Starke Kinder

bearbeitet 20. 10. 2005, 12:33 in Kleinkinder
schaut bitte mal in die Meldung
http://www.hebamme4u.net/tinc?key=x4f3bAu7&id=1465186

Ich wüßte gerne was Ihr dazu meint

Kommentare

  • Mandy1976Mandy1976

    4,183

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Marlies, der Link funktioniert nicht... da kommt eine seite mit unauthorisiertem Zugriff :sad:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Geh bitte über die Startseite der Homepage, dort funktioniert der Link.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Okay ich stelle den Artikel ein, weil er morgen wohl auch weg sein wird
    Starke Kinder
    20.10.2005 Es ist die Urangst aller Eltern: Jemand will meinem Kind Böses, tut ihm Gewalt an. Berichte über Verbrechen an Kindern verstärken die Sorgen: Wie kann ich mein Kind beschützen und es trotzdem selbstständig und ohne Angst die Welt entdecken lassen? Sicherheitstrainings für Kinder haben deshalb großen Zulauf - doch wie sinnvoll sind sie wirklich?


    © ddp"Schau mal, Kleine. Möchtest Du die Puppe haben? Im Auto habe ich auch noch ganz viele Puppenkleider. Komm doch mal mit, ich zeige sie Dir." Nicole schüttelt den Kopf, dass die blonden Zöpfe fliegen, und streckt dem Fremden abwehrend die Hand entgegen: "Nein, lassen Sie mich vorbei", sagt sie. "Aber sieh doch, was die Puppe für schöne Haare hat. So schön wie Deine." "Lassen Sie mich vorbei", wiederholt die Siebenjährige und schielt auf das Püppchen. Das Spielzeug lockt. "Lassen Sie mich vorbei", sagt sie noch einmal und noch einmal und noch einmal, und kommt doch nicht recht vom Fleck.

    Nur ein Rollenspiel. Und doch lässt es erfahren, wie schwer es Kindern fällt, in solchen Situationen zu widerstehen. "Kinder sind einfach von Natur aus vertrauensvoll und neugierig", sagt Holger Schumacher, der mit Nicole die Szene gespielt hat. Schumacher war früher Polizist und hat ein Kindersicherheitstraining entwickelt. Seit zehn Jahren gibt er Kurse. Drei Tage übt er mit 30 Grundschülern aus München. Was kann ich tun, wenn mich jemand anspricht? Bei wem darf ich im Auto mitfahren? Solche Fragen erarbeitet er mit den Kindern zuerst in Gesprächsrunden, dann als Rollenspiel. Er ist überzeugt, dass die Kinder das spielerisch trainierte Verhalten auch im Ernstfall anwenden können: "Die Rollenspiele bedeuten für sie eine Stress-Situation." Und unter Stress Erlerntes präge sich intensiv ein.

    Dennoch sollen die Kinder ihre Umwelt nicht als Bedrohung sehen. "Im Gegenteil", betont Schumacher: "Wir sagen ihnen: Das Leben ist schön." Seine Kurse sollen den Kindern "Spielregeln" aufzeigen, Regeln, an denen sie sich in kritischen Situationen orientieren können. Dazu gehört, dass die Kinder lernen, sich zu wehren: Mit Worten, und - wenn es sein muss - mit gezielten Tritten. Aber es geht auch darum, die eigenen Grenzen zu erkennen: Werden Kinder von anderen unter Druck gesetzt, Jacke oder Turnschuhe herzugeben, dann sollen sie das tun, rät ihnen Schumacher - aber sie sollen es dann auch ihren Eltern und Lehrern erzählen, damit die dafür sorgen, dass die Schuldigen bestraft werden.

    Wenn nicht nur sportliche Selbstverteidigungstechniken, sondern die Stärkung der Persönlichkeit im Zentrum der Kurse steht, dann können sie nach Ansicht von Michael Schnabel vom Staatsinstitut für Frühpädagogik in München die Kinder durchaus schützen: "Viele Beobachtungen zeigen: Kinder, die sicher und selbstbewusst auftreten, werden kaum belästigt oder gegen ihren Willen festgehalten." Schnabel rät Eltern, auf die Ausbildung der Trainer zu achten und sich das Konzept des Kurses erläutern zu lassen: Haben die Trainer pädagogisches und psychologisches Wissen? Geht es um Selbstbehauptung und Gefahrenvermeidung oder doch mehr um Kampfsport? Sind die Kurse auf Alter und Geschlecht der Kinder abgestimmt?

