zufriedene Babies schreien nicht

MaschMasch

20

bearbeitet 21. 11. 2005, 22:15 in Plauderecke
Hallo,

mich interessiert, was Eure Meinungen dazu sind.

Bei alten Homöopathen (Hahnemann und co.), die sehr genaue Beobachter waren und die Krankheitserscheinungen benennen und behandeln, die wir als "normal" hinnehmen, werden keine 3-Monats-Koliken erwähnt.

Bei den Naturvölkern scheint es keine Schreikinder zu geben.

Was machen wir falsch?

Kommentare

  • claudi.1claudi.1

    1,799

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naturvölker leben viel mehr im Einklang mit der Natur als wir, leben nach den Gesetzen der Natur. Vielleicht liegt es etwas daran?
  • MaschMasch

    20

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Was müßten wir dann konkret ändern, damit es unseren Kindern gut geht?
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hatte im KiGa immer den Eindruck, dass viele Kinder und auch Babys einer totalen Reizüberflutung ausgesetzt sind: Radio, TV, hierhin, dorthin, in volle Busse, in die Stadt...
    Vielleicht brauchen sie auch mehr Ruhe, um die ganzen Eindrücke zu verarbeiten?
  • claudi.1claudi.1

    1,799

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei den Buschleuten hören die Kleinen doch meist nur Blätterrauschen und Vogel-/ Tierstimmen. Was unsere Zwerge so alles verarbeiten müssen, ist doch ein Vielfaches davon.
    Auch der Umgang untereinander ist anders. Es gab da mal eine Reportage von einer jungen Frau, die im Amazonas bei so einem Naturvolk aufgewachsen ist. Jetzt lebt sie wohl in Hamburg. Sie sagte, das sie mit der Schreierei der Menschen hier nicht klarkommt, im Busch schreit man nur, wenn Lebensgefahr besteht.
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ Masch: das gibt es sehr wohl:
    A. V. Fellenberg-Ziegler beschreibt sie als Krampfkolik der Kinder.
    Die Benennung der Symptome war eben eine andere.
  • *otti**otti*

    359

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    claudi.1 schrieb:
    Es gab da mal eine Reportage von einer jungen Frau, die im Amazonas bei so einem Naturvolk aufgewachsen ist. Jetzt lebt sie wohl in Hamburg. Sie sagte, das sie mit der Schreierei der Menschen hier nicht klarkommt, im Busch schreit man nur, wenn Lebensgefahr besteht.

    Meinst du das Buch hier
    >

    Jean Liedloff
    "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück"
    Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit

    Verlag C.H.Beck
  • claudi.1claudi.1

    1,799

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ist wohl was ähnliches. Ich habe das im Fernsehen gesehen und die Frau ist von Baby an bei dem Volk aufgewachsen. Ihre Eltern waren da irgendwie tätig und haben das auch teilweise mit Kamera dokumentiert.
  • Mandy1976Mandy1976

    4,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Meint ihr das Buch "Dschungelkind" von Sabine Kuegler?

    Was das Thema ansich angeht, denke ich schon, dass unsere Art zu leben dazu beiträgt, dass die Symptome sich verstärken. Nicht nur die Reize, sondern auch unsere Art zu Essen etc...

    Ich weiß nicht, ob man sagen kann, wir machen was "falsch" unsere Gesellschaft ist nun mal so entwickelt und wenn wir unsere Kinder da raushalten wollen, uns mit ihnen abkapseln um sie vor diesen Reizen etc. zu schützen (auch wenn sie schon größer sind) finde ich das nicht gut. Irgendwann werden sie lernen müssen, sich zu integrieren. Je später das ist, um so schwerer fällts...

