Hallo,
mich interessiert, was Eure Meinungen dazu sind.
Bei alten Homöopathen (Hahnemann und co.), die sehr genaue Beobachter waren und die Krankheitserscheinungen benennen und behandeln, die wir als "normal" hinnehmen, werden keine 3-Monats-Koliken erwähnt.
Bei den Naturvölkern scheint es keine Schreikinder zu geben.
Was machen wir falsch?
Kommentare
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Vielleicht brauchen sie auch mehr Ruhe, um die ganzen Eindrücke zu verarbeiten?
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Auch der Umgang untereinander ist anders. Es gab da mal eine Reportage von einer jungen Frau, die im Amazonas bei so einem Naturvolk aufgewachsen ist. Jetzt lebt sie wohl in Hamburg. Sie sagte, das sie mit der Schreierei der Menschen hier nicht klarkommt, im Busch schreit man nur, wenn Lebensgefahr besteht.
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A. V. Fellenberg-Ziegler beschreibt sie als Krampfkolik der Kinder.
Die Benennung der Symptome war eben eine andere.
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Meinst du das Buch hier
>
Jean Liedloff
"Auf der Suche nach dem verlorenen Glück"
Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit
Verlag C.H.Beck
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Was das Thema ansich angeht, denke ich schon, dass unsere Art zu leben dazu beiträgt, dass die Symptome sich verstärken. Nicht nur die Reize, sondern auch unsere Art zu Essen etc...
Ich weiß nicht, ob man sagen kann, wir machen was "falsch" unsere Gesellschaft ist nun mal so entwickelt und wenn wir unsere Kinder da raushalten wollen, uns mit ihnen abkapseln um sie vor diesen Reizen etc. zu schützen (auch wenn sie schon größer sind) finde ich das nicht gut. Irgendwann werden sie lernen müssen, sich zu integrieren. Je später das ist, um so schwerer fällts...
LG
Mandy
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Auch dort tragen die Frauen die Hauptlast, aber eben nicht alleine für sich.
Ich glaube nicht, dass man so etwas auf Deutschland übertragen kann. Wir sind überinformiert, wollen alles unter Kontrolle haben, und es ist nicht einmal Zeit für ein "richtiges" Wochenbett.
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-Muß immer diese Hektik sein?
-Warum nicht mal auf die innere Stimme/Gefühl hören?
-Muß immer alles perfekt aussehen ( Haushalt, Frisur, Kleidung,...)?
-Was spricht dagegen, auch mal ein Kuschelwochenende im Bett zu verbringen?
- Muß ich in den ersten 3-4 Monaten mein Baby überall mit hinnehmen, alle möglichen Kurse besuchen?
-Warum sich in der Anfangszeit nicht etwas "einkapseln" und viele verschiedene Besucher, wenn möglich, vermeiden? ...
@Mandy:
Genau das habe ich gemeint!
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ich denke, das alles hat weniger mit dem tatsächlichen leben von "naturvölkern" zu tun, als mit unseren ängsten und wünschen. es ist sicher nicht einfach, besonders wenn so etwas einschneidenes wie eine geburt in der familie passiert, sich selbst zu definieren. daher kommt es auch nicht so darauf an, wie "naturvölker" wirklich leben und das davon die wenigsten ahnung haben.
ich finde es allerdings befremdlich, wenn der markt, auf dem orientierung gesucht wird, von skrupellosen geschäftemachern ausgenutzt wird. das führt zu seltsamen auswüchsen, wie auch dem, dass menschen tatsächlich an homöopathie glauben. leider hindert mich diesbezüglich das allgemeine link-verbot auf ein paar seiten zu verweisen, die sich damit kritisch auseinander setzen.
ich finde es für jeden wichtig seinen verstand nicht auszuschalten. leider wird fehlendes wissen oft durch glauben ersetzt. ich kann nur daran appellieren, dass sich jeder sein eigenes bild macht und hierzu auch seine intelektuellen möglichkeiten versucht zu erweitern.
d.
