Kleinkindgruppe und Stillen

bearbeitet 2. 10. 2005, 11:38 in Langzeitstillen
Hallo Miteinander!

Ich habe eigentlich kein Problem mit dem Langzeitstillen, mein Kleiner ist nun 17 Monate und wird wohl noch eine Weile gestillt werden wollen.
Nun ist es aber so, daß ich demnächst als Erzieherin in einer Kleinkindgruppe einsteigen möchte und eigentlich wäre es ja ganz optimal, da ich ihn dann ja mitnehmen könnte.
Nun habe ich allerdings ein paar Bedenken, ob es denn so gut ankäme bei den anderen Kindern, bzw. vielmehr bei deren Müttern (Elterndienst), wenn ich ihn ab und zu in der Gruppe stillen sollte.
Wie sollte ich mich da am Besten verhalten?
Was meint Ihr? Werde ich mit kritischen Bemerkungen rechnen müssen?

Liebe Grüße,
Cornelia

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich würde das im Vorfeld versuchen zu klären, wenn du es einfach auf dich zukommen läßt wirst du dich vielleicht in der Situation dann befangen fühlen.
    Und ich würde das stillen eigentlich auch garnicht zur Debatte stellen. Es ankündigen und fragen, ob das für einige vielleicht problematisch ist.
    Kritische Bemerkungen können da sicherlich bei sein, aber gerade deshalb fände ich es angebracht, im Vorfeld darüber zu sprechen.
    Aber sag mal, ich seh gerade: sicher ist es nicht, das du da anfängst, richtig? Und meinst du, wenn du im Vorfeld die Katze aus dem Sack läßt, das sie dir dann den Job nicht geben?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Birgit!

    Danke für Deine rasche Antwort!
    Also es ist schon sicher, daß ich da einsteige, bis Ende Dezember mache ich noch mit und ab Januar soll die Gruppe komplett umstrukturiert werden (anders finanziert) und ich soll sie dann mit noch einer Erzieherin übernehmen. Rein theoretisch könnten dann aber trotzdem alle Eltern sagen, "nee, also zu einer noch stillenden Erzieherin gebe ich nicht mein Kind!"
    Klar, vielleicht etwas unwahrscheinlich, aber ich weiß es nicht so recht einzuschätzen!
    Ehrlich gesagt würde ich es nur ungern vorher ansprechen, weil es mir auch zu sehr in die Privatspäre geht. Geht es die anderen Mütter wirklich etwas an, ob mein Sohn noch gestillt wird? Werden dadurch ihre Kinder wirklich nicht besser betreut? Das glaube ich nicht und deshalb tendiere ich eher dazu, es als ganz "selbstverständlich" und nicht weiter erwähnenswert zu handhaben, sonst erweckt es womöglich wirklich noch den Anschein, als hätten sie da Mitbestimmungsrecht!

    Liebe Grüße Conny
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke, das ist wirklich Deine Privatsphäre. Ich würde es wohl vorher auch nicht gross ansprechen, mich rechtfertigen oder es erklären wollen. Einfach, wenn es so weit ist, sagen, das Du mal kurz stillen möchtest, ob das ok ist, wenn Du es in der Gruppe machst oder ob da wer etwas gegen hat. Im Normalfall, so meine Erfahrung, sind dann alle so perplex, das eh alle sagen, es ist ok.
    Oder Du sagst gar nix und legst wie selbstverständlich an. Bist Du Dir überhaupt sicher, das Du stillst, während Du das ganze machst??? Ich kenne es nämlcih auch zu gut von meinem Grossen. Wenn er ins Spiel vertieft ist und Ablenkung hat, denkt er an alles, aber nicht ans stillen. Da wird die Brust und die Mumi alles andere als vermisst.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi Kisten!
    Danke für Deine aufmunternden Worte!
    Nun, im Moment stillt er gerade wieder ziemlich viel, so daß ich mir kaum vorstellen kann, daß er einen ganzen Vormittag (noch dazu wenn es dann auch richtig anstrengend mit vielen neuen Eindrücken wird) lang ohne nachzutanken auskommen wird!
    Ich bin ja sozusagen auch sein Schnuller! :biggrin:
    Und den wird er doch unmöglich in einer Streßsituation vergessen wollen!
    Im Gegenteil!
    Na, mal sehen!
    Ich nehme mir mal vor, es als ganz selbstverständlich und undramatisch zu sehen!