    LG
    Mandy
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Diese Menschen leben in einer Großfamilie/Dorfgemeinschaft. Die Erfahrungen und die Hilfe der Frauen spielt eine große Rolle. Es ist immer eine da, keine ist isoliert. Viele kennen sich noch mit Pflanzen aus die vor der Tür wachsen. Es gibt regelrechte Riten für Geburt und Wochenbett.
    Auch dort tragen die Frauen die Hauptlast, aber eben nicht alleine für sich.
    Ich glaube nicht, dass man so etwas auf Deutschland übertragen kann. Wir sind überinformiert, wollen alles unter Kontrolle haben, und es ist nicht einmal Zeit für ein "richtiges" Wochenbett.
  • claudi.1claudi.1

    1,799

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    1:1 übertragen kann man das sicher nicht. Aber sich vielleicht das eine oder andere abschauen?
    -Muß immer diese Hektik sein?
    -Warum nicht mal auf die innere Stimme/Gefühl hören?
    -Muß immer alles perfekt aussehen ( Haushalt, Frisur, Kleidung,...)?
    -Was spricht dagegen, auch mal ein Kuschelwochenende im Bett zu verbringen?
    - Muß ich in den ersten 3-4 Monaten mein Baby überall mit hinnehmen, alle möglichen Kurse besuchen?
    -Warum sich in der Anfangszeit nicht etwas "einkapseln" und viele verschiedene Besucher, wenn möglich, vermeiden? ...


    @Mandy:
    Genau das habe ich gemeint!
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich glaube, dass diese Frauen nebenbei noch einiges tun, also viel Zeit mit dem Baby und mal ein Wochenende im Bett? Ohne Markt, Lebensmittelgeschäft, Waschmaschine und mit einigen Geschweisterkindern? Manchmal glaube ich, wir malen uns das alles zu schön aus, das sind eben auch Ecken, wo oft Drogen (natürliche Drogen, es gibt ja genug Pflanzen mit psychogener, halizuugener Wirkung) konsumiert werden, wo die Frauen wirklich hart arbeiten, auch körperlich und eben nicht sehr viel intensive Zeit mit dem Baby verbringen. Aber vielleicht ist es ja auch genaus das, dass wir die Kinder hier als etwas sehen, was nicht zum Alltag gehört, um was herum eine künstliche Welt geschaffen wird. In anderen Ländern sind Kinder einfach dabei, sie gehören in den Alltag - vielleicht macht sie ja auch das entspannter?
  • diadia

    309

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    in unserer welt gibt es viel verunsicherung. viele reagieren darauf mit einer form von "rückbesinnung" auf die kräfte der natur. heraus kommt eine romantisierende vorstellung von dem leben so genannten naturvölkern. das leben von naturvölkern erscheint dann als idealtypisch.

    ich denke, das alles hat weniger mit dem tatsächlichen leben von "naturvölkern" zu tun, als mit unseren ängsten und wünschen. es ist sicher nicht einfach, besonders wenn so etwas einschneidenes wie eine geburt in der familie passiert, sich selbst zu definieren. daher kommt es auch nicht so darauf an, wie "naturvölker" wirklich leben und das davon die wenigsten ahnung haben.

    ich finde es allerdings befremdlich, wenn der markt, auf dem orientierung gesucht wird, von skrupellosen geschäftemachern ausgenutzt wird. das führt zu seltsamen auswüchsen, wie auch dem, dass menschen tatsächlich an homöopathie glauben. leider hindert mich diesbezüglich das allgemeine link-verbot auf ein paar seiten zu verweisen, die sich damit kritisch auseinander setzen.

    ich finde es für jeden wichtig seinen verstand nicht auszuschalten. leider wird fehlendes wissen oft durch glauben ersetzt. ich kann nur daran appellieren, dass sich jeder sein eigenes bild macht und hierzu auch seine intelektuellen möglichkeiten versucht zu erweitern.

    d.
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    dia schrieb:
    i
    ich finde es allerdings befremdlich, wenn der markt, auf dem orientierung gesucht wird, von skrupellosen geschäftemachern ausgenutzt wird. das führt zu seltsamen auswüchsen, wie auch dem, dass menschen tatsächlich an homöopathie glauben. leider hindert mich diesbezüglich das allgemeine link-verbot auf ein paar seiten zu verweisen, die sich damit kritisch auseinander setzen.

    ich finde es für jeden wichtig seinen verstand nicht auszuschalten. leider wird fehlendes wissen oft durch glauben ersetzt. ich kann nur daran appellieren, dass sich jeder sein eigenes bild macht und hierzu auch seine intelektuellen möglichkeiten versucht zu erweitern.
    d.

