"kleine" Lügereien, un Probleme mit Lernen

veronikasimor

Mein Stiefsohn (12J ) schwindelt, "lügt" bißchen viel... Wir können ihm nicht mehr trauen. Er glaubt, wenn er sagt, er lernt jetzt, dann ist es schon von seiner Seite erledigt, wir "essen" es, und er kann geheim alles in seinem Zimmer machen, was er will, weil wir eh nicht daraufkommen, was da wirklich abläuft... :mad:
Manchmal ist es wirklich schwierig mit ihm, weil man alle 10 Minuten ihn kontrollieren sollte, wenn man will, dass er für den Widerholungstest wirklich was lernt - und letztendlich weint er, er hasst lernen. :???: Am Wochenende ist es das schwierigste, wir machen alles, damit er auch bißchen Spaß hat, aber, wenn es zum Lernen kommen soltte, dann verschwinder er im Zimmer, und dann macht er alles anderes, nur lernen nicht...er kommt alle 5 Minuten raus, und stellt "Fragen", die Ablenkung sind, damit er nicht lernen soll, oder, damit wir mit ihm lernen...und dann, wenn man ihm 20-30 mal sagt, bitte, lerne endlich, mach es, kommt das weinen...
dazu kommt es, dass er wirklich mehrmals nicht die Wahrheit sagt, und er glaubt, dass wir nicht daraufkommen... :???: Verschwindet 10 Euroschein, er nimmt was ins Zimmer mit, und sagt, dass er nicht mitgenommen hat, dass er Geld gewonnen hat, hat aber nicht, dass er die Hausafgaben gemacht hat, und 2 Wochen später stellt es sich aus, dass er überhaupt nicht gemacht hat...Er hat ein Referat zum Vorbereiten gehabt, das war der pure Terror 3 Wochen lang, haben wir fast statt ihm gemacht, hat er uns damit jeden Tag alle 5 Minuten terrorisiert, hat er verschwiegen, dass ich, oder mein Mann schon ihm erklärt hat, wie man ein Referat schreibt, was ein Stichwortzettel ist... :???: Wir haben nur darüber gesprochen, damit er uns gegenseitig nicht ausspielen kann, kein anderes Thema war vorhanden...Dazu kommt, dass er überhaupt 1 Woche dazu brauchte, herauszufinden, was die eigentlich Aufgabe ist, weil er sich bei seinem eigenen Zettel nicht ausgekannt hatte, und es egal war, dass wir 5-6 mal hintereinander "entziffert" haben, und ihm gesagt haben, was er zu tun soll...trotzdem hat er nicht gemacht, dann weinen, dann, dass sein Leben irsinnig schlech sit, wir sind zu streng, andere haben besser, er hat keinen Spaß - die ganze Opferrolle durch...
Sorry, dass es so lang geworden ist....!!!!!
Ich freue mich für diese neue Seite, weil ich als werdende Mutter (ET:18.11.) Schwierigkeiten mit einem 12 jährigen Stiefsohn habe, weil ich noch kein eigenes Kind und daher keine Erfahrung habe, nur mache ich alles intinktiv.
Ich finde es irsinnig schwierig mit ihm, weil er uns wirklich öfters "verarscht", (ja,ja, ich mache schon, habe ich schon gemacht, ja, ja)und ihm keinerlei Strafe was ausmacht.
Das größte Problem ist; er leidet darunter, dass wir ihm nicht glauben, nicht vertrauen - und deswegen darf er nicht im Hochbett lernen, sondern beim Tisch, was auch gesünder für Rücken ist, und Beleuchtungsfrage ist...
Es ist schon ein Teufelkreis, weil, wenn wir versuchen "länger" zu lassen, er nutzt es sofort aus.
Was denkt ihr darüber?????????
lieben Gruß, Veronika

pinelke

Oje! Das hört nach einem schwierigen Jungen an. Er kommt auch noch in der Pubertät.
Ich habe auch 2 Stiefsöhne im Alter von fast 13 und 9 Jahren. Bei dem 1.Stiefsohn gibt es keinerlei Problem in der Schule, Hausaufgaben..., bei dem 2.Stiefsohn geht es gerade noch. Bei den Hausaufgaben muß ich dabei sein, damit er auch wirklich macht, aber sonst paßt er in der Schule schon gut auf, ich habe da also keine große Schwierigkeiten.

