Hallo Ihr Lieben,
immer wieder lese ich gute Ratschläge, wie man mit Beikost beginnen kann. Welche Mahlzeit zuerst, welches Gemüse, was geht gar nicht und und und... Die Sache hat nur einen Haken: immer ist der Beginn der Beikost etwa um den 6./7. Lebensmonat herum...
Jetzt meine Frage: wie gehe ich vor, wenn mein Kind erst kurz vor oder nach dem ersten Geburtstag andere Nahrungsmittel als Muttermilch annimmt? Fange ich auch dann erst mit jeder einzelnen Gemüsesorte an und wechsle Woche für Woche? Immer wieder höre ich, dass es gar nicht so schlecht ist, wenn das Kind direkt vom Vollstillen an den Familientisch kommt. Aber was heißt das im Detail? Welches Essen ist erlaubt, wenn es bisher nur Muttermilch gab? Sind um den ersten Geburtstag herum auch schon Brot, Nudeln und Frischkäse okay??? Immer vor dem Hintergrund, dass es vorher nur Muttermilch gab - mal abgesehen von einer eingespeichelten Reiswaffel oder einen angesabberten Brötchen...
Bis jetzt reagiert meine Tochter sehr negativ auf alles was vom Löffel kommt (Karotte, Kartoffel, Zucchini, Banane, Gries und und und). Ich habe kein Problem damit weiterhin voll zu stillen und die kleine Maus ist auch super zufrieden damit. Aber je mehr Zeit vergeht und so weiter weg rücken die klassischen Beikost-Anfänge... und um so mehr frage ich mich, wie eine deutlich spätere Ernährungsumstellung gehandhabt wird.
Hat jemand Erfahrung damit und kann mir Ratschläge geben?
Lieben Dank!
Kommentare
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Das spielt dabei eine große Rolle, mit allergiegefährdung würde ich noch sehr vorsichtig antesten, was sie verträgt. Ohne kannst du zügiger vorgehen.
Ich glaube, du solltest es ihr überlassen und gar nicht so sehr viele Überlegungen anstellen. Sie mag jetzt noch keinen Löffel, also wird sie, wenn sie dann "richtiges" essen bekommt, auf dem Stand sein wie andere Kinder, die vielleicht bis zum 6. MOnat nichts essen wollten - also kannst du ruhig erst versuchen, sie mit dem Löffel zu füttern mit Brei. es ist doch alles völlig neu für sie, ich glaube nicht, dass sie dann schon festes will.
Allerdings, wenn sie es will, wird sie dir das klarmachen ;-) Vertrau darauf, dass dein Kind dir schon mitteilt, was es nicht will ;-)
Ich würde so anfangen, wie es für 6./7. Monat empfohlen wird und wenn keine Allergiegefahr besteht, dann so zügig alles einführen, wie sie es will. Dadurch, dass sie dann älter ist, verträgt ihr Darm natürlich dann schon mehr als jüngere Kinder, joghurt und Frischkäse wären dann wahrscheinlich schon ok. Allerdings weiß ich nicht, ob sie es wirklich schon will, sie kennt doch gar keinen Geschmack außer mumi -
aber warte mal, was die Experten sagen... ;-)
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Irgendwie kann ich mich erinnern das wir das vor kurzem erst hatten.
Wie Cora schon sagt.
1 ist das Kind allergiegefährdet oder nicht.
2 Wenn nicht ist es einfacher. Daa kannst du erstmal mit Gemüse anfangen ( egal ob als Fingerfood oder Brei) und dann zügig steigern.
Der Darm muß sich zwar auch dann an das andere Essen gewöhnen, ist aber schon reifer als bei den ganz kleinen.
Wenn sie jetzt schon an Reiswaffeln rumlutscht kann man das ja immer mal wieder varieieren. Mal ne Dinkelstange, mal ein Stück oBst, etc. So lehrnt der Körper ja auch andere NAhrung kennen.
Dann wirst du bei Zeiten ja auch feststelle nwie gut sie neue Nahrung verträgt, undentsorechend kannst du sch´neller oder langsamer neues einführen.
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Wenn ich meine Tochter so beobachte, mit welchen Dingen sie ihren Verdauungsapparat schon abgehärtet hat (Papier, Gras, Erde, Sand, Kieselsteine,...) kann echtes Essen dann nicht mehr so schlimm sein. Auch Deine Tochter wird wahrscheinlich die Welt mit dem Mund erkunden, oder etwa nicht?
Dann fang an mit Dingen, die du für richtig hältst und um die deine Tochter regelrecht bettelt. Muss ja nicht gleich schwerstverdauliches schmalziges Gulasch mit viel Zwiebel drauf sein? Eben.
Da hast du bestimmt ein Gefühl dafür, welche Nahrungsmittel da in Frage kommen.
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Allergiegefährdet ist sie nicht, denn weder der Papa noch ich leiden an irgendeiner Allergie. Es beruhigt mich sehr, dass ich daher also etwas entspannter mit dem Anbieten neuer Nahrungsmittel vorgehen kann, richtig?
Eine Frage hab' ich noch: Muss ich in dem Alter auch noch unbedingt mit dem Mittagsbrei (Gemüse) beginnen? Oder kann ich auch mit Griesflocken (in Muttermilch) am Abend beginnen? Man sagt ja, dass man nicht abends mit neuer Kost beginnen soll, damit der Darm nicht über Nacht mit neuen Lebensmitteln zu tun hat. Ist das um den 1.Geburtstag herum immernoch so ein Problem? Ich habe nämlich den Eindruck, dass Antonie von all' meinen Breiversuchen auf den Gries noch am positivsten reagiert hat...ob es an der Muttermilch, die da drin ist, liegt??? Und wenn sie nach Mama kommt, steht sie eh auf diesen ganzen Milchreis-, Griesbrei- und Puddingkram... :biggrin:
Ach ja und das ganze Erde-Gras-Papier-Repartoire hat sie natürlich auch schon durch... ;-) Wobei Papier der eindeutige Favorit ist...