    Ich kann mir für mich Homöopathie auch nicht vorstellen, einfach, weil ich damit schlechte Erfahrungen machte. Aber du kannst, finde ich, andere Leute nicht als, naja, ich übersetze mal, denkarm bezeichnen, weil sie das machen, wovon sie überzeugt sind, dass es ihnen gut tut. Meine Mom war bei einem Geistheiler nach einem Karzinom (der nahm dafür übrigens kein Geld an) , danach waren die inneren Vernarbungen von der OP weg und das gute Blutbild meiner Mom hat die Ärzte in Staunen versetzt. Mir ist es egal, ob der Geistheiler was konnte, ob Homöopathie physikalisch wirkt, oder ob die Leute nur daran glauben, solange es ihnen dadurch besser geht. Dir deine Meinung, mir meine, und den anderen vielleicht ihre?
    Ist nicht böse gemeint, nur ich reagier auf sowas genauso allergisch wie auf meine Familie, wenn die es schlecht und uneinsichtig und dumm finden, dass ich nicht zu einem Heilpraktiker marschiere...

    Liebe Grüße,
    Caro
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Aber vielleicht ist es ja auch genaus das, dass wir die Kinder hier als etwas sehen, was nicht zum Alltag gehört, um was herum eine künstliche Welt geschaffen wird. In anderen Ländern sind Kinder einfach dabei, sie gehören in den Alltag - vielleicht macht sie ja auch das entspannter?

    Das sehe ich ähnlich. Kinder werden bei uns meist auf einen Sockel gestellt und präsentiert, wie man auch ein tolles neues Auto präsentiert. Sie werden gewienert, herausgeputzt, geschult, behütet und sollen vor dies und das und möglichst allem beschützt und ferngehalten werden. Dafür bin ich auch ziemlich anfällig, obwohl ich es eigentlich nicht für richtig halte.
    Kinder gehören zur Familie und dazu, wie diese Familie lebt und ich glaube, daß Kinder dann am zufriedensten und glücklichsten aufwachsen, wenn sie ganz selbstverständlich in all die Unternehmungen, Aktivitäten, den Lebensstil, die Lebensumstände und in das Temperament ihrer Familie hineinwachsen - und zwar von Anfang an. Das bedeutet, daß sie von keinerlei Aktivitäten ausgeschlossen werden und überall dabei sind, solange ihnen das nicht schadet oder ihren Bedürfnissen zuwiderläuft.

    Ben war von Anfang an überall dabei, wo ich hin bin und er hat sich mittendrin und dabei immer wohlgefühlt - das ist bis heute so geblieben. gefremdelt hat er nie und er kommt fast mit jeder Situation zurecht und begibt sich neugierig in neue. Wenn ich nervös werde, weil ich es besonders gut machen will, oder es mir selber nicht gutgeht, weil ich versuche, mich zwischen allen vermeintlichen Bedürfnissen zu vierteilen, dann dreht er am Rad - nicht, wenn er einfach selbverständlich dabei ist und ich damit entspannt umgehe.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @carol: Nicht aufregen, solche Statements von dia zu diesem Thema kenne ich schon.
    Und was jetzt speziell die Homöopathie mit dem Alttagsleben von Naturvölkern zu tun hat ist mir schleierhaft.
    Wir sind in diesem Thema auf der Suche zufriedenen Babys nicht nach Sinn oder Unsinn von bestimmten Therapien.
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn ich mich hier so durchs Formu lese, bekommt man zufriedene Babys, wenn man die im Tragetuch hat und nach Bedarf füttert... Ich hoffe, bei meinem Ü-Ei wirds klappen!
  • PaminaPamina

    820

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab auch ein sehr zufriedenes Kind, würde ich mal behaupten.