Es bleibt noch Fragen, wie sieht es mit seiner Mutter aus, ob es da Familienkonflikt gibt.....Unter Sowas kann die Schulleistung ganz schön leiden. Habe gerade hier einen Fall zu bearbeiten, wo der Junge zum Problem wurde, nur weil Oma und Mutter heftig streiten....
Falls da nichts ist, würde ich dann mit der/dem Klassenlerher(in) sprechen.

veronikasimor

Die Mutter meldet sich nicht, hat ihn auch mißhandelt, er lebt deswegen seit er 7 ist, bei meinem Mann, er hat das Sorgerecht bekommen. In der Schule sind die Lehrer sehr komisch - sie sagen, dass alles in Ordnung ist, und dann bekommen wir immer wieder "Briefe" im Mitteilungsheft, unterschrieben von mehreren Lehrern, dass er sich nicht verhalten kann...Allerdings sollte es in der Schule dieses Jahr besser sein - bald kommt Elterntag, mal sehen...
Eigentlich bringt er heuer - bis jetzt nur gute Noten, fast nur 1, aber das ist unsere Arbeit, die dahinter steckt...
Er geht auch noch zum Schulpsychologer...
Ich wollte ihn auch privat zu einem mitbringen, aber mein Mann sagt, das braucht er eigentlich nicht, es wird eh mit ihm alles immer besser, bis etwas wirklich nicht ist, wozu, er war schon so vielmals, dann muß er schon wieder darüber reden, und er will nicht...kostet nur Geld...er ist nicht so schlimm, es gibt schlimmeres...er verdrängt ganz schön das Ganze...
ich weiß nicht, mein Bruder hat auch Noten im Zeugnis "korrigiert", hat auch gesagt, dass die Hausafgabe fertig ist, wo sie nicht fertig war, aber troztdem hat er kein "5-minütigen Terror" gemacht...Wenn es ihm langweilig ist, macht er auch das selbe...
Die schule ist nicht einmal in der Lage, das zu merken, dass er nicht bei der Mutter wohnt - seit 5 Jahren!!!- und schicken immer wieder Formulare, wo die Mutter auch unterschreiben sollte... :???:
Zusätzlich hat er momentan auch Alptträume - ich galube, er beschäftigt sich viel gedanklich damit, wie es war, als er 1 Jahr alt, oder klein war - hat eine Videokasette reingetan...ich habe so ein Mitleid mit ihm ,weil ich weiß, dass seine Mutter nnicht so auf ihn gewartet hat, wie ich auf meinen, und das weiß er doch auch...Er fragt viel nach, ob er solche Spielzeuge bekommen hat, er behauptet, dass er keine leuchtende Sterne an der Wand gehabt hat - aber in Wirklichkeit doch...er ist wirkich arm... :???:

Carol

Für mich klingt es ein bisschen so, als sei er mit der Situation, alleine "Lernen" zu sollen (auch das muss man ja erst mal lernen), überfordert.
Kann er nicht die Hausaufgaben bei dir im ess- oder Wohnzimmer machen? Dann kannst du ihn ein bisschen unterstützen, und er hat vielleicht das Gefühlr, nicht so alleine vor diesem Berg zu sitzen.
Das Lernen könntet ihr doch evtl. auf eine gewisse Dosis pro Tag beschränken, sowas wie: 5 Matheaufgaben und 0,5 Seiten lesen oder so. Dann hat er ein klar definiertes Ziel vor Augen, danach darf er dann was wirklich nettes machen.

veronikasimor

Das kann schon sein, dass er überfordert ist.
Er geht in Ganztagschule, und da machen sie alle Aufgaben; nur für extra-Sachen, wie Refrat halten, Wohenwiederholung muß er zu Hause lernen. In der Schule ist er daran gewöhnt, mit den anderen die Hausafgabe zu schreiben.
Ich habe schon versucht, ihm anzubieten, bei mir zu lernen, aber er will das nicht...wahrscheinlich fühlt er sich noch "kontrollierter"...keine Ahnung...
Aber ich versuche es noch einmal, es war auch schon länger her, vielleicht hat er seine Meinung geändert...
Danke auf jeden Fall für den Tipp!
lieben Gruß, Veronika

Nixe

veronikasimor schrieb:

Zusätzlich hat er momentan auch Alptträume - ich galube, er beschäftigt sich viel gedanklich damit, wie es war, als er 1 Jahr alt, oder klein war - hat eine Videokasette reingetan...ich habe so ein Mitleid mit ihm ,weil ich weiß, dass seine Mutter nnicht so auf ihn gewartet hat, wie ich auf meinen, und das weiß er doch auch...Er fragt viel nach, ob er solche Spielzeuge bekommen hat, er behauptet, dass er keine leuchtende Sterne an der Wand gehabt hat - aber in Wirklichkeit doch...er ist wirkich arm... :???:

Für mich hört sich das sehr danach an, dass Euer Grosser riesige Verlustängste hat.
Er ist nicht Dein leibliches Kind, seine Mutter wollte ihn nicht so richtig und nun bekommst Du auch noch ein Baby. Er muss echt Angst haben, Du würdest ihn dann nicht mehr liebhaben oder sogar wegschicken. Kinder in dem Alter machen sich da echt viele (und viele überzogene) Gedanken.
Stefanie hat sich auch viel ausgesponnen, bevor Linchen geboren wurde und sie ist mein eigenes Kind. Ich musste viel mit ihr "arbeiten", um ihre kleine Schwester zu akzeptieren.

