Ich muss euch mit der Erziehungsfachfrau aus dem TV einmal öfter belästigen :oops:
Wir hatten heute eine Meinungsverschiedenheit am Stammtisch, und deshalb würde mich da Eure Einschätzung interessieren. Zwei - haltet euch fest, denn das ist der Kracher - :arrow: kinderlose Gäste unterhielten sich über eben dieses Supernanny-TV-Zeugs im Wirtshaus meiner Eltern. Einer meinte, das ganze TV-Format wäre deshalb so ein Erfolg, weil die Eltern heute mit der Erziehung ihrer Sprößlinge hoffnungslos überfordert seien. Sie erhoffen sich quasi Anleitung für den eigenen Nachwuchs in solchen Sendungen.
Irgendwie kann ich das nicht recht glauben. Schließlich schauen die das ja auch und sind nicht auf deren Tipps in der Kindererziehung angewiesen ;-) Aber wie gesagt, schreibt mal was ihr denkt.
Kommentare
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Mag sein, dass die Familien Hilfe brauchen - mag auch sein, dass sie die von der "Supernanny" kriegen... aber ich finde diese ganze Art und Weise einfach nur peinlich.
Obgleich ich schon denke, dass viele Familien sich mit der Erziehung der Kinder überfordert fühlen. Wahrscheinlich, weil wir verlernt haben, in solchen Dingen auf unseren Bauch zu hören oder weil wir uns das einfach nicht mehr trauen. Wir haben den Anspruch perfekt zu sein... Oder anders gesagt, unsere Umwelt stellt diesen Anspruch an uns. Wir haben keine Großfamilien mehr, in denen man sich Rat und Hilfe bei der älteren Generation holen kann. Das ist sowieso unmodern geworden, weil die ja alles falsch gemacht haben ;-)
Da kommen Formate wie die Supernanny und Bücher ala "Jedes Kind kann schlafen lernen" grad recht. Zeigen sie uns doch den soooo einfachen Weg aus unseren "Problemen".
Wenn ich mich mit anderen Müttern unterhalte erschreckt mich oft, dass diese davon sprechen, wie "schwierig" ihre Kinder doch sind, weil sie eben das eine oder andere tun oder eben nicht tun, was man von ihnen erwartet... Wie viele Kinder es gibt, die in irgendwelche Therapien gehen, weil sie noch nicht gut oder gut genug sprechen, weil sie angeblich ADS haben oder hyperaktiv sind...
Himmel, ist das wirklich so schlimm geworden oder gestehen wir unseren Kindern nicht mehr zu Kinder zu sein? Lassen wir ihnen nicht mehr die Zeit, die sie brauchen?
Ich ertappe mich manchmal selbst dabei. Dass ich von meinem Kind irgendwas verlange, weil man das eben so macht... Beispiel die Flasche. Florian trinkt morgens und abends Milch - aus der Flasche. Er mag sie nicht aus der Tasse, dem Becher, nicht mit Strohhalm oder sonst wie, sondern nur aus der Flasche. Wie oft hab ich mir da schon anhören müssen: "Das musst Du ihm unbedingt abgewöhnen". Nur zwei Leute (meine Hausärztin und der Zahnarzt) sagen: "Lass ihn!" Besser er trinkt die Milch so als gar nicht. Und er braucht es einfach auch noch. Es ist sein Start in den Tag und es ist seine Art abends wieder abzuschalten...
Die Supernanny würde ihm das wohl auch abgewöhnen wollen. Warum? Haben wir nicht alle unsere kleinen Macken und Angewohnheiten? Versucht ja auch keiner ständig uns das auszureden, oder?
Oder solche Sachen wie: "Waaas er kann noch nicht laufen"... "Waaaas Du hast noch eine Windel an..." Die Liste kann bestimmt jeder von Euch ergänzen...
Ich kann von mir sagen, dass ich schon eine schöne Kindheit hatte. Klar haben meine Eltern auch "Fehler" gemacht. Auch, weil sie sich von außen dazu unter Druck setzen lassen haben. Z.B. die Geschichte mit dem Sauber werden...
