Keine Familie mehr...

AnonymousAnonymous

59,500

bearbeitet 29. 08. 2005, 14:30 in Kummerkasten
Die eine oder andere hat ja vielleicht aus den verschiedensten Threads schon mitbekommen, daß ich diverse Schwierigkeiten mit meiner Familie hatte - eigentlich ein Leben lang, besonders krass aber in den letzten Wochen, seit es mir gesundheitlich nicht gutgeht - oder vielleicht auch anderstherum.

Als ich heute vom Arzt zurückkam, stand ein Karton mit sämtlichen Sachen, die ich bei meinen Eltern irgendwie hatte, auch Sachen von Ben, und Geburtstagsgeschenken für meinen morgigen Geburtstag im Flur.
Ich hab dann angerufen und wollte wissen, warum sie nicht Bescheid gegeben haben, daß sie kommen. Die Antwort meines Vaters war, daß meine Mutter jetzt endgültig genug hätte. Ich hab dann gefragt wieso dun er meinte, ich solle nicht so tun, als wisse ich von nicht. Was ich wirklich nicht tue. Er meinte dann, ob ich nichtmal endlich mein Denken und Handeln überdenken solle, es wäre endlich an der Zeit. Ich habe gefragt in welche Richtung und wieso, er meinte, das müsse mir meien Mutter schon sagen, aber die wolle nichtmehr mit mehr reden. Irgendwann kam sie dann doch an den Apparat, um mir vorzuheulen, wie sehr ich ihr wehgetan hätte bei unserem letzten Telefonat (ich hatte mich für ihr Hilfsangebot bedankt und gesagt, daß ich im Moment keine Hilfe brauche), daß das geplanter Kindesentzug wäre, daß ich sie bestrafen wolle, daß das sowas von unfair wäre, daß alle anderen immer wichtiger und besser wären, daß ich sie immer auflaufen lassen würde, wenn sie mir helfen wollen, daß das sowas von fies wäre, daß das meine Schwester auch sagen würde, daß von mir nichts kommt und ich immer alle anderen bevorzugen würde, daß ich völlig uneinsichtig wäre, daß ich völlig spinnen würde mit "dem Kind", daß meine Schwester auch die Nase voll hätte, daß sie nichtmehr könnte und sowas von fertig wäre und nichtmehr mit mir reden wolle, wenn ich nicht meine Haltung überdenken würde und wie man sich so gemein seiner Familie gegenüber verhalten könne, das hätten sie nicht verdient... dann hat sie meinen Vater angewiesen, den Hörer aufzulegen.

Ich hab garnichts getan! Außer mich bedankt, ihr Hilfsangebot für den Moment hintenangestellt und gesagt, daß ich gerne darauf zurückkommen werde, wenn es nötig ist. Was daran ist furchtbar, grausam, inakzeptabel, fies, gemein, eine Haltung, die ich dringend überdenken muß, weil meine Eltern sich dadurch ins tiefste Mark beleidigt fühlen? Ich weiß es wirklich nicht.

Jetzt fehlt noch, daß sie wieder damit droht, sich umzubringen, wie sie das in meiner Jugendzeit immer getan hat... aber vielleicht sind sie ja auch vorerst damit zufrieden, mich aus der Familie auszustoßen. :???:

Da ich danach hämmernde Kopfschmerzen bekam, habe ich meinen Blutdruck gemessen (ich habe siet heute Morgen so ein Handgelenkgerät). 205/110, Puls 90.

Jetzt bin ich nach der Trennung von Ben´s Papa wieder hierher zurückgezogen, damit ich zumindest in der Nähe meiner Familie bin... scheint nicht wirklich eine tolle Entscheidung gewesen zu sein.
Ich versteh das einfach nicht - ihr Grundanliegen ist (nach ihrer Aussage), daß sie mehr Zeit mit mir und Ben (oder auch nur Ben) verbringen wollen. Aber anstatt daß sie das einfach sagen, bieten sie mir Hilfe an und klagen mich dafür an, wenn ich die Hilfe grade nicht brauche (meine Eltern). Und laden mich zu Arbeitseinsätzen ein, statt dazu, mit ihnen Zeit zu verbringen (meine Schwester). Das alles immer nur begleitet von Vorwürfen, was ich alles nicht richtig mache, denke, fühle.

Ich hab es so satt!!!!!
Und gleichzeitig eine Scheißangst, meine Familie auch noch zu verlieren und dann mit Ben ganz alleine dazustehen, nachdem schon meine Partnerschaft in die Brüche gegangen ist. Obwohl ich grade auch nicht weiß, ob ich damit wirklich noch mehr alleine wäre und ob mir das wirklich schadet oder nicht eher meiner Gesundheit zuträglich ist.

Kann mich vielleicht irgendjemand mit einem positiven Beispiel aufbauen, wo Eltern auch in hohen Jahren (meine sind 67 und 71) noch irgendwie kapiert haben, daß ihre Kinder nicht dazu da sind, sie glücklich zu machen? Noch dazu, wenn sie gerade selber genug eigene Probleme haben? Irgendein Beispiel, wo man nach vielen jahren doch noch ein harmonisches, Miteinander gefunden hat, das auf Achtung aufbaut?
Die Vorstellung, daß das so weitergeht halte ich garde nicht wirklich aus...

Kommentare

  • Fantasia78Fantasia78

    1,356

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Obwohl wir uns nicht kennen und ich Dir auch kein "Positivbeispiel" geben kann... trotzdem :troest:

    Das ist echt doof, wenn man nicht sagt, was man möchte, aber dann beleidigt ist, wenn die Leute nicht genauso reagieren, wie man das erwartet hat!
    Aber aufgrund meiner Erfahrung kann ich Dir sagen, dass ich nicht glaube, dass sich das Verhälltnis grundlegend bessert und sie die Dinge so verstehen, wie Du Dir das wünschst (aber ich denke auch nicht, dass Du ernsthaft selbst daran glaubst... ;-) )

    Ich habe Deine Geschichte mitverfolgt, schon seit längerem (ich schreibe zwar nicht so viel, lese dafür aber umso mehr... ;-) )...
    Ich möchte Dir einfach nur mal schreiben (das hatte ich schon länger vor und auch wenn es vielleicht hier nicht sooo doll passt, hoffe ich doch, dass Du Dich über meinen Senf freust....), dass Du eine wirklich intelligente, taffe, humorvolle und wirklich hübsche Frau bist. Und ich denke und hoffe, dass Du irgendwann ein ganz glückliches und zufriedenes Leben führen wirst....(in den Bereichen in denen Du das einfach noch nicht bist, ich hoffe, Du verstehst was ich meine)


    Viele Grüße und viel Kraft wünscht Dir
  • Sina1972Sina1972

    948

    bearbeitet 25. 07. 2005, 21:32
    Herzlichen Glückwunsch,
    Deine Eltern haben Dir damit eine Entscheidung (zumindest für die nächste Zeit) abgenommen,
    die Du Dir selber warscheinlich gar nicht zugetraut hättest.
    Was kann jetzt schlimmstenfalls passieren?
    Daß Du hier im Forum kein Gesprächsthema mehr hast?
    Nicht mehr zu unpassenden nervenaufreibenden Arbeitseinsätzen eingeladen wirst?
    Nicht ständig Vorhaltungen über Sachen bekommst, die Dich nix angehen?
    Dein Sohn seine Großeltern nur sehen kann, damit Sie Dich erinnern, wie man Kinder zu verschrobenen, jammernden, nur funktionierenden Geschöpfen erzieht?
    Du hast in Deiner Familie doch schon lange keinen Rückhalt mehr.
    Wenn sie sich nicht soweit "zusammennehmen" können, um eine einigermaßen freundschaftliche Beziehung zu Euch zu pflegen, warum sollte es dann anders sein, als mit Freunden, die einen ständig nerven?
    Zu denen läßt man auch den Kontakt einschlafen.
    Nur weil es Familie ist, ist es noch lange kein Grund, ständig und nur zu Kreuze zu kriechen.

    Eigentlich brauche ich Dir das alles gar nicht zu schreiben, das weißt Du alles selber am Besten.
    Laß Dir hier im Forum den Rücken stärken und Dich bissle "Bauchmiezeln".
    Wir stehen alle hinter Dir, und das sollte nicht zu unterschätzen sein, auch wenn wir über ganz Deutschland verteilt sind.

    Edit: Habe gerade so im nachhinein festgestellt, daß meine Worte ganz schön hart klingen, aber irgendwie haben mich Deine Artikel aufgeregt, und Süßholzraspeln ist nicht meine Art.
    Sorry, ich will Dich ja nicht verletzen, aber es mußte raus...
  • FeeFee

    467

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ohje Katja bei Dir ist ja ne Menge los. :troest:

    So wie ich Dich kennengelernt habe, bist Du eine wirklich herzensgute ;-) , die Ihre Haltung und Meinung auch vertreten kann.

    Als ich das gelesen habe, habe ich erst gedacht, Deine Mutter wäre in den Wechseljahren. Tschuldige aber ich mach im Moment das Gleiche bei meiner Mutter mit. Der Rest ist Ihr egal, hauptsache sie sieht regelmäßig ihr Enkelkind. Was mit mir ist oder meiner besseren Hälfte ist ihr egal. :???:

    Vielleicht solltest Du erst mal Gras über die Sache wachsen lassen, Dich nicht deswegen verrückt machen, v.a. Deine Krankensache auskurieren und auf den Grund gehen lassen. Danach wäre vielleicht mal ne Aussprache gut oder vielleicht kommt ja Deine Familie wieder auf Dich zu und sie sehen den Fehler ein.

    Kopf hoch das wird schon wieder. ;-)
  • Mandy1976Mandy1976

    4,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Katja,

    ein positives Beispiel kann ich Dir dafür leider nicht geben...

    Trotzdem lass Dich mal :troest:

    Deine Eltern wissen sehr genau, wo Dein wunder Punkt ist und sie Dich verletzen können. Auch wenn sich das jetzt anhört wie aus irgend einem x-beliebigen Ratgeber: Du kannst sie nicht ändern! Du kannst nur Deine Einstellung ändern.
    Du musst entscheiden wie wichtig Dir ist, mit Ihnen Kontakt zu haben und wieviel du dafür bereit bist, von ihren Macken hinzunehmen.
    Auch wenn Du das jetzt vielleicht nicht gerne hören wirst: Aber die perfekte Harmonie gibt es nicht. Es wird immer auf eine Art Kompromiss rauslaufen.

    Bei mir sind es meine Schwiegereltern, mit denen wir von "gutes Verhältnis" über "keinen Kontakt mehr" und "wieder besseres Verhältnis" bis hin zu "im gleichen Haus wohnen" (genau in dieser Reihenfolge) schon alles durch haben. edit: jetzt wohnen wir wieder einige km entfernt ;-)

    Mittlerweile haben wir es geschafft, ein familiäres, trotzdem distanziertes Verhältnis zu haben. Wir wissen, was wir voneinander halten (ich kann meine SchwiMu nicht besonders leiden und sie mich nicht). Trotzdem oder vielleicht grad deswegen kommen wir miteinander aus. Florian liebt seine Großeltern und meine Eltern sind halt weiter weg. So bin ich froh, dass er hier auch Oma und Opa hat und ich will, dass er das so lange wie möglich genießen kann. Ich bin mir aber auch sicher, dass meine Schwiegereltern sich nicht über unsere Wünsche was seine Ernährung etc. angeht hinwegsetzen würden. Weil sie genau wissen, dass dann der Ofen aus ist. Im Gegenzug nehme ich hin, dass sie immer wieder mit guten Ratschlägen kommen und uns ungefragt ihre Meinung mitteilen. Das geht mir zum einen Ohr rein, zum anderen raus. Das ist mein Kompromiss. Ich "nutze" sie, als Babysitter und Florian-Entertainer und sie kommen auf ihre Kosten weil sie Florian über alles lieben. Darüberhinaus verbindet uns nichts...

    Eine Patentformel wie man dahin kommt, kenne ich allerdings auch nicht. Reden hilft da meiner Meinung nach nicht viel. Es geht nur durch Taten. Anfangs durften sie Florian auch nie alleine haben - immer nur wenn wir dabei waren. Erst als er größer wurde und auch selbständig "äußern" konnte, was er will...

