... da fällt mir nicht mal ne passende Überschrift zu ein...

Mandy1976Mandy1976

4,183

bearbeitet 21. 11. 2005, 17:59 in Plauderecke
Hallo Mädels,

vorhin im Radio habe ich von einem Vorfall gehört, der sich gestern hier in Bayern ereignet hat. Ich fand das so unglaublich, dass ich gleich mal die Nachricht gesucht habe und hier einstellen möchte:
Zeugin Jehovas verblutet bei Entbindung

In Bayern ist eine Frau wegen ihrer religiösen Überzeugung unmittelbar nach der Geburt ihres Kindes verblutet. Als Zeugin Jehovas habe die Patientin eine notwendige Bluttransfusion ausdrücklich abgelehnt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Ärzte mussten sich dem Willen der Frau fügen.

Landau an der Isar - Bei einer Obduktion seien keine Hinweise auf ein Fremdverschulden am Tod der zweifachen Mutter gefunden worden, sagte Oberstaatsanwalt Alfons Obermeier. "Die Mediziner haben sich richtig verhalten."

Die behandelnden Ärzte seien verpflichtet gewesen, den Willen der 32-jährigen Patientin zu respektieren, erklärte Obermeier. Andernfalls hätten sich die Mediziner der vorsätzlichen Körperverletzung schuldig gemacht. Nach Angaben des Chefarztes Bernd Probach war es für die Klinikmitarbeiter ein Drama, der jungen Mutter nicht helfen zu dürfen.

Nach der Geburt eines gesunden Kindes war es nach Angaben des Mediziners bei der Frau zu Nachblutungen gekommen, die sich nicht stillen ließen. Daraufhin habe der jungen Frau die Gebärmutter entnommen werden müssen. Eine notwendige Bluttransfusion habe die Frau mehrfach abgelehnt. Auch in ihrem Mutterpass habe die 32-Jährige erklärt, dass sie keine Bluttransfusion wolle.

Zeugen Jehovas ist es nach ihrer Religion untersagt, Bluttransfusionen anzunehmen. Stattdessen würden auch Kochsalz-Lösungen und Sauerstoff-Beatmung ausreichen, wird auf der Internetseite Watchtower.org behauptet. Außerdem trage der feste Glaube kranker Zeugen Jehovas zu deren Genesung bei.

Quelle: Spiegel online

Vorhin im Radio war ein Interview mit dem Arzt dran, der geschildert hat, wie versucht wurde, die Frau doch noch umzustimmen. Sie hatte ein notariell beglaubigtes Patiententestament und war auch noch so "klar im Kopf", dass sie sich äußern konnte. Selbst die Zusicherung des Arztes, dass sie ohne Bluttransfusion mit Sicherheit innerhalb der nächsten Stunden stirbt und ihre Kinder dann ohne Mutter dastehen hat sie nicht umstimmen können.

Das kann ich nicht nachvollziehen. Ich kenne auch 2 Zeugen Jehovas, ehem. Kollegen von mir und fand die eigentlich immer sehr nett und ziemlich normal. Sie haben nie jemanden versucht zu "bekehren" und waren immer tolle Gesprächspartner. Auch um den Umstand, dass sie Bluttransfusionen ablehnen wusste ich... Aber dass der Glaube dieser Leute an ihre Religion es schafft, den Mutterinstinkt auszuschalten, das geht über meinen Horizont hinaus... und nicht nur den Mutterinstinkt sondern auch den Überlebenstrieb, den doch eigentlich jeder hat, oder...

Mir tun die Kinder unendlich leid. Nicht nur, weil sie jetzt keine Mutter mehr haben, sondern weil sie wahrscheinlich auch in diesem Glauben aufgezogen werden und später vielleicht sogar noch Verständnis dafür aufbringen.

Nachdenkliche Grüße
Mandy

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Klar ist das erschreckend - aber man muss doch den freien Willen eines Menschen berücksichtigen!

    Ich finde es wirklich schlimm, dass nun Kinder ohne Mutter aufwachsen müssen. Aber es war ihre Entscheidung.

    Wo kommen wir denn hin, wenn einmal gefällte Entscheidungen (wie z. B. Patientenverfügung, Ablehnung von Organspende, etc.) von Göttern in Weiß oder anderen Menschen einfach übergangen werden?

