Endspurt so schwer

valerisvaleris

136

bearbeitet 1. 10. 2005, 02:21 in Kummerkasten
Hallo ihr lieben.
Muss mich heute auch mal (wieder) eine Runde ausheulen. Die letzten 2 Wochen sind angebrochen und ich fuehle mich von meinem Mann irgendwie allein gelassen. Ich hocke hier in einem fremden Land und das macht alles irgendwie noch schlimmer.
Hatte bisher eine gute Aerztin, die ich eigentlich auch zur Entbindung dabei haben wollte. Weil sie halt deutsch spricht. Aber die Krankenhaeuser, in denen sie entbindet sind wirklich unter aller Standart. Also sind mein Mann und ich losgezogen, ein netteres KH zu finden. Haben auch eins gefunden und nach Ansicht von Kolleginnen meines Mannes gibt's da auch einen guten Arzt. Also haben wir ihn gestern angerufen (den neuen) und die Assistentin hat uns mitgeteilt, er ist in England. Wann er wiederkommt, keine Ahnung. War fix und fertig. Meine alte Aerztin hat immer nur Blutdruck gemessen und Herztoene gehoert. Nichts weiter. Am Anfang mal Blut genommen wegen Rhesusfaktor und Blutgruppe. Die Frau war aber immer fuer mich erreichbar und habe mich auch relativ gut aufgehoben gefuehlt. Nur leider ist sie erst ab 8 Uhr abends in der Praxis und den ganzen Tag in Kairo rumtreiben, wird jetzt etwas anstrengend fuer mich. Mein Mann, der mich immer begleiten will (was ich gut finde), findet das auch arg laestig.
Jedenfalls haben wir in letzter Zeit sehr oft Auseinandersetzungen deswegen. Er hat einfach keine Lust mehr, mit mir die ganzen KH- und Aerzte-Aktionen in Angriff zu nehmen. Ich fuehle mich von ihm allein gelassen, weil ich finde, er macht es sich zu einfach. Er hat zu mir gesagt, wenn meine Eltern da sind (sie wollen im November kommen), legt er sich 3 Tage ins Bett, weil alles fuer IHN ja soooo anstrengend war. Die letzten 4 Tage war er zu Hause. Ich gehe arbeiten und versuche, auch den Haushalt einigermassen in Ordnung zu halten und er beschwert sich. Ich habe das Gefuehl, er denkt, er haette genug getan und es waere alles nicht mehr "sein business". Kinderbekommen=Frauensache?!? Ich haette soo gern, dass er mir das Gefuehl gibt, er macht sich Sorgen wegen dem allem. Eine Nachbarin hat Hilfe angeboten. Mit mir in die Krankenhaeuser zu gehen und einen neuen Arzt zu suchen und alles. Ich will aber, dass ER sich als Papa fuehlt und sich auch jetzt schon so verhaelt. Ist das denn zuviel verlangt? Er stellt in dieser Schwangerschaft das Opfer dar und sogar seine Mutter hat ihm schon die Leviten gelesen. Ich glaube, ich bin eine sehr einfache Schwangere, im Gegensatz zu den typischen Aegypterinnen. Und er honoriert das kein bisschen.
So, das musste jetzt raus. Danke fuer's zuhoeren. Es geht einem nach dem "von-der-Seele-schreiben" gleich viel besser.

Kommentare

  • claudi.1claudi.1

    1,799

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Kann dich schon verstehen, aber kann es sein, das bei deinem Mann halt etwas die ägyptische Mentalität durchkommt?
  • valerisvaleris

    136

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi claudie,

    eigentlich verhaelt er sich eher "unaegyptisch". Das Gefuehl hatte ich bis jetzt, denn den Aegypter ist das alles richtig egal. Wofuer gibt es schliesslich Schwiegermuetter, Schwestern, Muetter, Nachbarinnen etc. Aber er sagt immer, er kuemmert sich, er tut, er macht und letztendlich vergisst er alles. Es ist alles so halbherzig und ich habe keine Lust mehr, ihm staendig nachzulaufen. Es gibt Tage, da kuemmert er sich richtig und dann meint er wieder, er haette seine Pflicht fuer die naechsten paar Monate erfuellt. Dann nehme ich das in die Hand und er beschwert sich, weil es dann 'natuerlich' nicht richtig war/ist.
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Unabhängig von der möglichen Mentalität denke ich, dass es viele Männer gibt, die sich in der SS als Opfer sehen und dass sie es ja waaaaaaahnsinnig schwer haben.

    Für Männer ist es halt oft schwierig schon in der SS einen Kontakt zu ihrem Kind aufzubauen. Er sieht und fühlt das Kind halt nicht und entwickelt keine "Leidenschaft". Ich verstehe Dich sehr gut, nur denke ich, dass es für Deinen Mann schwer ist jetzt schon "Papa" zu sein. Es gibt halt solche und solche MÄnner. Aber das heißt ja nicht, dass er kein guter Papa ist, wenn euer Kind geboren ist. :grin:

    Nun ja, dass er Dich aber nicht begleiten möchte zu den KK und Ärzten ist nicht i.O. vor allem nicht, wo es ein fremdes Land für Dich ist.
    Jedenfalls haben wir in letzter Zeit sehr oft Auseinandersetzungen deswegen. Er hat einfach keine Lust mehr, mit mir die ganzen KH- und Aerzte-Aktionen in Angriff zu nehmen.
    Ich glaube, ich bin eine sehr einfache Schwangere, im Gegensatz zu den typischen Aegypterinnen.

    Vielleicht ist letzteres in dem Zusammenhang auch das Problem. Du hast ihm immer das Gefühl gegeben, dass es total einfach ist und er denkt jetzt, dass Du übertreibst. Bitte nicht falsch verstehen, nur ich versuche eine Erklärung zu finden.

    Du solltest versuchen ihm alles nochmal plausibel und in Ruhe zu erklären. Und erzähl ihm auch mal von Deinen Sorgen und Ängsten.

    Fühl Dich gedrückt. :troest:
  • valerisvaleris

    136

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke Moni :knutsch01:
  • MonifloriMoniflori

    4,530

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gerne! :oops: :biggrin:
  • steffiisteffii

    1,316

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Es mag kein Trost für Dich sein aber für mich hört sich das so an, als säße Dein Mann selbst zwischen allen Stühlen: Einerseits möcht er Dich "europäisch" unterstützen, möchte Verantwortung übernehmen, möchte wissen was passiert, möchte dbei sein und helfen. Andererseits lebt er in seiner eigenen Gesellschaft, die auch prägt. Wenn Freunde, Bekannte, Verwandte etc. dauernd durchblicken lassen, dass er ja "gar kein richtiger Mann" ist, wenn er sich um "Babyzeugs" kümmert, ist das natürlich in keinster Weise eine Ausrede, warum er sich so verhalten darf wie er es tut aber man muss dennoch ein ziemlich gefestigter Charakter sein, um dem einfach den Rücken zu kehren. (Ist nur so eine Theorie, muss ja nicht Stimmen.)

    Viele Grüsse

    Steffi
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich kann dich sehr gut verstehen, man m¨chte schliesslich mit demArzt seines Vertrauens entbinden, ist ja schliesslich eine recht intime Geschicchte, dass mit dem Kinderkriegen.
    Mein Mann wollte schon ein gutes Krankenhaus, aber Arzt finden fand er lästig. Der war doch in Ordnung, was hat dir nicht an ihm gefallen etc. Dann die Preise (Weis ja nicht wie das bei euch ist).
    Ich hätt 1000xlieber in D entbunden, aber das ging ja nie.
    Am Ende versucht man das beste aus dem zumachen, was man hat!
    Dein Kind könnte praktisch in jedem Moment kommen, zu welchem KKh gehts denn dann?

    Sprich Deinen Mann nocheinmal darauf an, und mach ihm klar dass ihr im Endspurt seid und dass, obwohl deine Familie jetzt kommt, diese sich vielleicht auch nicht so gut auskennt!

    Gibt es in dem Krankenhaus nicht noch einen Arzt?

    Zu Deinem Mann, ich glaube auch, er will einerseits modern sein, sich aber nicht vor der ganzen Familie und Bekanntschaft als "Weichei" blosstellen.

    Du schaffst das schon!

    Ich schick dir noch Kraft und Geduld


    :troest:
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