    Grüßle Conny
  • lilalila

    2,943

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also bei uns ist es auch so, dass es untertags nicht mehr unbedingt sein muss. Klar, wenn ich sie lassen würde, würde sie schon die Brust nehmen. Jedoch wenn sie spielt und viel Wirbel rundherum ist, kommt sie echt nicht auf die Idee. Vielleicht auch, weil ich dann gar nicht auf die Idee komme, sie anzulegen.

    Wenn du das ganze als Deine Privatsphäre betrachtest, würde ich mit dem Stillen warten, bis du auch wieder "privat" bist.
    Ansonsten denke ich jedoch wird auch das Stillen von den meisten akzeptiert werden. Es sind ja nur die Kinder anwesend, nicht etwa deren Mütter oder gar Väter? Oder wie darf man sich den Job vorstellen?
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ne, ich denk ja auch, das das deine Privatsache ist und ich es deshalb garnicht zur Debatte stellen würde. Wie alt sind denn die Kinder? Meinst du, das da welche dabei sind, die dann möglicherweise auch wieder gestillt werden wollen?
    Ansonten fände ich Kirstens Vorschlag, es einfach zu machen und auf den Überraschungeffekt zu bauen ziemlich einleuchtend ;-)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also, ich arbeite auch mit Kindern (habe eine eigene kleine Musikschule), unter anderem auch mit ganz Kleinen ab 2 Jahren- das wird so ähnlich sein wie deine Stelle, denk ich. Eine Art Spielkreis für 2 1/2 Stunden am Vormittag, ohne Eltern. Ich könnte mir nicht vorstellen, Bennet bzw. früher die Großen während meiner Arbeitszeit in der Gruppe zu stillen. Und zwar weniger, weil es mir peinlich ist/war oder zu intim (gut, er ist auch erst 7 Monate, das ist natürlich ein Unterschied!), sondern weil mir das Stillen zu "exklusiv" für ihn wäre. Es ist sowieso schwierig, das eigene Kind in so einer Gruppe mit zu betreuen, wenn es dann noch an die Brust darf (und die anderen ja logischer Weise nicht ;-) ), verstärkt man ja noch die Sonderstellung des eigenen Kindes.
    Ich weiß auch nicht, wie ich eine stillende Erzieherin für mein Kind finden würde. (Nicht grundsätzlich, da finde ich es toll, aber eben in der Gruppensituation)
    Vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass du dich mit deiner Kollegin absprichst und zum Stillen rausgehst?
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    lila schrieb:
    Wenn du das ganze als Deine Privatsphäre betrachtest, würde ich mit dem Stillen warten, bis du auch wieder "privat" bist.

    Hm, hm. Da haben wir uns wohl mißverstanden!
    Ich finde meine Entscheidung ob und wann und wo ich stille Privatsache, nicht aber das Stillen an sich!
    Ich möchte mich eigentlich nicht verstecken müssen deswegen, nur weil es in unserer Kultur nicht mehr üblich ist! Ich glaube, das bin ich auch meinem Sohn schuldig! Warum sollte ich ihm , wenn er seinem völlig normalen Bedürfnis nachgehen möchte, suggerieren, es ist nicht ganz o.k., wir müssen dazu raus gehen oder warten, womöglich noch aufs Klo?
    Wenn Kinder dann süße Riegel oder Fruchtzwerge oder Milchschnitten mitbringen, finde ich das weitaus problematischer!
    Außerdem werden sicher viele Kinder in dem Alter noch ihre Schnullis oder Nuckiflaschen oder Kuscheltiere dabei haben. Mein Sohn hat das alles nicht, weil er eben das Original dafür bevorzugt und ich sehe eigentlich nicht ein, mich deswegen zu rechtfertigen, denn eigentlich wird die Betreuungsqualität der anderen Kinder dadurch ja trotzdem gewährleistet.
    So wie in einer Familie auch, wenn mehrere Kinder da sind, leiden die Größeren ja auch nicht darunter, wenn ihr Geschwister mal kurz gestillt wird! Ich werde damit ja nicht Stunden verbringen!