    Das ist meine Meinung - auch wenn Sie wahrscheinlich vielen nicht gefällt.
  • handjeryhandjery

    1,392

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mandy1976 schrieb:
    Aber dass der Glaube dieser Leute an ihre Religion es schafft, den Mutterinstinkt auszuschalten, das geht über meinen Horizont hinaus... und nicht nur den Mutterinstinkt sondern auch den Überlebenstrieb, den doch eigentlich jeder hat, oder...

    Da kann ich mich Dir nur anschließen. Unvorstellbar für mich, dass Glaube so etwas zulassen kann. Der Trieb dem eigenen Kind beizustehen so ausgeschaltet. Für mich nicht zu verstehen.
  • Mandy1976Mandy1976

    4,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo zwei m-m,

    klar muss man das und es wurde ja auch getan... Was mir nur nicht in den Kopf geht ist, wie jemand dazu kommt, diesen Willen zu haben... :???:
    Das sich die Ärzte in diesem Fall "rein rechtlich" einwandfrei verhalten haben, steht ja außer Frage.

    LG
    Mandy
  • JaraJara

    275

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das kann doch nicht Gottes Wille sein, daß eine Mutter stirbt, oder???

    Ich hatte mal als Krankenschwester auch mit einer Patientin zu tun, die beinahe verstorben wäre ohne Bluttransfusion, ebenfalls Zeugin Jehovas und 2 Kinder, das kleinere gerade mal 2 Wochen alt. Sie hatte sich einen sehr komplizierten Beinbruch zugezogen und sehr viel Blut verloren. Ich habe damals sehr viele und sehr lange Gespräche mit ihr geführt und da auch meine Meinung geäußert, daß es doch nicht Gottes Wille sein kann, daß sie ihre Kinder allein zurück läßt, wo dies doch so einfach zu verhindern wäre.

    Letztendlich hat sie dann doch gemeint, bevor sie sterben würde und nicht mehr für ihre Kinder da sein könne, würde sie sich doch eine Transfusion geben lassen, auch auf die Gefahr hin, daß sie dann "geächtet" würde in der Glaubensgemeinschaft.
    Für mich gehört zum Glauben eben auch, daß man verzeihen kann und andere Meinungen akzeptiert. Und eben auch, daß man seinen Kindern eine gute Mutter sein sollte. Ich bin nicht sehr gläubig, aber ich glaube daran, daß es so sicher nicht von Gott oder Jehova oder Allah gemeint sein kann.

    Die Bluttransfusion hat die Frau damals übrigens nicht gebraucht, aber sie war sehr dankbar, daß ich ihr meine Sicht der Dinge so offen gesagt habe und sie mehr oder weniger dazu "gewzungen" habe nochmal vernünftig über alles nachzudenken.
  • Jasmin79Jasmin79

    102

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo ihr lieben,

    ich kann so was absolut nicht nach voll ziehen das arme Kind muss jetzt ohne Mama aufwachsen nur wegen so ein scheiß, sorry ist nun mal meine Meinung.

    Mein bester Freund war auch bei den Zeugen Jehovas und was da teilweise abgeht ist nicht mehr normal. Auch wenn es andere Leute anders sehen, meiner Meinung nach ist das eine Sekte.

    Nur mal ein Beispiel könntet ihr euch Vorstellen nie einen Geburtstag zu feiern, Ostern ja sogar Weihnachten??????

    Wenn ich mir vorstelle den ersten Geburtstag von Leon nicht gefeiert zu haben? Ich werde nie seine leuchtenden Augen vergessen!

    Die Kinder tun mir am meisten leid wie zum Beispiel: Was hast du den zu Weihnachten bekommen?

    Also, ich kann es leider nicht nach voll ziehen.

    Anderes Beispiel meine Freundin war 3 Jahre mit einem Zeugen Jehovas
    zusammen und musste es geheim halten weil er in Scheidung lebte. Von ihrer seite wussten es alle und von seiner seite keiner!! Er hat ihr hinterher auch gesagt das er sich überwiegend wegen der Religion von ihr getrennt hat. Es wäre halt besser wenn er sich mit einer Zeugin Jehovas zusammen tun würde :shock:

    Nachdenkliche grüße
    Jasmin mit Leon *13.12.2002*
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zeugen Jehovas sind aber nicht die einzige Kirche (jaja, das ist anerkanntermaßen eine Kirche) die krasse Grundsätze haben.
    Jede Glaubensrichtung hat seine "Leichen im Keller".
    Die Frau kann immerhin selber entscheiden. In anderen Religionen (oder deren aggressive Subreligionen) darf die Frau das aber nicht und verblutet deshalb.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo!