    Okay, wenn er was nicht mag (weiter alleine liegen und schauen), oder eben etwas jetzt will (Hunger, Zuwendung) dann macht er das teilweise schon lautstark deutlich wenn ich die kleinen Zeichen nicht schnell genug lese. Aber ansonsten kann ich ihn überall mit hinnehmen, hauptsache, er ist immer in meiner Nähe.

    Was ich aber festgestellt habe: abends, eine weile vor dem ins-Bett-gehen, wird er sehr unruhig, ist kaum zu beruhigen. Er weint oftmals beim letzten Stillen im abgedunkelten Zimmer, zappelt, dockt an und ab, nimmt immer wieder die Brustwarze und muss sie wieder zum weinen loslassen. Beruhigen hilft in keiner Form. Das sind immer so 5 bis maximal 20 Minuten (aber kein Schreien, wirklich ein eher trostloses Weinen). Ich denke, er verarbeitet so seinen Tag. ABER: das Weinen und die Länge ist unabhängig davon, ob wir nun den ganzen Tag gemütlich zuhause waren oder stundenlang unterwegs zu Besuchen oder einkaufen.

    Irgendwann ist er dann fertig, stillt in Ruhe weiter und läßt sich dann in seine Wiege legen, wo er bald ruhig einschläft.

    Ich mach mir deswegen auch keine Sorgen, denn da die Länge verschieden ist, er auch sonst keine Schmerzen zu haben scheint, denke ich, er braucht das. ich rede dann immer ganz ruhig mit ihm, versichere ihm, dass ich da bin usw. Halten mag er gar nicht dabei, das habe ich mal versucht, ihm ist meine Brust liebe (was ich auch verstehen kann ;-) )
  • unauna

    837

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Ihr Lieben!

    Ich habe ein Baby, das sich nur meldet, wenn es etwas braucht. Schreien ohne ersichtlichen Grund gibt es nicht. Warum das so ist, da habe ich aber gar keine Ahnung!

    Wir hatten kein richtiges Wochenbett, denn in der ersten Woche hatte sich Schwiegermutter Urlaub genommen, war ständig mit den Papa unterwegs und hing danach noch bei uns rum.
    Ich war also in der neuen Situation ganz alleine und habe mehr geputzt, als ich wollte, weil SchwiMu ja ständig da war, aber mir nix abgenommen hat!
    Also der Kleine 2 Wochen alt wurde, genau an dem Tag, hat sich mein Mann für 3 Wochen in ein Krankenhaus in einer anderen Stadt gelegt.
    Einkaufen, Mann besuchen uns 15 Monate alten Riesenschnauzer versorgen, alles mußte ich allein! Das Baby kam natürlich immer mit!

    Allerdings habe ich mich immer nach dem Baby gerichtet! Ich wußte, was ich alles erledigen muß und habe immer gewartet, bis der Kleine gerade gegessen hat, bevor ich mit ihm losgezogen bin. Ich hatte immer alles dabei und habe eben auch auf einem Rastplatz alles erledigt, auch wenn es nur noch 15 Min. bis nach Hause gedauert hätte. Warten mußte er nie, allerdings habe ich sofort gemerkt, welchen Stress man hat, wenn man nicht stillen kann!
    Jetzt ist er ganz unkompliziert, solange er nur bei mir ist und schläft sogar durch. Aber mir bewußt, dass sich das jeden Tag ändern kann.

    Ich denke , ich hatte bisher einfach nur Glück!

    LG
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also an Reizüberflutung kann es nicht liegen, ich hab "teuteuteu" schon das dritte zufriedene Baby, und Moritz wird sicher alleine schon durch seine großen Brüder, alles andere als von Reizen verschont.

    Allerdings muss ich echt sagen, das ich z.B. bei einer Arbeitskollegin beobachtet habe, wenn Mama nervös mit dem Baby umgeht, dann ist das Baby auch nervös und schreit. Also am Besten alles ruhig angehen, Geduld haben...
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @ iris: sowas meine ich auch eher, Reize, die von anderen Kindern kommen, aus der Familie, von tieren etc. sind ja auch normal... Aber zusätzlich den ganzen Tag Radiogedudel, TV, DVDs für die 6 Monate alten....? das macht mich ja schon total kirre, und ich muss mein neuronales Netz nicht mehr bilden (haha, es stirbt ja schon ab), sondern kann die Dinge schon richtig einordnen
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also der Fernseher und Musik läuft hier auch, dazu kommen noch massig Ausflüge, wo ganz viele andere Kinder sind.
  • claudi.1claudi.1

    1,799

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, aber es gibt sicher Kinder, die das nicht so abkönnen.
    Bei den Erwachsenen ist es doch auch sehr unterschiedlich: die einen lieben große Kaufhäuser mit Gewühl, die anderen bekommen beim Gedanken daran schon graue Haare.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja kann sein, aber vielleicht ist es so, das Kinder die von Anfang an an Gewühl gewöhnt sind eher bei Gewühl ruhig bleiben als andere :confused01:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Iris, vergiß das ganz schnell! Sasha ist mein viertes Kind und das sensibelste von allen. Er ist erheblichen Rummel (allein schon durch mein ADS-Kind) seit Anfang an gewohnt und trotzdem war er als Baby derart extrem ruhebedürftig, dass es teilweise schon "keinen Spaß" mehr gemacht hat. :???:
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @iris: irgendwie reden wir aneinander vorbei: es gibt natürlichen rummel und unnatürlichen und Babys reagieren natürlich auch unterschiedlich (gibt ja auch welche, die nur im auto einschlafen...) Es gibt ja um Schreikinder, nicht um Kinder, die offensichtlich das Geschehen um sie herum normal verarbeiten können. Ich weiß nur, was Reizüberflutung selbst bei manchen Grundschulkindern für eine Unruhe auslösen kann, kaum können sie sich dann regelmäßig zurückziehen, und das Geschehen um sie herum ruhiger gestalten, ist wieder alles okay...
    Muss dir allerdings in einem Recht geben, ich kenne Kinder, die z. B. bei jeder Kleinigkeit aufwachen. Da ist mir bei einigen schon aufgefallen, dass die Eltern von Beginn an auf absolute Ruhe bestanden haben, wenn die Kleinen schliefen, sowas wirkt sich bestimmt auch aus.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja die ultimative Lösung gibt es wohl auch nicht, dann hätten ja die einen Mütter, deren Kinder immer schreien, was falsch gemacht und das haben sie ganz sicher nicht. Es gibt ja auch ewig gut gelaunte Erwachsene und dann gibt es halt solche und solche Babys.

    Ich hoffe, das ich wieder so ein Glück habe ein ausgeglichenes zu bekommen und wenn nicht, dann weiß ich ja wo ich Verständnis dafür bekomme.

    Abgesehen davon, Felix war ein ausgeglichenes ruhiges Baby, er ist immer noch ein ausgeglichener glücklicher Junge aber dafür auch teilweise sooooo wild, das mir die Haare zu Berge stehen :fies101: :erstaunt06:
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich weiß nicht, ob es schon irgendwo steht :oops: , aber gestern kam in Frontal 21 auch etwas zu ADS und dort wurde gesagt, dass es genetisch vererbt sei. Bei vielen Eltern der betroffenen Kinder wurde nach vielen Jahren festgestellt, dass auch sie unter ADS leiden. (Nicht alle natürlich!) Aber dennoch bei irgendeinem in der Familie und das wird weitervererbt. So zumindest gestern bei Frontal 21.
  • jauchzerlejauchzerle

