Hallo,
Ich verzweifele mal wieder. Folgende Situation, die so oder so ähnlich immer wieder auftritt:
Janis spielt, oder wir spielen zu zweit, und plötzlich sieht er was "Verbotenes", z.B. das Kabel meiner Schreibtischlampe, an dem er natürlich nicht ziehen darf, weil er das Ding sonst vom Schreibtisch reißt. Gut gelaunt krabbelt er drauf los. Ich sehe sein Ziel, sage: "NEIN NEIN, Janis! Nicht an das Kabel!" Er grinst mich an, krabbelt weiter, zieht am Kabel. Ich sage: "FINGER WEG!! ABER SOFORT!!" Er grinst. Während ich schimpfe, sprinte ich schon zu ihm hin, packe ihn fest am Arm und wiederhole: "FINGER WEG!!!" Manchmal fängt er dann an zu weinen und lässt tatsächlich los. In letzter Zeit nicht mal das. Ich setze ihn dann in irgendeinem entfernteren Winkel der Wohnung wieder ab. Er hat in aller Regel nichts besseres zu tun, als sofort wieder zum Kabel zurückzukrabbeln und dran zu ziehen. Was soll ich dann machen? :sad: Er WEISS doch wirklich ganz genau, dass er da nicht dran darf! Ich weiß mir nicht anders zu helfen, als ihn dann für eine Minute in seinem Zimmer einzusperren. Das finde ich schon ein fiese Strafe, aber die einzige Alternative, die mir einfiele, wäre Schlagen, und das steht ja wohl außerhalb jeder Diskussion! Und es muss ja etwas sein, das sofort passiert.
Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Oder sind eure Kinder alle lieb und tun so etwas nicht? Wie verhält man sich da richtig?
Kommentare
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ich weiss nicht, wie oft wir das spielchen durch haben!
mittlerwile ermahne ich ihn nur noch einmal, wenn er dann nicht hoert, nehme ich ihn kommentarlos hoch, setze ihn in seinem zimmer auf den boden, und gehe raus.
er erwartet dann natuerlich, dass ich schimpfe, und wenn das nicht eintritt, aergert er sich! :shock:
also wieder zurueck, schachfiguren durch die gegend schmeissen, und reaktion abwarten.
was meinst du, wie er sich aufregt, wenn ich ihn einfach in seinem zimmer absetze? ;-)
irgendwann wird es ihm naemlich zu bloed, und dann laesst er es von ganz alleine sein.
das kann aber schonmal bis zu 20 mal hintereinander vorkommen. :???:
aber mittlerweile ist es (fast) kein problem mehr!
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Kannst du in der Krabbelzeit tagsüber die Lampe auf den Boden stellen? Da kann er dann am Kabel ziehen, du mußt nicht Angst haben, das sie runterfällt und irgendwann wird es für ihn uninteressant?
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Also der Tip aus dem Buch war, das Verhalten soweit wie möglich zu ignorieren, und die Kinder eher abzulenken als immer NEIN zu sagen - bringt ja nichts.
Wir hatten die Situation, dass Niklas immer Sachen vom Tisch geschmissen hat. Ich jedes mal "Nein nein", er daraufhin auch "Nein nein", und sobald wieder was oben lag, hat er es wieder runtergeschmissen. Er hat oft schon "Nein nein" gesagt bevor ich es überhaupt gesagt hatte. :roll: Ich ignorier das jetzt, sage weder "Nein", noch hole ich die Sachen wieder hoch. Wenn er unzufrieden wird, weil alles unten liegt, dann lenke ich ihn kurz ab. Er schmeißt schon längst nicht mehr so viel runter.
Was auch geholfen hat: Er ist immer zu unserer Palme gegangen und hat Blätter abgerissen, begleitet von einem "Nein nein nein" seinerseits. Nach der Lektüre des Buches hab ich die Strategie geändert und sage jetzt zu ihm "Sag mal byebye Baum, Niklas!" Und er sagt dann "Byebye", dreht sich um und geht.
