Zu viel...

DilekDilek

6

bearbeitet 12. 09. 2005, 10:44 in Kummerkasten
Hallo erst ein mal,
Ich habe ein Problem das ich einfach nicht lösen kann. Und zwar: Ich arbeite nun seit Dezember bei einem Diskonter, seit April als Teamleitung. Ende November endet meine Befristung, wird nach Angaben meines Chef´s Anfang Oktober auf 1 Jahr verlängert. Mein Problem sieht so aus... Ich bin nun in der 12. SS, wenn ich meinem Chef nun sage dass ich schwanger bin wird er meine Frist nicht verlängern und ich steh´dann blöd da, finanziell... Wenn ich ihm nichts sage, bzw. ihm erst nach der Verlängerung bescheidt gebe steh ich moralisch oder als Mensch vor ihm blöd da. Ich weiss nicht was ich machen soll.
Ich kann es mir finanziell nicht leisten, Arbeitsamt zahlt auch nichts. Und wenn die zahlen wahrscheinlich nur Harz4.

Gesetzlich muss ich meinem Arbeitsgeber nichts sagen von der Schwangerschaft, aber ist es ok? Moralisch? Menschlich?
Ich ´mag meine Arbeit, auch wenn es manchmal stressig wird. Falls es geht würd ich auch später wieder arbeiten.

Kann mir jemand die rechtliche Seite erklären? Mein Gewissen sagt mir ganz andere Sachen, aber es geht nicht...

Ich muss dazu sagen, meine Firma hat bis jetzt nichts Gutes getan für mich. Ausser dass sie mich zur Teamleitung gemacht haben. Naja das ist so ein Thema für sich...

Ich bitte um Hilfe, würde mich wirklich sehr sehr freuen über ´ne Antwort.

Bis denn, Dilek

Kommentare

  • Mandy1976Mandy1976

    4,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Dilek,

    wird Dein Vertrag auf 1 Jahr oder um 1 Jahr verlängert?

    Wenn er jetzt noch mal um ein halbes Jahr (also dann auf insgesamt 1 Jahr) verlängert wird, würde ja Deine Schwangerschaft nicht weiter "stören". Du arbeitest dann ja ganz normal das halbe Jahr ab und bist in der Zeit einfach "nur" schwanger.
    Was sollte deinen Chef davon abhalten, dich nicht zu behalten?

    Wenn er um 1 Jahr verlängert wird könnte das schon anders aussehen. Dann könnte er schon auf den Gedanken kommen, Dich gehen zu lassen.

    Schwierige Situation aber letztenendes musst Du es selbst entscheiden. Wenn Du vorhast, weiter bzw. wieder dort zu arbeiten würde ich die Ehrlichkeit walten lassen.

    Deinen Arbeitgeber musst Du im übrigen schon über die Schwangerschaft informieren... Er muss ja eine Chance haben, die Mutterschutzgesetze einzuhalten. Wann Du das tust, ist allerdings nicht genau geregelt.

    Alles Gute
    Mandy
  • DilekDilek

    6

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Um 1 jahr wird der Vertrag verlängert...
    Das mit der Ehrlichkeit ist eben so ein Ding. Ich weiss genau er wird das nicht zu schätzen wissen aber mein Gewissen eben.
    Mein Mann möchte zwar nicht dass ich wieder arbeite aber man weiss ja nie... Geld braucht jeder.

    Danke dir Mandy :)
  • Mandy1976Mandy1976

    4,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Und wenn Du ihn bittest, deinen Vertrag "nur" um ein halbes Jahr zu verlängern. Das geht dann zwar für Dich immer noch ungünstiger aus als die Schwangerschaft zu verschweigen, weil Du dann dadurch nicht in den Genuss des vollen Gehaltes während des Mutterschutzes kommst,

    aber du hättest ein reines Gewissen und wenigstens für die nächsten 6 Monate noch Dein Gehalt.

    Blöde Situation aber du wirst das schaffen!

    Ich will ja nicht indiskret sein, aber wie bist Du gebaut? Wenn Du sehr schlank bist, kann es gut möglich sein, dass man schon sehr bald was sieht und dann gibts Gerüchte in der Firma... Weiß denn da sonst jemand was davon? Von den Kollegen oder den Kunden?

    LG
    Mandy
  • AnjaHAnjaH

    25,096

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo
    Also ich wäre ehrlich und würde sagen wie es ist.

