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28.09.2005
Erst Stillen - dann schrittweiser Übergang zu fester Nahrung
Gemeinsame Pressemitteilung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und der WHO/UNICEF-Initiative "Stillfreundliches Krankenhaus"
Muttermilch ist die natürliche Nahrung für Säuglinge. Es wird empfohlen, Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten ausschließlich zu stillen. Ab dem siebten Monat beginnt in der Regel die Zufütterung mit fester Nahrung, der so genannten „Beikost“. Die Beikost sollte die Stillzeit jedoch nicht beenden, denn Kinder profitieren weiterhin von den einmaligen Eigenschaften der Muttermilch. Darauf weisen die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und die WHO/UNICEF-Initiative „Stillfreundliches Krankenhaus“ anlässlich der Weltstillwoche 2005 hin. Thematischer Schwerpunkt der Weltstillwoche ist in diesem Jahr die schrittweise Einführung von Beikost bei fortgesetztem Stillen.
Aktionstage in Stillfreundlichen Krankenhäusern
Die Stillfreundlichen Krankenhäuser in Deutschland beteiligen sich mit kreativen Aktionsideen an der Weltstillwoche: Junge Mütter erfahren bei einem Familienfrühstück, was sie bei der Beikosteinführung beachten sollten. In Kochkursen erhalten junge Eltern praktische Tipps für die Zubereitung von gesunder Beikost. Einige Krankenhäuser organisieren Workshops oder Aktionstage zum Thema gesunde Kleinkindernährung. Die bundesweiten Termine in Stillfreundlichen Kliniken können im Internet unter http://www.stillfreundlich.de abgerufen werden.
Großer Beratungsbedarf bei Einführung von Beikost
„Junge Familien haben viele Fragen zum Übergang vom Stillen zu fester Nahrung. Stillfreundliche Krankenhäuser sind fachkompetente Ansprechpartner für sie. Wir beraten die Familien und ermutigen dazu, die Stillzeit auch nach Einführung der Beikost fortzusetzen,“ so Dr. Michael Abou-Dakn, Erster Vorsitzender der WHO/UNICEF-Initiative und Chefarzt der Frauenklinik des St. Joseph-Krankenhauses in Berlin. Die WHO/UNICEF-Initiative hat eine Empfehlung mit praktischen Tipps zur Beikosteinführung herausgegeben. Diese Empfehlung ist in allen Stillfreundlichen Krankenhäusern erhältlich.
Je länger gestillt wird, umso größer ist die positive Wirkung
Weltgesundheitsorganisation WHO und UNICEF sowie die Nationale Stillkommission empfehlen ausschließliches Stillen in den ersten sechs Monaten und bei geeigneter Beikost darüber hinaus, solange Mutter und Kind es wünschen. "Viele Studien zeigen, dass Stillen einen hohen Stellenwert für die Gesundheit von Kindern hat, etwa für die Stärkung der Mutter-Kind-Bindung“, erklärt die Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Dr. Elisabeth Pott. „Stillen beugt auch Allergien vor und vermindert das Übergewichtsrisiko im späteren Kindesalter. Auch die Mütter profitieren vom Stillen. Sie erreichen beispielsweise leichter wieder ihr altes Gewicht und haben damit ein geringeres Risiko für Übergewicht. Die positiven Wirkungen für Mutter und Kind sind umso größer, je länger gestillt wird. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung weist deshalb ausdrücklich auf die gesundheitlichen Vorteile des Stillens hin. Dabei leisten gerade auch die Hebammen eine wichtige Unterstützung für viele Frauen“, so die BZgA-Direktorin, Dr. Elisabeth Pott.
Ein guter Stillstart ist eine entscheidende Voraussetzung für eine lange und entspannte Stillzeit. Studien belegen, dass Mütter, die in Stillfreundlichen Krankenhäusern entbinden, ihre Kinder länger und ausschließlich stillen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die WHO/UNICEF- Initiative
Geschäftsführerin: Gisela Meese (M.A.), Tel.: (02 21) 3 40 99 80, e-mail: info@stillfreundlich.de
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, Dr. Marita Völker-Albert, Ostmerheimer Straße 220, 51109 Köln, Tel.: 0221/8992-280, Fax: 0221/8992-201, e-mail: marita.voelker-albert@bzga.de, Internet: http://www.bzga.de
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Kommentare
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Oder daß es diese Aktionen jetzt gibt ? Das ist das einzige was ich nicht wusste.
Was ich nur immer wieder erschreckend finde (hab mir die obige Seite schon mal angeschaut), ist daß es in ganz Deutschland nur 23 stillfreundliche KH gibt. Und daß von den über 19.000 stillfreundlichen KH in 150 Ländern nur 500 in Industrienationen liegen :shock:
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Allerdings habe ich mich schon immer gefragt, wieso beim Stillen immer "nur" von 6 Monaten gesprochen wird, denn man bricht die Stillbeziehung ja nicht von heute auf morgen ab (ich habe Melina 11 Monate gestillt, bis die Mahlzeiten alle ersetzt waren).
Allerdings ist mir schon häufiger aufgefallen, daß manche Mütter sich gar nicht die Mühe machen über einen guten Beikoststart nachzudenken, sondern alles irgendwie auf sich zukommen lassen und ziemlich über´s Knie brechen. Zur Not gibt´s dann eben die Flasche.
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Dass mit der Beikost hat uns unsere Hebamme auch so erklärt und im Stillbuch, sowie in der Broschüre der TK stand es auch, von daher war ich da wenigstens gut infomiert. Aber dann kam es ja alles ganz anders.
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Marlies- genau daran habe ich auch denken müssen als ich das eben gelesen habe!
Endlich gibt es mal eine von den "großen" Gesundheitsorganen in Deutschland (BZGA ist dem Gesundheitsministerium "unterstellt") die sich ganz konkret und ohne um den heißen Brei zu reden (bisher lauteten die Empfehlungen ja immer so lala "4 bis 6 Monate ausschließlich stillen...") zu den Grundsätzen der WHO äußern und bekennen!
Ich bin begeistert- hoffentlich ist das der Beginn des Umdenkens in Deutschland!
:jubel:
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Bei uns hier gibt es "Demomassenstillen" in einem belebten Park.
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DAs sollte es auch mal hier in D geben. Damit alle ein wenig aufgeklärter wären, Die nicht so Tolle Infoquellen haben Wie z.b. Wir hier im Forum.
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Durchs Forum habe ich eins der stillfreundlichen Krankenhäuser hier in der Gegend gefunden, und bin daher auch was das Stillen angeht wohl relativ "aufgeklärt" ... fände es super, wenn die Empfehlungen weiter viel mehr an die Öffentlichkeit gelangen würden, und auch vielleicht mal die Kinderärzte zu Fortbildungen "gezwungen" werden - denn wie ich das hier lese, sind es wohl oft die Kinderärzte, die falsche Empfehlungen aussprechen ...
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Ich habe noch nicht mal den Eindruck, dass die gängige Regel die falsche ist, doch entscheiden sich eben viele Frauen dennoch dagegen. Zumindest ist in meinem Freundeskreis oder Verwandtschaft niemand, der nicht wüßte, dass es das beste ist zu stillen und langsam Beikost einzuführen. Warum es dennoch nicht gemacht wird verstehe ich auch nicht ganz... :roll: Brei-Obst-Straciatella-Sonstwas-Mischungen turnen die Mamas wohl an, auch wenn die Knirpse noch nicht ganz ausgeklappt sind.
Habe erst letztesmal wieder im dm gehört, wie eine Mama der Oma erklärte das 13. Woche ja schon 4. Monat ist. Was soll man dazu sagen, stimmt ja :flaming01:
Gibt es eigentlich nichts, worauf Hebammen sozusagen "vereidigt" werden? Wie kann meiner Schwägerin für die Kleine im Krankenhaus schon 2er angeboten werden? Das ist doch eigentlich böser Vorsatz... ein Arzt darf mir ja auch nicht Antibiotika gegen eine normale Grippe geben.
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Dank dir für diesen Link Marlies! Habe mir das gleich gesichert. Nach sowas habe ich auch schon gesucht, um endlich etwas "offizielles" in Händen zu haben, das ich den Zweifelern in der Familie dann irgendwann mal unter die Nase halten kann, falls das nötig werden sollte. ;-)
Ich finde es auch schade, das es so wenig stillfreundliche Krankenhäuser gibt. Aber ich hoffe mal das sich das noch bessert.
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Natürlich hätte ich mich auch ohne das Forum versucht zu informieren, aber wer weiß, auf welche Aussagen ich gestoßen wäre???
Liebe Grüße
Carolin
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Aber der Text ist echt gut, und das mal von so einer Stelle. Sollte man fast einen Flyer draus machen...
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Da bin ich doch direkt dabei :cool:
Marlies, wo gibt es denn die Info´s zum Massenstillen?
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Als ich im Krankenhaus lag und einen Tag nach der Entbindung mich die Krankenschwester fragte, ob ich ein Fläschen für das Baby brauchte und ich ihr, etwas verzweifelt, antwortete das ich versuche zu stillen, sagte sie nur: " Na wenn es bis morgen nicht klappt musst du ihm halt eine Flasche geben". Niemand hat mir gezeigt wie man das Baby anlegt oder geschaut ob ich das richtig mache. So eine unsensible, kalte Behandlung hatte ich noch nie erlebt und wenn ich nicht nach 36 Std. entlassen worden wäre, wäre ich mit sicherheit depressiv geworden.
P.S... ich erzähl meinen Mann gleich das ich nach Palma zu einer Stilldemo fliege..mal sehen wie der guckt!! ;-)
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Hier wird jetzt allerdings in öffentlichen Krankenhäusern darauf hingewiesen, mit Plakaten, das man 1 Jahr stillen sollte, die 1.sten 6 Monate ausschlieslich.
Was jetzt die Kiä da zu sagen, weiss ich nicht, denn da lass ich nur durchmessen, abhören etc..
Gut, dass es was schriftliches in D gibt!
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Da läuft gerade ein recht interessannter Thread zum Thema a la "Wie kommt man auf die optimale Stilldauer?"
Forschungsergebnisse, die ich wohlmeinend an alle, die was zum "Untermauern" für das, was sie ja eigentlich eh schon wußten, zitiert habe, wurden da teilweise recht kritisch beäugt! ;-)
Aber nix für ungut, ich find es ja spannend, sich darüber auszutauschen!
:biggrin:
Liebe Grüße
Conny