    Tja, schwierige Situation das... Könntest Du damit leben, einfach erst mal eine Zeit verstreichen zu lassen und dann wieder auf sie zuzugehen? Oder zu warten, bis sie auf Dich zukommen. Und Dich erst mal nur auf Dich und Ben konzentrieren. Egal sein lassen, was die anderen denken oder tun oder eben nicht tun...

    Bitte nicht falsch verstehen, ich weiß, dass Du unheimlich an Bens Wohlergehen arbeitest, beständig dabei, keine Fehler zu machen. Aber wenn ich so in anderen Beiträgen über gewisse Ratgeber lese, dann denke ich mir manchmal, ob viel Gutes auch nicht manchmal zu viel ist... Ich weiß wie das bei mir ist, ich kann mich da auch tierisch reinsteigern. Das Problem ist dann immer nur... wenn mehrere Personen beteiligt sind... es lesen ja nicht alle diese Ratgeber und dran halten schon gar nicht... und dann steht man wieder da mit aller Theorie, hat sich noch ein Stück mehr reingefahren und ärgert sich vielleicht mehr als vorher.
    Ich hoffe, es kam irgendwie rüber, wie ich das meine. Das ist kein Vorwurf sondern nur so ein Gedanke, der mir immer mal beim Lesen kam...
    Verwandte richten sich nicht nach Büchern...

    Wenn Du mal raus musst: Mein Angebot von Neulich steht noch ;-)

    Ganz ganz liebe Grüße

    Mandy
  • DawnDawn

    3,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo,

    auch von mir mal :troest:

    Ich kann verstehen, wie sehr Dich das trifft - und wie sehr man sich doch immer wieder wünscht, dass die Eltern doch noch was kapieren! Ich kenne Deine Geschichte jetzt nicht ganz, aber ich hab ja schon in dem anderen Thread geschrieben, dass mir einiges sehr bekannt vorkommt.
    Ich würde Dir gerne ein Positivbeispiel zeigen, aber bei meiner Familie kann man das auch vergessen. Und ich kenne die Art und Weise, wie sie einem Unverschämtheit unterstellen oder verletzt sind, weil man ein Hilfsangebot ausgeschlagen hat. Mein Vater hat meiner Schwester mal eine Klinik rausgesucht, da angerufen, ihr einen Platz verschafft. Und meine Schwester war da nur 1 Woche, weil sie nicht das Gefühl hatte, dass es ihr hilft, es war einfach nicht das Richtige für sie. Mein Vater ist heute noch deswegen beleidigt und hält ihr das bei jeder Gelegenheit vor.
    Es ist so schade, wenn die Eltern sich so verhalten, ich wünsche mir, dass ich nie so werde! Ein Positivbeispiel kann ich Dir sagen, und zwar von meinem Mann. Das waren 5 Kinder und mein Mann hatte wirklich tolle Eltern, die sich nie so intrigant, verletzend und einfach mies ihren Kindern gegenüber verhalten haben.
    Ich kann Dir wenig Hoffnung machen, dass Du mit Deinen Eltern noch eine harmonische Beziehung herstellen kannst - denn dazu gehören eben beide Seiten! Such Dir das, was Du Dir von Deinen Eltern brauchst / wünschst, woanders, dann bist Du nicht mehr so drauf angewiesen.

    Alles Gute! :roll:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Puh, jetzt haben sie dir also die Pistole auf die Brust gesetzt! Das es so dramatisch kommen würde, hätte ich jetzt nicht gedacht nach allem was du so bisher über sie geschrieben hast :shock:

    Willst du mal hören, was ich glaube? Deine Mutter weiß sich einfach nciht anders zu helfen. Die ist total hilfslos, die weiß ganz genau, das da was im Busch ist, das du gerade dabei bist, das Verhältnis mit ihnen zu überdenken und evtl abzubrechen.
    Und nun?
    Angriff ist die beste Verteidigung!

    Und willst du wissen, wie ich das finde?
    Das ist das allerletzte! Wenigstens soviel Rückgrat hätten sie an den Tag legen können, dich selber entscheiden zu lassen, wie du mit ihnen umgehen willst. Es gab doch schließlich vorher keinen Disput, vor diesem Telefonat!
    Und dann sowas, beleidigte Leberwurst und einen auf Opfer machen.
    Jetzt bist du also noch die Böse!
    Was soll das? Weil du dir nicht helfen läßt? Das ist dein gutes Recht. warum aber läßt du dir nicht helfen? Weil deine Eltern verantwortungslos handeln, sich nicht einen Deut an deine Regeln halten und Ben mit irgendeinem Scheiß vollstopfen, sobald du ihnen nur den Rücken zudrehst.
    Ach ja, hab dich doch nicht so, das schadet ihm schon nicht! *Ironie!*

    Ich finds zum kotzen, das sie dich auf so eine Tour unter Druck setzen. Ich meine, was heißt das denn? Das du gerne noch ein Familienmitglied sein kannst, aber bitte nur, wenn du dich an die allgemeinen Regeln hälst: Sachen nicht auszusprechen zum Beispiel.
    Weißt du was? Vergiß es, die ändern sich nicht! Ich würde es dir soooo wünschen, echt, aber das wäre das erstemal, das ich von Leuten über 60 höre, die sich geändert haben! Mal abgesehen davon, das sie selber ja überhaupt keinen Grund sehen, sich zu ändern! DU bist doch das schwarze Schaf und die Böse in dem Spiel. Sie? Unverstanden, lieblos behandelt... ach, vergiß es, das regt mich nur auf :flaming01:
    Mein Vater kann ein richtiger Kotzbrocken sein. Und ich habe erschreckt festgestellt, das das mit dem Alter immer schlimmer wird! Der reißt zum Bsp. eine Treppe ab, die zu seinem Grundstück führt, weil da "immer die ganzen Schulkinder durchlaufen und die denken dann irgendwann, das sei Gewohnheitsrecht". das erzählt er mir und 10 Minuten später steigt er von Bauer Möhrchens Kuhwiese über den Zaun zu seinem Garten, weil der Weg ja so kürzer ist und seit die Treppe weg ist müßte er ja sonst einen Riesenumweg laufen. HALLO? Gehst noch? Wie kann man so scheuklappenmäßig durch die Welt laufen? Andere daran hindern über da eigene Grundstück zu laufen, dabei übersehen, das man sich nun selber den Weg versperrt hat und sich als Alternative dann einen neuen Weg von einem anderen Grundstück bahnen.
    Ich verstehs nicht! Und glaub mal nicht, das er auch und ansatzweise verstanden hätte, als ich ihm seine irrsinnige Handlung aufgezeigt habe.

    Naja, was solls (mit meinem Vater).

    Was deine Eltern angeht, so schließe ich mich letztlich Mandy an: du mußt dich entscheiden, ob du weiterhin Umgang mit deiner Familie möchtest und dabei dann deren Regeln einhalten, oder nicht.

    Ich weiß, das das eine richtig bescheuerte Entscheidung ist. Und ich möchte wirklich nicht an deiner Stelle sein. Denn du mußt auch für Ben mitentscheiden. Und mit B. hast du auch schon klar Schiff gemacht.
    Das sind alles Gewaltakte... puh...
    Aber weißt du, was ich denke? Das du das auch "alleine" schaffst!
    das machst du ja jetzt schon! Mach dir halt mal ne Liste: positiv/negativ. Was dir an deiner Familie gefällt, wie sie dich unterstützen, dir weiterhelfen, dich lieben, für dich da sind...
    wie sie dich runtermachen, dich nicht ernst nehmen, für hysterisch halten oder wie auch immer.
    Und dann zieh eine Bilanz.
    Ich denke auch, du weißt genau, wie die ausfallen wird. Aber wenn du es schwarz auf weiß hast wird es dir einfacher fallen, die daraus folgende Entscheidung zu akzeptieren und durchzuziehen. :neutral:

    Bis dahin: :troest:
  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :shock: Ohjee! Bei dir gehts aber zur Zeit wirklich rund. Erstmal fühl dich von mir geknuddelt.
    Dann ist es natürlich für einen Aussenstehenden, der wirklich nur eine Seite der Geschichte kennt schwer die Situation genau zu beurteilen. Aber ich will mal so sagen, viele Möglichkeiten hast du nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass deine Eltern sich nicht mehr ändern werden! So hart sich das anhört, aber ich denke, damit musst du einfach lernen zu leben. Was also tun? Du kannst nun den Kontakt abbrechen, bzw. akzeptierst die Entscheidung deiner Mutter. Ist natürlich eine blöde Situation, weil so vieles unausgesprochen ist und du nicht wirklich weisst, was da schiefgelaufen ist. Ich würde mir da auch ständig den Kopf zerbrechen!
    Eine andere Möglichkeit wäre, dass du eine Weile wartest und dich dann mit allen zusammensetzt, um ein klärendes Gespräch zu führen. Dazu würde ich mir aber eine gute Freundin mitnehmen, die diese Diskussion leiten kann, sonst artet es wieder aus. Du kannst aber auch einen Brief schreiben und deine Gefühle so loswerden. Ein Brief muss man zu Ende lesen und kann nicht sofort "Einspruch" schreien.
    Was ich an deiner Stelle nicht machen würde, ist diesen Kampf weiterfortzuführen. Fakt ist, dass du zwar das Gefühl hast, deine Eltern hätten bei der Erziehung versagt, aber ich persönlich bin der Meinung, dass man durchaus irgendwann als Erwachsener sein Leben selbst in die Hand nehmen, sich ändern und andere Wege beschreiten kann. Mit ewigen Vorhaltungen und Schuldzuweisungen wirst du nichts erreichen. Kein Mensch, auch nicht deine Eltern, können dir deine Kindheit zurückgeben. Es ist so, wie es ist, nur dich kannst du ändern. Und du kannst versuchen es mit Ben besser zu machen.
    Nabel dich endlich ab von deinen Eltern, notfalls mit professioneller Hilfe, wie du es ja schon in dem anderen Thread in Erwägung gezogen hast.
    So ein Bruch ist immer hart, aber letztendlich hattest du doch auch schon überlegt, den Kontakt abzubrechen, oder nicht?
    Allerdings solltet ihr nach einer Weile vielleicht wenigstens eine gemeinsame Lösung für Ben finden.
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    boh katja, was geht denn jetzt ab? :shock:
    es hoert sich fuer mich irgendwie an, als ob deine mutter regelrecht nach aufmerksamkeit und demut deinerseits schreit.
    ich kenne das von meiner oma. geht es nicht nach ihrer nase, flippt sie aus, will sich umbringen etc. auf der anderen seite sitzt sie da, und wartet, dass man angekrochen kommt. :roll: ich glaube, manche menschen brauchen das, frag mich nicht, warum.
    aber auch, wenn es die familie ist- irgendwann reicht es!
    ich habe mit meinem vater aufgrund verschiedener sachen keinen kontakt mehr. nur weil man miteinander verwandt ist, heisst es nicht, dass man sich alles leisten kann, und anders rum, muss man auch icht alles verzeihen.
    das hoert sich jetzt hart an, aber ich bin lieber alleine, und habe ein paar menschen um mich rum, die mich wirklich verstehen, als wenn ich mich staendig fertig machen wuerde, wegen einer mutter/eines vaters von denen ich nur zuckerbrot und peitsche kriege. :???:
    lass dich mal :troest:
    ich weiss auch nicht, was du da machen kannst... :sad:
    aber ich hoffe, dass du den fuer dich richtigen weg findest!
  • diadia

    309

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hallo,

    tja, eltern haben manchmal schon seltsame vorstellungen. als alleinerziehende ist es vermutlich doppelt schwer mit dem frust umzugehen.

    meine schwiegermutter ist ähnlich. wir haben ihr grade verklickert, dass sie nach der geburt nicht vorbei kommen braucht, weil wir uns nicht vorstellen können, wozu wir ihre hilfe brauchen können. weil sie so schwierig ist, müssten wir uns eher um sie kümmern und das wäre eine zusätzliche belastung. sie war ziemlich beleidigt. schließlich hat sie sich vorgestellt, dass alles so liefe, wie bei der geburt ihrer tochter vor 40 jahren. damals kam die mutter meiner schwiegermutter für drei tage vorbei und erzählte ihr wie die welt sich dreht. den damaligen beengten platzverhältnissen wurde damit begegnet, dass man zu zu dritt (frau, mann, mutter) in einem bett schlief.