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Ich kann mir für mich Homöopathie auch nicht vorstellen, einfach, weil ich damit schlechte Erfahrungen machte. Aber du kannst, finde ich, andere Leute nicht als, naja, ich übersetze mal, denkarm bezeichnen, weil sie das machen, wovon sie überzeugt sind, dass es ihnen gut tut. Meine Mom war bei einem Geistheiler nach einem Karzinom (der nahm dafür übrigens kein Geld an) , danach waren die inneren Vernarbungen von der OP weg und das gute Blutbild meiner Mom hat die Ärzte in Staunen versetzt. Mir ist es egal, ob der Geistheiler was konnte, ob Homöopathie physikalisch wirkt, oder ob die Leute nur daran glauben, solange es ihnen dadurch besser geht. Dir deine Meinung, mir meine, und den anderen vielleicht ihre?
Ist nicht böse gemeint, nur ich reagier auf sowas genauso allergisch wie auf meine Familie, wenn die es schlecht und uneinsichtig und dumm finden, dass ich nicht zu einem Heilpraktiker marschiere...
Liebe Grüße,
Caro
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Das sehe ich ähnlich. Kinder werden bei uns meist auf einen Sockel gestellt und präsentiert, wie man auch ein tolles neues Auto präsentiert. Sie werden gewienert, herausgeputzt, geschult, behütet und sollen vor dies und das und möglichst allem beschützt und ferngehalten werden. Dafür bin ich auch ziemlich anfällig, obwohl ich es eigentlich nicht für richtig halte.
Kinder gehören zur Familie und dazu, wie diese Familie lebt und ich glaube, daß Kinder dann am zufriedensten und glücklichsten aufwachsen, wenn sie ganz selbstverständlich in all die Unternehmungen, Aktivitäten, den Lebensstil, die Lebensumstände und in das Temperament ihrer Familie hineinwachsen - und zwar von Anfang an. Das bedeutet, daß sie von keinerlei Aktivitäten ausgeschlossen werden und überall dabei sind, solange ihnen das nicht schadet oder ihren Bedürfnissen zuwiderläuft.
Ben war von Anfang an überall dabei, wo ich hin bin und er hat sich mittendrin und dabei immer wohlgefühlt - das ist bis heute so geblieben. gefremdelt hat er nie und er kommt fast mit jeder Situation zurecht und begibt sich neugierig in neue. Wenn ich nervös werde, weil ich es besonders gut machen will, oder es mir selber nicht gutgeht, weil ich versuche, mich zwischen allen vermeintlichen Bedürfnissen zu vierteilen, dann dreht er am Rad - nicht, wenn er einfach selbverständlich dabei ist und ich damit entspannt umgehe.
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Und was jetzt speziell die Homöopathie mit dem Alttagsleben von Naturvölkern zu tun hat ist mir schleierhaft.
Wir sind in diesem Thema auf der Suche zufriedenen Babys nicht nach Sinn oder Unsinn von bestimmten Therapien.
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Okay, wenn er was nicht mag (weiter alleine liegen und schauen), oder eben etwas jetzt will (Hunger, Zuwendung) dann macht er das teilweise schon lautstark deutlich wenn ich die kleinen Zeichen nicht schnell genug lese. Aber ansonsten kann ich ihn überall mit hinnehmen, hauptsache, er ist immer in meiner Nähe.
Was ich aber festgestellt habe: abends, eine weile vor dem ins-Bett-gehen, wird er sehr unruhig, ist kaum zu beruhigen. Er weint oftmals beim letzten Stillen im abgedunkelten Zimmer, zappelt, dockt an und ab, nimmt immer wieder die Brustwarze und muss sie wieder zum weinen loslassen. Beruhigen hilft in keiner Form. Das sind immer so 5 bis maximal 20 Minuten (aber kein Schreien, wirklich ein eher trostloses Weinen). Ich denke, er verarbeitet so seinen Tag. ABER: das Weinen und die Länge ist unabhängig davon, ob wir nun den ganzen Tag gemütlich zuhause waren oder stundenlang unterwegs zu Besuchen oder einkaufen.
Irgendwann ist er dann fertig, stillt in Ruhe weiter und läßt sich dann in seine Wiege legen, wo er bald ruhig einschläft.
Ich mach mir deswegen auch keine Sorgen, denn da die Länge verschieden ist, er auch sonst keine Schmerzen zu haben scheint, denke ich, er braucht das. ich rede dann immer ganz ruhig mit ihm, versichere ihm, dass ich da bin usw. Halten mag er gar nicht dabei, das habe ich mal versucht, ihm ist meine Brust liebe (was ich auch verstehen kann ;-) )
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Ich habe ein Baby, das sich nur meldet, wenn es etwas braucht. Schreien ohne ersichtlichen Grund gibt es nicht. Warum das so ist, da habe ich aber gar keine Ahnung!
Wir hatten kein richtiges Wochenbett, denn in der ersten Woche hatte sich Schwiegermutter Urlaub genommen, war ständig mit den Papa unterwegs und hing danach noch bei uns rum.
Ich war also in der neuen Situation ganz alleine und habe mehr geputzt, als ich wollte, weil SchwiMu ja ständig da war, aber mir nix abgenommen hat!
Also der Kleine 2 Wochen alt wurde, genau an dem Tag, hat sich mein Mann für 3 Wochen in ein Krankenhaus in einer anderen Stadt gelegt.
Einkaufen, Mann besuchen uns 15 Monate alten Riesenschnauzer versorgen, alles mußte ich allein! Das Baby kam natürlich immer mit!
Allerdings habe ich mich immer nach dem Baby gerichtet! Ich wußte, was ich alles erledigen muß und habe immer gewartet, bis der Kleine gerade gegessen hat, bevor ich mit ihm losgezogen bin. Ich hatte immer alles dabei und habe eben auch auf einem Rastplatz alles erledigt, auch wenn es nur noch 15 Min. bis nach Hause gedauert hätte. Warten mußte er nie, allerdings habe ich sofort gemerkt, welchen Stress man hat, wenn man nicht stillen kann!
Jetzt ist er ganz unkompliziert, solange er nur bei mir ist und schläft sogar durch. Aber mir bewußt, dass sich das jeden Tag ändern kann.
Ich denke , ich hatte bisher einfach nur Glück!
LG
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Allerdings muss ich echt sagen, das ich z.B. bei einer Arbeitskollegin beobachtet habe, wenn Mama nervös mit dem Baby umgeht, dann ist das Baby auch nervös und schreit. Also am Besten alles ruhig angehen, Geduld haben...
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Bei den Erwachsenen ist es doch auch sehr unterschiedlich: die einen lieben große Kaufhäuser mit Gewühl, die anderen bekommen beim Gedanken daran schon graue Haare.
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Muss dir allerdings in einem Recht geben, ich kenne Kinder, die z. B. bei jeder Kleinigkeit aufwachen. Da ist mir bei einigen schon aufgefallen, dass die Eltern von Beginn an auf absolute Ruhe bestanden haben, wenn die Kleinen schliefen, sowas wirkt sich bestimmt auch aus.
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Ich hoffe, das ich wieder so ein Glück habe ein ausgeglichenes zu bekommen und wenn nicht, dann weiß ich ja wo ich Verständnis dafür bekomme.
Abgesehen davon, Felix war ein ausgeglichenes ruhiges Baby, er ist immer noch ein ausgeglichener glücklicher Junge aber dafür auch teilweise sooooo wild, das mir die Haare zu Berge stehen :fies101: :erstaunt06:
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Genetisch vererbt ist noch nicht bewießen, aber eine familiäre Häufung wurde gesichert festgestellt. Ich habe Frontal 21 nicht gesehen, von daher weiß ich nicht was die gesagt haben.
Aber soweit ich das weiß, gilt das nicht als gesichert.
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Aber ist halt auch nur Fernsehen. :roll:
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Zum gesamten Thema kann ich nur sagen, dass ich öfters mal in anderen Foren lese und vor allem in einem Forum konnte ich mitbekommen, dass ein getragenes, langzeitgestilltes, familienbettschlafendes Kind auch keine Garant für ein zufriedenes, nicht schreiendes Kind ist!
Ich bin der Meinung, dass dabei sooo viele Faktoren zusammentreffen: Charakter des Kindes, seelische Verfassung der Mutter, Umfeld usw.. Da kann man nicht pauschal sagen, woran es liegen könnte, beziehungsweise gelegen hat.
