Heute ist mir mal aufgefallen, dass wir doch schon ganz schön 'Mommy' und 'Daddy' geworden sind, und nicht mehr so viel 'Mann' und 'Frau'.
Ich sage nicht mehr so oft 'Ich liebe Dich'.
Ich freue mich wenn mein Mann daheim ist, weil er mich dann unterstützen kann nicht mehr um dann zu kuscheln.
Aus dem Sontags-morgens-zu-zweit-Kuscheln und vielleicht nochmal x-eln ist ein unerotisches Familienkuscheln geworden.
Das alles ist wunderschön. Für nichts in der Welt würde ich es wieder abgeben. Weder ich noch mein Mann.
Aber es ist nicht abzustreiten, dass die Beziehungspflege hinten ansteht.
Nun hab ich gehört, es soll Paare geben wo es kriselt und sie glauben dass ein gemeinsames Kind die Lösung ihrer Probleme sein wird.
Das kann ich mir gar nicht vorstellen, dass das funktioniert. Denn wenn eine intakte Beziehung schon 'leidet' was geschieht dann mit einer nicht so intakten?
Was meint ihr dazu? Seht ihr das genauso? Oder bin ich auf dem Holzweg? Ist Eure Beziehung besser oder schlechter seit der Geburt Eures Kindes?
Kommentare
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Ich denke, ein großer Fehler unserer Zeit ist, dass wir nicht berücksichtigen, wenn wir Eltern werden, dass normalerweise auch die Zweierbeziehung für einige Zeit/Jahre eine andere wird. Wir unterliegen oftmals dem Irrglauben, dass das Baby sich unseren Lebensumständen anzupassen hat, statt umgekehrt, wir uns den Bedürfnissen unseres Babys anzupassen.
Wenn man das verinnerlicht und positiv annimmt, haben auch diese Jahre der jungen Kindheit unserer Kleinen keinen wirklich negativen Einfluss auf unsere Beziehung.
Die Kinder wachsen, werden selbständiger und brauchen uns sowohl tagsüber als auch nachts immer weniger. Das ist im Vergleich zu einer normalen Lebenserwartung eine verdammt kurze Zeit und Mann und Frau sollten sich dies immer wieder bewußt vor Augen halten. Auch wenn es in der heutigen Zeit oft sehr schwer fällt, zu akzeptieren, dass man für manche Dinge Geduld braucht und sie nicht im Eilverfahren erledigen kann. ;-)
Eine gute Ehe reift im Lauf der Jahre - wie guter Wein - und will gehegt und gepflegt werden, nicht nur in rein sexueller Hinsicht. Und eine gute Ehe hält auch diese "Tiefen", die meiner Meinung nach gar keine sind, auch sehr gut aus, wenn beide mitspielen und nicht einer da ist, der aktiv oder unterschwellig irgend etwas fordert, was der andere in dem Augenblick nicht geben kann oder will.
Wobei ich aber sagen muss, dass ein Baby und der damit verbundene Aufwand/Schlafmangel oder was auch immer nie ein Grund für mich war, auf Sex zu verzichten. Sex ist für mich ein Lebenselixier, auf das ich nur ungern verzichten möchte, egal, wie müde ich abends auch bin... ;-)
:byebye01:
Gisela
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Seit Lukas' Geburt stand unsere Ehe schon mehrmals am Scheideweg :oops:
Wir lieben uns, auch jetzt, aber es gibt halt Reibepunkte über den Umgang mit dem Kind. Dazu kommen: Schlafmangel, Kommentare aus der Umwelt und bei mir unbestreitbar: "Gluckentum".
Das Sex-Leben leidet unter Zeit-/Schlafmangel und auch sonst bin ich z.B. in erster Linie Elternteil, weniger Ehefrau :oops:
Wenn dann eine Beziehung nicht gefestigt ist, kann das meiner Meinung nach nur zu einer alleinerziehenden Mutter führen...
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:byebye01:
Gisela
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So wie ich das erlebe, ist ein Kind der absolute Beziehungshärtetest! Funktioniert es, wunderbar! Dann steht auch weiteren Kinder nichts im Wege. Funktioniert es nicht, dann wird durch ein weiteres Kind die Beziehung noch mehr belastet.
Mag aber sein, das es manchmal funktioniert, weil man sich dann nur noch auf die Kinder konzentrieren kann und sich als Paar vergessen kann. Aber ich glaube ehrlichgesagt nicht, das das bei Menschen, die sich mal geliebt haben, so läuft.
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Sicher fallen Viele Sachen weg wenn man Kinder hat, MAn kann nichtmehr so oft Alleine sein wie Früher, Augehen usw.Aber in einer Intakten Beziehung sollte Das auch nicht zu Kurz kommen.Wir sind auch immer Froh wenn Wir, vor allem wenns mal ne Harte Woche war, meine Freundin anrufen und uns Abends mal für 2-3 Stunden Abseilen von den Kindern. Deswegen sind Wir nicht Schlechtere Eltern, Und mal ein schönes Essen oder ein Kinobesuch tun nicht nur Kinderlosen gut!
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Dass das nicht die Regel ist und dass sich heutzutage viel zu viele Paare mit und ohne Kinder trennen, ist nicht von der Hand zu weisen. Ich bin auch überzeugt davon, dass es gescheit ist, die Partnerschaft gründlich zu prüfen, bevor man ein Kind bekommt. Nur ist dies das zweite Phänomen unserer Zeit, dass viele Paare sich lange nicht trauen, ein Kind zu bekommen. Sie prüfen und prüfen die Beziehung, finden immer wieder ein Haar in der Suppe und verschieben den Kinderwunsch.
