reingesteigert, das sie " nicht mehr ansprechbar war für vernünftige Argumente, und die wollte dann für sich sein um sich auszutoben, und das durfte sie auch.

    Wenn es gut war kam sie ja wieder und es wurde drüber gesprochen.

    Also ich werde versuchen mein bestes zu geben, schaun wir mal was dabei raus kommt. ;-)
  • Kayleigh119Kayleigh119

    3,579

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Puh....also diese sogenannte "Auszeit" ist sicher bei manchen Kindern sinnvoll, vor allem wenn das Kind einfach "nicht runterkommt" . Gut ist dabei, wenn das Kind dennoch die Möglichkeit hat, jderzeit zur Mama zu kommen. ( Wie hier auch schon geschildert wurde )

    Ich bin zwar kein Kind mehr, aber dennoch ist es so, dass wenn ich explodiere ( warum auch immer ) Es wirklich gut tut, die Gefühle rauszulassen, mich aber dann auch zurück ziehen kann. "Auszeit"

    Und vielleicht brauchen Kinder das auch ?
    Ich musste als Kind in mein Zimmer gehen, wenn ich "ausgetickt" bin. Dort flog dann zwar das Spielzeug tief, aber mir hat es gut getan, meiner Wut Luft zu machen. Und anschliessend bin ich ganz entspannt wieder zu meinen Eltern gegangen.

    Letzendlich wird es jeder so machen, wie er es für richtig hält, bzw. wie man von Hause aus geprägt wurde.
    Gut finde ich halt, dass man sich Rat und Hilfe holen kann ( lesen, Kinderschutzbund, etc )
    Man muss halt nur schauen, welches Konzept wirklich hilfreich ist.

    Mütter / Väter mit einem gesunden Menschenverstand, einem guten Bauchgefühl und ganz viel Liebe zu ihrem Kind, machen wahrscheinlich instinktiv schon ganz viel richtig.
    Und da schliesse ich uns alle jetzt mal mit ein ! :grin:
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    AnjaH schrieb:
    Ich halte diese Ansätze für sehr gut, in der Theorie

    ich bezweifle aber das sie alle immer umsetzen lassen. Klar sollte man versuchen diese Dinge zu leben, aber es wird einem nie hundertprozentig gelingen.
    Da stimme ich Dir vollkommen zu. Ich denke es wird Situationen geben wo man damit nicht mehr zurecht kommt, dann muss man anders handeln.

    Es ist genauso wie mit dem 'positiv fomelieren'. Das versuche ich meistens zuerst, dann sage ich 'nein' und ein alternativ Vorschlag, dann setze ich ihn weg. Positive Fomelierungen helfen oft nicht bei Benjamins starkem Willen, oder er versteht sie einfach nicht (manchmal kann das sein, aber oft versteht er es eindeutig und ignoriert es).

    Auf der 'awareparenting' Seite ist auch eine Liste mit 20 Alternativen zur Bestrafung, leider nur auf Englisch. Da sehe ich es genauso. Das ist das was man zuerst versuchen sollte. Wenn das nicht klappt, muss man möglicherweise härter durchgreifen und es ist eventuell doch eine 'Strafe' angebracht.

    Auszeit mit Zimmertür auf, geht noch finde ich. Aber für ausrastende Kinder (wie man zB bei Supernanny findet) würde das wohl nicht funktionieren (Ich hoffe das ich so etwas schon im Ansatz verhindern kann).

    Ich bin natürlich offen und werde wahrscheinlich früher als mir lieb ist noch hautnah meine eigenen Erfahrungen damit machen müssen.

    Ich finde Solters Vorschlag vom Halten nicht schlecht. Das hat meine Mutter mit mir gemacht (Würde sie mich heute groß ziehen würde man 'hyperaktiv' über mich sagen - damals war ich für meine Mutter 'lebhaft' und für die Lehrer 'anstrengend' eigenartigerweise hatte die Tagesmutter keine großen Probleme mit mir :lol: - sie war sehr streng und hatte ganz klare Grenzen, ich war gerne bei ihr).
    Kayleigh119 schrieb:
    Mütter / Väter mit einem gesunden Menschenverstand, einem guten Bauchgefühl und ganz viel Liebe zu ihrem Kind, machen wahrscheinlich instinktiv schon ganz viel richtig.
    Und da schliesse ich uns alle jetzt mal mit ein !
    Das denke ich auch!
  • babygrillbabygrill

    1,633

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    JA, vielleicht habt Ihr recht. Bei Euren Schilderungen ist mir auch eine Szene von neulich eingefallen:

    Schnudi war da einfach schrecklich! ER war müde, wir waren im Büro und nichts passte ihm, er heulte, den Bagger wollte er nicht, das andere Spielzeug flog auf den Boden... es ging eine ganze Zeit lang so. Ich nahm ihn hoch, er machte sich steif, ich stellte ihn auf den Boden, da strampelte er wild um sich! :twisted: Er war unglaublich wütend!

    Irgendwann war ich kurz vor dem Nervenzusammenbruch. Einfach um ein Austicken meinerseits zu verhindern, nahm ich ihn und stellte ihn in sein Zimmer, wo er sich sofort vor Wut auf den Boden warf. Ich ging wortlos.

    Ich hätte ihn entweder angeschrien oder geschüttelt, wenn ich nicht einfach gegangen wäre. Er schrie vor sich hin, dann schlug er die Tür von innen zu. Nach ein paar Minuten kam er ins Büro, sagte "Mamma", hob die Arme, ich nahm ihn auf den Schoß und er überhäufte mich mit Küßchen love100: das was so süß. Dann war es wieder gut. Er ließ sich ganz friedlich in die Heia bringen.