    Nun, ich sehe schon an Euren Reaktionen, wie ungewöhnlich das Stillen von 1 1/2 jährigen noch ist, obwohl ja das Stillen selbst von der WHO noch mindestens bis Ende des 2. Lebensjahres empfohlen wird und das Weltstilldurchschnittsalter bei über 4 Jahren liegt!

    Da sind wir in unserer Kultur wohl doch noch weit entfernt!

    Die Exklusivität, die Du beschreibst, Clara, verstehe ich, jedoch möchte ich ja gerade mehr diese Exklusivität entschärfen, indem ich es eben ganz "normal" und eigentlich unspektakulär betrachte!
    Für mich bedeutet Kleinkindstillen eigentlich "Normalität" bzw. "Standard" zumindest möchte ich daran arbeiten, daß es das bei uns irgendwann einmal wieder wird!

    Insofern kann es eigentlich auch nicht schaden, wenn Eltern und Kinder sehen, daß das gut geht und sie keinen Schaden davon bekommen!

    Auch und gerade in einer Kleinkindgruppe!

    Liebe Grüße

    Conny
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hoffe, das Du meine Reaktion damit nicht meintest ;-)
    Für mich ist es nämlich mehr als ok, ein Kleinkind zu stillen. Ich tus ja selbst. Und ich habe meinen Kleinen ewig in der Öffentlichkeit gestillt. JEtzt ist er fast 3 und ich tue es so gut wie nicht mehr, aber einfach dadurch, das alles andere draussen und unterwegs interessanter ist, als Mamas Brust. Schau Dir doch einfach die Situation an. Wenn Dein Kleiner will und es für Dich ok ist, dann still einfach ohne Vorankündigung. Ich finde, durch Langzeitstillen ist man alles andere als eine schlechte Mutter oder Erzieherin, ganz im Gegenteil. Leider sind Langzeitstillerinnen aber in Deutschland Raritäten und werden manchmal als abartig oder so angesehen. Aber das muss ja nicht automatisch in Deiner neuen Gruppe so sein. Vielleicht begegnen Dir die anderen ja eher mit Interesse oder auch Neugierde.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Naja,
    ich hab mir halt vorgestellt, dass eins der Kinder, die du betreuen musst, hinfällt und weint, du aber nicht reagieren kannst, weil du gerade stillst und nicht mit blanker Brust durch den Raum springen willst. Finde ich suboptimal und könnte ich mir für mich nicht vorstellen. Oder ihr sitzt im Morgenkreis und du als Leiterin kannst das Fingerspiel nicht vormachen, weil dein Sohn gerade trinkt. Wobei das mit Flasche nach Bedarf auch nicht sooo anders wäre, aber würde man die in so einer Situation überhaupt geben? Hm.
    Aber wenn ihr zu zweit in der Gruppe seid, mags ja gehen.
    Vielleicht will dein Sohn in der Gruppe ja auch gar nicht mehr zwischendurch gestillt werden, sondern ihr findet gemeinsam eine "Frühstückszeit" oder so.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Clara!