Trotzdem haben sie mich an anderer Stelle so akzeptiert wie ich eben nun mal bin. Ich war kein ruhiges Kind und heute würde man mich wahrscheinlich in eine Therapie stecken... Aber meine Eltern haben mich so akzeptiert und sich drauf eingestellt.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich bin durchaus dafür, dass sich Kinder in die Gesellschaft einfügen und an bestimmte Regeln halten. Das kommt aber noch früh genug. Und bis dahin sollen sie im Rahmen des Möglichen Kind sein dürfen, ausprobieren, auch mal Fehler machen, sich mal weh tun können, fröhlich und unbeschwert, aber auch mal traurig und wütend sein dürfen. Und darauf zählen können, dass ihre Eltern da sind - in jeder Situation um ihnen zuzuhören und sie ernst zu nehmen.
Sorry, das ist jetzt bissel lang geworden. Aber das was ich ein mal von dieser Supernanny gesehen hat, macht mich einfach immer etwas ... wütend....
LG
Mandy
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Meine Grosse habe ich total locker erzogen, im Prinzip kann vom sprichwörtlichen "erziehen" nicht die Rede sein. Ich hab sie einfach machen lassen und von klein auf viel mit ihr geredet, wenn mir mal was nicht so gefallen hat.
Morgen wird sie 13 (mein Gott, so gross schon :biggrin: ) und steckt voll in der Pubertät. Unser Verhältnis ist jedoch genau so innig wie eh und deshalb kann mein "machen lassen" so verkehrt nicht gewesen sein.
Mit ihrem Vater hat sie öfters mal Probleme und er verfolgt eher eine Erziehung im alten Stil ala dressieren. (Nicht falsch verstehen, wir sind uns durchaus einig mit unserem Erziehungsstil, nur manchmal gehen halt die Pferde mit ihm durch).
Aber um zurück zum Thema zu kommen. Sicher gibt es Familien, die Hilfe brauchen. Meiner Meinung nach gehen diese Sendungen aber den falschen Weg. Diese Konzepte versuchen den Willen der Kinder zu brechen und das kann nicht richtig sein.
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Einerseits werden da Familien vorgeführt, die wirklich drngend Hilfe rauchen und bei denen alles so dermaßen aus dem Ruder läuft, daß man sie eigentlich nur bemitleiden kann. Und sicherlich ist auch der Aspekt verwerflich, daß sich viele Menschen das nur anschauen, um sagen zu können: "Guck mal, bei denen ist es noch schlimmer" oder "Guck mal, so endet das, wenn man Kinder hat" - und darauf bauen die Quoten.
Andererseits finde ich es auch nicht wirklich schlecht, Familien zu zeigen, was alles schieflaufen kann - quasi als Warnung, es gleich besser zu machen.
Absolut nicht zustimmen kann ich der folgenden Aussage:
Das ist nicht richtig und das wird in den Sendungen (ca. 4) die ich davon gesehen habe, auch nicht getan. Immer wird bei einer Analyse der Eltern angefangen und damit, was sie falsch machen im Umgang mit den Kindern. Es geht auch nicht um die Hauptproblematik: Meine Kinder tun nicht das was ich will und sollen parieren lernen." Bei dem was ich gesehen habe ging es darum, daß Kinder sozial auffällig, bzw. extrem aggressiv waren und den Ursachen auf den Grund gegangen wurde.
Die Bedürfnisse der Kinder wurden ernst genommen und Regeln für Eltern und Kinder aufgestellt, die beide Seiten berücksichtigen mußten.
Das öffentliche Vorführen finde ich nicht so besonders toll (aber ich habs mir ja auch angeschaut), aber die eigentliche Arbeit mit den Familien und den Denkansatz dahinter fand ich nicht verkehrt.
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ich find so die idee gut, den familien zu helfen (vor allem wenn kinder die eltern schlagen beleidigen usw) allerdings, das vorführen, und das kind vor allem, der ruheplatz..so so ne art... extrem vorführen...das kind soll ruhig werden auf dem platz und nicht von ich weiss nich wieviel leute beim filmen dabei sein müssen und da hat das kind denk ichmal keine ruhe... weil wenn jmd zuschaut is es doch interessanter als wenn niemand da is oder ??
hier eine stellungnahme vom deutschen kinderschutzbund:
http://www.kinderschutzbund-nrw.de/StellungnahmeSuperNanny.htm
link genehmigt AnjaH, i.A hebamme4u
316
Das Kind ist aggressiv - das das nicht richtig ist, weiss ich auch. Aber, wenn das Kind bei jeder Aggression auf die Treppe gesetzt wird, anstatt ERST mal mit den Eltern zu klären, was da jahrelang schiefgelaufen ist, da geht es meiner Meinung nach schon ums Willen brechen. Woher soll das Kind denn wissen, was es gerade falsch gemacht hat? Bisher gings ja auch so ab. Und wenn es dann immer und immer wieder auf diese Treppe verbannt wird...
Meiner Meinung nach bekommen die meisten dieser Kinder viel zu wenig Liebe und Beachtung, da muss der Hebel angesetzt werden und nicht mit Strafen.
59,500
Aber ich gege Aliandra Recht, daß das sicherlich nicht möglich ist, wenn das Kind dabei von einem Fernsehteam gefilmt wird und überhaupt jetzt endlich mal ein tolles Publikum hat.
Natürlich fehlt den Kindern Aufmerksamkeit und Liebe - aber sich auf die richtige Art und Weise, auch mit Familienregeln und deren Einhaltung, mit ihnen auseinanderzusetzen und zu beschäftigen ist nicht das Gegenteil von Liebe. Und die Abwesenheit von Regeln und das die Kinder "mal machen lassen" ohne Rücksicht auf andere und die Konsequenzen ist auch nicht = Liebe.
Was ist denn der Wille des Kindes in dem Moment, wo es völlig ausrastet und zum Beispiel seinen Bruder verprügelt oder den Hund tritt? Und was sollte man als verantwortliche Eltern in der Situation tun? Ihm seinen Willen lassen ohne Konsequenzen? Ihn zu erklären, daß man Konflikte anderst löst oder mit ihm darüber diskutieren, warum er es gemacht hat? Ja - wenn er bereit ist zuzuhören. Aber wenn er grade völlig austickt, nach dir tritt oder dich anspuckt - was erklärst du ihm dann? Und wieviel nützt es in der Situation?
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Aber sollte man nicht zuerst das wieso in Angriff nehmen? Das ist das was mich so nervt. Meist haben die Eltern über Jahre Fehler gemacht, wie soll ein Kind begreifen, dass plötzlich falsch ist was vorher niemanden interessiert hat.
Und mit mal machen lassen mein ich auch nicht, das meine Tochter alles darf und durfte was sie wollte. Man kann auch sanft und mit Erfolg in die richtige Richtung lenken.
Das soll jetzt nicht heissen, ich habe den perfekten Erziehungsstil und andere nicht. Vielleicht schlägt er ja bei meiner Kleinen völlig fehl, wer weiss...
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Ich finde das Vorführen unmöglich, sowas hat es nicht im TV zu geben, weil sich alle daran aufgötzen, wie unmöglich diese Kinder sind. Andererseits erreicht es halt wirklich, wie Katja schon sagt, andere Familien und zeigt ihnen einen besseren Weg auf, bevor was aus dem Ruder läuft und es erreicht bestimmt ein paar leute, die nie ein Buch in die Hand nehmen würden über Kindererziehung und die auch nie jemand Kompetenten zur Hilfe ziehen würden. Vielleicht lernen die ja was daraus, dass man Kinder nicht schlägt, nicht anschreit, nicht demütigt, sondern einfach nur Grenzen setzt, die für alle gelten, auch für die Eltern.
Übrigens, ich habe mir mal rein Interessehalber das andere BUch von Kast-Zahn (Jedes Kind kann schlafen lernen) durchgelesen, das heißt "Jedes Kind kann Regeln lernen" - es ist genau das KOnzept, was die supernanny durchzieht, mit dem stillen Stuhl, dem Tagesplan und ähnlichem. Ich find das Buch schlecht, aber wer genaue Anweisungen will, wie er sein Kind zu erziehen hat, der mag es vielleicht ;-)
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Befriedigung der Sensationslust zu einem Thema, wo sich jeder auskennt, gepaart mit Einblick in die Privatsphäre der Familien. Würde mich wundern, wenn das keine gute Quote ergäbe. Aber dass sich das jemand anschaut, um am eigenen Erziehungsstil etwas zu verändern - das glaube ich nicht. So ist die Serie nicht gestrickt. Eher noch um sich bestätigt zu fühlen. Von mir erzogene Kinder würden sich niemals so verhalten, ergo sind meine Erziehungsmethoden schon richtig.
Aber was ich dazu noch sagen will. Einer der Gäste wendet schließlich ein, dass solche Erziehungsserien groß in Mode wären, weil heutzutage die g´sunde Watschn nicht mehr salonfähig ist. Das gab mir zu denken :confused01: . Man hat den Erziehungsberechtigten eine traditionelle Erziehungsmaßnahme quasi weggenommen, die nun eine Lücke hinterlässt. Und solche Lücken würden eben mit allerlei Erziehungstechnik gefüllt, und holen tut man sich die Anleitung für solche Erziehungsmaßnahmen eben unter anderem aus dem TV. Diese Serien im TV machen Erziehungsberechtigten, die selber kaum lesen, solche Erziehungstechniken zugänglich. Davor bot dies nur das Lesen.