    Ich muß dieses Thema jetzt noch einmal aufwärmen, weil ich ganz schrecklich interessante Dinge über Blut im allgemeinen gehört habe!
    Also:

    Ich bin momentan meiner zahlreichen kleineren und größeren Zipperlein wegen bei einer Heilpraktikerin in Behandlung. Meine Sitzungen sind immer recht langwierig, weil 1) bei mir viel zu tun ist und 2) wir so gerne miteinander quatschen! :oops: Dabei ist auch mal das Thema Blut und Transfusionen zur Sprache gekommen. Sie selber könnte sich nur sehr schwer zu einer Transfusion durchringen können, nicht aus religiösen Gründen, sondern der Beschaffenheit des Blutes wegen.
    Sie hat nämlich viele Patienten von ausserhalb, auch aus dem Ausland.
    Nun hat sie feststellen können, daß bereits abgegebenes Blut sich entsprechend dem Blut im Körper des Patienten verändert!!! Das heißt, gibt ein vollkommen gesunder Mann Blut ab, das auch aufbewahrt wird, und bekommt dieser Mann nach Blutabnahme eine Entzündung, steigen auch die Entzündungswerte im abgegebenen Blut. Das nennt man dann wohl morphogenetisches Feld oder so. Dein Blut bleibt immer irgendwie Teil Deines Körpers! Das kann man nun natürlich auch noch auf esoterischer Ebene diskutieren, soweit will ich aber allerdings nicht gehen ;-) . Ist doch echt der Wahnsinn, oder?

    Übrigens, ich kenne meine Heilpraktikerin mittlerweile sehr gut; sie ist um einiges BOdenständiger als ich und würde mir sicherlich keinen Bären aufbinden wollen!
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wikipedia sagt folgendes dazu, wobei ich ergooglet habe das morphische Felder das selbe sind wie morphogenetische Felder. Bei beiden Begriffen handelt es sich um den selben Wissenschaftler und das selbe Thema:
    Morphische Felder
    aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

    Ein morphisches Feld (oder morphogenetisches Feld) ist nach Ansicht des Biologen Rupert Sheldrake ein nicht näher definiertes biologisches (und potentiell gesellschaftliches) Äquivalent zu einem elektromagnetischen Feld, welches ursprünglich nur als Erklärungsmodell für das genaue Aussehen eines Lebewesens (als Teil seiner Epigenetik) diente und an Verhalten und Koordination mit anderen Wesen beteiligt sein soll.

    Sheldrakes Annahme der morphischen Felder wird gemeinhin als Pseudowissenschaft eingestuft, weil wesentliche Anforderungen an Wissenschaftlichkeit (Kriterien zur Falsifizierbarkeit, Verifizierbarkeit der Experimente) nicht eingehalten werden. Die Felder können derzeit nur als Hypothese, als Gedankenspielerei bezeichnet werden, aus der jedoch keine wissenschaftliche Theorie hervorgegangen ist. Diverse Forschergruppen beschäftigen sich jedoch durchaus ernsthaft mit einem angeblichen Phänomen eines "globalen Bewusstseins", auch mit Gedankenübertragung etc. Ihre häufig nur minimal signifikanten, bisher noch nicht ausreichend überprüften und im Fall des globalen Bewusstseins kaum gesicherten Ergebnisse werden von Kritikern nicht als Beweise für die angebliche Existenz "morphischer Resonanz" anerkannt, jedoch von Sheldrakes Anhängern bereits als Beweise angesehen; darüber hinaus setzen Forscher, die über die Existenz eines "globalen Bewusstseins" spekulieren, das Vorhandensein morphischer Felder nicht zwingend voraus.
    Inhaltsverzeichnis

    * 1 Ausgangspunkt
    * 2 Theorie
    * 3 Begründungen
    * 4 Bewertung
    * 5 Weitere Arbeit


    Ausgangspunkt

    Rupert Sheldrake (* 1942) ist in Pflanzenphysiologe an der Cambridge University und in Philosophie an der Harvard University ausgebildet. Er interessierte sich dafür, wie Pflanzen und auch alle anderen Lebewesen ihre Form erhielten. Eine einzelne Zelle spaltet sich in anfangs identische Kopien, die mit jeder weiteren Zellteilung spezifische Eigenschaften annehmen; einige Zellen werden zu Blättern, andere zu Stängeln. Sobald diese Veränderungen stattgefunden haben, gibt es keinen Rückweg mehr. Beispielsweise können Blätter nicht wieder zu Stängeln werden.

