Geburtsbericht von Dean

witchiwitchi

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bearbeitet 19. 08. 2005, 16:04 in Geburtsberichte
Nachdem ich vergeblich darauf gewartet habe das sich endlich mal was von alleine rührt, denn Termin war ja eigentlich der 18. November gewesen, musste ich doch am 02. Dezember ins Krankenhaus fahren um die Geburt einleiten zu lassen. Ich wollte ja um jeden Preis ums einleiten rum kommen, aber da wollte wohl jemand anderes nicht freiwillig raus.

Nachdem wir in der früh Phoebe bei meiner Mutter abgegeben haben, sind wir ins Krankenhaus gefahren, wo ich um 8 Uhr einen Termin hatte. Ich war zwar von dem Termin nicht begeistert, aber sonderlich aufgeregt war ich auch nicht, was mich gewundert hat.

Im Kreißsaal angekommen wurde ich erst mal ans CTG angeschlossen und eine halbe Stunde später bekam ich dann die Tabletten zum einleiten, zwei Stück. Wenn die nicht wirken sollten, wären alle 4 Stunden die nächsten Tabletten dran gewesen. Es wurde dann noch 45 Minuten CTG geschrieben und dann bin ich auf Station gelegt worden. Im Kreißsaal hab ich schon etwas gemerkt, aber da war ich eher der Meinung daß sich der kleine mal wieder kräftig gegen den Bauch drückt.

Auf der Station haben wir dann erst mal gefrühstückt, da gibt’s immer Frühstücksbuffet auf der Station, da kann man sich dann nehmen was man will und hat reichlich Auswahl. Eigentlich ist das ja nur für die Schwangeren/Mütter da, aber Jörg hatte ja auch noch nichts gegessen und deswegen hab ich auch gleich was für ihn mitgeholt, schließlich hätte es ja noch ein langer Tag werden können.

Beim essen hab ich dann schon die ersten leichten Wehen gemerkt und war doch froh das ich nicht noch mehr Versuche brauchen würde bis eine Wirkung da wäre. Danach sind wir ein wenig durchs Krankenhaus gelaufen und um 12 Uhr sollte ich wieder im Kreißsaal kommen. Die Wehen wurden schon deutlich stärker und die Wehen waren im 1-2 Minuten-Takt da, mir wäre es lieber gewesen wenn der Abstand etwas größer gewesen wäre. Die Hebamme hat dann den Muttermund untersucht – 2 cm offen. Immerhin, es hat sich schon etwas getan mit Wehen die gut auszuhalten waren bis dahin. Also noch mal laufen und dann sollte ich einen Einlauf verpasst bekommen, aber um den wollte ich auf keinen Fall haben. Bei Phoebe bin ich auch drum rum gekommen und wollte es diesmal auch. Aber erstmal laufen und dann konnte ich ja immer noch versuchen mich raus zu reden. Das laufen wurde immer unangenehmer, denn die Wehen wurden stärker bei jeder neuen die kam. Ich wollte dann erst mal aufs Zimmer, da ich Bauchweh hatte, also für was noch einen Einlauf. Mittlerweile hatte ich schon ganz schön zu tun die Wehen zu veratmen, aber ich wollte ja das es voran geht und hab zu Jörg gesagt das wir weiter laufen. Nach ein paar Metern hat Jörg mich dann gefragt ob wir nicht lieber wieder in den Kreißsaal gehen sollten, so wie ich schon mit den Wehen zu kämpfen habe, aber ich wollte noch ein wenig laufen. Ein paar Minuten später kam dann ein Arzt vorbei der dann meinte es gäbe auch PDA. Ich fragte dann Jörg ob ich wohl schon so schlimm ausschaue das ich eine bräuchte, was er dann bejahte. Zwei Wehen später war ich dann damit einverstanden, daß wir uns wieder Richtung Kreißsaal bewegen sollten.

