Papa überbesorgt oder ich zu wenig?

claudi.1claudi.1

1,799

bearbeitet 30. 08. 2005, 14:48 in Kleinkinder
Hallo,

ich wollte mal Eure Meinungen hören. Bei uns ist es zur Zeit so, daß Mein Männe mich manchmal fast wahnsinnig macht, mit seiner ( meiner Meinung nach) Überbesorgtheit.
Sitz Felix auf dem Boden und erforscht seine Umwelt, nimmt er ihn hoch: Wenn er umfällt und mit dem Kopf aufknallt.... Da wo er dann meist sitzt liegt PVC, also nicht soo hart. Außerdem bin ich der Meinung, wenn er sitzt, dann ist die Höhe nicht allzu gefährlich und außerdem muß er doch lernen, mit der Schwerkraft umzugehen.
Hat sich Fellix in seinem Laufstall erfolgreich an diesen Greifringen hochgezogen, wird sofort jegliches Spielzeug was kein Kuscheltier ist, entfernt. Wenn er mit der Wirbelsäule drauffällt, dann sitzt er womöglich im Rollstuhl...
Hat er sich die leere Kaffeetasse geschnappt: paß bloß auf, das er die sich nicht draufhaut. Beim 2. Mal, bin ich der Meinung, wird er es sich merken, das dies weh tut und vorsichtiger sein.
Genauso bin ich der Meinung, wenn Felix glaubt, sich die Fernbedienung auf den Bauch/Knie hauen zu müssen, dann laß ich ihn. Wenn es weh tut, hört er doch von selbst auf.
Es ist ja nicht so, das ich ihn unbekümmert mit Rasierklingen, Messer, o.ä. spielen lassen, aber dieses Gluckentum seitens Papa finde ich reichlich übertrieben.
Wie ist das bei Euch denn so? Oder bin ich da in der Beziehung zu gedankenlos?

Kommentare

  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich lasse Caius meistens machen... anders ginge es meinen kleinen Draufgänger auch gar nicht! ich glaube auch, dass es sie unsicher macht und sie sich nichts mehr zutrauen, wennman ihnen alles wegnimmt.

    Natürlich tue ich alles gefährliche weg und in manchen Situationen hatte ich auch Angst, aber ohne Stürze und blaue flecken geht es nie... ;-)

    Wenn er unbedingt was machen will, was ich etwas zu früh finde, wie auf einer mauer balancieren, helfe ich iohm einfach dabei und verkneife mir (meistens) ein "pass auf, dass..." oder andere Sprüche in der hinsicht... sie signalisieren dem Kind, das man es ihm eigentlich nicht zutraut.

    Kinder müssen ihre Umgebung erkunden können, so lernen sie - ich denke also, du solltest dich gegen deinen Mann durchsetzen! Was glaubt er denn, wie es wird, wenn er erstmal läuft? Er kann ihn doch nicht einsperren...
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich lasse ihn auch meistens machen. was bleibt einem auch anderes uebrig! ich kann ja nicht den ganzen tag hinter ihm stehen. und spaetestens seit dem er laeuft, lassen sich unfaelle sowiso nicht mehr verhindern. ich bin nur 5 sekunden in der kueche. was macht er in der zeit? klettert aufs sofa, und knallt runter! tja, oder heute im park, hat er mit kurzer hose an eine bruchlandung auf dem ashalt gemacht. das geschrei war gross, und die knie total zerkratzt!
    dein mann wird sich noch umgucken! :biggrin:
    als mein kind das erste mal die leiter der rutsche hochgeklettert ist, ist mir das herz auch fast in die hose gerutscht1 aber was kann im schlimmsten fall passieren? er faellt runter, und landet im sand! kleine kratzer gehoeren dazu. aber ich muss trotzdem manchmal die luft anhalten.
    ich denke, es ist wichtig, die wohnung kindsicher zu machen. das heisst, gefaehrliche sachen ausser reichweite etc.
  • RegulaRegula

    952

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mein Mann ist auch eher besorgt als ich. Aber wie die anderen schon angesprochen haben, kann ich auch nicht immer hinter ihm her rennen und vor irgendwas beschützen.
    (Als Dario ca. 1-2 Monate laufen konnte, rannte die Grossmutter noch mit einem Kissen hinter ihm her, für den Fall er fällt um ;-) )

    Vor ca. 2-3 Monaten kam im Fernsehen eine Sendung über unbewegliche Kleinkinder. Es wurden Kinder im Alter von 5-6 Jahren auf ihre Beweglichkeit und motorischen Fähigkeiten getestet. Dabei wurde festgestellt, dass eine erschreckende Anzahl der Kinder nicht mehr auf einem Seil, das am Boden liegt, balancieren können, den Purzelbaum noch nicht mal ansatzweise beherrschen, übergewichtig sind und auch sonst grosse motorische Defizite aufwiesen.
    Warum ich das hier schreibe?
    Ein Experte meinte, dass ein Grund dafür ist, dass man Kinder nicht mehr die Erfahrungen machen lässt. Dass sie halt auch mal fallen und spüren, was sie anders machen müssen. Es wird ihnen zu viel abegnommen und sie hören zu viel "Pass auf, da fällst du nur runter" etc.