Und allen pädagogischen, ernährungswissenschaftlichen und kinderphysiologischen Experten zum Schreck: meine Tochter steht auf Schokoladeneis!!! Habe sie an meinem Stileis kosten lassen und sie hat nicht mal das Gesicht verzogen (im Gegensatz zu den ersten Versuchen mit Gemüse)... und dann angelte sie immer wieder in Richtung Eis, aber die gemeine Mama hat alles alleine gegessen... :twisted:
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Naja. Und was ist heute? Sie will überhaupt nix mehr selber essen (ausser Nicht-Lebensmittel halt). Sie macht ihren Mund auf und da soll dann auch was reingestopft werden.
Will heißen, das kann auch eine Phase sein, und alles kann sich wieder ganz anders entwickeln.
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Also meine Mutterberatungs-Tante hat mal gemeint, was ein gestilltes Kind mit sechs Monaten am allerwenigsten braucht ist Milch und Milchprodukte. Davon bekommt es durch das Stillen reichlich, es besteht also da bestimmt kein Bedarf, sofern "nach Bedarf" gestillt. Ein gestilltes Kind sollte demnach zusätzlich, sofern es da eine Wahl gibt, in erster Linie Gemüse und Obst erhalten, darüberhinaus noch Fleisch und Getreide und erst dann alles andere.
Immer unter dem Gesichtspunkt, dass man beim Zufüttern nicht anderen Zwängen unterliegt, etwa wenn das Kind etwas nicht verträgt oder etwa Gemüse nicht mag. Oder wenn die Mutter oder auch der Vater oder am Ende gar die Großmutter unbedingt etwas zufüttern möchte, das Kind aber alles andere als eben Milchprodukte ablehnt.
Ich fand das recht einleuchtend :idea: , vielleicht kannst du dieser Argumentation ja auch was abgewinnen.
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Da ist die Beikosteinführung doch ganz normal, wie bei anderen Kindern auch.
Oder willst du generell erst später damit beginnen und so lange vollstillen wie geht?
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Also was die zusätzlichen Milchprodukte angeht: Antonie kriegt ja nix anderes außer Muttermilch, da ich ihr momentan abends (milchfreie) Griesflocken anbiete, die ich in Muttermilch auflöse... Und da sie außerdem bisher weniger als 2 Löffel davon essen mag, kann man ja auch nicht von Ersatz einer Brustmahlzeit sprechen.
Und warum ich frage, wie das nach dem ersten Lebensjahr aussieht: naja gerade WEIL die Kleine scheinbar noch so überhaupt nix vom Brei hält, wird es ja immer wahrscheinlicher, dass ihr Beikoststart weit nach den üblichen Zeitpunkten liegen wird. Und da wollte ich einfach schonmal vorab hören, ob und was da anders abläuft. Denn ich habe ihr ja eigentlich nur was anderes angeboten, weil ich dachte, in ihrem Alter enthalte ich ihr sonst etwas vor. Gar nicht mal aus ernährunsphysiologischer Sicht (da vertraue ich ganz der Natur und darauf, dass meine Maus mit der Muttermilch sichtlich prima gedeiht), aber aus entwicklungspsychiologischer Sicht. Eben dass sie jetzt, wo sie sitzt, greift und Zähne hat einfach (auch) anders essen MUSS, um diese Erfahrungen zu sammeln... Aber da tun es ja erwähnte Dinkelstangen, Zwiebackvariationen und Obststückchen auch...
Wir haben jetzt in der letzten Woche konsequent jeden Abend diese Griesflocken in Muttermilch mit ein wenig gequetschter Banane angeboten. Und wenn sie überhaupt mal den Mund (aus Versehen ;-) ) aufmachte und ich ihr einen Löffel "verpassen konnte", guckte sie kritisch und in dem Moment, wo sie (auch aus Versehen) schluckte, kniff sie die Augen zu und schüttelte sich am ganzen Körper, griff sich dann in den Mund und runzelte die Stirn... Also wenn Ihr mich fragt - Genuss sieht anders aus! ;-)
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Ich biete ihm also einfach immer wenn wir essen auch etwas an und er isst dann eben so viel er mag. Bei Brei kommt er jetzt oft auf ca. 1/3 Gläschen. Und dann eben noch etwas Reiswaffel, Brötchen, Brotkante, Kartoffel.... was so greifbar ist.
So wird also bei uns nicht eine Mahlzeit nach der anderen ersetzt, wobei wir beim Stillen nie feste Zeiten hatten; sondern es werden nach und nach unsere Mahlzeiten bei Mirco eingeführt, wodurch sich mit Sicherheit auch seine Trinkmenge beim Stillen irgendwie reduziert. Wobei ich natürlich keinen Zähler an der Brust habe, also nicht weiß wie viel weniger er jetzt trinkt.
Also wie gesagt, Mirco hat ohnehin erst mit über 7 Monaten angefangen Interesse zu zeigen, und dann war nach 2-3 Löffelchen der Mund wieder zu. Aber jetzt mit 9 Monaten wird es langsam mehr. Vielleicht läuft es bei euch ja ähnlich.