Mit den Hausaufgaben würd ich auch nochmal versuchen ihm Hilfe anzubieten. Vielleicht reicht es, wenn er sie im gleichen Raum macht in dem Du bist, er sich aber nicht kontrolliert fühlt, weil Du selbst beschäftigt bist.

krautfraeulein

Hallo Veronika,

Ich lese aus deinen Beitraegen, dass ihr beide verzweifelt seit. Ich moechte dir hier ein paar Denkanstoesse geben:

Du sagst, dein Stiefsohn geht auf eine Ganztagsschule. Mein kleiner Bruder (jetzt 16) war auch bis zum Alter von 10 Jahren auf einer Ganztagsschule. Dort haben sie ganz tolle Sachen gemacht, aber leider hat er nicht gelernt selbststaendig zu lernen. Wenn dann Hausaufgaben fuer das Wochenende anfielen hatten wir das gleiche, oder ein schlimmeres Gezerre. Meinem Bruder fehlte die notwendige Struktur und der Wille sich selbst etwas zu erarbeiten. Gerne fand er Ausfluechte (ich kann das nicht, wir haben das nicht auf, &*&%$ Mathe).
Mein Bruder hat nie gelernt WIE man lernt. Dabei kannst du deinem Stiefsohn Hilfestellung geben.

Meiner Meinung nach, fuehlt er sich ganz arg verlassen. Erst von der Mutter und jetzt auch von dir und deinem Mann, da ihr ja jetzt euer Kind bekommt und er jetzt voellig ueberfluessig ist.

Das Stehlen und Luegen ist sicherlich auch durch diese Verlustaengste bedingt. Auf wen kann er sich denn verlassen?

Vorschlaege:
Frag ihn einfach das naechste Mal, wie du ihm helfen kannst, dass er die Hausaufgaben erledigen kann. Setze ein Zeitlimit und erledige nichts fuer ihn. Biete ihm Hilfestellungen an.
Binde ihn ganz arg eng in euere Familie ein. Lass ihn Dinge fuer das Baby auswaehlen. Gib ihm Verantwortung um sein Selbstwertgefuehl zu steigern.
Lobe die guten Taten.
Sagt ihm, dass ihr froh seit, dass er bei euch ist.

Sobald sich dein Stiefsohn wohler fuehlt, wirst du merken, dass er sich zum positiven veraendert.

Was denkst du?[/u]

Majonie

für mich klingt das nach ganz normaler puprtät gepaart mit massiver verlustangst. eine explosive mischung....

zum einen helfen da meist nur augenn zu und durch- zum anderen will man ja nicht das sie in de rshcule absacken und das sie sich psyschisch schlecht fühlen....

er hat große angst, das das neue kind seine stellung gefärdet. fast ist das ja schon eine liebeserklärung an dich!!! hätte er dich nicht sehr lieb, bräuchte er keine angst haben...
ich würd eihn vielelicht mehr mit einbeziehen in die vorbereitungen und vorallem würde ich dabei bei passenden gelegenheiten mit ihm über siene kindheit reden, die ja augescheinlich nicht sehr glücklichverlaufen ist bis er zu euch kam.
dabei erfährst du vielleicht auch seine sicht der dinge- das fände ich gut...

in welche klasse geht er denn jetzt? in die 6.? seine leistungen klingen ja recht gut- vielelicht solletet ihr doch auch mitunder mit einem zweier oder dreier zufrieden sein? er muss freiraum haben. er wird erwachsen!
ich kann mir gut vorstekllen das er nicht permanen unter aufsicht stehen will!
mal hier und da ein geld verschwinden zu lassen- das war wohl schon in meiner kindheit so.. wiviel bekommt er denn taschengeld?

wie ist sein freudnesreis? das finde ich in dem alter sehr wichtig! zu wissen was da so läuft....

veronikasimor

Er bekommt jetzt kein taschengeld, weil er alles dauernd verliert, und man muß immer alles neu kaufen - Entscheidung meines Mannes. Sonst bekommt er von Großeltern immer wieder 10er, 15 ca., und für Frühstück oder Jause ca. 2 euro pro Tag.

Mit den Freunden ist es schwierig, weil sie ihn immer sitzen lassen. Ich glaube, er ist nicht so beliebt, der einzige, der ihn wirklich mag, der ist fast jedes Wochenende bei seinem Vater (geschieden Eltern). Die andere Freunde dürfen teilweise nicht ohne Aufsicht in Park!!!!!!!!!, sollte mein Mann mit denen gehen, oder sagen, dass sie ihn zurückrufen, und dann tun sie nicht. Schwer.