    Natürlich soll man ein Kind nicht lebensgefährlichen Situationen aussetzen, aber ihm doch einen Raum für jegliche Art von Erfahrungen schaffen.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Au weia, dein Mann übertreibt aber echt ein bischen, wenn du mich fragst :shock: Ehrlichgesagt, ich finde das schon fast lustig :grin:
    Ich stimme dir zu: wenn sich die Kinder an etwas wehtun, dann lernen sie daraus. Solange es eben nicht lebensgefährlich ist wie die Rasierklinge oder das Messer lasse ich meinen auch machen.
    Er soll ja auch seine Umwelt nicht als ständige Bedrohnung ansehen!
  • claudi.1claudi.1

    1,799

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gut zu lesen. Ich habe schon an meinem Mutterinstinkt gezweifelt. Ich habe es nämlich auch nicht eingesehen, die Ecken der Zeitschriften abzuschneiden, nicht das sich die Felix versehentlich ins Auge sticht ( zu der Zeit, als er anfing, sich für Bücher zu interessieren) ;-) Nur um mal noch so ein Highlight aufzuzählen.
    Meine Mutter lacht sich auch immer kaputt, wenn ich ihr von den Aktionen erzähle. Als Außenstehender ist das sicher recht lustig, aber so mittendrin :roll:
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe es nämlich auch nicht eingesehen, die Ecken der Zeitschriften abzuschneiden, nicht das sich die Felix versehentlich ins Auge sticht ( zu der Zeit, als er anfing, sich für Bücher zu interessieren) Nur um mal noch so ein Highlight aufzuzählen.
    :lachen04: also ich finde das irgendwie suess! :knutsch01:
    naja, ist bestimmt aber auch nervig! :roll:
    ich durfte mal bei unserem auto die gaenge nicht ganz ausfahren, weil mein mann meinte, das baby bekommt dann einen zu grossen druck im kopf, und koennte einen GEHIRNSCHADEN erleiden! :shock:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    oweiowei :grin::grin::grin::grin::grin:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh ja, das kenne ich... Mein Mann ist genauso. Nimmt unser Timo ein Steinchen in den Mund könnte das die schlimmsten Krankheiten auslösen. Faßt er unseren Hund nur kurz an überträgt das die seltensten Parasiten. :roll: Ginge es nach meinem Mann könnte ich dem Kleinen den ganzen Tag hinterherrennen. Geht aber nicht, man hat ja auch noch andere Dinge zu tun. Ab Dezember sind wir zu viert, da geht schon gar nichts mehr. Zumal Timo sich nicht aufhalten läßt. Außerdem will man ja kein Weichei haben. Am Anfang des Krabbelns hat es Timo natürlich öfter mal hingehauen und auch jetzt wo er versucht zu stehen geht es nicht ohne Blessuren. Eigentlich hat er ständig blaue Flecken. Zu Beginn hat mein Mann immer mit mir gemotzt, wenn er abends heim gekommen ist und gesehen hat, dass sich der Kleine mal wieder gestoßen hat. :boese1: Das habe ich ihm schnell abgewöhnt und ihm einfach den Kleinen mal einen Tag lang überlassen, damit er sieht, wie schwer es ist, ihn unter Kontrolle zu halten.
    Wenn ich sehe, da tut sich was, wo sich der Kleine wirklich verletzen könnte hole ich ihn weg. Wenn er etwas tut was er nicht soll sage ich ihm zweimal, er soll damit aufhören, meist klappt das auch, wenn nicht hole ich ihn beim dritten Mal weg. Ansonsten kann er tun was ihm gefällt, tut er sich weh, ist es seine Schuld, er soll es ja auch lernen. Ich renne auch nicht mehr sofort um zu sehen, ob er sich weg getan hat (wenn es offensichtlich ist). Damit kommen wir ganz gut klar. Und wenn Papa meckert; einfach auch mal ignorieren.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde das Thema sehr amüsant :grin:
    Und umdenken muss ich wohl auch. Bisher war ich der Meinung Frauen glucken :biggrin:
    Da fällt mir ein, dass ich in einem Haushalt auch schon Steckdosensicherungen in der 28. SSWoche gesehen habe, und nicht nur die für ein Kind erreichbaren, sondern auch sämtliche die viel höher angebracht waren.
    @Silkchen: Mich würde noch interessiern, was der Papa nach dem Alleintag gesagt hat?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Marlies:
    Nach dem Tag mit Timo alleine war und ist plötzlich alles nur noch halb so wild (meistens jedenfalls). Ab und zu kommt dann schon mal noch das Überfürsorgliche hoch, aber ansonsten hat mein Mann glaube ich verstanden, dass man den Knirps nicht ständig in den Augen haben kann und selbst wenn man daneben steht kann auch mal was schief gehen. Gerade heute morgen hat sich Timo am Küchenschrank tierisch den Finger geklemmt und ich stand direkt daneben. Aber er lebt noch.
    Also wenn gar nichts mehr wirkt, einfach mal den guten Papa alleine mit dem Nachwuchs lassen und sich nicht einmischen. Könnte wirken... :byebye02:
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