Gar nicht schlecht dieser Einwand mit der fehlenden Watschn in unseren Familien, finde ich. Natürlich überspitzt formuliert trifft es doch den Kern.
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Also ich persöhnlich finde die Sendung nicht unbedingt schlecht zumindest zu schauen. Das aufzeichnen finde ich unter aller Sau die Kinder sind ja schon allein dadurch das sie die ganze Zeit gefilmt werden viel überreitzter dann sollen die Kinder alleine im Zimmer bleiben aber der kameramann steht immenoch drin ... außerdem was sagen die Kinder dazu wenn sie das Später sehen oder erst die Freunde solche Sendungen werden ja bis zur Vergasung wiederholt... also ich persöhnlich würde den Teufel tun und mir sone tv- tussi (sorry) insd haus holen dann lieber Privat...
Aber die Tipps finde ich schon Teilweise(!!!) echt gut und viele haben wirklich vergessen das es Kinder sind und man sie nicht wie Erwachsene behandeln kann... das man ihnen Gerenzen setzten muß!
Und wie schon zuvor gesagt wurde! Es wird den Leuten klar das nicht die Kinder etwas falsches tun sondern die Eltern auch wenn es meißtens nicht bewußt passiert...
Und eines Kann man mit bestimmtheit sagen: Viel zu viele Kinder werden verzogen! Warum sollte ich meinem Kind erlauben das er schimpfwörter benutzt? ich weiß es nicht! meine schwiegermutter sagt: "ich tu es auch warum sollte ich es meinem Kind verbieten...." Hallo er ist 4 Jahre dann muß ich mich beherrschen und zumindest sagen ich habe einen FEhler gemacht das sagt man nicht zu anderem MEnschen Oder was meint ihr?
Sorry das ich ein bisschen abkam mir fiehl es gerade ein!
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Ob die Methoden der Nanny das Wahre sind, weiß ich nicht. Manche Sachen finde ich gut manche nicht.
Aber manchmal frage ich mich, wo denn nun die Schwerpunkte liegen. Und vorallem bei dieser Sendung, die auf RTL2 kommt finde ich, dass es nur um das Kontrollieren der Kinder geht und nicht mit ihnen zu leben. Die Kinder müssen funktionieren und sonst nix.
Ich frage mich auch immer, warum die Kinder immer komplett ohne einschlafhilfen schlafen müssen. Ich habe bis Lukas geboren wurde jeden Abend ein Höhrspiel oder später Höhrbücher gehört. Ich glaube ohne hätte ich auch so einen Radau gemacht, wie manche Kinder in den Sendungen.
820
Und mir stellt sich die Frage: wieso muss das gefilmt werden (was wohl die ganze Sache im erzieherischen Sinne kaputtmacht - das ist das mit dem Kameramann im stillen Eck) und im Fernsehen gezeigt werden?
Meine Freundin praktiziert das stille Eck seit einem viertel Jahr mit ihrem dreijährigen Sohn, wenn er total ausrastet, nicht zu beruhigen ist, sie schlagen will und sie dabei ist, ihm eine runterzuhauen - zur beiderseitigen beruhigung gehts dann 3 minuten ins zimmer. Entweder sie bringt ihn hin, oder sie sagt ihm einfach, er soll in sein zimmer und sich beruhigen und dann darf er wieder kommen. Es funktioniert - und sei es nur als maßnahme zur de-eskalation.
Und: sie hat das nicht aus dem Fernsehen, sondern aus einem Buch.
Also liegt der Fokus meiner Frage auf der Notwendigkeit der Super_nanny und ihres Filmteams, nicht auf den dort gezeigten Methoden. Wie seht ihr denn diesen Aspekt? Lesen wir zuwenig? Ist Fernsehen notwendig?
LG
Liane
2,953
Eine sachliche Sendung zum Thema würde sehr wahrscheinlich viel weniger Einschaltquoten bringen, egal ob jetzt die selben Tips der "Supernanny" darin enthalten wären.
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2,943
Ich nehme an, das ist so ziemlich das gleiche Konzept. Kennt sich da wer besser aus?