    Du sagst das Arbeitsamt würde nicht zahlen? Warum nicht. Du bist dann ganz normal arbeitslos.
  • AnisAnis

    184

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich kann Dilek verstehen, wenn sie nichts sagt. Hartz IV ist wirklich kein Spaß. Man bekommt das Geld nicht hinterhergeworfen und den Arbeitsplatz auch nicht. Der Chef im Discounter wird auch keine Gewissensbisse kennen, wenn er Dilek den Arbeitsvertrag nicht verlängert. Befrisstete Verträge sind an sich schon schrecklich (mit Ausnahmen, aber bei einer Familie braucht man einen verlässlichen Arbeitsplatz).
  • DilekDilek

    6

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo ihr Lieben,

    Ich habe mich noch ein bisschen mit meinem Mann darüber unterhalten und ich denke wie mein Mann auch dass wir bzw. ich es sagen sollte, schon rein vom Gewissen her...
    Das kann doch niemand aushalten, vorallem nicht in einer Schwangerschaft. Ist man ja genug belastet ;)

    Ich werde mich morgen noch zusätzlich beim Arbeitsamt mal informieren wie es denn mit Arbeitslosengeld ausschaut. Und danach rede ich gleich mal mit meinem Chef, dass ich schwanger bin. Vielleicht besteht auch die Möglichkeit den Vetrag zu verlängern (April ist Geburtstermin).
    Ich denke das wird das Richtigste sein, mit Gewissensbissen kann man doch nicht leben...

    Wo kann man sich eigentlich noch hinwenden? Arbeitsamt...? Caritas, Profamilia vielleicht?

    Ich bin ziemlich gut gebaut :)77 kg bei 170 cm wenn du dir so etwas darunter vorstellen kannst. Von daher würde niemand etwas erfahren, weil ich mich so wieso locker kleide.
    Bis jetzt weiss nur mein Mann, ich & meine Ärztin bescheidt. Und ihr jetzt noch:)

    Mein Chef ist eh nie da, vielleicht 1 mal in 2 Wochen. Da könnte man schon einiges verheimlichen. Ich habe auch noch 15 Tage Urlaub im November...

    Einerseits denke ich mir, ich muss nichts sagen da ich dort nicht arbeiten muss. Vorallem werde ich nach der Geburt ja auch ne Weile nicht arbeiten können, würde ich auch nicht wollen :) Ah dieses Gewissen :))

    Ich arbeite erst seit Februar ´2005 versicherungspflichtig bei diesem Unternehmen, war bis Dezember ´2004 arbeitslos.Von daher weiss ich garnicht wie dass jetzt mit dem Arbeitsamt laufen würde. Mal sehen....

    Ja Anis, ich denke der wird auf keinen Fall Gewissensbisse haben und auch keine schlaflosen Nächte. Wohlhabend sein ist eben was anderes...

    Ich habe heute wo anders noch einen Beitrag gelesen, dass man in solch einer Situation dann eben nicht schwanger werden soll...Vielleicht hat der jenige Recht, aber wann soll man den? Ist denn heutzutage noch irgendetwas sicher dass man sich einen guten Augenblick aussuchen kann? Wir arbeiten zu zweit und sind wir reich? NEIN...

    Vor ein paar Jahren hätte ich mir nie solche Gedanken machen müssen doch jetzt hat sich alles geändert. Soll man ethisch korrekt handeln der logisch? Diese Frage ist sooo schwer zu beantworten...

    Danke für eure antworten
  • GoldSevenGoldSeven

    3,151

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann dich gut verstehen, Dilek.

    Ich war bis 2004 Lehrerin auf Angestelltenbasis, der Schulleiter wollte mich gern halten, alles super... dann wurde ich schwanger, mein Vertrag lief aus und wurde nicht verlängert, an anderen Schule, wo ich mich bewarb, war ich ehrlich und sagte, ich sei schwanger, erntete viel Hochachtung vor meiner Ehrlichkeit und stand im Juli arbeitslos da. Vom Arbeitsamt bekam ich nichts. Null. Nada. Niente. Weil Referendare nicht in die Sozialversicherung einzahlen müssen und ich so für die Behörden erst 6 Monate gearbeitet hatte.

    Die zweite Jahreshälfte war entsetzlich. Das Baby kam, es war kein Geld da, Depressionen, alles auf einmal. Ich weiß nicht, ob ich noch einmal so ehrlich wäre. Wie schon die Prinzen sangen - "Und willst du ehrlich durchs Leben gehn, gibt's nen Ar...tritt als Dankeschön".