    ich kann dir nur sagen, wie ich mit solchen problemen umgehe. zunächst lebe ich mein leben und niemand anderes. was andere an ratschlägen geben und erwartungen an mich haben, kann ganz hilfreich sein oder auch nicht. aber zuletzt muss ich jede sekunde meines lebens die folgen meiner entscheidungen ertragen. niemand anderes steckt in meiner haut und wird so betroffen sein wie ich. ich sage auch mal meine meinung, aber jeder kann prinzipell leben wie er will. das gestehe ich anderen zu, und ich erwarte auch, dass dies mir zugestanden wird.

    ich bin es mir schuldig, diesen meinen lebenskreis gegen störungen von außen zu verteidigen. wenn anderer eindringen, dann schubse ich sie zurück. das ist auch nicht mein problem, sondern durch die aufdringliche haltung von anderen bedingt. jeder, der an meiner seite leben will muss das akzeptieren. ansonsten ist er nicht gut für mich und muss aus meinem leben weichen. diese position habe ich schon immer durchgesetzt und bemerke, dass die leute mir gegenüber mit der zeit vorsichtiger werden.

    meine schwiegermutter ist ein besonderer fall. sie sieht meine frau und sich selbst noch als einheit und kommt daher selten auf die idee mich bei solchen dingen zu fragen. außerdem hat sie das gefühl quasi kraft ihres alters über mehr erfahrung zu verfügen und erwartet, dass sie als ein höher gestelltes wesen akzeptiere. das hat mir gezeigt, dass man nicht nur kindern, sondern auch eltern grenzen setzen muss. manchmal kommen sie eben nicht mit veränderten rollen klar. das ist der moment, in dem sie etwas hilfe von außen brauchen.

    ich kann jedenfalls kein leben leben, in dem ich mich nach anderen richte. dafür nehme ich auch in kauf, dass es nicht mit allen menschen klappt. bezüglich der familie ist die situation speziell. es heißt, dass blut dicker ist als wasser. in der famlilie wird es immer wieder wege geben auch nach auseinandersetzungen zueinander zu finden. schließlich ist man eine schicksalsgemeinschaft. aber familienbande sind keine einbahnstraße. man kann auch dinge erwarten. besonders ältere menschen sind manchmal mit einer irrationalen dickköpfigkeit geschlagen. meine erfahrung ist aber, dass diese nicht von dauer ist. und ohne ein kind instrumentalisieren zu wollen, wollen schließlich bei dir die eltern was. ich denke, sie werden sich schon wieder melden. man muss nur den magischen punkt aushalten, bis zu dem sie glauben, dass ihre machtspielchen wirkung haben.

    ich wünsche dir einen langen atem und vor allem, dass du auf dich und dein kind acht gibst.

    d.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Erstmal vielen Dank für euren Zuspruch... ich weiß, daß kein Kontakt mir im Moment besser tut, weil sie nicht aufhören können, mir zu erklären, wie furchtbar und verkehrt ich bin und mir die Verantwortung für ihre Gefühle aufzulasten. Ich weiß, wie unglaublich selbstsüchtig sie Liebe als Hilfsbereitschaft leben (denn ich glaube, sie halten es dafür), indem sie versuchen, etwas dafür zu kaufen... und es macht mich so sauer...und trotzdem macht mir der Gedanke Angst.

    Die Aussage meiner Eltern (da sind sie sich komischerweise einig) war ganz klar: Entweder ich ändere meine Haltung, meine Einstellung, meine Gefühle ihnen gegenüber und verhalte mich jetzt so, wie sie es für richtig halten, oder sie wollen keinen Kontakt mehr und lehnen mich ab.
    Mit dieser Aussage ist übrigens meine Kindheit so ziemlich erzählt, das fällt mir eben gerade auf. :roll:

    Mit dem "sie ändern sich nichtmehr" hadere ich gerade noch sehr. Mir hat mal jemand Kluges gesagt, daß wenn man sein Verhalten anderen Menschen gegenüber ändert, sie natürlich auch ihr Verhalten einem selbst gegenüber ändern müssen. Also egal um wen es sich handelt: Entweder jemand reagiert darauf, weil er eben "trotzdem" Kontakt mit mir möchte, oder aber er weigert sich, etwas zu ändern und bricht den Kontakt ab. Ob das nun Freundschaften sind, die sich totlaufen, weil einer sich weiterentwickelt, oder innerhalb von Familien...
    Natürlich muß ich dann aber auch mit den Konsequenzen leben können - so oder so.
    Natürlich liebe ich meine Eltern (glaube ich), ich kann ja nicht anderst. Sie sind hilfsbereit, großzügig, unternehmungslustig und Ben mag sie total gern, weil sie immer Kasperl mit ihm machen. Aber der Preis den ich dafür zahle, mit ihnen Zeit zu verbringen, oder ihre Hilfe anzunehmen, ist einfach zu hoch.
    Hilfe leisten sie freiwillig, überschwenglich und aufopfernd - aber sie werfen mir genau diese Aufopferung dann auch immer vor - und wie sehr sie darunter leiden müssen, weil sie ihren Kindern so viel helfen müssen, weil die so unfähig sind und nie auf sie hören. Das verleidet mir jedes Annehmen von Hilfe. Sie helfen auch finanziell immer und sofort und vor allem ungefragt, machen großzügige Geschenke - um mir dann vorzuwerfen, daß sie am Hungertuch nagen und sich nichtsmehr leisten können, weil ihr ganzes Geld draufgeht, um ihren Kindern aus der Patsche zu helfen... Sie laden gerne zum Essen ein - um mir bei der Gelegenheit dann vorzuwerfen, wie sehr sie darunter leiden, daß ich nicht öfter komme oder länger bleibe.
    Sie leiden, leiden, leiden...unter mir und daran wie ich bin, denke, handle, fühle. Ich halt das einfach nichtmehr aus. Das ist grenzverletztend, mißachtend und verantwortungslos.
    Ich muß ein anderer Mensch sein, damit sie glücklich sind. Diese Verantwortung erdrückt mich und macht mich auch wütend, denn es ist nicht meine.
    Dazu kommt immer die Drohung meiner Mutter, daß sie sich was antut und der schlechte Gesundheitszustand meines Vaters - an beidem trage ich dann natürlich auch die Schuld - das macht mich so unendlich sauer!

    Und trotzdem fühlt sich der Gedanke, keinen Kontakt mehr mit meiner Familie zu haben schrecklich an, gerade weil ich keinen Partner habe, der mir da Rückhalt gibt. Ben´s Papa ist selber ein völliges seelisches Wrack, daß er mir dahingehend nicht beistehen kann, hat ja unter anderem zur Trennung geführt. Ach Mensch, aber zu Kreuze kriechen will ich auch nichtmehr - ich kann es einfach nichtmehr. Auch wegen Ben. Ich will nicht, daß er lernt, daß Liebe = Materielle Unterstützung, Schuld und Erpressung ist.
    Ich möchte aber auch, daß er Großeltern hat.

    Kennt nicht doch jemand einen Weg, mit solchen Eltern umzugehen, ohne krank oder wahnsinnig zu werden (oder beides)?
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es tut mir so leid Katja. :troest:
    Ich hab keinen wirklichen Ratschlag für Dich.
    Ich hab Dir ja schon mal geschrieben wie sehr ich Dich respektiere. In schwierigen Situationen, konzentriere Dich auf das Gute. Auf Ben, darauf wie toll ihr zwei das meistert.

    Wenn Du Hilfe brauchst, jemand zu reden, oder sonst irgendetwas. Eine PN genügt.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oje Katja! :???:

    Ich kann das nachvollziehen, dass es dir sehr schwer fällt, dich von deinen Eltern zu 'trennen'.....würde ich auch niemals im Leben tun: 1. wir sind selbst Mütter und egal wie 'schlimm' unsere Eltern waren, immerhin war eine Mama für uns da (sorry, klingt naiv, aber das ist die Wahrheit!), 2. man muss ja nicht mit seinen Eltern leben, es reicht wenn man sie ab und zu mal besucht, perfekt sind sie bestimmt nicht aber wir sind es auch nicht (bin hier auch sehr kompromißbereit!) und 3. sich von seinem Partner zu trennen ist eine SAche aber sich von seiner Familie zu trennen ist eine andere. Ich glaube kaum, dass man seine Familie ersetzen kann (ausser im Falle von schweren Mißbrauch).

    Es ist natürlich nur meine persönnliche Meinung (bin ein 'fanatiker' Familienmensch, also mich vielleicht nicht zu ernstnehmen :biggrin: ).

    Wieso machst du nicht wie bei Partnerschaftproblemen?`Abstand nehmen? Meistens heilt die ZEit alle Wunden und lässt sogar sturen Eltern nachdenken! Sie würden bestimmt dich und Ben (oder nur BEn, ist ja egal) vermissen und dann vielleicht doch einen VErsuch machen, etwas sich 'pflegeleichter' zu verhalten. Du hast ja nichts zu verlieren. Einfach Abstand nehmen und abwarten. Vielleicht fühlst du dich in der Zeit so wohl, dass du entscheidest den Abstand für immer zu halten? Oder 'treffen' sich eure Wege wieder?

    VErzeihe meine 'Naivität', aber ich glaube, dass du noch keinen Schlußstrich ziehen möchtest.

    Ich wünsche dir eine Menge Kraft und Mut! Es ist gar nicht einfach, was du gerade erleben musst! Und vielleicht versuchst du auch ein bisschen die VErgangenheit zu vergessen ;-) Ich hatte vor einigen Tagen hier geschrieben, dass ich tolle Eltern habe. Stimmt eigentlich nicht ganz, mein Vater war ein sehr agressiver Mensch und ich hatte ihn richtig gehasst. Aber mit der Zeit habe ich gelernt, ihn zu verzeihen! Er ist selbst Opfer gewesen von der Erziehung seiner Eltern ...entschuldigt hat er sich nie...aber ich denke, dass er sich ein Leben ohne mich kaum vorstellen kann.

    Ich denke kaum, dass du deinen Eltern egal bist...sonst wieso die Mühe mit Geburtstaggeschenk....Anrufen...Selbstmorddrohung....Leider ist ihre Art nicht gerade die feinste...aber vielleicht haben sie es gar nicht anders gelernt?

    Gib ihnen und euch eine Chance

    Lieben Gruß und gute Nacht
    total verheule FrauUnerfahren
  • HerzjeHerzje

    1,048

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Och Mensch! Lass Dich mal umarmen!
    :troest:
    Wenn ich Deine Zeilen lese, macht mich das echt traurig! :sad:
    Ich habe über Deine Eltern hier bis jetzt wenig gelesen und weiss nur dass Du irgendwie Stress mit ihnen hattest.
    Gerade in einer Zeit, in der Du Hilfe sehr gut benötigen würdest.
    Mal nebenbei - manchmal weiss ich nicht, wie ich noch die Kurve kriegen würde, ohne dass meine Mutter für mich da ist, sei es dass sie Marius beaufsichtigt oder mir mal einen Kuchen backt oder für mich kocht.

    Hmm, an Deiner Stelle würde ich die Situation zu klären versuchen - hammerhart - egal wenn Du dafür mit dem Kopf durch die Wand musst und sie endgültig verlierst.
    Frag sie konkret - was erwartet Ihr von mir? Was mache ich falsch? Lass die Vergangenheit dabei mal aus dem Spiel - es geht ums jetzt.
    Und überlege Dir vorher, was Du von Deinen Eltern erwartest.
    Leider kann Dir keiner sagen, was Du tun sollst, horche in Dich rein.
    Und mess Dir den Blutdruck nicht, wenn Du gerade auf 180 bist .
    ;-)
  • bambi7876bambi7876

    1,428

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke es gibt kein Patentrezept. Ich habe schon mehrere ähnliche fälle in der Familie erlebt. Sie jetzt aber alle aufzuschreiben wäre zu viel.
    Eigentlich bin ich ein Mensch der solche Dinge immer direkt klärt, aber ich mußte lernen, daß ein Rückzug auf Zeit die beste Methode ist. Deine Mum kann es nicht verstehen, daß du es nicht honorierst, das sie doch soviel für dich und Ben tut, in welcher Hinsicht auch immer.( vorsicht Ironie) Sie versucht sich die Liebe zu erkaufen, die sie dir vielleicht nie geben konnte. Sie weiß ihre Gefühle nicht anders auszudrücken. Im Grunde geht es ihr richtig dreckig, aber sie weiß sich nicht anders zu helfen. Meine Schwiema hat es auch mit erpressen versucht. Am Anfang ist Markus noch drauf eingegegange. Er hatte ein paar mal seine Koffer schon gepackt gehabt und wollte zurück. Irgendwann hat er es aber verstanden, daß es so nicht laufen kann. Ein riesen Terror begann, mit anschließendem Stillschweigen Ihrerseits. Es tat Markus unheimlich weh, aber sie hat daraus gelernt. Ich merke , daß sie sich oft auf die Zunge beißt, aber es klappt.
    Ich würde erstmal meine Gedanken ordnen. Dann eine Pro und Kontra Liste schreiben. Was ist dir wichtig? Was möchtest du erreichen? Wie stellst du dir deine Zukunft vor? Wenn du dir darüber im Klaren bist und mit neuem Selbstvertrauen und Mut an die Sache rangehst wird dir vielleicht einiges klar. Dann würde ich ihr einen Brief schreiben. Sachlich aber klar vormuliert. Sage ihr, daß sie sich nicht zurückgestossen fühlen muß, nur weil du dein Leben alleine meistern möchtest, daß du ebend auch Angst hast,, wenn sie wieder mit ihren Vorwürfen kommt u.s.w
    Es wird dann vielleicht noch einige Zeit dauern,aber dann ist sie an der der Reihe. Ich habe es auch alles durchgemacht udn wie gesagt nicht nur mit meiner Schwiema.
    Versteh mich bitte nicht falsch, aber versuch sie auch zu verstehen, es ist schwer, aber jeder Mensch hat ebend eine andere Art.