    6,272

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oh, bitte vorsichtig mit diesen Begrifflichkeiten.
    Genetisch vererbt ist noch nicht bewießen, aber eine familiäre Häufung wurde gesichert festgestellt. Ich habe Frontal 21 nicht gesehen, von daher weiß ich nicht was die gesagt haben.
    Aber soweit ich das weiß, gilt das nicht als gesichert.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Nein, gesichert ist diese Aussage nicht, bisher wurde lediglich eine "überzufällig häufige" familiäre Disposition beobachtet.
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ist ja nicht von mir behauptet. Ich gebe nur weiter, was berichtet wurde. Die äußerten sich so, als sei es Fakt.
    Aber ist halt auch nur Fernsehen. :roll:

    Mit der ADS-Diagnose kam für Cornelia Wright die Erleichterung: Endlich wusste Sie, was mit ihr los ist.


    Frontal21

    Chaotische Erwachsene

    ADS als Erbkrankheit

    Sie quengeln, lärmen, zappeln, können sich nicht konzentrieren und sind nicht zuletzt dadurch schlecht in der Schule: Kinder, die an ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) leiden. Mehr als 750.000 Mädchen und Jungen sollen von dem so genannten Zappelphillipp-Syndrom betroffen sein, so die Schätzungen. Was aber lange nicht bekannt war: ADS ist vererbbar. Und so leiden auch über zwei Millionen Erwachsene an der Krankheit. Der Zappelphilipp hat Eltern.

    von Daniela Schmidt und Eva Schmitz-Gümbel, 27.09.2005

    Ihr Leben hat Cornelia Wright als einziges Chaos empfunden: Depressionen, Erschöpfungszustände, Arbeitslosigkeit. Als bei ihrem Sohn ADS diagnostiziert wurde, setzte sich die 44-Jährige mit der Krankheit auseinander. Dabei stellte sie fest: Alle Symptome treffen auch auf sie zu. Sie ließ sich untersuchen. Das Ergebnis: ADS.


    Literaturhinweis:

    "ADS - Erfolgreiche Strategien für Erwachsene und Kinder" von Astrid Neuy-Bartmann, Klett-Cotta-Verlag, 247 S., ISBN 3-608-94103-7

    (Im Anhang finden Sie einen ADS-Fragebogen für Erwachsene, Tages-Checkliste, Checkliste für Finanzen, Adressen von Selbsthilfegruppen und Verbänden)


    Der Leiter der ADS-Ambulanz der Charté in Berlin, Dr. Michael Colla, weiß: Wie Kinder, die unter dem Zappelphillipp-Syndrom leiden, können sich auch Erwachsene mit ADS nicht konzentrieren, sind leicht ablenkbar. Alles, so Colla, was mit Planen und Organisieren oder mit Zeitmanagement zu tun hat, falle ihnen schwer.


    Medikamente auch für Erwachsene
    Cornelia Wright versuchte es zunächst mit Verhaltens- und Gesprächstherapien. Gleichzeitig nahm sie Medikamente. Es sind die Gleichen, die auch Kindern und Jugendlichen mit ADS verschrieben werden. Experten halten sie auch bei Erwachsenen für wirksam. Cornelia Wright jedenfalls helfen sie.


    "Durch das Medikament bin ich wacher, konzentrierter, habe eine bessere Wahrnehmungsfähigkeit und kann willentlich besser Dinge entscheiden, kriege auch schneller mit, dass ich schon wieder abgelenkt bin und ganz woanders bin", erklärt sie.




    Michael Colla



    Krankenkassen zahlen nicht
    Zu Dr. Colla in die ADS-Ambulanz kommen zunehmend Erwachsene und suchen Hilfe. Neben Therapieangeboten verordnet auch er die notwendigen Medikamente. "Wir haben insgesamt sehr gute Erfahrungen mit den Medikamenten gemacht", sagt er im Gespräch mit Frontal21. "In circa 70 bis 75 Prozent der Fälle beobachten wir, dass Erwachsene berichten, dass es unter der Medikation zu einer deutlichen Verbesserung ihrer Grundbeschwerden kommt."

