Da ich noch neu in diesem Forum bin, möchte ich jetzt über die beiden Geburten erzählen:
Im Mai 2000 setzte ich Pille ab und wurde prompt schwanger, mir ging es aber leider nicht gut - ich aß und trank 14 Tage lang gar nichts, bekam ambulant Tropf, nahm glatt 10 Kilos innerhalb von 8 Wochen ab - auf Hochzeitsfeier am 1.9.2000 sah ich so schmal aus. Erholte mich aber schnell wieder davon, danach bis zur Geburt ging es mir gut. Errechneter ET war 10./11.März 2001, nichts geschah. Am 16.März stand ich morgens um 5.30 Uhr auf, wollte für meinen Mann Brot fertigmachen, da merkte ich auf einmal, wie es zwischen den Beinen feucht war, hatte sofort Fruchtwasser in Verdacht, bat meinen Mann, hier zu bleiben und im KH anzurufen - ich bin gehörlos und mein Mann schwerhörig - die Hebi meinte, ich soll umgehend dorthin fahren. Dort angekommen wird es erst mal die Herztöne, Wehen geprüft, und auch wie weit MM ist. Herztöne alles okay, Wehen null und MM erst 1 cm offen. Und es war tatsächlich Fruchtwasser! Ich kam auf der Geburtsstation und bekam ein Einzelzimmer - nett von Säuglingsschwestern! Man wollte abwarten, ob die Wehen von selbst kommen, aber es tat gar nichts. Alle 8 Stunden bekam ich Tropf gegen Infektion, weil das Baby ja "trocken" lag, und so daß die Gefahr dafür bestand. Ich blieb über die Nacht auch dort.
Am nächsten Tag wurde die Geburt endlich eingeleitet - weil 24 Stunden schon verstrichen waren und immer noch nichts tat. Um 11 Uhr bekam ich Wehentropf, und starke Wehen kamen sofort, ich war davon überrascht, sie waren aber gut auszuhalten. Um 13.30 Uhr wurde es nach MM nachgeschaut - 4 cm. Tja, das zieht wohl bis in den Abendstunden hinein. Ab da wurden die Wehen langsam unerträglich (auch häufig so bei Wehentropf), ich dachte, daß PDA wirklich her müßte. Habe Hebi darauf angesprochen - okay, ich soll erst mal Bad nehmen und wenn es immer noch unerträglich bleibt, bekomme ich dann PDA. Okay, das Bad wurde vorbereitet, und die Einverständniserklärung wegen PDA wurde unterschrieben.
Plötzlich - um ca. 14 Uhr - merkte ich diese Pressedrang, die Wehen selbst waren nicht mehr so schlimm wie vorher und ich sprach nochmals Hebi darauf an. Sie wollte nicht glauben, prüfte aber nach - MM war tatsächlich offen. Es war wirklich jetzt soweit, die Geburt konnte losgehen - ich konnte es kaum glauben, innerhalb von 1/2 Stunde von 4 cm auf 10 cm (wahrscheinlich waren die Wehen deshalb kaum auszuhalten)!
Jetzt kam etwas Doofes: Hebammenschichtswechsel - Hebi Gerlinde - mit der ich wunderbar klarkam, weil sie Geduld hatte und bereit war, mir etwas aufzuschreiben, wenn ich etwas nicht verstand - hatte Feierabend. Die nächste Hebi war etwas älter, aber auch nett, nun konnte ich endlich richtig pressen, aber nichts kam, der Kopf kam ganz langsam voran - Hebi sagte auch, bei Erstgebärenden kann die Austreibungsphase lang dauern. Ich weiß wirklich nicht, wieviel Male ich pressen mußte. Nach 2 Stunden wurde Annika um 17.03h endlich geboren
- ich habe nicht mal gemerkt, daß es 2 Stunden gedauert hat. Sie war 56 cm groß, 3900 g schwer und sie hatte KU von 37,5 cm. Sie durfte 1 Tag bei mir bleiben, dann mußte sie leider auf der Intensivstation für Neugeborene und Frühgeborene - sie hatte Neugeboreneninfektion. Sie erholte sich aber schnell davon, so daß wir zusammen 5 Tage nach der Geburt entlassen werden konnten. Ich konnte sie übrigens 7 1/2 Monaten stillen, bis sie von sich aus nicht mehr gestillt werden möchte.
In der Zwischenzeit haben wir ein Haus gekauft und zogen im Juni 2002 um und im Juli ließ ich die Spirale entfernen, im August kam die Blutung noch und im September wollte ich eigentlich nicht schwanger werden, weil mir die OP bevor stand. Und bei OP wurde auf Schwangerschaft getestet - negativ. 3 Wochen nach OP wurde es mir öfter schlecht, diese Übelkeit kannte ich von der 1.Schwangerschaft mit Annika, aber der Test war ja negativ, ich war unsicher. Nochmals 1 Woche später war ich aber ziemlich sicher, daß ich schwanger bin und bin zum Frauenarzt gegangen und ihm gesagt, daß es wieder etwas unterwegs ist. Nach der Untersuchung bestätigte er die Schwangerschaft - ich war schon Ende 7.SW. Wir waren alle baff, freuten uns aber darauf. Und es ging mir wieder so schlecht, ich aß und trank 10 Tage lang nichts und verlor 7 Kilos, erholte mich aber genauso wieder davon. Errechneter ET war 15.Juni, und an diesem Tag pünktlich bekam die Fruchtblase Riß, das war an einem Sonntag, wir waren beim Frühstück. Ich wußte sofort, das ist Fruchtwasser. Ich blieb aber ruhig und machte noch den Haushalt, putzte überall im Haus, während mein Mann die Kinder wegbrachte und (während der 2.Schwangerschaft war ich zur Vorsorge bei der Hebi Gerlinde - von der Geburt bei Annika - die seit Juli 2002 freiberuflich arbeitete und mit 2 anderen freiberuflichen Hebammen die Praxis teilte) die Hebi - die Kollegin von Gerlinde, da sie an diesem Wochenende frei hatte - anrief. Es wurde abgemacht, daß wir uns um 12 Uhr im Kreißsaal treffen sollen. Dort angekommen wurde es wie immer geprüft - Herztöne okay, Wehen kaum merkbar, MM 2 - 3 cm offen (2 Wochen vorher schon), und es war wieder tatsächlich Fruchtwasser. Und diesmal soll die Geburt sofort eingeleitet, aus der Erfahrung bei der Geburt von Annika. Der Frauenarzt untersuchte mich nochmals - alles okay, die Nabelschnur war nicht um das Baby gewickelt (ich war nämlich dadurch ertaubt). Er meinte, ich kann mein 2.Kind schon heute abend in Arm halten, ich konnte es aber noch nicht glauben. Jetzt können wir noch 1 Stunde Kleinigkeit erledigen, wie z.B. das Zimmer beziehen, mein Mann was zu essen... Um 14.45 h wurde der Wehentropf angelegt, und wieder kamen die starke Wehen, ich war darauf gefaßt. 1 1/2 Stunde später war es wieder langsam unerträglich, MM erst 5 cm geöffnet. Ich dachte wieder an PDA. Die Hebi meinte, das kann ganz schnell gehen, weil MM sehr weich war. Halbe Stunde später war es tatsächlich soweit, ich konnte das Baby herauspressen. Um 17.15 Uhr wurde Larissa geboren - 52,5 cm groß, 4100 g schwer und KU 37,5 cm. Ich war danach sofort topfit, konnte sogar schon aufstehen und herumlaufen, bei Annika erst 1 Stunde später. Ich hatte Larissa auf Arm, als ich vom Kreißsaal zu meinem Zimmer gegangen bin. Um 24 Uhr feierten wir meinen 32.Geburtstag - nur 7 Stunden nach der Geburt von Larissa! Nach 3 Tage / U2 konnten wir am 18.Juni entlassen werden. Larissa konnte 9 Monate lang gestillt werden, bis sie auch von sich aus nicht mehr wollte. :razz:
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