    Diana
  • HerzjeHerzje

    1,048

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Trotz allem, was bei Dir momentan so am brodeln ist...
    Und da ja heute, das morgen von gestern ist...
    Herzlichen Glückwunsch Katja!!!!!!!!!! :bounce02:
    Ich wünsche Dir, dass es Dir gesundheitlich und familiär bald wieder besser geht!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich wünsche dir einen wunderschönen Geburtstag! (irgendwie sind wir ja auch hier im Forum eine Art 'Familie'!) Also geniess den Tag mit Ben und mach was Schönes für dich! ;-)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab das gerade gelesen und wollte dir nur ganz kurz sagen, dass ich dich gut verstehen kann, dass ich finde deine Eltern und Schwester reagieren total blöd und dass ich dir wünsche etwas Abstand zu finden sodass du dich nicht so aufregen musst.

    Ich habe leider gerade nicht die Zeit, mehr zu schreiben.

    Nur bitte, versuch deiner Gesundheit und Ben zuliebe die Menschen, die dich ständig verletzen, nicht mehr ganz so nahe an dein Inneres ranzulassen! Du findest wieder Menschen, denen du vertrauen kannst, die dich annehmen wie du bist und dir nicht ständig ein schlechtes Gewissen einreden wollen. Und du hast sooo viele Leute aus dem Forum, die hinter dir stehen.

    Wirklich, wenn wir alle in derselben Stadt wohnen würden, würde heute aber ein grooooßes Fest für dich steigen!
  • SorciereSorciere

    717

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Katja,

    auch von mir erst einmal :happy01: und :troest:.

    Es fällt mir schwer, meine Gedanken in Worte zu fassen, aber ich versuch's trotzdem mal.

    Ich kann so gut verstehen, dass Du Deine Familie nicht loslassen willst. Es wäre so einfach : Kontakt abbrechen und eigenes Leben leben. Leider funktioniert das im richtigen Leben nicht so einfach.

    Es ist wohl wahr, das Blut dicker ist als Wasser und die Familie einem immer besonders am Herzen liegt, auch wenn manches schief läuf.

    Mir fehlt meine Familie auch (Eltern leben nicht mehr und der Kontakt mit meinen Brüdern beschränkt sich auf Geburtstage und Weihnachten - wenn überhaupt) und es gibt Tage, da fühle ich mich unendlich allein (trotz eigener Familie und Freunden).

    Ich denke auch, dass es am besten wäre, wenn Du erst einmal auf Abstand gehst, ein wenig Gras über die Geschichte wachsen lässt und dann in Ruhe nochmal mit Deinen Eltern sprichst.

    Als "Löwin" wirst Du die Kraft haben, auch diesem Problem entgegenzutreten (da sprech ich leider aus Erfahrung). Geniesse erst einmal deinen Geburtstag, lass Dich von Ben und von uns allen hier im Forum knuddeln und freue Dich auf Deinen Urlaub.

    Und wenn die Kraft zu Ende geht, findest Du hier in Deiner grossen weltweiten Forumsfamilie zu jeder Zeit genügend aufmunternde Worte :knutsch01:
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    erstmal auch von mir noch alles, alles gute, katja! :knutsch01:
    was deine familie anbelangt: es tut mir leid für dich. viel mehr kann ich dazu gar nicht sagen, mir fehlen die worte. aber das verhalten kenne ich gut, war bei meiner mutter nicht anders. irgendwann habe ich ja den kontakt abgebrochen für fast 1 jahr. ich habe es sogar geschafft, sei an meiner tür wegzuschicken. ich habe geheult wie ein schloßhund- aber danach gings mir besser. ich habe MICH endlich auch mal durchgesetzt. heute gehts wieder, wir haben wieder kontakt,aber das verhältniss ist abgekühlt. vielleicht ist es auch für dich besser, vorerst einen schlussstrich zu ziehen. du könntest zur ruhe kommen, und die entscheidung wieder kontakt aufzunehemn, kannst du freier fällen, als die entscheidung den kontakt abzubrechen. ersteres kommt aus deinem herzen, beim zweiten spielt der verstand eine große rolle.
    ändern werden sich weder deine eltern, noch deine schwester, und der kluge mensch hatte zwar recht- aber er hat dir die richtung, in die sich dein gegenüber ändert, wenn du dich änderst bestimmt nicht mit angegeben. umso "braver"du wirst- umso mehr werden sie fordern!
    und wenn du so wirst, wie sie dich haben wollen, wirst du dich höchstwahrscheinlich selbst aufgeben müssen... und das wäre schade! du bist nämlich total okay ;-)
    und wenn es darum geht, das du dann niemanden mehr hast der dir hilft, wenns brennt: das stimmt nicht, das weißt du! denk an die pns- mein wort steht, egal ob jetzt oder später! mandy meints genauso ernst, und schriftlichen zuspruch hast du hier auch! wir mögen dich nämlich hier genau so wie du bist!!!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auch hier nochmal vielen lieben Dank für die guten Wünsche und die aufmunternden Worte.
    Leider war mein Nachmittag doch nicht ganz so toll, dafür weiß ich jetzt ein bißchen genauer, was ich (sehr wahrscheinlich) habe. Koronare Herzerkrankung, Angina Pectoris, auf emotionalen Streß extrem stark ansprechend. Das heißt, unter Streß bekommt mein Herz zu wenig Sauerstoff, ich bekomme Herzrhythmusstörungen, Herzschmerzen und Beklemmungen, mein Blutdruck steigt extrem hoch.
    Der Kardiologe heute hat gesagt, daß ich die emotionalen Streßfaktoren sofort abstellen soll, wenn ich älter als 40 werden will... :???:
    Deshalb auch die Entzündungswerte im Blut. Die Arterienverengung kann von den durch den emotionalen Streß permanent zu hohen CRP-Werten im Blut kommen, aber natürlich auch begünstigt sein durch zu wenig Bewegung und Übergewicht.

    Ich sollte mir wohl auch einen Hund anschaffen, als ich täglich noch 2 Stunden stramm Gassi gegangen bin, hat mir nichts gefehlt...
    Erstaunlicherweise hat er mir zu dem Urlaub zugeraten, um mich zu entspannen und ich habe mir heute ein Nitrospray als Notfallhilfe geholt.
    Wenn ich wieder da bin, dann wird noch ein Herz-CT gemacht und das Herz mit Ultraschall von innen genau untersucht um herauszufinden, ob ich eventuell vor 5 Wochen einen leichten Infarkt hatte, oder ob die permanenten Schmerzen "nur" durch den emotionalen Streß ausgelöst wurden.
    Die vorläufige Diagnose ist gruselig, aber sie hat mich auch nicht wirklich überrascht. Ich war mir inzwischen selber ziemlich sicher, daß es ganz stark psychosomatisch ist. Eine Überweisung zum Psychologen hab ich auch.

    Jetzt weiß ich wenigstens, daß es kein Zurück mehr in die Familienklauen gibt und daß ich etwas ändern muß, wenn ich noch ein bißchen länger leben will... :roll:
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :troest:
    Ach Katja...

    Ich weiss gar nicht so richtig was ich sagen soll...
    Sei gut zu Dir. Tue was Dir gut tut, und lasse alles sein was für Dich schlecht ist. Geniesse Dein Urlaub und geh viel an die Frische Luft.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Klingt ja nicht so toll :???: *leicht untertreib*

    Das eine positive: du weißt jetzt, woran du bist. Und damit auch, wie du es besser machen kannst.

    Das zweite: der Urlaub ist sogar ärztlich angeordent :biggrin:
    Also kannst du den ganz entspannt angehen. Und wenn du wieder kommst nimmst du den Rest in den Griff. Den ersten Schritt hast du ja schon getan.

    Ach ja und das dritte positive: das du die Magenspiegelung verschlafen hast, denn die wäre ja total umsonst gewesen.


    Viel Spaß im Urlaub, den hast du dir echt verdient! Erhol dich und schick ne Karte ;-)
  • Mandy1976Mandy1976

    4,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh Katja, das sind ja Nachrichten :???:

    Ich wünsch Dir einen schönen Urlaub, dass Du die Zeit nutzen kannst zum Erholen. Lass am Besten das Handy daheim oder sperr die Anrufe von Bens Papa und Deiner Familie ;-)

    Ich drück Dir die Daumen, dass die Zeit auch Deiner Gesundheit zuträglich ist.

    Ganz liebe Grüße
    Mandy
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Mit aller Rücksicht auf Deine gesundheitliche Verfassung möchte ich trotzdem schreiben, was mir nach der Lektüre obiger Beiträge auffällt.

    In einem Punkt bist du Deinen Eltern schon mal nicht unähnlich. Während die dich für ihre gesundheitlichen Probleme verantwortlich machen, tragen umgekehrt deine Eltern erheblichen Teil dazu bei, dass sich deine gesundheitliche Situation verschlechtert hat.

    Dann hast du ihnen einen riesigen Gefallen getan, als du am Telefon gebettelt hast nach einer Erklärung für ihr Verhalten. Du hängst an der anderen Telefonleitung und bettelst um elterliche Liebe und auf der anderen Seite dosiert die Mutter diese Liebe in genau so einer Portion, die dich zwar nicht endgültig von ihr weg treibt, die aber zu klein ist um den emotionalen Hunger zu stillen. Deine Eltern waren einmal öfter in der Machtposition, die sie geschickt ausnützten.
    Ich weiß nicht, was in dieser Situation besser gewesen wäre. Aber vielleicht ist es gut, wenn du mal die ganze Situation von Aussen beleuchten läßt. Da ist die psychologische Hilfe ja schon mal ein Ansatz, finde ich.

    Übrigens würde ich weder persönlich ein klärendes Gespräch führen noch würde ich den Eltern einen Brief zukommen lassen (einen zu schreiben ist jedoch bestimmt für dich hilfreich!), weil das wieder eine Handlung wäre, die dieses Abhängigkeitsverhältnis unterstreicht. Du bettelst um Anerkennung und Gespräch, und deine Eltern würden wieder wohldosiert soviel entgegenkommen, dass du weiter abhängig bleibst (eine Miniportion Liebe und Zuneigung quasi), aber nie und nimmer würden sie diese Liebe uneingeschränkt fließen lassen. Und damit kommst du nicht zurecht, damit würde wohl kaum einer zurechtkommen. Punkt.

    So, wie soll das ganze weiter gehen? Ben zuliebe würde ich auf den Kontakt mit ihrem Enkel bestehen. Nur sofern du keine Bedenken hast, Leib und Leben Deines Sohnes wären in Gefahr, selbstverständlich. Aber ansonsten gibt es eigentlich keinen Grund, dass die Großeltern kein gewinnbringendes Verhältnis zu deinem Sohn aufbauen können. Gewinnbringend für deinen Sohn und deine Eltern meine ich natürlich, nicht für dich.
    Und das könnte schon hart werden, weil du selber als zu kurz gekommenes Kind - entschuldige bitte meine Offenheit - unter Umständen eifersüchtig werden könntest. Aber wenn du dir dessen bewußt bist, kannst du das vielleicht hinkriegen.

    Und überhaupt bist du selbstverständlich liebenswert, diese Erfahrung musst du auf jeden Fall noch machen. Und zwar für irgendeinen Menschen in dieser Welt bist du sogar bedingungslos liebenswert, ganz bestimmt.

    So, nun urlaube mal schön, lass deine Eltern keinen zu großen Einfluss auf dein Leben nehmen. Schließlich machst du so schon alles richtig, das wird dir hier ja auch immer wieder bestätigt. Es kommen bestimmt wieder bessere Zeiten.
  • LydiaLydia

    1,098

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Puuhhh - irgendwie hab ich in letzter Zeit echt kaum was gelesen und mitbekommen, hab den Thread heute erst gesehen und gelesen... Zunächst mal (obwohl Du zur Zeit im hoffentlich tollen Urlaub bist) :troest:

    Dann muß ich lila und einigen anderen zustimmen: Du hast Deinen Eltern wieder mal eine gewisse Machtposition geliefert, indem Du (am Telefon) auf sie zugekommen bist. Ich weiß, mit der Familie ist es nicht so einfach, einen Schlußstrich zu ziehen. Aber das würde ich auch nur indirekt. Meld Dich mal nicht bei Ihnen. Nimm ihre "supergroßzügigen" Hilfsangebote höchstens sporadisch an, damit verringerst Du die anschließenden Vorwürfe, sie würden sich immer aufopfern. Geh mit ihnen mal zu McDonald essen, dann sind die Kosten nicht so hoch und liefern ihnen ebenfalls kein Argument gegen Dich (wir müssen knapsen).

    Ich lasse meine SchwiMu (mit der ich zwar keinen Zoff aber andere Bedenken habe und deshalb den Kontakt auch nicht so eng gestalten möchte, wie sie gerne hätte, was zur Folge hat, daß in ihrer Stimme auch manchmal so ein Leidenston mitschwingt oder Bemerkungen kommen wie "Der würde nicht fremdeln, wenn ich ihn öfter sehen würde"...) gerade mit Max spazieren gehen und bei einem Hof in der Nähe Pferde und Schafe ansehen, dabei hab ich ein besseres Gefühl, als wenn ich ihn bei ihr abliefern würde, hab eine Zeit vorgegeben, wann er wegen Mittagessen und -schlaf zurück sein muß, kann in der Zwischenzeit etwas surfen, anschließend in Ruhe die Wohnung saugen und unter die Dusche hüpfen. Max freut sich, weil er sie auch mag und SchwiMu muß außer Zeit nix investieren und ist happy, mit ihm diese zu verbringen. Vielleicht wäre das auch ein möglicher Kompromiss zwischen Dir und Deinen Eltern, mit dem ihr beide leben könnt?

    Mit meinem Vater hatte ich auch zeitlebens ein kompliziertes Verhältnis und als meine Mutter starb und ich nach einer Aussprache den Kontakt (trotzdem ich im selben Haus wohnte, ja, das kann man auch, wenn man nah beieinander wohnt) immer mehr verringert hab - wohl gemerkt, nicht abgebrochen, nur mehr mein Leben gelebt - kam zwar auch immer die Leidensmasche, ich würde mich kaum sehen lassen, wenig melden, mich nicht kümmern usw., aber ich bin der Ansicht, mit 30 und darüber hat man so langsam mal ein Recht auf sein eigenes Leben und habe nach einer ganzen Weile, in der ich unsicher war und es mir schwer fiel, mich deswegen nicht schlecht zu fühlen, immer besser damit leben können.

    Ja, ich denke (nach diesen Erfahrungen), daß Menschen über 60 sich nur schwer ändern können und sicher wird sich das Verhältnis zu Deinen Eltern abkühlen, wenn Du mehr auf Distanz gehst, nicht mehr den ersten Schritt machst und sie mal kommen läßt (wobei ich Deine Eltern zu wenig kenne, als daß ich mit Sicherheit beurteilen kann, ob sie tatsächlich kommen, aber mit dieser Möglichkeit müßtest Du halt notfalls rechnen) und eventuell später, wenn es Dir besser geht und sich das Verhältnis wenigstens emotional wieder etwas beruhigt hat, mal klar sagst, Daß Du auf Hilfe verzichten kannst, wenn sie sich deswegen angeblich "aufopfern", daß Du keine großzügigen Einladungen oder Geschenke brauchst, wenn es sie arm macht usw. Man braucht sowas nicht, wenn man sich anschließend schlecht fühlen soll/muß!!!

    Vielleicht könnt ihr euch irgendwann - wenn die Gemüter sich beruhigt haben - auf bestimmte Regeln (siehe oben, spazieren ja, Hilfe begrenzt, Essen gehen im kleineren Rahmen, zeitliche Vorgaben etc.) einigen und so weiterhin miteinander Umgang pflegen. Wenn nicht, bleibt Dir schweren Herzens nur die Wahl, nach ihren Regeln zu tanzen oder den Kontakt schlimmstenfalls bei dem derzeitigen Stillstand zu belassen. Klar, Ben liebt seine Großeltern und sie täten ihm auch gut - aber Du bist mindestens 90% der Zeit mit ihm zusammen und es ist wichtiger, daß es Dir in dieser Zeit gut geht, damit Du gesund und ausgeglichen genug bist, ohne daß Ben vielleicht sogar Ängste bekommt, weil er vielleicht spürt, daß es Dir weder gesundheitlich noch psychisch gut geht. Wie gesagt, jetzt würde ich zunächst mal gar nichts tun und die Distanz einfach mal so belassen und erst mal an Dich, Deine Gesundheit und Ben denken und zur Ruhe kommen.

    Alles Liebe und Gute und ich hoffe, der Urlaub tut Dir gut!!!!!!!!!!!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Falls jemand einen Roman erträgt... :biggrin:

    So, ich bin wieder aus dem Urlaub da, es war sehr erholsam (von den Fahrten mal abgesehen), Ben fand das Meer und das Campen einfach nur toll, ist abends nach dem Strandtag wie ein Stein ins Zelt-Bett gefallen udn hat meistens durchgeschlafen, war nach dem ersten Tag (Fahrt verdauen) ständig gut gelaunt und ich habe tatsächlich abgesehen von einem Abend der Problemwälzung weder an meine Eltern, noch verstärkt an Ben´s Papa gedacht.
    Und welch Wunder: Schmerzen an den Rippen und die Beklemmungen waren nach dem ersten Tag weg...
    Mir ging es saugut (von 47 Mückenstichen abgesehen), auch durch den tagelangen direkten Vergleich mit meiner Freundin und ihrem 3 Monate jüngerem Sohn, der mir gezeigt hat, was für ein tolles, selbständiges Kind Ben ist und daß ich ziemlich viel richtig machen muß, weil er so prima ist.
    Er war den ganzen Tag auf Achse, hat fremde Zelte, Hängematten, Essensvorräte und den ganzen Strand untersucht und sich dabei doch nie zu weit vom Zelt oder Handtuch entfernt. Am Strand hat er riesige Löcher gebuddelt, Muscheln gesammelt und ist mutig auch in die höchsten Wellen gestiefelt. Er fand es toll, Mittagsschlaf nackig in seinem Reisebett unter einer Pinie zu machen, mit all dem Trubel um ihn rum, oder an mich gekuschelt auf der Luftmatratze durchgeschüttelt zu werden. In regelmäßigen Abständen kam er zu mir um ein bißchen Mama zu tanken udn mich mit seinen gesammelten Muscheln zu dekorieren und ist dann wieder auf Achse gegangen, meistens laut vor sich hinplappernd und alle Leute mit Muscheln oder Keksen beschenkend. Ich war so superstolz auf ihn.
    Der Sohn meiner Freundin bekam jedesmal die Krise, wenn sie nur 2 Meter von ihm weggegangen ist, aufs Klo ist sie nur, wenn er geschlafen hat, bei jedem Quäken bekommt er die Brust und schläft auch nur so ein. Bei jemand anderem auf dem Arm außer Mama brüllt er sich bewußtlos. Müßte ich so seit 11 Monaten leben, ich würd mir die Kugel geben.
    Sie konnte nicht verstehen, wie ich noch irgendwas anderes machen konnte, neben Ben - bei ihnen zuhause macht alles ihr Mann - nach mindestens 12 Stunden Büro. Am Ende der Woche ist sie zumindest mit ihm im Kinderwagen zum Abwaschen oder Einkaufen gegangen - wobei er im Kinderwagen auch nicht ohne Schreien sitzt und sie ihn eigentlich nur trägt...
    Gerade der Vergleich hat mir den Kopf wieder geradegerückt, wenn ich mir manchmal wünsche, Ben wäre etwas anhänglicher und mir jedesmal gute Laune gemacht, wenn ich mir Ben angeschaut habe. :grin:
    Die Hin- und Rückfahrt war bescheiden, trotz Nachtfahrt wollte Ben nicht schlafen und hat nur Programm gemacht, weshalb das ziemlich anstrengend war, außerdem haben wir 2x den ADAC gebraucht, weil der Anlasser kaputt war und wir nichtmehr weiterfahren konnten... aber das war alles zu vernachlässigen neben dem Erholungseffekt - und der war enorm.

    Direkt zurück haben wir ein paar Tage bei Ben´s Papa in Frankfurt verbracht, weil der auch Geburtstag hatte und das war nach einigen Startschwierigkeiten eigentlich auch ganz entspannt - vielleicht hat der Urlaub noch nachgewirkt. ;-)
    Allerdings dürfte das nichtmehr lang vorhalten, denn so gut wie Ben in Italien geschlafen hat, so katastrophal schläft er seitdem zuhause. Das Einschlafen ist ein Heul-Drama, Tröstversuche quittiert er mit Wegschlagen der Hand und nachts wacht er dauernd auf. Ich hoffe mal, es sind nur Zähne, zumindest sabbert er heftig... :roll:
    Allerdings schläft er jetzt auch manchmal in meinem Arm in meinem Bett ein und dann auch für mindestens 3 Stunden - das ist was ganz Neues. Mir bricht dann zwar fast der Arm ab, denn ich bin kein ruhiger Schläfer, aber das soll mir Recht sein, wenn er wenigstens Ruhe gibt... ;-)

    Meine Eltern haben sich zwischenzeitlich nicht gemeldet, meiner Schwester habe ich kurz angerufen als sie Geburtstag hatte, ansonsten gab es keinen Kontakt. Mein Kater hat die Betreuung durch meine vietnamesischen Nachbarn überlebt und ist nicht im Kochtopf gelandet, meine Tomatenpflanzen sind allerdings den Verdurstungstod gestorben. Mit dem Opfer kann ich leben. :cool:

    Am ersten Tag nach Rückkunft in die Kälte und den Regen hatte ich wieder etwas Schmerzen, gestern auch, weil ich da lauter Behördengänge erledigen mußte, hab katastrophal geschlafen - aber heute habe ich den ganzen Tag bei Wärme und strahlendem Sonnenschein mit Ben draußen verbracht und meine Akkus wieder aufgeladen und es geht mir gut. Trotzdem mache ich mit der weiteren Diagnose beim Kardiologen und beim Psychologen weiter, jetzt will ich genau wissen, wo ich stehe und was ich am besten tun kann, um mir selbst zu helfen.

    Soviel zum Urlaub und der anschließenden Woche... jetzt zu euren letzten Postings.