    Dennoch, die Krankenkassen bezahlen die Medikamente nicht - im Gegensatz etwa zu den USA und der Schweiz. Der Grund: Die dafür notwendigen klinischen Langzeitstudien fehlen. Diese sind jetzt erst in Auftrag gegeben worden. Erwachsene ADS-Patienten müssen also noch warten - jahrelang.

  • HuetchenHuetchen

    3,584

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Diese Menschen leben in einer Großfamilie/Dorfgemeinschaft. Die Erfahrungen und die Hilfe der Frauen spielt eine große Rolle. Es ist immer eine da, keine ist isoliert. Viele kennen sich noch mit Pflanzen aus die vor der Tür wachsen. Es gibt regelrechte Riten für Geburt und Wochenbett.
    Auch dort tragen die Frauen die Hauptlast, aber eben nicht alleine für sich.
    Ich glaube nicht, dass man so etwas auf Deutschland übertragen kann. Wir sind überinformiert, wollen alles unter Kontrolle haben, und es ist nicht einmal Zeit für ein "richtiges" Wochenbett.
    Das sehe ich genauso, Marlies.

    Zum gesamten Thema kann ich nur sagen, dass ich öfters mal in anderen Foren lese und vor allem in einem Forum konnte ich mitbekommen, dass ein getragenes, langzeitgestilltes, familienbettschlafendes Kind auch keine Garant für ein zufriedenes, nicht schreiendes Kind ist!
    Ich bin der Meinung, dass dabei sooo viele Faktoren zusammentreffen: Charakter des Kindes, seelische Verfassung der Mutter, Umfeld usw.. Da kann man nicht pauschal sagen, woran es liegen könnte, beziehungsweise gelegen hat.
  • najonajo

    1,083

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    AD(H)S wird von den meisten Ärzten frühestens mit 6 Jahren diagnostiziert. Ein unruhiges Baby hat nicht gleich AD(H)S! Hier wird gerade ziemlich viel in einen Topf geworfen und gerade bei diesem Thema sträuben sich mir da die Nackenhaare. :mad:
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    najo schrieb:
    Ein unruhiges Baby hat nicht gleich AD(H)S!

    das hatte aber auch keiner gesagt, glaube ich... wir sind eher von ruhigen Babys auf deren ADS-Geschwister gekommen...

    Aber eins noch: AD(H)S wird offensichtlich auch gerne 'Überdiagnostiziert', ich kenne Kinder, da war es dann hinerher doch nur eine "Phase". Gerade in Bremen gibt es eine KIÄ, die eigentlcih bei allen Kindern ADS diognostiziert und ihnen Ritalin verschreibt, deren Eltern sagen, das Kind wäre etwas unruhig, schwierig und so weiter.... dann war es hinterher nur die früh einsetzende Pubertät. da sträuben sich mir die Nackenhaare.... :flaming01:
  • najonajo

    1,083

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich fand dieses Abkommen vom eigentlichen Thema nur sehr mißverständlich, tatsächlich sind wir ansonsten, was die vorschnellen Diagnosen angeht, einer Meinung. Gerade deswegen war`s mir wichtig, das nochmal klarzustellen. :grin:
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Recht haschte, konnte auch leicht missverstanden werden...
  • YariYari

    3

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da stolpere ich hier doch mir nichts dir nichts über mein Lieblingsthema ;-)

    Ich denke (=meine persönliche Meinung) aus Sicht der Evolution ist ein zufriedenes Baby ein Baby mit einer

    - entspannten Mutter
    - ein Baby, dass soviel Körperkontakt bekommt, wie es braucht/möchte
    - ein Baby, das ganz selbstverständlich überall mit hin genommen wird
    - ein Baby, das nach Bedarf gestillt wird
    - ein Baby, das soviel Aufmerksamkeit bekommt, wie es braucht/möchte

    Dann sind alle Bedürfnisse, die die Evolution "einprogrammiert" hat (und die die Zivilisation noch nicht übertünchen konnte, dazu ist die Zeit, die wir nun schon "zivilisiert" sind ;-) viel zu kurz) erfüllt und das Baby hat keinen Grund zu schreien.