Also einerseits prägt eine hohe Scheidungs- und Trennungsrate unsere Zeit, andererseits fühlen sich junge Paare dadurch verunsichert und verschieben deshalb den Kinderwunsch.
Beides ist eigentlich die Folge hoher Ansprüche und Erwartungen an eine Paarbeziehung.
In unserer Paarbeziehung leidet die Sexualität insofern darunter, dass es grad nicht geht :oops: Wenn wir scharf sind aufeinander, dann finden wir irgendwie immer Möglichkeiten, eine zusätzliche Form zu finden, diesen Druck loszuwerden, oder besser gesagt aufrecht zu erhalten :biggrin: Blicke, Berührungen, Gesten... wir haben da unsere "Geheimsprache" entwickelt, selbst das Essen das ich dann zubereite, ist ein wohl verstandener Hinweis ;-) Naja, das macht dann den anderen auch richtig scharf, und das ganze findet dann seine Vollendung, wenns halt dann geht. Sehr schön soweit. Nur dass es oft so lange nicht geht, dass sich die Spannung verläuft und die Lust einfach verebbt. Dann fühlen wir uns manchmal ein wenig unter Druck gesetzt, wenn es dann endlich ginge. Dann müssen wir wieder von vorne anfangen und die Lust aufeinander erarbeiten. Oder wir gehen einfach so ins Bett, auch das kann vorkommen :cool:.
Aber ganz ehrlich, eigentlich ist das zwar anders als vor dem Kind, aber sehr schön so und ich würde um nichts in der Welt mehr tauschen wollen.
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Wenn es da vorher schon nicht gestimmt hat, dann wird die Beziehung ein Kind definitiv nicht überstehen, denn mit der Geburt eines Babys werden all diese Dinge von beiden im Zusammenspiel gefordert, die Beziehung muß sich wandeln, denn aus zwei Einzelpersonen, von denen jeder nur für sich verantwortlich war udn bei denen es hauptsächlich um ihre eigenen Bedürfnisse udn dann am Rande auch noch die des Partners ging, werden Eltern und damit ein Team, es ergeben sich auch Abhängogkeiten, fionanziell, räumlich, und emotional. Wenn da beide oder auch nur einer davon nicht bereit sind, ihre Einzelkämpferrolle oder das ichbezogene Singelleben rein nach den eigenen Bedürfnissen zu reformieren und auf "Familie" und "Baby" einzustellen, dann wird die Beziehung zerbrechen. Vor allem, wenn nur einer sich umstellt und dann alle was das KInd angeht, bzw. "Familie" bedeutet und ausmacht, an ihm hängenbleibt, während der andere darauf besteht, sein unabhängiges "Ich bin frei und ungebunden"- Singleleben weiterzuleben wie bisher.
Bei uns war das so und ich bin gegangen, weil es für mich nicht tragbar war.[/b]
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Ich verstehe gar nicht, warum Menschen immer wieder glauben, ein Kind könnte eine Beziehung "kitten".
Meine Mutter hat damals das gleiche gedacht... das hat aber nichtmal für ein Jahr funktioniert... und leider kenne ich noch einige andere, wo das genauso nach hinten losgegangen ist, und die inzwischen in Trennung leben - trotz Kind - und bei manchen von denen glaube ich, hätte es vielleicht ohne Kind nochmal klappen können (auch wenn's sich das böse anhört), hätte man der Beziehung und dem Kinderwunsch Zeit gegeben.
Ich habe schon ein bißchen Angst davor, wie sich sowas ändert, wenn ein Kind kommt, aber ich glaube fest an meinen Mann und wir haben in den letzten Jahren immer mehr und mehr, und stets sehr bewußt, an unseren Schwächen gearbeitet, uns langsam an immer mehr Verantwortung gewöhnt etc, jetzt glauben wir beide, das wir das packen können.
Ich glaube viele Leute gehen so etwas völlig planlos an und werden dann vom Ergebnis überrascht - was dann passiert, ist Glückssache.
Klar, das ist natürlich immer eine Umstellung, auf die man sich nicht vorbereiten kann, aber ich denke schon, das es einige Dinge gibt, die jeder tun kann, um den Start ins Elternsein so glatt wie irgend möglich zu machen. Ist schon ein Unterschied, ob man sich vorher informiert, ein paar Dinge vorbereitet, die man später vielleicht erstmal ne Weile nicht mehr regeln kann, und auch mit Freunden und Familie einiges abklärt ... oder ob man einfach alles ohne Nachzudenken auf sich zukommen lässt, und dann vielleicht nicht mehr weiter weiß.
Also ich persönlich finde ein Kind sollte niemals ein Beziehungs-kitter sein!
Das was lila sagte, würde ich auch eher als Bereicherung... sagen wir mal "die nächste Stufe der Beziehung" eingehen nennen, als eine Beziehung zu kitten. Manchmal brauchts halt einfach ein Update, wie ein gutes Computerspiel. ;-)
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Drauf vorbereiten kann man sich eh nicht. Theorie und Praxis sind da zwei verschiedene Paar Schuh.
Aber was wirklich da sein muß, das ist der Wille von beiden Elternteilen, in guten und harten Zeiten zusammenzuhalten.
Klingt kitschig und banal, aber ich glaube, das ist auch schon das ganze Rezept.
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