    > In einem Punkt bist du Deinen Eltern schon mal nicht unähnlich. Während die dich für ihre gesundheitlichen Probleme verantwortlich machen, tragen umgekehrt deine Eltern erheblichen Teil dazu bei, dass sich deine gesundheitliche Situation verschlechtert hat. <

    Ja, das ist klar. Allerdings machen sie mich eher für ihr seelisches Leid und ihr Lebensunglück verantwortlich als für ihre körperlichen Gebrechen (wenn man mal davon absieht, daß meine Mutter mir als Kind erklärt hat, sie würde trinken, um mich zu ertragen). Wobei es ja durchaus sein kann, daß sie wirklich körperlich darunter leiden, daß ich bin wie ich bin – mit dem Unterschied, daß ich ihnen nie vorgeworfen habe, daß sie an meinem Leiden schuld sind – bis vor ein paar Wochen dachte ich ja noch, mich nervt ihr Verhalten bloß und ich hätte mir eine Rippe angebrochen. ;-)

    > Dann hast du ihnen einen riesigen Gefallen getan, als du am Telefon gebettelt hast nach einer Erklärung für ihr Verhalten. Du hängst an der anderen Telefonleitung und bettelst um elterliche Liebe und auf der anderen Seite dosiert die Mutter diese Liebe in genau so einer Portion, die dich zwar nicht endgültig von ihr weg treibt, die aber zu klein ist um den emotionalen Hunger zu stillen. Deine Eltern waren einmal öfter in der Machtposition, die sie geschickt ausnützten. <

    Hm, irgendwie scheine ich mich da nicht richtig ausgedrückt zu haben, oder auch du verfällst hier aufgrund von der vielleicht eigenen Situation in heftige Interpretationen ;-) – Ich habe nur gefragt, warum sie nicht angerufen haben, bevor sie vorbeigekommen sind, weil ich dann dagewesen wäre – dann haben eigentlich nur meine Eltern geredet. Wenn man bei einer ununterbrochenen Kette von Vorwürfen, Schuldzuweisungen, Forderungen, Drohungen und Erpressungsversuchen von „reden“ sprechen kann. Ich habe ihnen nur gesagt, daß ich mir diesbezüglich keiner Schuld bewußt bin und entgegen der Forderung meines Vaters auch nicht willens bin, schleunigst meine Haltung zu ändern, weil ich sie nicht für falsch halte. Daraufhin wollten sie nichtmehr mit mir sprechen. Ich glaube also nicht, daß ich sie in ihrer Machtposition bestätigt habe. O.K., sie haben das Telefonat beendet, in ihren Augen also vielleicht erstmal die Kontrolle behalten – aber was haben sie gewonnen? Wenn mehr Kontakt ihr eigentlicher Wunsch war, wann war das ein Schuß ins Dunkle aus Hilflosigkeit. Getroffen haben sie sich damit selber.
    Mich natürlich auch, aber ihnen tut das sicherlich gerade mehr weh.

    >Übrigens würde ich weder persönlich ein klärendes Gespräch führen noch würde ich den Eltern einen Brief zukommen lassen (einen zu schreiben ist jedoch bestimmt für dich hilfreich!), weil das wieder eine Handlung wäre, die dieses Abhängigkeitsverhältnis unterstreicht. Du bettelst um Anerkennung und Gespräch, und deine Eltern würden wieder wohldosiert soviel entgegenkommen, dass du weiter abhängig bleibst (eine Miniportion Liebe und Zuneigung quasi), aber nie und nimmer würden sie diese Liebe uneingeschränkt fließen lassen. Und damit kommst du nicht zurecht, damit würde wohl kaum einer zurechtkommen. Punkt.<

    Das sehe ich genauso. Vor 14 Jahren gab es schonmal eine sehr ähnliche Situation, damals war ich in eine andere Stadt gezogen um zu studieren, hatte dort ein tolles soziales Netzt aus Freunden, meine Familie verlor ihren Einfluß, ihre Kontrolle, und hat fast identisch reagiert. Damals habe ich es schlichtweg ausgesessen, was aufgrund der Rahmenbedingungen einfacher war als heute, denn ich hab ziemlich viel Geld verdient, war finanziell unabhängig, Single ohne Kind, hatte eine Ersatzfamilie und meine Eltern waren jünger und gesünder. Irgendwann haben sie vorsichtig den Kontakt nach meinen Regeln (Keine Vorwürfe, keine Forderungen, keine Drohungen, keine Erpressung durch Leiden) wieder hergestellt.
    Auch wenn es mir schwerfällt, keinen Kontakt mit meiner Familie zu haben, aber auch dieses Mal werde ich nicht betteln und mich damit erpressen lassen.
    Den Gedanken, daß meine Eltern mich plötzlich doch noch lieben würden, also so richtig mit Achtung, Anerkennung, Respekt, Interesse – den habe ich aufgegeben. Nicht, daß ich nicht immernoch daran knabbern würde und es mir schmerzlich fehlt, aber ich habe akzeptiert, daß sie sich nichtmehr ändern werden. Für meine Eltern ist geliebt werden = gebraucht werden und Liebe = Geld/Hilfe. Braucht man sie nicht, dann fühlen sie sich zurückgestoßen, verlassen, ungeliebt. Solange ihre Kinder sie brauchen, solange sind sie abhängig. Sie haben uns nie gehenlassen und versucht, eine gleichberechtigte Erwachsenenbeziehung aufzubauen. Ich bin allein mit Kind und ohne Partner und begebe mich trotzdem nicht wieder in ihre Abhängigkeit und unter ihre Kontrolle – das macht sie wahnsinnig. Und zwar meine Eltern UND meine Schwester, die genauso tickt.
    Und sie sind der Meinung, daß ich das tun müßte, dazu verpflichtet bin, weil sie mir so großzügige Geschenke machen und sich aufopfern.

    > Ben zuliebe würde ich auf den Kontakt mit ihrem Enkel bestehen. Nur sofern du keine Bedenken hast, Leib und Leben Deines Sohnes wären in Gefahr, selbstverständlich. Aber ansonsten gibt es eigentlich keinen Grund, dass die Großeltern kein gewinnbringendes Verhältnis zu deinem Sohn aufbauen können. Gewinnbringend für deinen Sohn und deine Eltern meine ich natürlich, nicht für dich.
    Und das könnte schon hart werden, weil du selber als zu kurz gekommenes Kind - entschuldige bitte meine Offenheit - unter Umständen eifersüchtig werden könntest. Aber wenn du dir dessen bewußt bist, kannst du das vielleicht hinkriegen.<

    Daran besteht für mich kein Zweifel – denn meine Eltern sind einerseits Großeltern die Ben mag, denn sie machen viel Blödsinn mit ihm. Eifersucht besteht da aber keine, denn andererseits machen sie mit ihm die gleichen Fehler wie mit mir (Liebe = materielle Werte/Essen, kein Interesse für seine Bedürfnisse) und das relativiert vieles wieder. ;-)

    >Ich weiß, mit der Familie ist es nicht so einfach, einen Schlußstrich zu ziehen. Aber das würde ich auch nur indirekt. Meld Dich mal nicht bei Ihnen. Nimm ihre "supergroßzügigen" Hilfsangebote höchstens sporadisch an, damit verringerst Du die anschließenden Vorwürfe, sie würden sich immer aufopfern.<

    Ich hab ja den Kontakt nicht abgebrochen – das haben sie getan. Es lag und liegt nicht in meinem Interesse und ich hatte ja einen Art von Umgang gefunden, mit dem ich ganz gut leben konnte – sie aber eben anscheinend nicht. Das ich nichtmehr von ihnen abhängig bin, sondern einfach so mit ihnen Zeit verbringen würde, das glauben sie nicht. Sie fordern von mir eien Rückkehr in die Kindheitsverhältnisse und dazu bin ich nicht bereit. Also herrscht von miener Seite aus jetzt erstmal Schweigen, bis ich einen Weg gefunden habe, damit konstruktiv umzugehen, ohne mich erpressen zu lassen.

    > Max freut sich, weil er sie auch mag und SchwiMu muß außer Zeit nix investieren und ist happy, mit ihm diese zu verbringen. Vielleicht wäre das auch ein möglicher Kompromiss zwischen Dir und Deinen Eltern, mit dem ihr beide leben könnt?<

    Das hatte ich monatelang gemacht – aber ihnen war 2x die Woche ein halber Tag nicht genug. Sie wollten Ben öfter, alleine, ganztags und über Nacht. Jedesmal gab es dieses Genöle. Das mache ich aber generell nicht, auch bei niemand anderem – aber sie sind der Meinung, bei ihnen müßte ich das tun. Meine Mutter war ca. 4x halbtags da, war mit ihm spazieren, hat mit ihm gespielt, hat ihn gefüttert – das hat super funktioniert und ich war damit auch glücklich und entspannt. Aber meinem Vater ist das nicht genehm, der will seinen Enkel mundgerecht vor den heimischen Fernsehsessel geliefert bekommen – natürlich dann, wenn er nicht gerade ein Schläfchen macht und in der passenden Laune und Verfassung, ausgeschlafen, mit sauberen Windeln und bereit von ihm mit allem Eßbaren vollgestopft zu werden, was das Haus hergibt. Deshalb bei meinen Eltern zuhause nicht ohne mich, aber ich habe ihnen auch das ermöglicht. Aber das empfinden sie als Kränkung.

    > wohl gemerkt, nicht abgebrochen, nur mehr mein Leben gelebt - kam zwar auch immer die Leidensmasche, ich würde mich kaum sehen lassen, wenig melden, mich nicht kümmern usw., aber ich bin der Ansicht, mit 30 und darüber hat man so langsam mal ein Recht auf sein eigenes Leben und habe nach einer ganzen Weile, in der ich unsicher war und es mir schwer fiel, mich deswegen nicht schlecht zu fühlen, immer besser damit leben können. <

    Das genau meinte ich – das loslassen haben meine Eltern nie hingekriegt. Meine Schwester übrigens auch nicht. Sie empfinden es als inakzeptable, bösartige Kränkung, daß ich mein eigenes Leben lebe, eigene Interessen habe, die mit ihnen nix zu tun haben, eigene Freunde, einen anderen Lebensrhythmus und eben nichtmehr unter ihrer Kontrolle stehe. Den Zustand haben sie immer wieder erfolgreich versucht wiederherzustellen mit Geld, Hilfe und dementsprechender Erpressung. Gerade funktioniert das nichtmehr und das versetzt sie in kopflose Panik. Sie denken, ich werde sie verlassen, wenn ich sie nichtmehr brauche, deshalb verlassen sie mich vorher, kappen alle Hilfe – und handeln damit absolut kontraproduktiv zu ihren eigenen Wünschen. Aber Hauptsache Kontrolle behalten…
    Ein Muster, das ich übrigens auch perfekt gelernt habe – ich habe die Männer immer verlassen, bevor sie mich verlassen konnten ;-)

    Ich hätte gern mit ihnen geredet und ihnen vieles erklärt – aber ich bezweifle, daß sie es verstehen werden. Deshalb suche ich gerade nach jemandem, der mir einen Weg zeigen kann, wie ich damit und mit ihnen umgehen kann, ohne mir selber weiter zu schaden. Also das heißt, ich werde mir eine Therapie geben, suche aber noch nach der richtigen – die Überwesiung zum Psychologen hab ich schon.
    Persönliche Grenzen für mich zu setzen und den Kontaktabbruch ohne allzugroßen Schmerz als ihren Weg akzeptieren zu lernen, ist sicher mein erster Schritt…
  • meamea

    318

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Schön, dass Dir der Urlaub so gut getan hat!!! Hört sich richtig klasse an!!

    Ich finde es toll, wie Du Deine Situation meisterst, und Hilfe zu suchen und anzunehmen ist schon ein grosser Schritt nach vorne. Und den Rest kriegst Du auch noch hin! Das dauert nur manchmal seine Weile, und tut weh und ist verwirrend und zeit- und energieraubend, aber am Ende ist es das alles wert (hoffe ich doch zumindest sehr!).

    Ich wünsche Dir viel Kraft und Geduld und Mut und Mitgefühl für Dich selber!!
  • MajonieMajonie

    3,882

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    schön das du dich so gut erholt hast! hoffentlich hälts ein bisserl vor ;-)
  • alicocoalicoco

    277

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Katja,
    kennen tun wir uns noch nicht.
    Eltern in Deinem Alter habe ich auch nicht. Meine Großeltern
    sind etwa im Alter Deiner Eltern. Was mich dazu bringt, dass es
    sich um eine ganz andere Generation handelt :eek:
    Da der Thread hier ziemlich lang ist, habe ich nach und nach in den anderen Beiträgen schon Antworten an Dich gefunden, die ich Dir auch hätte geben wollen.

    Vor allem an den Psychologen oder etwas vergleichbares hatte ich für Dich gedacht. Das liegt vor allem daran, dass ich selber vor 5 Jahren eine Therapie gemacht habe. Auslöser war der Verlust meines 2.ten Kindes, die Angst, dass wieder eine Beziehung von mir aus daran zerbricht. Behandeltest Problem in der Therapie dann weder das eine noch das andere, sondern oh Wunder die Beziehung zu meiner Familie, esonders meiner Mutter (genug davon).

    Aus der Therapie habe ich besonders den Kern mitgenommen: Ich muss nicht aufgrund von Konventionen oder Blut - bedingten Verpflichtungen Kontakte ertragen, die mir selber schaden!

    Lange habe ich sehr konsequent danach gelebt. Wenn es mir schlecht ging, habe ich Freunde statt meiner Mutter mobilisiert (erstaunlicherweise ging es mir hinterher tatsächlich besser :eek: ). Und meine Schwestser habe ich gegen alle Widerstände aus meinem Leben verbannt. Sie hat immer wieder Gesprächschancen erhalten - die sie nicht zu nutzen imstande war. Bei meiner Mutter zeigt sich langsam Einsicht und sie kommt mir zu meinen Speilregeln entgegen.

    Mittelerweile bin ich in der Familie der sonderliche Hardliner. Trotzdem nehmen sie es so an. Wie sie es für sich sehen, ist mir fast egal (na ja alles kann nicht sofort klappen ;-) )

    Ich bin nicht sicher, ob es jetzt das Positivbeispiel war, was Du Dir gewünscht hast. Ich hoffe, es klang nicht zu sehr nach einer eigenen Leidensgeschichte.
    Vielmehr wollte ich versuchen zu transportieren, dass frau mit 30 wirklich ihr eigenes Leben führen können / dürfen sollte. Vieles in Deinen eigenen Beiträgen trägt schon die Lösung für Dich - vielleicht muss sie nur noch mehr in Dein Bewußtsein und Handeln einfließen.
    Deine eigene Abnabelung zu Deinen Regeln bedeutet ja nicht, dass Ben seine geliebten Oma/ Opa nicht mehr sehen kann ;-) )
    Ausserdem kannst Du auf die Erfahrung während Deines Studiums zurückgreifen.
    Der Weg in die emotionale Freiheit liegt vor Dir - beschreite ihn.
    Ich wünsche Dir viel Kraft, Mut und Energie.

    Den Pathos bitte ich zu entschuldigen. Halt ein emotionales Thema ;-) .

    :knutsch01: alicoco
  • MimiMimi

    1,643

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi Katja,

    ich weiß, ich hab lang nichts von mir hören lassen - war alles nicht so einfach, gegen Deine Situation aber ein Pappenstiel.

    Vielleicht mache ich mich unbeliebt, aber ich finde nicht, daß der Kontakt zu den Großeltern um jeden Preis aufrechterhalten werden muß.

    Und wenn ihr Verhalten Deine Seele schon immer so verletzt hat und ähnliches bei Ben läuft, vor allem aber Deine Gesundheit sooooo angekratzt ist, würde ich wirklich ihnen den Schritt auf Euch zu überlassen und selbst falls das passiert ( so wie Deine Beschreibungen klingen, könnte das dauern) nochmal genau überlegen, ob die Zwischenzeit für Euch beide im Ganzen nicht schöner und gesünder war.

    Auf daß die Erholung möglichst lange anhält!!!!
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aus der Therapie habe ich besonders den Kern mitgenommen: Ich muss nicht aufgrund von Konventionen oder Blut - bedingten Verpflichtungen Kontakte ertragen, die mir selber schaden!

    In der Theorie versteht man das schon irgendwann, aber in der Realität ist das meistens sehr viel schwerer. Irgendwie liebt man seine Eltern ja doch, ich glaube, man kann einfach nicht anderst. Vielleicht tut es eben drum ja auch besonders weh, wenn sie einen nicht akzeptieren können und darauf bestehen, das abhängige Eltern-Kind-Verhältnis aufrechtzuerhalten, daß ihnen die Kontrolle über das Leben der Kinder ermöglicht.
    Miene Eltern finden aus der Rolle einfach nicht raus. Aber diese Rollenverteilung muß sich im Erwachsenenalter einfach ändern, damit man auch da mit seinen Eltern respektvollen Umgang und liebevollen Kontakt haben kann. Ich habe letzthin irgendwo gelesen, daß die erwachsenen Eltern-Kind-Beziehungen am besten funktionieren und am spannungsfreiesten sind, wo keinerlei Abhängigkeiten bestehen und die Kinder rechtzeitig gehengelassen wurden. Dann ist man frei als gleichberechtigte, gleichermaßen kompetente Erwachsenen mit Achtung aufeinander zu- und miteinander umzugehen.
    Mit Fremden, die so mit mir umgehen, würde ich keinen Kontakt haben wollen.

    Meine Schwester hat mich Anfang der Woche angerufen und mich gefragt, ob wir uns mal wieder sehen können. In diesem Telefonat hat sie mir auch die bestehende Familiensituation vorgeworfen und mir nahegelgt es läge in meiner Hand, etwas daran zu ändern, ich wäre geradezu verpflichtet das zu tun - weil ich mich eben falsch verhalte...
    Außerdem wären unsere Eltern schon so alt und würden sich nichtmehr ändern.

    Der Hauptvorwurf auch von ihr nochmal: Andere Menschen sind mir wichtiger als sie. Dieses Mal hab ich sehr deutliche Worte gefunden - vielleicht zum ersten Mal. Ich hab ihr gesagt, daß das tatsächlich so ist. Daß ich erwachsen bin und ein eigenes Leben, eine eigene Familie habe und daß ich gerne mit den Menschen Zeit verbringe und mich zu den Menschen hingezogen fühle, die mir so wie ich bin mit Akzeptanz, Toleranz und Wärme begegnen. Und daß es vielleicht für sie endlich an der Zeit ist zu kapieren, daß ich eben als Schwester nicht so bin, wie sie sich das erträumt, daß ich nach ihren Prämissen eben vielleicht unsympathisch oder inakzeptabel bin - und ihre Konsequenzen daraus ziehen und mit mir keine Zeit mehr verbringen, wenn sie darunter leidet. Oder entscheiden, daß sie trotzdem gern mit mir umgehen mag, auch wenn ich eben keine Wunschtraumerfüllerin bin. Daß ich aber nicht bereit bin, mir ihre Vorwürfe darüber anzuhören, wo ich überall ihre Erwartungen enttäusche und Wünsche nicht erfülle.
    Sie meinte, daß ich und Ben eigene Bedürfnisse haben und daß ich die wichtig nähme, wäre schon in Ordnung (wie gnädig), aber die klare Art und Weise, wie ich meine Bedürfnisse vorbringen würde und daß ich nicht mit mir darüber diskutieren lasse, bzw. dem Wunsch meiner Eltern nicht nachgebe, Ben ihnen mehrere Tage zu überlassen, wäre nicht in Ordnung. Ich hab ihr gesagt, daß auch das ich bin und entweder sie respektiert auch das (genauso wie meine Eltern), oder soll eben ihre Konsequenzen daraus ziehen, daß sie es nicht mag.

    Irgendwie war ihr auch nicht bewußt, daß meine Eltern den Kontakt zu mir abgebrochen haben, weil ich ihnen nicht zugesagt habe, mich ihren Bedürfnissen und Wünschen unterzuordnen, und nicht ich zu ihnen - und daß es deshalb an ihnen wäre, auf mich zuzugehen und nicht umgekehrt.
    Sie haben ihr nur erzählt (sie haben ja regen Kontakt), wie sehr sie unter meinem bösen Verhalten leiden.
    Übrigens wußte sie auch nichts von meinem Gesundheitszustand (ich hatte ja wochenlang nichtmehr mit ihr gesprochen), denn sie haben ihr nur erzählt, ich hätte Bauchschmerzen gehabt. Dabei haben sie mich einmal in die Notaufnahme gefahren und wußten von allen Untersuchungen und Diagnosen ... aber es kann nicht sein, daß jemand etwas hat, was schlimmer oder wichtiger ist als ihr Leid... bzw. ist es einfach nicht relevant, denn wie es mir geht, hat bei ihren Überlegungen nie eine wirkliche Rolle gespielt - nur was es für sie für Auswirkungen hat und wie sehr sie darunter leiden... :twisted:

    Das Gespräch hat mich nochmal darin bestätigt, daß der Nichtkontakt gerade eine gute Sache ist.
    Ich finde es zwar sehr schade, daß es garkeinen Kontakt mehr gibt und würde mir wünschen, es wäre anderst, aber ich leide auch nicht darunter, weil es mir ohne im Moment wirklich besser geht. Selbst oberflächliche Bekannte gehen achtender und somit "liebevoller" mit mir um und ich merke, daß mir das Energie gibt, anstatt mir welche auszusaugen.

    Im September fange ich mit der Therapie an und erhoffe mir davon mit Hilfe Wege zu finden, um mit dem Thema "meine Familie" gesundheitsförderlicher umgehen zu lernen...
  • HerzjeHerzje

    1,048

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hi,
    prima dass es Dir wieder besser geht! Diese Medizin lasse ich mir auch mal von meinem Doc verabreichen :grin:
    Zu Deiner family: interessant, dass Deine Schwester den Kontakt zu Dir sucht, wo sie doch auf der Seite (wenn man das so nennen mag) Deiner Eltern steht. Meinst Du, die haben sie vorgeschickt und die Lage mal zu peilen? Vielleicht hast Du jetzt ein Hebelchen (Schwester) in der Hand, um sie alle ein wenig in Deine Richtung zu steuern.
    Aber mach mal Deine Therapie.
    In dem Zusammenhang hab ich mal was von Familienaufstellungen gehört, ich weiß nicht, ob Dir das ein Begriff ist - google mal. Eine Freundin (selber Psychologin) meinte, dass da einiges dabei rauskommt. Z. B. wo eigentlich die Ursachen der Probleme in der Familie liegen - und das meist nicht bei denen die Hilfe suchen, sondern ganz woanders.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hm ja - mit Hellinger hab ich mich schonmal eingehender beschäftigt. Allerdings vertritt der auch einige Ansichten zu Schuld und Sühne, die ich fast kriminell finde. Aber vom Prinzip her ist das Familienstellen sicher eine Möglichkeit, um mal die ganzen Beziehungen zwischen Menschen - auch denen, die nichtmehr real anwesend sind - zu beleuchten.

    Daß meine Schwester geschickt wurde, glaube ich nicht. Ich hatte ihr zum Geburtstag gratuliert und ihr liegt anscheinend viel an unserem Kontakt, wenn sie auch nicht wirklich versteht, was ich mit Achtung und Eigenverantwortlichkeit meine.
    Auf meine Familie Einfluß nehmen möchte ich übrigens nicht, um sie in irgendeine Richtung zu dirigieren. Sie sollen frei entscheiden, was sie in Bezug auf mich tun wollen - solange sie mich dabei achtsam behandeln (oder eben meiden).
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Klar liegt deiner Schwester an Kontakt mit dir. Schließlich will sie ja immerzu irgendwas, bzw. hat komische Erwartungen an dich :roll:
    Aber was ich eigentlich sagen wollte: ich finde, du hörst dich wesentlich besser an, als vor dem Urlaub. Du bist endlich mit dir selber im Reinen und das ist das Wesentliche! Das mit der Therapie ging aber fix! Gut so. Bin mal gespannt, was dabei rauskommt. :grin:
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Eine funkelnagelneue, generalüberholte Katja kommt da raus, Ohne Zweifel :biggrin:

    Ich muss dem beipflichten, dass sich in dem Geschreibsel doch Licht am Ende des Tunnels blicken lässt.
    ...und darauf bestehen, das abhängige Eltern-Kind-Verhältnis aufrechtzuerhalten, daß ihnen die Kontrolle über das Leben der Kinder ermöglicht.
    Miene Eltern finden aus der Rolle einfach nicht raus.
    Das finde ich sehr treffend formuliert. Es liegt aber auch an dir, aus dieser Rolle auszubrechen und eingefahrene Verhaltensmuster abzulegen. Was die Alten daraus machen, oder besser, wie sie damit umgehen, ist deren Problem.
  • LydiaLydia

    1,098

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Puh - hab mich erst heut durch alles nach meinem letzten Beitrag "gewälzt" und bin auch erfreut, daß es Dir im un dnach dem Urlaub so viel besser geht und Du weiterhin Deinen eingeschlagen Weg gehst.