Eine andere Hebamme kümmerte sich dann um mich als am Morgen, was mein Glück war, denn bei ihr blieb mir der Einlauf erspart. Sie hat mich dann erst mal wieder ans CTG angeschlossen und danach waren wir uns einig das ich erstmal in die Wanne gehe. Das hat bei Phoebe auch etwas bewirkt, zumindest mehr als beim sitzen oder laufen. Ich wollte nach dem CTG so lange wie möglich in der Wanne bleiben, damit sich ja viel tut. Wehen hat es wieder mal keine geschrieben, wie bei der letzten Entbindung auch schon nicht, deswegen wurde ich wieder gefragt ob ich denn welche hätte. Aber so was kann man sich gar nicht einbilden. Also in die Wanne, war das schön entspannend zwischen den Wehen, aber die Wehen sind dadurch noch heftiger geworden. Nach einer Stunde, oder waren es 1 ½ Stunden, sollte ich wieder raus, nachdem die Hebamme festgestellt hat das der Muttermund immer noch auf 2 cm offen, aber alles war schon weicher. Ich wollte aber noch ein wenig drin bleiben und war schon etwas frustriert das sich in der Zeit noch gar nichts getan hat. Mit Genehmigung der Hebamme bin ich dann noch drin liegen geblieben und ab da war dann auch das letzte Zeitgefühl weg gewesen das ich bis dahin noch hatte. Die Wehen wurden immer heftiger und sind kaum noch weg gegangen, ein paar Sekunden und das wars dann. Ab und zu hab ich noch die Augen aufgemacht um Jörg kurz anzuschauen und dann kam schon wieder die nächste Wehe. Aua, tat das jetzt schon höllisch weh. Irgendwann hatte ich dann das Gefühl das ich Fruchtwasser verloren hätte, war mir da aber nicht sicher gewesen. Mir sind in der Wanne die Hände immer tauber geworden und bei jeder Wehe hatte ich zusätzlich das Gefühl das sich die Hände verkrampfen, war aber nicht so. Dann war auf einmal auch das Gesicht noch pelzig gewesen und Jörg ist dann erst mal zur Hebamme und hat gesagt das es jetzt langsam Zeit für mich wäre raus zu kommen. Aber ich wollte mich gar nicht mehr bewegen, denn bei jeder Bewegung war schon wieder die nächste, noch stärkere Wehe da. Und plötzlich hatte ich das Gefühl das ich pressen muß. Als Jörg dass den Hebammen sagte, waren die ganz schnell da gewesen und ich sollte doch raus. Ich hab mich sehr angestrengt hoch zu kommen und das mit diesen Hammerwehen, die so verdammt arg weh getan haben. Als ich dann stand kam die nächste, da waren wohl wieder nur ein paar Sekunden dazwischen gewesen. Und dann wollte ich mich erstmal hin knieen, denn mit pelzigen Händen und einer Wehe war das im stehen in der Wanne gar nicht so lustig. Da kam schon wieder Fruchtwasser bei der Wehe, also hab ich mich doch nicht geirrt und dann musste ich wieder pressen. Jetzt sollte ich so schnell wie möglich raus und schon die nächste Wehe und wieder musste ich pressen. Ich dachte ich schaff die zwei, drei Meter zur liege nicht mehr und als die eine Wehe vorbei war sagte ich nur das ich jetzt gehen will, sonst schaff ich es nicht mehr. Als die Hebamme mich dann untersucht hat, war der Muttermund auf 8 cm offen und laut der Hebamme ist der Rest auch bald offen. Jörg hat gesagt es hat nur 45 Minuten gedauert für die 6 cm, dementsprechende schmerzen waren es auch bei den Wehen. Ich hörte dann wie die Hebamme noch schrie es soll jemand kommen, das Baby kommt gleich. Rüber laufen konnte ich auf keinen Fall mehr, denn jetzt waren keine pausen mehr zwischen den Wehen, sondern sie waren nur etwas schwächer für ein paar Sekunden. Im Kreißsaal sollte ich dann auf den Stuhl wechseln, was mir nur mit großer Anstrengung noch gelungen ist. Ich wurde dann gefragt auf welche Seite ich mich legen möchte und ich hab darauf nur gesagt am besten auf gar keine, denn das hätte mir grad noch gefehlt. Die Hebamme hat dann noch nach einem CTG verlangt, aber zum anlegen war keine Zeit mehr. Die nächste Presswehe kam schon und ich konnte es nicht unterdrücken und es tat immer mehr weh. Die Hebamme musste mir immer wieder sagen das ich atmen muß, denn ich war nur noch am drücken und ich wollte auch das der kleine endlich raus kommt, damit die schmerzen vorbei sind. Dann ging Jörg plötzlich weg und ich hab noch gefragt wo er denn hin will – das habe ich schon noch mitbekommen. Er hat sich dann erst mal auf einen Stuhl gesetzt, weil ihm das alles plötzlich viel zu schnell ging, er hat gesagt das er schon einen Teil vom Kopf sehen konnte kaum das ich auf dem Stuhl war. Jörg kam aber dann nach kurzer Zeit wieder zu mir. Ich hatte das Gefühl das die Presswehen gar nicht aufhören, nur mal kurz Luft holen und dann war die nächste schon wieder da. Die Presswehen waren so stark und schmerzhaft gewesen das ich ein schreien nicht unterdrücken konnte, dabei wollte ich gar nicht, aber in dem Moment konnte ich einfach nicht anders. Später hab ich Jörg dann gleich gefragt ob ich sehr laut war, aber dem war wohl nicht so, ein Glück. Bei der nächsten Wehe hab ich dann gemerkt wie der Kopf ganz draußen war und mit der nächsten war dann auch der Körper da gewesen. Man war ich erleichtert gewesen das die schmerzen endlich vorbei waren, ich war so erschöpft und kaputt das ich zu zittern angefangen habe. Als mir Dean auf den Bauch gelegt wurde hab ich das zwar mitbekommen, aber ich war viel zu erschöpft gewesen um mich so richtig zu freuen, wie es bei Phoebe war, da hatte ich Tränen in den Augen. Ich weiß noch das ich Jörg gesagt hab das es jetzt so schnell ging das gar keine Zeit zum heulen blieb, aber ich kann nicht mehr sagen wann das war.