    Ich hatte noche in zweites Standbein als Illustratorin, mein Mann hat gearbeitet bis zum Umfallen, und so haben wir es irgendwie geschafft. Aber schön war es nicht.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann das gut verstehen, das du das Gewissentechnisch nicht aushalten würdest. Und du mußt die Entscheidung ja auch alleine fällen.
    Ich würds wahrscheinlich auch sagen. Weil ich da einfach zu gewissenhaft bin. Aber ehrlichgesagt: ich wünscht mir, das das anders wäre.
    Ich würde auch sagen, das hat mit Ehrlichkeit nichts zu tun, sondern mit Fairness. Und ich habe leider schon zu oft erlebt, das meine Fairness belächelt wurde und mir fast immer nur einen Nachteil gebracht hat.
    Du sagst selber, das es deinen Chef nicht interessieren würde, ob du so "ehrlich" bist oder nicht. Vielleicht denkst du nochmal drüber nach...
  • andrinaandrina

    478

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würd es nicht sagen. Einfach aus Erfahrung, Ehrlichkeit zählt nicht in so einem Fall, und von Ehrlichkeit allein kannst du nicht leben.
  • claudi.1claudi.1

    1,799

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ehrlichkeit hin oder her, aber heutzutage muß doch jeder sehen wo er bleibt. Ich würde das schön für mich behalten. Durch Ehrlichkeit hat noch keiner Geld verdient. Schließlich braucht ihr ja auch ne Menge Sachen für euren Nachwuchs.
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Dilek, ich kann dich nur unterstützen, es zu sagen. Ich stand kürzlich vor einer ähnlichen Situation und habe den Job erst garnicht angetreteten, denn wenn du Wert darauf legst, da hinterher auch zu arbeiten und du sagst es jetzt nicht, dann hast du nach der Elternzeit evtl. ein gaaanz schlechtes Arbeitsklima, und das nicht nur mit dem Chef. Aber vielleicht kannst du ja einen Deal mit ihm machen, dass er duch bim zum Mutterschutz einstellt (dann müssten die 12 Monate für ALG 1 doch voll sein, oder?) und evtl. g9ibt er dir für später ja eine Jobzusage, da es ihm "nur" um die Knete für den Mutterschutz geht.
    Zumal, wenn er den Job jetzt für ein Jahr verlängert, dann hört die verlängerung ungefähr dann auf, wenn du gerade wieder arbeiten gehst? Ich glaube die Chance, dass er dann nochmal verlängeert, wenn du es jetzt nicht sagst, steigen auf keinen Fall...
    Und ganz ehrlich: mit ALG 2 kommt man für ein paar Monate auch irgendwie über die Runden...

    Liebe Grüße und viel Erfolg,

    Caro
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Sorry, wenn ich jetzt dazwischen gehe. Menschlich gesehen kann ich euere Tipps seeeeeeehr gut nachvollziehen, ich denke nicht, dass ich sagen muss, welchen Weg ich gehen würde. ;-)
    Aber rechtlich gesehen muss ich dies hier unterbinden, das Mutterschaftsgesetz sagt eindeutig aus, dass eine Schwangerschaft nach bekannt werden umgehend beim AG gemeldet werden muss. Rechtlich gesehen dürfen wir es hier nicht zulassen, nicht "gesetzeskonforme" Empfehlungen zu veröffentlichen. Ich lasse den Thread aber trotzdem offen und hoffe, ihr richtet euch danach. ;-)

    Tut mir leid, aber es geht nicht anders. :???:

    :byebye01:

    Gisela
  • KersiKersi

    920

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    müssen muß eine schwangere gar nicht. sie SOLLTE dem arbeitgeber mitteilen, das sie schwanger ist, damit sie die "vorzüge" des mutterschutzes am arbeitsplatz geniessen kann. macht sie das nicht, hat sie darauf keinen anspruch. erst wann sie dem AG mitteilt, das sie schwanger ist, kann er den arbeitsplatz bedarfsgerecht gestalten. teilt sie es nicht mit und ihr passiert was, ist sie selbst schuld.

    habs extra nochmal nachgelesen. ;-)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    "Sollen..." Das ist schon richtig, jedoch heißt der Paragraph "§5 Mitteilungspflicht..." und nicht "Mitteilungsrecht". :traurig04:

    Aber ich denke, jede weiss, was gemeint ist. Die Welt der Neider ist im Internet auch nicht kleiner als im realen Leben und wir sollten uns hier lieber auf der "sicheren" Seite bewegen. ;-)

    :byebye01:

    Gisela
  • KersiKersi

    920

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    das sehe ich genau so. ich erlebe es halt nur zu oft, das aushilfen bei uns im geschäft aus angst nicht weiterarbeiten zu dürfen nichts von der schwangerschaft sagen. was absolut falsch ist, denn irgendwann kannman es nicht mehr übersehen.
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