    Zum Zeitpunkt seiner diesbezüglichen Forschung in den späten 1960ern und 1970ern waren die Gründe für diese Art der Entwicklung im Detail noch unklar. Beispielsweise wurde noch in den 1920ern angenommen, dass die Entwicklung eines Embryos oder die Fähigkeit der Ableger von Weidenbäumen, zu vollständigen Bäumen heranzuwachsen, die Existenz solcher "Wissens-" oder "Erinnerungs-"felder in der Umgebung impliziere. Die spätere Entdeckung der DNA schien eine alternative Erklärung anzubieten; da die DNA jedoch im ganzen Organismus identisch ist, konnte man mit ihr damals noch nicht die Gestalt eines Organismus erklären. Die DNA erklärte, dass eine Zelle menschlichen Ursprungs war, aber man wusste damals nicht, warum Zellen in der Lage sind, zu verschiedenen Körperteilen auszudifferenzieren. Man vermutete zwar schon, dass die Mechanismen für die Entwicklung der Gestalt in der DNA codiert waren, aber die genaue Funktion dieses Systems blieb unbekannt.


    Theorie

    Sheldrake entwickelte stattdessen eine völlig neue Theorie, um dieses Problem zu erklären; seine Theorie behauptete die Existenz eines universellen Feldes, welches das „Grundmuster“ eines Gegenstands codieren soll. Nach Sheldrakes Ansicht ist die Existenz einer Form schon ausreichend dafür, dass es für diese Form leichter sei, an irgendeinem anderen Ort zu existieren. Dies nannte Sheldrake 1973 ein morphogenetisches Feld; nach dieser Sichtweise bestünde die Natur möglicherweise nicht aus Naturgesetzen, sondern aus Gewohnheiten. Dieses morphogenetische Feld soll eine Kraft zur Verfügung stellen, welche die Entwicklung eines Organismus steuert, so dass er eine Form annimmt, die anderen Exemplaren seiner Spezies ähnelt. Der Begriff "Morphogenese" stammt von den griechischen Wörtern morphe (Form) und genesis (Entstehen, Werden). Ein Rückkoppelungsmechanismus namens morphische Resonanz soll sowohl zu Veränderungen an diesem Muster führen, als auch erklären, warum Menschen während ihrer Entwicklung nicht die Form von Pflanzen annehmen. Als Beweismittel bot Sheldrake eine Auswahl von anscheinend unzusammenhängenden Einzelbeweisen an.




    Begründungen

    Eines dieser Beweismittel war die Arbeit des Forschers William McDougall von der Harvard Universität, der in den 1920er Jahren die Fähigkeit von Ratten untersucht hatte, aus Labyrinthen herauszufinden. Er hatte herausgefunden, dass die Nachkommen von Ratten, die das Labyrinth kannten, schneller hindurch fanden; zuerst brauchten die Ratten 165 Fehlversuche, bevor sie jedes Mal ohne Fehler durch das Labyrinth fanden, aber nach einigen Generationen waren es nur noch 20 Fehlversuche. McDougall glaubte, dass der Grund dafür in einer Art von Lamarckschem Evolutionsprozess lag. Sheldrake hingegen sah darin den Beweis für die Existenz eines morphogenetischen Feldes. Die Ratten, welche das Labyrinth zuerst durchliefen, schufen nach seiner Ansicht ein Lernmuster innerhalb eines "Rattenfeldes", auf das die Nachkommen dieser Ratten zurückgreifen konnten. Mehrere Beispiele für diese Art "universellen Lernens" wurden angeboten.

    Das andere Beweismittel kam aus der Chemie, in der sich ein anderes noch ungeklärtes "Lernverhalten" bei der Züchtung von Kristallen abspielte. Wenn eine neue chemische Verbindung erstmals hergestellt wird, geht der Kristallisationsprozess langsam vonstatten; wenn andere Forscher das Experiment wiederholen, stellen sie fest, dass der Prozess schneller abläuft. Chemiker schreiben dies der gestiegenen Qualität späterer Experimente zu; die Fehler der früheren Versuche waren schon dokumentiert und wurden nicht erneut begangen. Sheldrake hingegen glaubte, dass dies ein weiteres Beispiel für ein morphogenetisches Feld sei; die Kristalle, die bei den ersten Versuchen gezüchtet worden waren, hätten ein Feld erschaffen, auf das die Kristalle der später durchgeführten Experimente zurückgegriffen hätten.

    Seit damals wurden eine Reihe von anderen Beispielen hinzugefügt; sowohl das Verhalten von Affen in Japan beim Putzen ihrer Nahrung als auch die Fähigkeit von europäischen Vögeln, zu lernen, wie man Milchflaschen öffnet, wurden als Beispiele einer "nichtlokalen" Kraft bei Verhalten und Lernfähigkeit angeboten.


    Obwohl Sheldrake in den 1970ern über diese Theorie gesprochen hatte und damit einigermaßen bekannt geworden war, fand die "große Enthüllung" 1981 statt, als seine Theorie in Buchform unter dem Titel A New Science of Life veröffentlicht wurde (deutsch: "Das schöpferische Universum. Die Theorie des morphogenetischen Feldes"). Interessanterweise bietet das Buch keine Beispiele zu dem (oben beschriebenen) Sachverhalt an, der Sheldrake überhaupt auf seine Theorie brachte: Stattdessen wurde die Theorie als Erklärung für die Entwicklung von Pflanzen und Tieren angeboten, für die sie jedoch keine Beweise vorlegte. 1988 schrieb er ein weiteres Buch unter dem Titel Presence of the Past: A Field Theory of Life.


    Bewertung

    Die Gemeinschaft der Wissenschaftler ist generell skeptisch, wenn eine "Theorie von Allem" veröffentlicht wird. Das gilt umso mehr, wenn eine solche Theorie nicht in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht wird, sondern in einem Buch, das sich an Laien richtet. Ein weiterer Grund für Skepsis liegt vor, wenn der Autor seine Erkenntnisse zu einem Forschungsgebiet anbietet, in dem er keine direkte Erfahrung hat. Bei A New Science of Life waren alle drei Kriterien erfüllt, und das Buch wurde auf breiter Front zurückgewiesen. Sheldrake scheint im Laufe der Zeit zunehmend desillusioniert von der Reaktion aus der Welt der Wissenschaften zu sein, die er (beispielsweise auf seiner Webseite) heutzutage als eine engstirnige Bürokratie ablehnt.

    In der New Age Szene jedoch wurde sein Werk berühmt; man fand es wegen seiner "ganzheitlichen" Weltsicht interessant, und man sah darin ein Beispiel dafür, wie ein "echter Wissenschaftler" von der Gemeinschaft der Wissenschaftler herabgesetzt wurde.

    Seither hat sich Sheldrake von seiner Arbeit über morphogenetische Felder entfernt. Er hält es zwar immer noch für die Grundlage seiner Arbeit, aber seine Veröffentlichungen der letzten Zeit haben wenig damit zu tun.


    Weitere Arbeit

    Nachdem sein Interesse an etablierten Forschungseinrichtungen geschwunden war, begab er sich auf die Suche nach Sieben Experimenten, die die Welt verändern könnten (1994), in denen unter anderem der Beginn seiner Studie Der siebte Sinn der Tiere (1999) enthalten war. Im Jahr 2003 schrieb er in Der siebte Sinn des Menschen über eine Wahrnehmung, die von sehr vielen Menschen berichtet wird. Das Buch enthielt ein Experiment, bei dem die Versuchspersonen mit angelegten Augenbinden entscheiden mussten, ob sie von hinter ihnen sitzenden Personen angestarrt würden. Die Entscheidung, ob die hinten sitzende Person gerade die Versuchsperson mit der Augenbinde anschaute oder woanders hin blickte, wurde per Zufall ermittelt (Münzwurf oder Zufallszahlentabelle). Nach einem Signal in Form eines lauten Klickgeräuschs musste die Versuchsperson entscheiden, ob sie gerade angestarrt wurde. Falls die Versuchspersonen falsch geraten hatten und man ihnen das erzählte, rieten sie bei künftigen Versuchen seltener falsch. Nach zehntausenden von Einzelversuchen lag der Punktestand bei 60 Prozent, wenn die Versuchsperson angestarrt wurde (also über dem Zufallsergebnis), aber nur bei 50 Prozent, wenn sie nicht angestarrt wurde (was dem Zufallsergebnis entspricht). Dieses Ergebnis weist auf einen schwachen Sinn für das Angestarrtwerden hin, und auf keine Sinneswahrnehmung dafür, nicht angestarrt zu werden. Sheldrake behauptet, diese Experimente seien sehr oft und mit übereinstimmenden Ergebnissen in Schulen in Connecticut und Toronto sowie in einem Wissenschaftsmuseum in Amsterdam wiederholt worden.