    Auch bei "Sicher-Stark", einem weiteren Anbieter von Sicherheitstrainings für Kinder, legt man großen Wert darauf, dass es sich nicht um Selbstverteidigungs-, sondern um Selbstbehauptungskurse handelt: "Es geht uns darum, Gewalt nach Möglichkeit zu vermeiden", sagt der Pädagoge Angelo Kipp. Und deshalb übe man mit den Kindern selbstsicheres, starkes Auftreten, "denn die Erfahrung zeigt, dass sich Täter oft schwache Opfer aussuchen". Lautstarkes Abwehrverhalten dagegen bringe sie aus dem Konzept - und einem Kind möglicherweise die Chance, noch schnell das Weite zu suchen.

    Übergriffe von Fremden sind nur ein Bestandteil der Kurse. Trainiert wird auch, wie man sich bei Konflikten auf dem Schulhof verhält. Oder wie man dem Onkel begegnet, der immer einen Kuss verlangt. Die Kinder bekommen Tipps ("´Feuer´ schreien statt ´Hilfe´ - darauf reagieren die Leute eher."), aber sie sollen vor allem lernen, ihren Fähigkeiten und ihren Gefühlen zu trauen, betont Kipp. Denn wer sich seiner Stärken bewusst sei und wer gelernt habe, auf ein "Nein-Gefühl" zu hören, der könne Konflikte und gefährliche Situationen besser bewältigen.

    Beim "Weißen Ring" teilt man diese Einschätzung: "Solche Kurse können Straftaten verhindern helfen", sagt Veit Schiemann von der Opferschutzorganisation. Aber ebenso müssten sich die Eltern vor Augen führen, "dass es niemals hundertprozentigen Schutz gibt".

    "Alles, was das Selbstbewusstsein stärkt, hilft Kindern", betont auch Katharina Abelmann-Vollmer, beim Deutschen Kinderschutzbund Fachreferentin für das Thema "Gewalt gegen Kinder". Starkes, sicheres Auftreten lernten Kinder allerdings am besten durch ihre Eltern: "Wenn die Eltern Selbstbewusstsein vorleben, wenn Kinder erleben, dass auch ihr ´Nein´ ernst genommen wird und sie Grenzen nicht nur beachten müssen, sondern auch selber setzen dürfen, und wenn sie durch viel Bewegung ein Bewusstsein für ihren Körper entwickeln".

    Abelmann-Vollmer hat zudem Zweifel, ob die in den Selbstbehauptungskursen vermittelten Strategien bei Missbrauch durch Verwandte und Bekannte wirklich greifen: "Wenn ein Kind dann trotz des Kurses zum Opfer wird, wird es sich erst recht schuldig fühlen, weil es sich nicht wehren konnte." Sie fordert deshalb einen anderen Ansatz: "Die Prävention sollte nicht Sache der Kinder sein, sondern sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Die Erwachsenen sind in der Pflicht, eine sichere Umgebung für Kinder zu schaffen", betont sie und fordert, bei den potenziellen Tätern anzusetzen und ihnen Therapie-Angebote zu machen.

    (ddp)
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hi,


    Was ich mich seltsamerweise als erstes gefragt habe ist... wen meint die Dame am Ende denn mit "Potentielle Täter"? Möchte sie bekannten Tätern Therapie Möglichkeiten geben oder "Pro Forma" sämtlichen Leuten, die so was eventuell tun könnten?

    Ansonsten, was den Kurs angeht... kann ich nicht beurteilen. Ich denke als Kind hätte ich da eher meiner Mutter vertraut als Fremden, die mir dazu was erzählen wollen. Wobei ich zu Polizisten auch immer sehr aufgeschaut habe... schwer zu sagen, ob das was bringt oder ob es wirklich schadet... ich glaube man kann das nicht nur in die Hände der Kinder legen, aber bei manchen Kindern mag der Kurs eine gute Ergänzung sein.
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum