Hallo,
wir brauchen dringend euren Rat.
Jannis ist jetzt knapp 16 Monate alt, spricht, versteht, läuft, geht seit 2 Monaten halbtags in die Krippe und hat dort viel Spaß. Er ist sehr temperamentvoll, aber auch interessiert und ausdauernd. Tagsüber ist es mit ihm eine Freude.
Ich stille ihn nach wie vor, seit er etwa 11 Monate alt ist zusätzlich zu den "normalen" Mahlzeiten. Mein Mann und ich gehen beide voll arbeiten, d.h. wir hatten keine "Babypause". Meine Eltern, die mit uns im Haus wohnen betreuen Jannis liebevoll und erziehen ihn wirklich in unserem Sinne.
Jannis hält nach dem Kindergarten ca. 1,5 bis 2 h Mittagsschlaf, den er wirklich brauch. Er geht ca. 21 Uhr ins Bett. Ihn vorher hinzulegen macht keinen Sinn, er ist noch viel zu wach. Für uns ist das außerdem die Gelegenheit nach unserer Arbeit mit ihm zu spielen und zu schmusen.
Mithilfe seines Einschlafrituals, welches er von Geburt an kennt, schläft er relativ problemlos ein, d.h. ich stille ihn bis er eingeschlafen ist. Er bekommt es aber mit, wenn ich ihn in sein Bett im Kinderzimmer lege, protestiert aber nicht.
Soweit - so gut.
:knutsch01:
Doch meist gegen 1 bis 3 Uhr wird unser Sohnemann wach, sitzt oder steht in seinem Bettchen und ruft nach uns. Selten schaffe (meist ich) es ihn wieder hinzulegen und zu beruhigen - meistens geht sein jammern aber in brüllen über. Er will schlicht und ergreifend raus aus seinem Bett, zu uns, d.h. wohl hauptsächlich zu mir und stillen/kuscheln (was in diesen Momenten für ihn das gleiche ist).
Haben wir glück, dockt er sich irgendwann ab und schläft in unserem Bett weiter bis zum nächsten Wachwerden/Stillen/Kuscheln.
Meistens jedoch hängt er permanent an meiner Brust, dockt sich manchmal kurz ab, schläft um gleich darauf weiter zu nuckeln.
Milchfläschen, Sauger, Finger (aua!) weist er brüsk von sich, da er schiebt sie weg und schimpft.
Morgens ist er gegen 7:30 Uhr super ausgeruht und gut drauf und ich habe kaum geschlafen und mein Mann auch nicht, weil er weiß, was neben ihm abgeht.
Wäre ich Hausmama, könnte ich vielleicht mal tagsüber ein Nickerchen machen, aber ich muss nun einmal arbeiten und habe einen verdammt anstrengenden und verantwortungsvollen Job. Jens´ nicht weniger. Außerdem stecken wir (ich 36, Jens 45) solche durchwachten Nächte einfach nicht mehr so leicht weg wie noch vor 15, 20 Jahren. Besonders toll, wenn ich Verhandlungstag habe, vorher nicht geschlafen, dann 8/9 Stunden Verhandlung mit Dauerfeuer. Dann bin ich stehend k.o. und das ein paar Tage lang.
Oma und Opa will ich nicht auch noch nachts einspannen, die leisten ohnehin schon genug.
So geht es jedenfalls nicht weiter.
Ich habe mich durch diverse Threads hier gearbeitet und keine Lösung gefunden. Doch vielleicht habt ihr doch noch den ein oder anderen Trick auf Lager...
Vorweg: Familienbett ist schön und gut - wenn Jannis schläft, habe ich mich halbwegs dran gewöhnt, auch zu schlafen, keinesfalls so tief, um ausgeruht genug zu sein. Keinesfalls aber finde ich Schlaf, wenn Jannis stillt.
An Abstillen ist nicht zu denken, das würde Jannis nur als Liebesentzug verstehen, mit Kuschelalternativen lässt er sich nicht ablenken. Er weiß was er will.
Wisst ihr Rat?
Kommentare
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Es hängt einmal mit der Sprachentwicklung zusammen, die die Kinder durchmachen. Ausserdem lösen sie sich im Normalfall langsam von Mama los, was aber wieder vermehrtes Klammern und in deinem Fall zum Dauerstillen führt. Zu guter Letzt noch die Ich-Entwicklung, vielleicht ein paar Zahnungsbeschwerden und das ganze Kind steht kopf.
Du solltest dir überlegen, was du willst. Es gibt die Möglichkeit, dein Kind nachts halbwegs sanft abzustillen. Bei vielen Müttern hat das tatsächlich Entspannung gebracht. Wenn du magst, kann ich dir den Link dazu geben.
Ansonsten hilft nur durchhalten...es ist alles nur eine Phase!
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Ich glaube schon, dass es die vielen Tages-Eindrücke sind, die er der Nachts verarbeitet. Manchmal spult er im Halbschlaf sein gesamtes Sprachrepertoire ab, besonders wenn wir irgendwo zu Besuch waren oder wenn er ein neues Wort gelernt hat. Zähne, klar auch die Zähne schmerzen - trotz Osanit. Manchmal müssen wir ihm sogar Paracetamol geben. Es sprießen grade die noch fehlenden oberen Backenzähe und die "Augenzähne".
Aber dennoch, andere Kinder haben das alles auch und schlafen trotzdem. Und was machen diejenigen, die nicht stillen?
@Kirsten
selten, sehr selten gibt er sich mit einem Fläschen Milch oder Wasser zufrieden. Aber meistens will er eben nur kuscheln und nur als angenehmer Nebeneffekt etwas trinken. Fest in den Arm nehmen klappt eigentlich nie. Jannis hätte am liebsten absolute Nähe aber auch Freiheit - und das alles gleichzeitig - kuschlig-autonom, wenn ihr wisst was ich meine. Rückenkraulen, Handaufbauchlegen, streicheln funktioniert in manchen Wachphasen ganz gut, nur wird er dann garantiert nach einer halben/dreivierteil Stunde wach und will definitiv lange Stillen. Von Jens lässt er sich überhaupt nicht beruhigen - wobei ich denke, dass er Jens Unsicherheit merkt - und die hat er, weil es eben meistens doch nur mit Stillen geht und er dies nunmal nicht bieten kann. Ich bin auch schon ins Wohnzimmer gezogen und Jannis blieb bei Jens im Bett. Sozusagen als Notmaßnahme vor einem Verhandlungstag. Jannis brüllte die ganze Zeit und an Schlaf war für alle nicht zu denken.
@Huetchen
Ich würde nachts wieder gerne auf´s Stillen verzichten. Es ging ja früher auch ohne. Vielleicht hilft der Link weiter. Schickst du ihn mir bitte?