    Das war nicht als Bestrafung gedacht, sondern einfach für mich, um nicht überzureagieren. Er hat mich so genervt (dabei bin ich glaub ich wirklich einigermaßen ausgeglichen), ich war kurz davor ihm seinen Popo zu versohlen. Im Grunde war das auch eine Art Auszeit... :roll: ... hat aber mit Ignorieren oder Liebesentzug nix zu tun!

    Ich weiß nicht wer besser runtergekommen ist, ich oder er.
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Solter ist stark dafür, Kinder ihre Wut rauslassen zu erlauben, also einen Wutausbruch oder das Toben zulassen. Sie sagt man soll aber dabei bleiben. Genauso wie Babys das Weinen zu erlauben. (Halten) Sie sagt dass niemand, egal welchen alters sollte gezwungen werden alleine zu weinen.

    Aber vielleicht habt ihr recht und man muss einfach auch mal weggehen und sie sich alleine austoben lassen. Das ist wahrscheinlich von Situation und Kind abhängig. Wie das bei Benjamin sein wird steht mir noch bevor herauszufinden.

    So ist das mit allen Methoden. Das Kind, die Familie, die Situation muss im Vordergrund stehen, die Methode eine Anregung/Vorschlag bleiben.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Monica schrieb:
    Solter ist stark dafür, Kinder ihre Wut rauslassen zu erlauben, also einen Wutausbruch oder das Toben zulassen. Sie sagt man soll aber dabei bleiben. Genauso wie Babys das Weinen zu erlauben. (Halten) Sie sagt dass niemand, egal welchen alters sollte gezwungen werden alleine zu weinen.
    Ich weiß nicht, irgendwie habe ich ein komisches Gefühl dabei. Vielleicht sollte ich garnicht darüber schreiben, weil ich es garnicht richtig erklären kann, aber ich versuchs mal:
    Ich halte nichts vom Halten. Das liegt daran, das es bei uns schlicht nicht funktioniert. Wenn ich ihn halte, wenn er außer sich ist, dann ist das, als täte ich ihm Gewalt an. So fühlt sich das zumindest für uns beide an. Aso halte ich es für besser, ihn in eine Umgebung zu bringen, an der er sich austoben kann und sich nichts antut. Wenn ich dabei bin, dann macht das die ganze Situation nur noch schlimmer, denn dann wird er noch wütender. Weil ich ja ncihts mache. Und das kann ich gut nachvollziehen.
    Das ist das eine.
    Das andere:
    Ich bin selber eine kleine Cholerikerin. Und wenn ich das an meinem Sohn sehe, dann führt das nur dazu, das ich auch wütend werde.
    Wenn er aus igrendeinem mir unnötig erscheinendem Grund Trotz, dann kann ich das zwar als für ihn in dem Moment eben ganz notwendig ansehen. Aber keiner kann von mir verlangen, das ich daneben stehen bleibe und mir diese Show die er manchmal abzieht, ansehe.
    Wozu? Damit er sich nicht alleine gelassen fühlt?
    Ich glaube, in dem Moment ist es eher "zuviel" von mir. Denn er ist ja stinkig. Und unbewegt neben ihm zu stehen und ihn zu beobachten... sorry, aber wenn es um Arthur geht sind bei mir IMMER Emotionen im Spiel- wenn es ihm schlecht geht, dann geht es mir auch schlecht, wenn es ihm gut geht, geht es mir auch gut. Wenn er wütend wird, werde ich auch oft wütend. Da ist es tausendmal besser, wenn ich den Punkt: die eigenen Grenzen kennen beachte und uns eine Auszeit gönne.
    Das hinterher darüber geredet wird, das die Kinder nicht eingesperrt werden, sondern die Türe offenbleibt, das sie jederzeit eingeladen sind, herauszukommen, das ist doch selbstredend!
    Ich mein, noch ist es bei uns ja nicht so weit, dafür ist er noch zu klein, aber ich denke, wenn er älter ist wird das ein Weg für uns sein.

    Irgendwie verstehe ich nicht so ganz, was an der Außzeit schlimm sein soll? Die zweijährigen, die ich kenne, währen durchaus in der Lage, sich einzukriegen und dann zu einem Gespräch wiederzukommen.
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube das hier zwei 'Versionen' von Auszeiten die Grundlage hier sind.

    Was ich anfangs meinte war,
    Mein Kind benimmt sich daneben, er hört nicht auf mich also muss er in sein Zimmer, sich in die Ecke setzen oder sonst irgendwo hin, wo er bleiben muss bis ich ihn hole und ihm erlaube wieder rauszukommen. Wenn er weint, oder zu mir will ignoriere ich das. Und das widerstrebt mir nicht nur, sondern ich halte es für grausam.

    Die 'Version' wie sie hier mehrmals beschrieben wurde ist etwas anderes finde ich. Hier ist es keine wirkliche 'Erziehungsmaßnahme' wenn ich es richtig verstehe, sondern ein Ventil um sich abzureagieren.
    Wie z.B. einen Sack oder Kissen zu boxen.

    Zum halten hatte ich in 'Erziehen aber wie und ab wann' geschrieben/gefragt. Denn ich kann es weder körperlich noch Seelisch, Benjamin Arme und Beine fest zu halten, aber ich lasse ihn schon manchmal in meinen Armen weinen wenn ich merke das er es braucht anstelle ihn abzulenken.

    Und wie ich schon schrieb, muss man rausfinden was für sich und sein Kind funktioniert.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, da stimme ich dir aus ganzem Herzen zu :grin:
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja so sehe ich das auch
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