    Sheldrakes Experimente bleiben auch heutzutage genauso kontrovers wie seine Theorie. Neuerdings bittet er potentielle Experimentatoren, sein Anstarr-Experiment zu erweitern, indem sie einfach nur ein Formular auf seiner Webseite ausfüllen und auf diese Weise ihre Resultate einsenden. Er behauptet, auf diese Weise eine herausragende, breit angelegte Studie zu erhalten, die Menschen aus aller Welt und aus allen Gesellschaftsschichten umfasse. Kritiker weisen Sheldrake darauf hin, dass er auf diese Weise lediglich nutzlose Informationen von Leuten einsammele, die nicht die geringste Ahnung von der Durchführung kontrollierter Experimente haben. Darüber hinaus sei praktisch garantiert, dass auf Grund des Experimentatoreffekts nur erfolgreiche Resultate ausgewählt werden, weil es unwahrscheinlich sei, dass Menschen, die dieses Experiment durchführen, nicht daran glauben, dass es funktioniert.

    Sheldrake beharrt darauf, dass dieser Skeptizismus nicht vom problematischen Charakter seiner Arbeit herrühre, sondern auf vorgefasste Meinungen zurückgehe, welche die Wissenschaftler ihm gegenüber hätten. Sein fundamentalistischer Ansatz zur wissenschaftlichen Methode basiere auf Darwins sorgfältigen Beobachtungen und entferne ihn von der Molekularbiologie und deren Konzentration auf die Funktionsweise von Genen, Enzymen, Proteinen und Zellen. Sein Ansatz sei eine Herausforderung an das mechanistische Paradigma, das die Biologie als eine Funktion von Chemie und Physik sähe. Der Materialismus des 19. Jahrhunderts habe teilweise zu Gentechnologie und Biotechnologie geführt, sich aber gleichzeitig von einem Verständnis des Bewusstseins entfernt, wonach seine Theorie über Felder strebe.

    Kritiker interpretieren den Mangel an Vertrauen in Sheldrakes Theorien anstatt dessen als das Ergebnis des Mangels überzeugender, experimenteller Beweise. Seit den 1970er Jahren, in denen Sheldrake seine Theorie erstmals vorgeschlagen hat, wurden außerdem enorme Fortschritte beim Verständnis der Frage gemacht, wie aus genetischem Material eine bestimmte Form entsteht.
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab diesen langen Auszug jetzt nicht gelesen. :oops: Aber eine Bluttransfusion bekommt man i.d.R. doch eh nur, wenn sie wirklich nötig ist. Und selbst wenn dieser Ansatz mit diesen seltsamen Feldern stimmen sollte, wäre es das Risiko doch immer noch wert, oder? Ich mein, besser du überlebst und bekommst durch das Fremdblut 'ne Grippe oder meinetwegen sogar Brustkrebs, als dass du hier und jetzt verblutest...

    Und zum Ausgangsthema: Dass man sich über solche religiösen Einstellungen wundert, ist geschichtlich gesehen ein sehr neues Phenomän. Normalerweise funktioniert Religion so, dass man sie höher stellt als das eigene Leben. Schließlich glaubt man, dass man nach dem Tod belohnt wird, alles hier ist nur die Prüfung des Glaubens... Eure Vorfahren haben genauso gedacht. Ich meine, nicht, dass ich das gut finden würde, im Leben nicht - aber dieses Glaubens- und Verhaltensmuster ist in den meisten Religionen angelegt und anscheinend sehr wohl kompatibel mit der menschlichen Psychologie. :???:
  • sweetasweeta

    178

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Lenchen,

    dazu kann ich nur sagen solange dem Kind dabei nichts passiert ist ok.
    Nur leider entscheiden diese Leute ja auch dann darüber wenn ihr Kind eine Transfusion bräuchte oder ein Organ.
    Für sich selber entscheiden ist absolut in Ordnung aber nicht für ein Kind welches vielleicht leben will.
    Sowas ist in meinen Augen krank und nicht zu tolerieren.
    Viele Grüße Viola
  • ZickeZicke