Mit den Noten ist kein Problem, wenn er schlechtere hat - er "vergißt" eher Hausafgaben zu machen, oder, dass er Test hat. Wir haben zu viele Mitteilungen im Mitteilungsheft bekommen, dass er überhaupt nicht beachtet, was die Lehrer ihm sagen. Es geht eher um Ehrlichkeit, dass er nicht verschweigt, wenn er etwas zum Lernen hat.

Über seine Kindheit erzählt er immer wieder kurz, wenn wir zur zweit sind - teilweise auch Sachen, die er meinen Mann auch nicht erzählt. Aber über Mißhandlung will er nicht reden. Das weiß ich nur von meinem Mann, was da abgelaufen ist. :shock:

Ich weiß, dass er mich sehr mag. Es ist mir auch schwierig, weil ich dauernd das Gefühl habe - schlechtes Gewissen -, dass ich ihm nicht so lieben kann, wie ein eigenes Kind. Wir haben auch nur wenig Zeit miteinander verbracht (Mann im Januar kennengelernt, seit April wohnen wir zusammen, alle), und ich brauche auch Zeit...Er braucht viel Liebe, aber manchmal ist es mir zu viel - ich will nicht ihm dauernd umarmen, wie er das will. Es ist mir sehr schwierig. Ich denke, er will, dass ich eine richtige Mutter für ihn bin, aber diese "richtige" mütterliche Liebe habe ich gegenüber ihn leider nicht, wie könnte es gehen? Ich denke, es ist einfacher für einen Stiefvater, die Väter sind nicht mit den Kindern zu Hause, sie gehen arbeiten, mal gehen sie mit den Kindern spielen, in Park am Wochenende, es ist einfacher - auch nicht einfach! - diese Rolle aufzunehmen...

Er hat mich für sich auch ganz kurz "gehabt", und jetzt kommt das neue Kind, es ist sicher beängstigend für ihn.
Ich werde es noch versuchen, mit ihm gemeinsam zu lernen (mein Mann tut es zur Zeit), ich hoffe, dass er diesmal versteht, dass es nicht bedeutet, dass er nichts mehr machen muß, weil ich, oder wir statt ihm es machen. (Deswegen haben wir uns davon "abgewöhnt")

Ich glaube, er fühlt sich verloren in den neuen Regeln, die das gemeinsame Leben mit sich bringen, und teilweise denkt, wenn etwas ihm gemacht wird, dann wird es immer so, jeden Tag. Es ist sicher ihm wahnsinnig schwierig - mein Mann hat ihm fast alles in den letzten 4 Jahren (seitdem, dass er Sorgerecht hat) erlaubt, und jetzt versteht das arme Kind nicht, warum der Papa auf einmal auch strenger mit ihm wird, oder Sachen nicht erlaubt, die früher kein Problem waren. (Wie kein Chips statt Mittagessen, weil es zu Hause jetzt gekocht wird)

@krautfraeulein danke für Denkanstösse - die sind sehr gut!

@Majonie ich sollte sicher mehr hineinbeziehen - es stimmt schon. da bin ich Schuld. Am Anfang habe ich mit ihm die Schwierigkeit gehabt, weil er mir immer ausgeteilt hat, was ich seiner Meinung tun sollte - so besserwisserisch. Teilweise hat er mich kontrolliert, was ich in Essen reinkoche, was ich ausmiste, usw. Es ist ziemlich auf Nerv gegangen, deswegen habe ich nicht mehr nach seiner Meinung nachgefragt. Selbstverständlich war auch alles schlimm, was ich gemacht habe...konnte nie recht machen. Aber das können WIR jetzt nicht - mit meinem Mann -, und das ist ein großer Erfolg, dass er keinen Unterschied mehr macht.

Ich habe teilweise nur schlechtes Gewissen gegenüber ihm, und desto mehr er in meine Nähe will, desto mehr belastend es für mich wird...weil ich sein Bedürfnis nicht erfüllen kann...
So, er ist nicht der einzige, der Probleme hat...

Ich weiß nicht, wie andere Stiefmütter das schaffen, oder welche Gedanken darüber machen, oder ob sie auch gegenüber dam Stiefkind schlechtes Gewissen haben, weil sie es nicht so lieben können, wie die eigenen...

Auf jeden Fall, er hat sich viel entwickelt!!! M
Manchmal denke ich, er weiß nicht, wie man glücklich ist, und "produziert" Ärger, weil das das einzige ist, wo er sich auskennt, wie das abrennt...

Danke für eure Hilfe, ich kann es nicht beschreiben, wie erleichtert ich bin, dass ich irgendwo über die Probleme und meine Gefühle reden kann!!