    Das Babys bei Naturvölkern keinen Reizen ausgesetzt sind, halte ich für ein Gerücht ;-) - die Frauen sind den ganzen Tag bei der Arbeit, unterhalten sich, haben noch andere Kinder: und das Baby ist immer dabei :grin:

    Ich kann mich manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass Bays bei uns oft in einer Scheinwelt leben, ausgestattet mit allerlei klug ;-) ersonnen Dingen, die nur einen Zweck haben: das Baby allein zu beschäftigen, so dass die Mutter sich nicht permament kümmern muß.

    Das Babys schon früh selbständig werden müssen, um das auch später sein zu könne, stimmt so nicht: Bedürfnisse des Säuglings/Kleinkindes, die nicht oder nicht ausreichend erfüllt werden, werden nicht wenn es an der Zeit ist abgelegt, sondern ins Erwachsenenalter mitgeschleppt - weit über die Phase hinaus, in der sie angemessen waren.

    So klammern z.B. Kinder, die sehr früh zum Alleinsein gezwungen wurden, oft später ganz enorm und werden nicht selbständig. Auch Probleme mit dem Selbstbewusstsein können hier ihre Ursache haben.

    Das Bedürfnis nach Geborgenheit ist ein menschliches Grundbedürfnis, das beim Säugling ganz besonders ausgeprägt ist: allein in einem noch so schönen Babybettchen mit einer Spieluhr und einen Teddy mit Mamas Herzschlag, auf einer Sensormatratze, die Atemausffälle registriert und einem liebevoll ausgesuchten Schmusetuch wird dieses Bedürfnis nicht befriedigt - mit möglicherweise weitreichenden Folgen.

    PS: Ich hab natürlich überspitzt formuliert: natürlich gibt es nicht nur Extreme - jede Familie muß da für sich den individuell richtigen Weg finden.
  • marylumarylu

    522

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Einige sprechen an, dass sie Ihr Baby überallhin mitgenommen haben. Wie geht das in einer Welt, in der doch ziemlich viele Türen den Kleinsten verschlossen sind? Ich kann mir nicht vorstellen, mein Baby in eine Kneipe, ins Kino, zur Chorprobe, ins Konzert etc. mitzunehmen. Natürlich bleiben noch Sachen wie Mütterzentren, Freundesbesuche usw. machbar, aber von keiner Einschränkung kann meiner Meinung nach keine Rede sein.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wenn man es als Einschränkung sieht, eine gewisse Zeit seines Lebens das eigene Ego runterzuschrauben und auf Kneipe, Kino, Konzerte etc. zu verzichten, sollte man besser auf Kinder verzichten - das ist meine unmaßgebliche, rein private Meinung zu dem Themenbereich.

    :byebye01:

    Gisela
  • CarolCarol

    1,315

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Womit wir bei "gute Mutter" - "schlechte Mutter" wären? ;-)
    Ich denke, Einschränkungen gehören dazu, und natürlich würde auch ich das Baby nicht mit ins Kino oder in die Kneipe nehmen, aber in den Biergarten evtl. schon. Und auf den Rest muss Mama ja auch nicht total verzichten, es gibt auch Papas/ Omas... und - wenn es klappt - abgepumpte Milch...
    Zufriedenheit der Eltern ist m.E. ein wesentlicher Punkt für ein zufriedenes Kind. Ich jedenfalls bin nicht zum totalen Verzicht bereit, zumindest bisher nicht. Auch Schwanger kann eine Party mit lauter Musik mal drin sein, ohne dass ich denke, das Würmchen nimmt Schaden oder ich wäre eine Rabenmutter...
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gisela schrieb:
    Wenn man es als Einschränkung sieht, eine gewisse Zeit seines Lebens.....
    Ich habe weder von Selbstaufgabe noch von Übereltern geschrieben. ;-)

    :byebye01:

    Gisela
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