    Wie lila schon schrieb, liegt es an beiden Seiten aus der Rolle auszubrechen und eingefahrene Verhaltensmuster abzulegen (finde Deine Bemerkung, daß Deine Eltern nicht aus ihrer Rolle finden auch sehr treffen formuliert - genauso hätte ich das auch auf meine formulieren können), aber ich habe nach dem Lesen Deiner Texte das Gefühl, daß Dir das nicht nur bewußt ist, sondern Du gerade daran arbeitest, an Deiner bisherigen Rolle und den sich immer wiederholenden Verhaltensmustern etwas zu ändern. Das ist nicht immer einfach und Du wirst nach dem ein oder anderen Gespräch sicher feststellen, daß Du in manchem doch wieder "zurückgefallen" bist - aber das ausbrechen-WOLLEN ist der erste Schritt und sehr wichtig, damit es Dir letztendlich besser geht.

    Denn ich finde, man sollte sich von niemandem (auch der eigenen Familie nicht) so vereinnahmen oder in etwas drängen lassen, was man nicht ist und nicht will, daß man damit eigentlich nicht glücklich bzw. schlimmstenfalls sogar krank davon wird. Jeder hat das Recht auf sein eigenens Leben und sein eigenes Glück. Wünsche Dir weiterhin alles Gute!!
  • meamea

    318

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Katja,

    eine Familienaufstellung ist schon eine sehr spannende Sache, was dann die Auflösung angeht, muss Du ja nicht alles nach Hellinger machen. Ich hab' das mal in meiner Therapie gemacht, und die Aufstellung war super aufschlussreich, aber was mich meine Therapeutin dann hat machen lassen war weniger gut, weder hilfreich noch hat's sich gut angefühlt. Und jetzt denke ich, ich war damals einfach noch nicht soweit (das ist jetzt 5 Jahre her), und bin es übrigens immer noch nicht.

    Aber ich weiss inzwischen, dass mir Kontakt zu meiner Familie selten gut tut, und ich bedauere zwar noch immer, dass wir nicht die Traumfamilie sind, aber es tut nicht mehr weh. Und da meine ganze Familie selten Kontakt sucht, kann ich das auch gut managen, wenn mir danach ist, rufe ich halt an, und sonst sehen wir uns eben nur 1 oder 2mal pro Jahr. Ganz das Gegenteil von Deiner Situation ;-) .

    Alles Gute und viel Kraft für die Therapie!
  • fabufabu

    144

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00

    Hilfe leisten sie freiwillig, überschwenglich und aufopfernd - aber sie werfen mir genau diese Aufopferung dann auch immer vor - und wie sehr sie darunter leiden müssen, weil sie ihren Kindern so viel helfen müssen, weil die so unfähig sind und nie auf sie hören. Das verleidet mir jedes Annehmen von Hilfe.

    Kennt nicht doch jemand einen Weg, mit solchen Eltern umzugehen, ohne krank oder wahnsinnig zu werden (oder beides)?

    Liebe Katja,

    ich habe erst jetzt Deinen Thread gelesen und ein Teil könnte von mir sein. siehe oben. Das sind meine Eltern.

    Ich kenne ja nicht Eure ganze Geschichte, aber bei mir lief es folgend:
    Wir waren ein fünfköpfiger Haushalt, mit drei Mädchen, ich die letzgeborene - die ja so ganz anders ist, als ihre Schwestern.
    Ich hatte eine wirklich schöne Kindheit auch wenn mein Vater sehr streng war, meine mutter eine herzensgute.

    Nachdem ich finanziell unabhängig war, wurde irgendwie der Konatkt zu meinen Eltern immer weniger, was mir erst heute bewußt wurde.

    Nach der Geburt ihrer ersehnten Enkeltochter, belagerten mich meine Eltern mit Hilfsangeboten. Bernd war weder bei der Geburt noch die Zeit danach bei mir, so dass ich im Wochenbett schon sehr fertig war. Nachdem meine Eltern mir glaube ich zum zehnten Mal sagten: "Komm doch ein paar Tage her, Du wirst sehen, das hilft Dir. Wir machen dann alles...blablabla" Habe ich mich breitschlagen lassen und bitter dafür bezahlt.

    Bis dahin stillte ich alle 2 h, während Ava 1 h trank und 1h auf meiner Brust schlief.
    "Du darfst Dein Kind nur alle 3 h anlegen, sonst bildet sich keine Milch" "Du darfst sie nicht so verwöhnen, sie muss auch alleine schlafen können. Du musst sie ja mal ablegen" "Von Deiner dürren Plürre wird sie wohl nicht satt" Wohlgemerkt alles nicht böse gemeint, sondern einfach nicht besser gewußt. Und teilweise habe ich mich leider auch beeinflussen lassen :cry:

    Das machte mich wirklich fertig. Als Ava zu dieser Zeit (01.01) auch noch krank wurde und ich mit ihr ins KH musste war ich bereits völlig am Ende.

    Kurzum habe ich im nachhinein auch meiner Mutter ständige Vorwürfe gemacht, über ihre nicht gerade aufmunternde Worte bezügl. des Stillens.

    Ab dem 3. Monat lag sie mir mit Zufüttern in den Ohren etc. Nachdem ich in langen Diskussionen meinen Standpunkt erklärt habe und auch sie mit am Stillversagen schuldig sprach - ich war wohl auch sehr hart zu ihr. Brach sie auch in Tränen aus, sie könne nicht mehr, alle sagen ich habe eine falsche Einstellung und spinne und müsse unbedingt mein Verhalten ändern, besonders meine Schwestern, die natürlich meiner Mutter nie Vorwürfe gemacht hätten usw. usw.
    Nachdem ich überlegte den Kontakt abzubrechen, habe ich mich dagegen entschieden. Ava liebt ihre Großeltern sehr und umgekehrt. Ich habe mich mit meiner Mutter in Ruhe hingesetzt, ihr meinen Standpunkt erklärt und das ich für ihre Hilfe wirklich sehr dankbar sei. Das aber einiges falsch gelaufen ist, wobei sie es sicher nicht anders wußte. Habe aber gleichzeitig erklärt, dass ich entscheide, wie Ava ernährt wird und das sie sich bitte daran halten solle. Es klappt eigentlich ganz gut.
    Manche Themen, wie das Stillen spreche ich einfach nicht mehr an und stecke zurück. Ich denke auch einfach daran, was meine Eltern mir schon gegeben haben und an wirklich schöne Zeiten und das hilft mir alles etwas gelassener zu sehen.

    Bei Euch sind die Fronten wesentlich verhärteter, aber auf Deinen Standpunkt würde ich an Deiner Stelle nicht verzichten. Nur Themen, die evtl. nicht mehr so wichtig sind, nicht ansprechen. Ben ist Dein Sohn und Du hast das Recht, ja sogar die Verantwortung, in nach besten Wissen zu ernähren und zu erziehen und wie Du Deine Liebe zeigst, kann Dir eh niemand vorschreiben. Aber vielleicht hilft es ja, alles mal mit den AUgen Deiner Eltern zu sehen, versuchen den Blickwinkel zu ändern - das habe ich getan.
    Ich wünsche Dir auf jeden Fall ganz ganz viel Kraft. Und wenn es mit Deinen Eltern keinen Kontakt mehr gibt, so wird das sicher auch nicht so schlimm für Ben, denn er hat ja eine ganz starke Mama die ihn sehr liebt.

    Liebe Grüße
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Heute Morgen stand mein Vater auf einmal vor der Tür mit Blumen und der Ansage, er wolle mit mir reden. :shock:

    Er hat mir erklärt, er halte das nicht aus und wolle so nicht weiterleben, ohne Kontakt zu uns. Als er nach dieser Ansage sofort das Gespräch einleitete mit einem "Du bist immer", hab ich gleich "Stop" gesagt. Er hat tatsächlich über weite Strecken zugehört, als ich ihm meine Position erklärt habe. Ausgelassen habe ich nicht viel. Ich habe ihm gesagt, wo meine Grenzen sind, wo sie sie überschritten haben und daß ich sie bitte endlich zu akzeptieren, daß ich nicht so bin, wie sie sich das wünschen und daß ich mich damit aber nicht schuldig mache - und daß es an ihnen liegt darüber zu entscheiden, ob sie trotzdem mit mir Zeit verbringen möchten oder nicht. Daß ich mir dafür aber keine Vorwürfe mehr anhören möchte und daß ich sie bitte, Hilfsangebote zu unterlassen, wenn sie nicht der Hilfe, sondern den eigenen Zwecken dienen sollen. Daß ich es vorziehe wenn sie mir sagen, was sie wollen und ich frei bin zu entscheiden, ob ich ihrem Wunsch nachkomme oder nicht.
    Er meinte, ich hätte in meinem letzten Gespräch eine Bedingung für Kontakt gestellt und das wäre für ihn nicht akzeptabel gewesen. Meine Bedingung war, daß meine Bedürfnisse und Entscheidungen geachtet werden...
    Wie auch immer: Er möchte wieder Kontakt, er hat wohl nicht alles verstanden, was ich ihm gesagt habe, wahrscheinlich kann er auch manches nicht akzeptieren udn muß über manches auch erstmal nachdenken - aber er hat es weitestgehend ohne Widerspruch hingenommen.

    Der Schritt ist ihm sichtlich schwergefallen und ich rechne ihm das hoch an. Mal sehen, was weiter passiert und ob sich jetzt irgendetwas ändert.
    Noch mag ich ja nicht daran glauben, daß meine Eltern tatsächlich lernfähig und -willig sind, was ihren Umgang mit mir angeht.
    Er hat allerdings auch selber Zweifel geäußert, wie er meine Mutter dazu bringen kann, mit mir zu reden - also so, daß sie nicht sofort wieder einen Nervenzusammenbruch oder Asthmaanfall bekommt. Aus dem Grund war reden mit ihr ja nie möglich, weil sie sich so immer entzogen und die gesamte Familie erpresst hat, sich wunschgemäß zu verhalten und sie nicht zu behelligen...

    Zumindest war es ein halbwegs vernünftiges Gespräch, ich habe ein paar meiner Positionen vorgebracht und sie wurden angehört. Das Ganze habe ich auch ohne größere Beklemmungen und Herzbeschwerden überstanden. Jetzt bin ich mal gespannt, wie es weitergeht.

    Letzte Woche habe ich mit meiner Schwester telefoniert und auch ihr meine Position klargemacht. Sie kann es ebenfalls nicht nachvollziehen, was aber auch nicht unbedingt notwendig ist, solange sie es respektiert. Am Mittwoch werde ich mich mit ihr treffen - mal sehen, was der Abend bringt. Ich würde sie gerne mal auf ihre Lebensentttäuschung ansprechen und daß sie die Verantwortung für ihr Glück mir zuschiebt...

    Bezüglich des Umgangs mit Ben´s Papa sind mir letzte Woche - die ich bei und mit ihm verbracht habe - auch ein paar Dinge klargeworden, gerade in Zusammenhang mit meinen körperlichen Beschwerden, die ich vorher nicht so klar erkennen konnte. Es macht mich ziemlich traurig, weil ich ihn ja doch sehr gern habe, aber es bringt mich auch einen Schritt weiter in die Richtung, wieder handlungsfähiger zu werden und das Richtige für mich zu tun.

    Es bewegt sich also was...
  • kerstinjkerstinj

    2,322

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    :fun52: :fun47: Na, das ist doch schon mal ein guter Anfang!
    Gratuliere :biggrin:
    Dass deine Eltern noch ein gutes Stück Arbeit leisten müssen und dass das nicht so ganz einfach sein wird, ist klar.
    Think positive :knutsch01:
  • MonicaMonica

    1,525

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es freut mich sehr für Dich Katja, das Du kontruktiv weiterarbeitest und auch weiterkommst!

    Du bist eine tolle Frau und ich wünsche Dir sehr, dass Du das Glück findest das Du verdienst!!
  • LydiaLydia

    1,098

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich kann mich da Kerstin nur voll und ganz anschließen und drücke Dir die Daumen für Dein Treffen mit Deiner Schwester und daß die Gespräche mit Vater und Schwester zumindest zu einem Nachdenken und hoffentlich wenigstens in einigen Punkten zu mehr Verständnis für Dich oder - wenn schon kein Verständnis - zumindest zum Repektieren Deiner Meinung und Lebensweise führen.

    Freut mich, daß Du keine Beklemmungen / Herzbeschwerden bekommen hast (wie geht es Dir sonst gesundheitlich zu Zeit?)!!

    Und zu guter letzt noch viel Erfolg beim "handlungsfähiger" werden - das braucht Zeit, aber mit jedem Schritt in die richtige Richtung steigen auch die Chancen, irgendwann den Richtigen zu finden ;-)
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