Ich wurde dann noch genäht, was eher schönheitshalber, als notwendig war. Ich bin noch weniger als bei Phoebe gerissen nur einen Scheidenriss, das war’s und das bei einem Kopfumfang von 38 cm.

Dean wurde in der Zwischenzeit gemessen, gewogen usw. Die Hebamme meinte das er doch noch nicht ganz fertig war, er hätte wohl noch ein paar Tage in meinem Bauch verbracht, aber ich war froh das ich es hinter mir hatte.

Die Entbindung war zwar viel schneller und schmerzhafter und danach hab ich zu Jörg erst mal gesagt das ich jetzt endgültig die Schnauze voll hätte vom Kinder kriegen. Aber eine Stunde nach der Geburt, nachdem ich mich langsam wieder gefangen hatte waren die schmerzen schon nicht mehr so schlimm. Und jetzt, fünf Tage nach der Entbindung kann ich mich schon gar nicht mehr dran erinnern wie schmerzhaft es war. Während ich in der Wanne war hab ich zu Jörg gesagt wie gut es doch ist das man sich daran nicht mehr erinnern kann, denn sonst würde man nie ein zweites Kind bekommen wollen.

Wenn ich mir Dean so anschaue, dann waren die schmerzen es alle mal Wert, auch wenn ich während der Geburt mit Sicherheit was ganz anderes gesagt hätte.

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das war wirklich eine sehr schnelle geburt.

    Herzlichen Glückwunsch zu eurem kleinen Sohn.

    Wenn die kleinen erst mal da sind vergisst man ganz schnell die schmerzen.

    gruß,
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