    280

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich hab gehört das zeugen glauben das ausschlieslich nur sie irgendwann in den himmel kommen und wenn man fremdes blut in sich hat ist man unrein und wird aus diesem kreis ausgeschlossen. auch wenn ich das für schwachsinn halte (sorry), glaub ich das so eine mutter die ihr kind liebt und für das kind die entscheidung treffen muss, lieber möchte das ihr kind in den himmel kommt (auf ewig) als das es hier auf erden weiterlebt und nach dem tod eben nicht im himmel ist.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Zicke schrieb:
    ich hab gehört das zeugen glauben das ausschlieslich nur sie irgendwann in den himmel kommen und wenn man fremdes blut in sich hat ist man unrein und wird aus diesem kreis ausgeschlossen. auch wenn ich das für schwachsinn halte (sorry), glaub ich das so eine mutter die ihr kind liebt und für das kind die entscheidung treffen muss, lieber möchte das ihr kind in den himmel kommt (auf ewig) als das es hier auf erden weiterlebt und nach dem tod eben nicht im himmel ist.

    Die Zeugen Jehovas sagen das die Welt eines Tages untergeht ( das sollte eigentlich schon in den Siebzigern passieren, eine meiner Schwestern war damals auch bei denen, als nichts passierte wurde einfach so getan als hätte man das nie gesagt ) und das dann nur die wirklich gläubigen und sich an alle Regeln haltenden Zeugen Jehovas es überleben .
    3. Harmageddon
    Wie schon erwähnt, behauptet die WTG (Wachtturmgesellschaft ), die einzig wahre Organisation Gottes zu sein. Die von Satan durchdrungene Welt, im Sprachgebrauch der Zeugen Jehovas das „gegenwärtige böse System der Dinge“ genannt, wird jedoch, nach Angaben der WTG bald zerstört werden. Dieser Zeitpunkt wird „Harmageddon“ genannt. „Es wird ein Tag der Schlacht und des Zornausbruchs sein, ein Tag der Finsternis und der Verwüstung.“ (WT, 15. Dez. 03, S. 19)
    Wer diesen schrecklichen Tag, der jederzeit über uns hereinbrechen kann, überleben will, muss dieser wahren Organisation Gottes angehören. Denn nur die „wahren Christen“ werden diesen Tag überstehen und dann für immer im Paradies auf Erden leben können.
  • ZickeZicke

    280

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    danke für deine korrektur. eine frage hab ich aber:
    kommen die zeugen die vorher gestorben sind (z.b. weil sie blut Fremder verweigert haben) dann wieder zurück um mit den anderen im paradies zu leben?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tut mir leid, aber so gut kenne ich mich damit auch nicht aus. Aber soweit ich mich erinnern kann, wurde in den Siebzigern davon gesprochen , das die Toten, die sich zu Lebzeiten so verhalten haben wie es der Glaube vorschreibt wieder auferstehen.
  • MondhexeMondhexe

    229

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also wenn die Frau das so wollte, ist das ihre Sache, auch wenn ich mir nicht vorstellen könnte, wegen einer nicht angenommenen Bluttransfusion Jahre mit meinem Kind zu verschenken :shock: Mir tut es um das Kind leid, welches nun ohne Mama aufwachsen muß :cry: Aber der Glaube des Menschen ist sein Himmelreich (oder so ähnlich)

    LG Andrea
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Zicke: soviel ich weiß schon. Sonst wär ja alles umsonst.
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Zicke: Ja. Das glauben ja auch die meisten Protestanten. Wenn du Katholik bist, musst du bis zum Jüngsten Gericht ins Fegefeuer. Wenn du Protestant bist (und wahrscheinlich auch bei den Zeugen), fällst du in einen tiefen Schlaf unter der Erde und merkst gar nicht, dass die Zeit vergeht. Rechtzeitig zum Jüngsten Tag (bzw. Harmageddon) wachst du wieder auf, um abgeurteilt zu werden. Es gibt eine entsprechende Bibelstelle, aber ich bin grad zu faul, die rauszusuchen. :oops:
    Die Zeugen glauben zusätzlich (gemeinsam mit vielen protestantischen Fundamentalisten v.a. in Amerika), dass die, die in den Letzten Tagen zufällig grad leben, physisch in den Himmel "entrückt" werden. Die stellen sich das echt so vor, dass, wenn Gott die Entrückung einleitet, plötzlich Autos führerlos werden und so. Da gibt es echt PKW-Aufkleber, wo draufsteht: "Vorsicht! Dieses Auto wird am Tag der Entrückung plötzlich führerlos!" :razz: Entrückt wird natürlich nur, wer ein gerechtes und absolut gottgefälliges Leben geführt hat. Dazu gibt es auch eine entsprechende Bibelstelle, in irgendeinem Paulusbrief...
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wobei doch nicht alle Katholiken automatisch ins Fegefeuer kommen :shock: nur die, die noch ein bisschen büsen müssen, bevor sie "auffahren" dürfen.
  • LenchenLenchen

    4,118

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Echt? Ich dachte, das wäre automatisch. Guck, bin ich doch nicht so ein Religionsexperte, wie ich immer tue. :biggrin:
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    nönö, die guten dürfen gleich weiter. Die nicht so guten kriegen Bewährung und die bösen müssen in die Hölle. Halt wie im richtigen Leben ;-)
  • maemae

    1

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo

    haber ehrlichgesagt die vorherigen Beiträge nur überflogen und wollte nur kurz etwas - zu meiner eigenen Ehre - klarstellen:

    In Verbindung mit dem tragischen Tod einer Mutter nach der Geburt ihres Kindes in Landau/Isar wurde verschiedentlich berichtet, dass eine Bluttransfusion ihr Leben hätte retten können. Eine solche hatte die Verstorbene aus Gewissensgründen abgelehnt.

    Dem Ehemann der Verstorbenen wurde im Krankenhaus als Ursache für die auftretenden Komplikationen eine nicht stillbare Blutung genannt.
    Trotz verschiedener Eingriffe gelang es den Ärzten bis zuletzt nicht, die Blutung zu stoppen oder deren Ursache zu ermitteln. Vor diesem Hintergrund gibt es keine Grundlage für die Behauptung, eine Bluttransfusion hätte das Überleben der Frau gesichert. Somit handelt es sich hier um die im Fall von Jehovas Zeugen übliche Vorverurteilung.

    Nach Studienlage ist bei Zeugen Jehovas kein erhöhtes Risiko in Verbindung mit medizinischer Versorgung nachweisbar. Es gibt auch keine Studie, die belegen würde, dass Mütter, die Zeugen Jehovas sind, bei der Geburt eines Kindes eine höhere Sterblichkeitsrate hätten als andere Patienten.

    Außerdem kennen wir in Deutschland seit Jahrzehnten keinen Fall, in dem eine Zeugin Jehovas an postpartalen Blutungen (Blutungen, die nach der Entbindung auftreten) gestorben wäre, ausgenommen den tragischen Fall in Baden-Württemberg, 1991, bei dem die Mutter trotz massiver Bluttransfusionen gestorben ist.

    Jehovas Zeugen betrachten ihr Leben als ein Geschenk Gottes und haben große Achtung davor. Deshalb suchen sie auch gewissenhaft medizinische Hilfe. Das hatte auch die Verstorbene getan, indem sie während ihrer Schwangerschaft in ärztlicher Betreuung war. Sie begab sich zur Entbindung in die Hände kompetenter Ärzte, die ihr das Vertrauen gaben, der Situation auch in ihrem Fall gewachsen zu sein.

    (...)

    Informationsbüro der Zeugen Jehovas


    :cool: Soviel dazu. Ich wollte das nur hier klarstellen und das soll keinesfall polemisch sein!!

    Dass die Glaubensansichten vieler Religionsgemeinschaften und auch Sekten schonmal durcheinander geworfen werden, passiert mir auch schon mal.

    Grundsätzlich fände ich es aber schöner, bevor man sich eine Meinung bildet, vielleicht Mitglieder dieser Relig.gemeinschaft mal zu fragen.

    Ob man sich Transfusionen geben lässt oder nicht, darüber sollte JEDER sich einmal Gedanken machen. Aufgrund der enorm hohen Infektionsraten, schlechteren Heilungen, höheren Kosten usw. stellt sich bei einer näheren Betrachtung die Gabe von Blut erstaunlich oft als die schlechtere Alternative dar.

    Abgesehen davon zwei Dinge noch nur zur INfo: Wir betrachten Blut als heilig und folgen einem eindeutigem biblischen Gebot.
    Außerdem haben wir ein Komitee und unzählige Artikel, die über Alternativen in Zusammenarbeit mit Ärzten arbeiten.

    Ich habe für mich persönlich ZIG Alternative Behandlungsmethoden gewählt, die sowohl weniger kostenintensiv, als auch risikoärmer sind.


    UND: Nein, wir glauben NICHT, dass wir alle in den HImmel kommen oder dass die Welt untergeht! Aber das könnte man doch das nächste Mal fragen, wenn wir an eure Tür klopfen sollten ...

    lieben gruss
    mae
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