Nochmal ne Frage zu Allergien

GoldSeven

Wie der Titel sagt...

Warum genau vermeidet man im ersten Lebensjahr allergene Lebensmittel wie Nüsse und Co.? Weil dadurch Allergien später weniger ne Chance bekommen oder weil der kleine Organismus im ersten Lebensjahr mit möglichen allergenen Reaktionen, die später eh aufgetreten wären, nicht so gut klarkommt?

Was ich mich frage ist, wie äußert sich das? Wenn Timo bislang auf nichts reagiert hat (außer vom oben bis unten von einem Köter abgeschlabbert zu werden), kann ich davon ausgehen, dass er keine Allergien hat? Oder können sich Allergien grundsätzlich auch später herausbilden (zum Beispiel gegen Fisch, den er diese Woche gut vertragen hat), und erschwert man es diesen Allergien nur, wenn man im ersten Lebensjahr auf allergene Lebensmittel verzichtet? Erschwere ich es ihnen weiterhin, wenn ich relativ wenige allergene Lebensmittel füttere, oder ist das ab jetzt weitgehend egal?

cook-a-doodle

GoldSeven schrieb:

Warum genau vermeidet man im ersten Lebensjahr allergene Lebensmittel wie Nüsse und Co.? Weil dadurch Allergien später weniger ne Chance bekommen oder weil der kleine Organismus im ersten Lebensjahr mit möglichen allergenen Reaktionen, die später eh aufgetreten wären, nicht so gut klarkommt?

Beide Gründe spielen bei der Empfehlung auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten eine Rolle!
Wichtiger ist jedoch meist der erste Grund, darüber hat man auch schon Studienergebnisse

GoldSeven schrieb:

Was ich mich frage ist, wie äußert sich das? Wenn Timo bislang auf nichts reagiert hat (außer vom oben bis unten von einem Köter abgeschlabbert zu werden), kann ich davon ausgehen, dass er keine Allergien hat?

Ja, das kannst du, zumindest bei Lebensmitteln die er schon ohne Probleme gegessen hat. Allergien zeigen sich meist in sehr geftigen deutlichen Symptomen (Erbrechen, Durchfall, Schwellungen der Atemwege/ Schleimhäute, Hautausschlag)

GoldSeven schrieb:

Oder können sich Allergien grundsätzlich auch später herausbilden

Ja das können sie. Das hat mit der persönlichen Veranlagung zu tun (z.B. ob die Eltern Allergien haben.), mit Umwelteinflüssen und eben auch damit zu tun, wie stark die Belastung mit Allergenen im ganz jungen Alter war. Also wie früh das Kind z.B. allergene Nahrungsmittel bekommen hat.
Kinder in stärker umweltbelasteten Gegenden entwickeln häufiger Allergien- auch Nahrungsmittelallergien. Das hat mit der allgemeinen Belastung des Immunsystems zu tun. Interessanterweise hat man übrigens aber auch einn schützenden Effekt von sog. "Schmutzkeimen" herausgefunden. Kinder aus Ostdeutschland hatten bis vor wenigen Jahren wesntlich seltenes Allergien- man nimmt an , dass das durch den frühen Kontakt mit Schmutz- und Infektionskeimen in den üblichen Kinderkrippen ein allgemein immunstärkender Effekt eintrat, der auch vor Überreaktionen des Immunsystems (also Allergien) schützte.

Manche Allergien treten aber einfach auf ohne dass man dafür direkt einen Grund finden könnte.

GoldSeven schrieb:

und erschwert man es diesen Allergien nur, wenn man im ersten Lebensjahr auf allergene Lebensmittel verzichtet?

Genau- wie oben beschrieben.

GoldSeven schrieb:

Erschwere ich es ihnen weiterhin, wenn ich relativ wenige allergene Lebensmittel füttere, oder ist das ab jetzt weitgehend egal?

Das kommt darauf an, ob die Elteren oder Geschwister Alergiker sind. Sind viele Allergiker in der Familie wird schon empfohlen, auf starke Allergene (Fisch und Nüsse z.B.) bis zum vollendeten 2. Lebensjahr zu verzichten. Ob das allerdings wirklich Allergien verhindern kann weiß man noch nicht (es gibt dazu noch keine aussagekräftigen Studien)- aber es ist bei allergiebelasteten Familien sicher eine Chance.

GoldSeven

Wow, das waren die ausführlichen Antworten, die ich mir erhofft hatte! Danke, Claudia.

(wunschlos glücklich) ;-)

cook-a-doodle

Gern geschehen !