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das hatte aber auch keiner gesagt, glaube ich... wir sind eher von ruhigen Babys auf deren ADS-Geschwister gekommen...
Aber eins noch: AD(H)S wird offensichtlich auch gerne 'Überdiagnostiziert', ich kenne Kinder, da war es dann hinerher doch nur eine "Phase". Gerade in Bremen gibt es eine KIÄ, die eigentlcih bei allen Kindern ADS diognostiziert und ihnen Ritalin verschreibt, deren Eltern sagen, das Kind wäre etwas unruhig, schwierig und so weiter.... dann war es hinterher nur die früh einsetzende Pubertät. da sträuben sich mir die Nackenhaare.... :flaming01:
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Ich denke (=meine persönliche Meinung) aus Sicht der Evolution ist ein zufriedenes Baby ein Baby mit einer
- entspannten Mutter
- ein Baby, dass soviel Körperkontakt bekommt, wie es braucht/möchte
- ein Baby, das ganz selbstverständlich überall mit hin genommen wird
- ein Baby, das nach Bedarf gestillt wird
- ein Baby, das soviel Aufmerksamkeit bekommt, wie es braucht/möchte
Dann sind alle Bedürfnisse, die die Evolution "einprogrammiert" hat (und die die Zivilisation noch nicht übertünchen konnte, dazu ist die Zeit, die wir nun schon "zivilisiert" sind ;-) viel zu kurz) erfüllt und das Baby hat keinen Grund zu schreien.
Das Babys bei Naturvölkern keinen Reizen ausgesetzt sind, halte ich für ein Gerücht ;-) - die Frauen sind den ganzen Tag bei der Arbeit, unterhalten sich, haben noch andere Kinder: und das Baby ist immer dabei
Ich kann mich manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass Bays bei uns oft in einer Scheinwelt leben, ausgestattet mit allerlei klug ;-) ersonnen Dingen, die nur einen Zweck haben: das Baby allein zu beschäftigen, so dass die Mutter sich nicht permament kümmern muß.
Das Babys schon früh selbständig werden müssen, um das auch später sein zu könne, stimmt so nicht: Bedürfnisse des Säuglings/Kleinkindes, die nicht oder nicht ausreichend erfüllt werden, werden nicht wenn es an der Zeit ist abgelegt, sondern ins Erwachsenenalter mitgeschleppt - weit über die Phase hinaus, in der sie angemessen waren.
So klammern z.B. Kinder, die sehr früh zum Alleinsein gezwungen wurden, oft später ganz enorm und werden nicht selbständig. Auch Probleme mit dem Selbstbewusstsein können hier ihre Ursache haben.
Das Bedürfnis nach Geborgenheit ist ein menschliches Grundbedürfnis, das beim Säugling ganz besonders ausgeprägt ist: allein in einem noch so schönen Babybettchen mit einer Spieluhr und einen Teddy mit Mamas Herzschlag, auf einer Sensormatratze, die Atemausffälle registriert und einem liebevoll ausgesuchten Schmusetuch wird dieses Bedürfnis nicht befriedigt - mit möglicherweise weitreichenden Folgen.
PS: Ich hab natürlich überspitzt formuliert: natürlich gibt es nicht nur Extreme - jede Familie muß da für sich den individuell richtigen Weg finden.
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:byebye01:
Gisela
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Ich denke, Einschränkungen gehören dazu, und natürlich würde auch ich das Baby nicht mit ins Kino oder in die Kneipe nehmen, aber in den Biergarten evtl. schon. Und auf den Rest muss Mama ja auch nicht total verzichten, es gibt auch Papas/ Omas... und - wenn es klappt - abgepumpte Milch...
Zufriedenheit der Eltern ist m.E. ein wesentlicher Punkt für ein zufriedenes Kind. Ich jedenfalls bin nicht zum totalen Verzicht bereit, zumindest bisher nicht. Auch Schwanger kann eine Party mit lauter Musik mal drin sein, ohne dass ich denke, das Würmchen nimmt Schaden oder ich wäre eine Rabenmutter...
59,500
:byebye01:
Gisela