Ich denke es wirkt in dem Alter, sowenig NEIN wie möglich zu sagen, oder die Kleinen abzulenken. Einsperren würde ich ihn nicht. Wegtragen ok, aber dann evtl. ablenken und auf andere gedanken bringen. Das Spiel verliert an Reiz, wenn du so wenig wie möglich mitmachst.
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Bei uns klappt das immer gut. Ein Beispiel, Jolina macht eine Schranktür auf, an die sie nicht ran darf. Statt "nein" zu sagen, sage ich lieber, mach die Tür bitte wieder zu. Ich formuliere es also positiv! Die Wortfolge "nein,....nicht" ist wohl für die Kleinen verwirrend.
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Es gibt also dann Besserung... ;-) inzwischen kommt sowas nur noch ganz selten vor, dass er nicht auf mich hört und doch dran will - aber dann gehorcht er schon, wenn ich ihn böse angucke und ignoriere, dass er mich provozieren will....
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Irgendwann fiel mir dann mal auf, das der ganze Krempel völlig uninteressant für ihn ist, wenn ich nicht am Rechner sitze - genauso wie die Schublade mit den Teelichtern (die schmeißt er immer rum) in der Küche, wenn ich nicht dabei bin.
Es gibt also einen Zusammenhang zwischen dem Rumfingern an verbotenen Sachen und meiner Reaktion darauf - irgendwie findet er es wohl nur dann spannend, wenn ich mit ihm schimpfe. Also geht es eigentlich nur um das Erregen meiner Aufmerksamkeit, was er damit ja auch erreicht - wenn auch negative, aber das ist wohl egal.
Also sichere ich jetzt alles so, daß nichts passieren kann und ignoriere ihn erstmal, wenn er an was Verbotenes geht.
Wenn "Mach die Schublade bitte zu" oder "Stell das bitte wieder hin" nicht funktioniert (Huetchen hat´s schon gesagt - positiv formulieren hilft ungemein), dann wird er wortlos vor die Tür quartiert, Tür zu. Und oh Wunder - meistens beschäftigt er sich dann friedlich mit etwas anderem.
Beim Frühstückmachen oder wenn ich telefoniere ist er immer ausgesperrt, weil er zwischen meinen Füssen da nur rumheult und ignorieren monatelang keinen Erfolg hatte - jetzt spielt er in der Zeit im Wohnzimmer und kommt dann entspannt zum Frühstück oder ins Büro zu einer sehr viel entspannteren Mama, wenn ich ihn dann rufe. ;-)
Wenn er ohne Protest von was Verbotenem abgelassen hat, dann spiele ich was mit ihm - ein bißchen Ball rollen, oder Buch angucken, toben.
Er kriegt also Aufmerksamkeit, wenn er mich nicht dazu provoziert - wenn er das versucht, muß er sich alleine beschäftigen und kann nicht in meiner Nähe sein. Klappt noch nicht immer, aber immer öfter. ;-)
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Liebe Grüße,
Caro
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War auch nicht persönlich gemeint. Aber eine meiner Schwägerinnen hat den Absprung nicht bekommen und hat inzwischen richtige Probleme mit ihren beiden Zwergen, die nicht mehr auf Mami reagieren bzw. garnicht zuhören. Das ist mein persönliches traumatisches Erlebnis in Sachen Kindererziehung, vielleicht bin ich da deshalb etwas allergisch, wenn ich "positiv formulieren" höre, weil sie immer sagt, dass würde ich dann auch so machen, weil es das Einzige wäre, was Kinder zu freien Menschen erzieht und so...
Ich hoffe, ich finde persönlich den Mittelweg... hoff....
Grüße,
Caro
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Zum Beispiel die Hand nehmen und sagen "Mach mal Ei-ei".
Das geht bei Kleinen, weil sie ihre Kräfte noch nicht so im Griff haben. Bei Vierjährigen aber wohl nicht mehr! Die müssen das schon wissen. :roll:
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Also einfach Hand festhalten, Kind wegziehen?
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Dass es hauptsächlich um das Erregen von Aufmerksamkeit geht, war mir schon klar. Aber halt, wie ich da rauskomme... :roll: