Hallo!
Ich hab da mal wieder `ne Frage.
Könnte in der Milchschnitte, in der ja Honig drin ist, auch Clostridien drin sein? Also wisst ihr, ob die Hersteller von der Milchschnitte den Honig vorbehandeln (erhitzen) oder ob der da so hineinkommt?
Ich hab Kassandros nämlich dummerweise 1 bis 2 Löffelchen von dem weissen Zeugs in der Milchschnitte abgegeben, als ich gerade eifrig am Essen war. Und dann, als er es gierig den zweiten Löffel geleert hatte, schoss mir ein, dass da ja Honig drin ist. (btw. ich weiss, Milchschnitten sind generell nicht gesund...das müsst ihr mir nicht sagen
)
Wenn jetzt doch Clostridien in der Milchschnitte sein könnten, das Risiko jedoch relativ gering sein wird, dass Kassandros sich damit ansteckt, worauf sollte ich denn trotzdem jetzt achten? Oder wie lange dauert, es bis sich so eine Infektion zeigt?
Danke im voraus!
LG
Stephanie
Kommentare
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Dafür ist er wirklich noch zu klein, und für Milchschnitte erst recht.
Außerdem sind in Honig keien Clostridien sondern Botulinusgift, das von den Bienen ausgeschieden wird.
Also egal was in den Milchschnitten ist, Kassandros darf noch gar nicht löffeln, er ist ja noch nicht mal 6 Monate alt.
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Säuglingsbotulismus
Im Unterschied zu den beiden lange und weltweit bekannten Formen
der Botulismus - Intoxikation (Nahrungsmittelvergiftung und Wundbo-
tulismus) wurde der Säuglingsbotulismus erst 1976 in den USA als
eigenes Krankheitsbild beschrieben.
Hierbei handelt es sich um eine Infektion mit Clostridium botulinum
bzw.dessen Sporen.
Offensichtlich gelingt nur im Darm des jungen Säuglings die Ausbil-
dung der vegetativen Form des Bakteriums und die Produktion des
Exotoxins. Dieser Vorgang kann einige Tage bis Wochen dauern,
während die Botulismus-Intoxikation in der Regel ein hochakutes Ge-
schehen ist.
Die lähmende Wirkung des Botulinumtoxins führt zeitig zur Behinde-
rung der Darmmobilität und fördert damit die Wachstumsbedingun-
gen der Clostridien.
Das Toxin wird über die Darmschleimhaut resorbiert und mit dem
Blutstrom über den Körper verteilt.
Es bindet sich an den peripheren cholinergen Nervenendigungen
und verhindert die Ausschleusung von Acetylcholin in den Synapsen-
spalt und damit die Übertragung der Erregung auf den Muskel.
Die Folge ist eine Muskellähmung.
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Honig- und Säuglingsbotulismus
Bienenhonig kann Sporen von Clostridium botulinum enthalten.
Offensichtlich verhindert die Darmflora des größeren Kindes
und des Erwachsenen das Auskeimen der Sporen in die vege-
tative, toxinbildende Form. Damit besteht für größere Kinder
und Erwachsene keine Gefahr der Infektion oder Intoxikation
durch Clostridium botulinum oder seine Sporen enthaltene
Nahrungsmittel.
Das gilt nicht für den jungen Säugling !
Ihm droht bei Fütterung von Clostridium botulinum bzw. seine
Sporen enthaltenden Nahrungsmitteln die Besiedlung des Dar-
mes und die anschließende Intoxikation.
Der Nachweis der Clostridien, des Toxins und die Typisierung
gelingt nicht in allen Fällen aus dem Honig, in denen erkrankte
Säuglinge Honig gefüttert bekamen.
In den USA ist auch der Ahornsirup als Ursache für den Säug-
lingsbotulismus bekannt.
Unerkannt und unbehandelt kann der Säuglingsbotulismus zum
Tod des Kindes führen.
Wahrscheinlich verbergen sich hinter einigen Fällen von plötzli-
chem, unerwarteten Kindstod ( sudden infant death syndrom,
SIDS ) Erkrankungen an Botulismus .
Honig wird immer wieder zum Süßen der Säuglingsnahrung,
als Beruhigungsmittel und zur Pflege der Brustwarzen stillender
Mütter empfohlen.
Das Wissen um die Gefahr, die einem Säugling bei Fütterung
von Honig drohen kann, veranlaßt uns, Eltern, Großeltern und alle
Berufsgruppen, die Eltern in der Versorgung ihrer Kinder anlei-
ten und begleiten, davor zu warnen. ....
Quelle: Kinderklinik-Buch
@ Anja
das Bakterium Clostridium Botulinum wird keinesfalls von den Bienen ausgeschieden, sondern kommt in der Natur sehr häufig vor. Z.B. in Erde, Staub, auf Gemüse, in Fischen und Innereien von Tieren. In den Honig bzw. Ahornsirup kommt es durch Verunreinigungen bei der Herstellung bzw. wenn die Bienen die Bakterien mit den Blütenpollen einsammeln.
25,096
siehste so lernt man täglich dazu
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gern geschehen
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Ich denke, ich hab jetzt alles genau durchgelesen.
Aber meine Fragen sind leider nicht so richtig beantwortet worden
Ich hab jetzt ne Email an Ferrero geschrieben, ob die den Honig vorbehandeln. Also ob sie ihn erhitzen und somit die eventuell im Honig enthaltenen Clostridien abgetötet worden sind.
Und wegen der Symptome, bzw wann diese in Erscheinung treten könnten, werd ich wohl bei Bedarf meinen Kinderarzt fragen.
Dass Milchschnitte nicht gesund ist weiss ich. Und dass es nicht ok ist für Säuglinge auch. Das wollte ich ehrlich gesagt gar nicht von euch hören ;-)
Kassandros mag Eurer Meinung nach noch zu jung sein (fast 6 Monate) für`s Löffeln, aber er bekommt schon seit einigen Wochen (mittlerweile ein 1/2 Gläschen (Karotte, Banane, Apfel, Pastinake etc) pro Tag) und er öffnet schon seinen Mund, wenn er nur das Schälchen mit dem "Brei" und dem Löffel sieht. Die restlichen Mahlzeiten wird Kassandros weiterhin voll gestillt.
Es bekommt ihm gut. Keine Verdauungsprobleme oder Ähnliches.
Aber das war ja nicht meine Frage ....
So, nun werd ich mal abwarten, was die Leutchen von Ferrero so schreiben.
LG
Stephanie
579
Also: Entwarnung was die Clostridien in der Milchschnitte betrifft.
"Hallo Frau .....
vielen Dank für Ihre freundliche Anfrage und Ihr Interesse an unserem Produkt
Milch-Schnitte. Gestatten Sie uns zunächst einige generelle Anmerkungen:
Als verantwortungsbewusstes Unternehmen achten wir selbstverständlich mit
größter Sorgfalt darauf, dass unsere Produkte höchsten Qualitätsanforderungen
genügen und unsere Ware stets in einwandfreiem Zustand an den Handel
ausgeliefert wird, was wir ständig kontrollieren. Alle unsere Erzeugnisse werden
ausschließlich unter Verwendung hochwertiger und frischer Zutaten produziert.
Milch-Schnitte ist eine gesunde Zwischenmahlzeit, die wesentliche
Hauptnährstoffe enthält und hinsichtlich der Mineralstoffe und Vitamine auch
einen wichtigen Beitrag zur Nährstoffversorgung leistet. Milch-Schnitte ist voll
verkehrsfähig und keineswegs gesundheitsschädlich. Alle unsere Erzeugnisse
können unbedenklich verzehrt werden.
Sie sprechen mit Ihrer Frage den sehr seltenen Säuglingsbotulismus an. Honig,
der nicht ausreichend erhitzt wurde, kann mit einem Sporen bildenden Bakterium
verunreinigt sein. Im Darm von Babys können sich dann die Bakterien vermehren.
Die durch die Bakterien produzierten Gifte können auf die Nerven wirken und
schwere Muskellähmungen auslösen. Anders als bei Säuglingen sind Kinder und
Erwachsene durch ihre stabile Darmflora geschützt.
Gern teilen wir Ihnen mit, dass bei Milch-Schnitte die Creme (mit Honig)
hitzebehandelt wird.
Wir hoffen, Ihnen mit diesen Angaben geholfen zu haben, und wünschen Ihnen und
Ihrem Sohn auch weiterhin alles Gute.
Mit freundlichen Grüßen
FERRERO MSC GmbH & Co. KG
Dorothea Seiler
(Verbraucherservice)"
Ach ja, um einigen von euch gleich den WInd aus den Segeln zu nehmen.
Bitte fangt jetzt keine Diskusion an, in der es um den Zuckergehalt oder den Fettgehalt etc. von Milchschnitte geht.
Ich selber weiss, dass Milchschnitte nicht so gesund ist, wie es von der Herstellerfirma hier geschrieben wird. Aber Schokolade und Salami ess ich auch, obwohl es nicht gesund ist Und Kassandros wird in naher Zukunft keine Milchschnitte oder Vergleichbares bekommen.
LG
Stephanie
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es hätte sich von der herstellerfirma gehört, darauf hin zu weißen das ein kind in diesem alter noch gar keine milchschnitte essen sollte!
das zeigt doch mal wieder deutlich, das den herstellern wurscht ist wer das zeug ist und ob es gut ist oder nicht- hauptsache kohle ohne ende!
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Schade, dass das der Hersteller auch nicht geschrieben hat.
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Hier ein Bericht der Verbraucherzentrale Hessen Teil1:
(28.01.2000 - vera) Was haben Marzipan, Konfitüre und Tomatenketchup gemeinsam? Alkohol als Zutat - häufig ohne Kennzeichnung. Denn Alkohol in Lebensmitteln darf viel zu oft verschwiegen werden. Bei lose verkauften Lebensmitteln, Schokoladenprodukten, kleinen Einzelverpackungen und auch in Restaurants oder Kantinen gibt es keine Kennzeichnungspflicht. Dies ist sehr problematisch, denn für alkoholkranke Menschen können schon geringe Alkoholmengen in Lebensmitteln oder sogar ein "alkoholischer" Geschmack einen Rückfall in die Sucht einleiten. In Deutschland gibt es ca. 2,5 Millionen Alkoholabhängige. Schätzungen zufolge sind rund sieben Millionen Menschen durch die Abhängigkeit eines Familienmitglieds mitbetroffen.
Doch auch für Kinder sind alkoholhaltige Lebensmittel ungeeignet da sie sich gar nicht erst an den Alkoholgeschmack gewöhnen sollen. Die Hemmschwelle zum Ausprobieren von "richtigem" Alkohol wird sonst leicht herabgesetzt. Gerade bei speziell für Kinder beworbenen Produkten wie der "Milchschnitte", "Kinder Pingui", "Kinder Bueno" und "Kinder Maxi King" wiesen die Verbraucherzentralen Alkohol in Konzentrationen von 0,9 bis zu 2 g pro kg nach. Keines der Produkte war gekennzeichnet. Diese Praxis ist für die Verbraucherzentralen nicht akzeptabel. Sie fordern die Hersteller auf, ihre Rezepturen so zu ändern, dass Kinderprodukte frei von Alkohol sind. Das gilt auch für die Schokoriegel "Milka Tender" oder "Yes", deren Alkoholgehalt (7,7 und 5,4g pro kg) zwar gekennzeichnet war, die aber auch gerne von Kindern gegessen werden.
Und der derzeitige Stand Teil2:
(19.05.2000 - vera) Seit einiger Zeit prangt ein ungewöhnlicher Hinweis auf einigen Ferrero-Produkten: "Ohne Zusatz von Alkohol". Wer bisher glaubte, Alkohol habe ohnehin nichts in Kinderprodukten zu suchen, der irrte sich. Der Alkohol versteckte sich in der Zutatenliste als Trägerstoff von Aromastoffen. Die Proteste der Verbraucherzentralen und empörter Eltern zeigten Wirkung : Ferrero stellte die Rezepturen für Milchschnitte, Kinder Pingui und Kinder Maxi King um. Aktuelle Kontrolluntersuchungen der Verbraucherzentralen ergaben : Der Alkohol ist raus. Dies ist ein großer Erfolg für den gesundheitlichen Verbraucherschutz.
Den Zorn der Firma Ferrero bekam die Verbraucherzentrale Hessen (VZH) zu spüren, als sie zu Jahresbeginn noch einmal auf die "Alkohol-Misere" bei Kinderlebensmitteln hinwies und Faltblätter verteilte, in denen Analysewerte veröffentlicht wurden. Denn zwischenzeitlich hatte sich Ferrero schon dem öffentlichen Druck gebeugt und Einsicht gezeigt : Im Januar 2000 wurde die Zusammensetzung der Produkte geändert und der Alkohol entfernt. Eine Mitteilung von Ferrero an die VZH mit dem Hinweis auf die Produktionsänderung unterblieb allerdings. Stattdessen erhielt sie eine einstweilige Verfügung unter Androhung eines hohen Ordnungsgeldes, in der die weitere Verbreitung der Analyseergebnisse über die Ferrero-Produkte untersagt wurde. Selbstverständlich korrigierte die VZH ihre Verbraucherinformationen, sobald sie Kenntnis von den veränderten Herstellungsverfahren hatte.
Fakt ist: Alkoholzusätze haben in Lebensmitteln, die von Kindern häufig verzehrt werden, nichts zu suchen. Es besteht die Gefahr, dass sie sich zu früh an den Geschmack gewöhnen. Trockene Alkoholiker sind auf eine Kennzeichnung angewiesen, weil der Alkoholgeschmack die Gefahr eines Rückfalls in sich birgt Leider kommen nur wenige Anbieter dieser Verbraucherforderung nach.
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