    Wie ich sehe, hast Du auch 3 Kinder!
    Stillst Du noch?
    Wie oft bist du bis jetzt barbusig durch Deine Wohnung gerannt um Pflaster zu holen?
    Also ich noch nie!
    Und auch das mit den Fingerspielen ist sicher hinzubekommen, in den 5 Minuten muß er dann sicher nicht gerade trinken! :grin:

    Grüßle

    Conny
  • KirstenKirsten

    3,493

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab 2 Kinder, die momentan gerade beide gestillt werden. Also ich stille Tandem. Und mir ist es schon passiert, das sich eins der Kinder während ich das andere gestillt habe, weh getan hat. Aber... ich bin auch alleine, in der Gruppe sind ja noch andere Leute, oder??? Und wenn ich stille und mit dem anderen ist etwas, dann sitz ich ja nicht nackig da und kann nicht reagieren. Dann wird abgedockt, der BH und der Pulli nach unten gelassen und ich bin einsatzbereit. Das dauert nur Sekunden. Und man muss ja nicht gerade zu ungünstigen Zeiten stillen. Da kann ich mich nur anschliessen. Es muss ja nicht gerade zu Stuhlkreiszeiten oder so gemacht werden. Aber wie gesagt... ich würde zuerst mal abwarten, ob das Stillen überhaupt während der Zeiten Thema ist oder ob gar kein Bedarf besteht, was ich mir sehr gut vorstellen könnte.
    Ein grösseres Problem sehe ich darin, das Dein Kind in Deiner Gruppe ist und Du es gleich behandeln solltest oder musst, wie alle anderen Kinder. Das ist schwerer als mal zwischendurch zu stillen. Meine Meinung ;-)
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also nochmal: mir leuchten deine Argumente total ein und ich stimme dir voll zu. Ich seh nur möglicherweise ein Problem, wenn das, was du angesprochen hast
    Außerdem werden sicher viele Kinder in dem Alter noch ihre Schnullis oder Nuckiflaschen oder Kuscheltiere dabei haben
    eben nicht gegeben ist.
    Ich hab mich denke ich nicht klar ausgedrückt. Also die Tochter meiner Freundin ( 2 Jahre und vier Monate) geht in ein Daycare und darf dort nicht aus ihrer Flasche trinken. Weil dann die anderen Kinder auch wollen.
    Das Prinzip: was für einen gilt gilt für alle muß ja nicht zwangsläufig gelten. Ich wollte nur die ganze Zeit darauf hinaus, das ich an deiner Stelle deshalb vorher ankündigen würde, das du stillst (und wie gesagt, ohne es zur Debatte zu stellen!).
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich finde es ja total in Ordnung, wenn ein 18 Monate altes Kind noch ab und zu gestillt wird - das nur mal vorneweg ;-) .

    Ich sehe allerdings eventuell ein Problem auf dich zukommen, wenn Eltern meinen, du würdest die Kinder dann ungleich behandeln (stillen kannst du nun mal nicht alle :biggrin: ), und vielleicht andere Kinder vernachlässigen, während du dein eigenes Kind stillst. Diese Bedenken kann ich auch ein bisschen nachvollziehen.

    Aber vielleicht kannst du deinem Sohn ja auch erklären, dass in der Kleinkindgruppe nicht gestillt wird? Einfach, indem du sagst "Schau, hier stillt niemand, und wir machen das dann wieder zu Hause." Ich weiß ja nicht, wie lange ihr da seid, aber wenn es nur vormittags ist, dann müsste das doch zu machen sein.

    Nur so ein Gedanke... Im Prinzip bleibt es ja dir überlassen. Erzähl doch mal, wie die Eltern reagiert haben, würde mich interessieren.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, ich werde es wohl erst mal auf mich zukommen lassen!
    Vielleicht habt Ihr recht, und er WILL gar nicht so oft stillen!
    Wegen der Gleichbehandlung der anderen Kinder:
    Klar, es ist immer besonders, wenn das eigene Kind in der Gruppe ist, aber da glaube ich schon proffessionell genug zu sein, daß das nicht zum Problem wird. Ich kann da, glaub ich ganz gut differenzieren.
    Andere Eltern, die Elterndienst haben, haben die Situation dann auch, nur ich hab sie halt etwas öfter!
    Wenn ich die Gruppe dann aber mit meiner Kollegin betreue, dann ist sie ja auch noch da und dann könnte ich ja auch quasi wie ein "Elterndienst" sein.
    Also, ich werd mal sehen und berichte Euch dann! ;-)

    Grüße Conny
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