Konkurrenz unter Frauen betreffend Fruchtbarkeit

Amelie77Amelie77

1,414

bearbeitet 10. 01. 2006, 11:44 in Plauderecke
Ich würde das gerne mal mit euch diskutieren. Wahrscheinlich bin ich bei dem Thema überempfindlich, weil ich mir ja sehr ein Baby wünsche und es mit dem Schwangerwerden nicht ganz so leicht habe (Frühabort voriges Jahr und ziemlih arge Zyklusprobleme etc.)
Wir haben im April 05 geheiratet, bi 28 Jahre alt und die Leute in meinem Umfeld gehen einfach davon aus, dass wir jetzt auch ein Baby wollen. Ich dementiere das nicht, spreche aber nie aktiv von meinem Kinderwunsch.
Jetzt fällt mir auf, dass ich umringt bin von Frauen, die mir erzählen, dass sie gleich und sofort schwanger wurden. Auch mein Bruder betont mir gegenüber, dass seine Frau gleich schwanger wurde, er sich das gar nicht so einfach vorgestellt hat...meine Cousine, die schwanger zur Hochzeit kam, meinte auch, "wir sind so stolz es hat gleich im ersten Zyklus geklappt"
Meine Sekretärin im Büro fühlt sich plötzlich verpflichtet mir zu erzählen, dass sie trotz Pille und trotz Spirale schwanger wurde, so nach dem Motto: "Meine Fruchtbarkeit ist unverwüstlich!"
Eine andere Mitarbeiterin wurde mit 40 ganz schnell schwanger und hat sich dann aufgrund Eheprobleme für eine Abtreibung entschieden. Sie hat mit niemandem darüber gesprochen, nur mit mir und mir ging es echt mies...
Meiner allerliebsten Freundin erzähle ich von meinen Zyklusproblemen, sie hat nichts Besseres zu tun, als mir zu erzählen, dass sie trotz Magersucht pünktlichst alle 28 Tage ihre Regel kriegt, komme was wolle...
Es kommt mir vor wie eine Konkurrenz unter Frauen und ich fühle mich immer wieder an meine Minderwertigkeit erinnert. Es ist einfach grauslich, wenn frau so gar nicht mithalten kann.
Ist es nur meine Egokrise oder erlebt das wer ähnlich. Für eure Erfahrungen bin ich dabkbar
Amelie

Kommentare

  • EntchenEntchen

    763

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hab das ähnlich erlebt, aber ich denke das Konkurrenzdenken ging da eher von mir aus. Ist vielleicht im Allgemeinen so, dass man es Anderen ein wenig neidet, wenn es bei einem selbst nicht klappt....
    Dass Dir jetzt auch noch alle Leute davon erzählen, ist natürlich extradoof, kann aber auch mit Deiner Wahrnehmung zu tun haben (zumindest auch). Bei mir war es z.B. so, dass ich in der Wartezeit auch extrem häufig Leute mit Babybauch und/oder Leute mit süßen kleinen Kindern gesehen habe. Und ich habe sie GEHASST :oops: .... naja, ganz so schlimm wars vielleicht nicht, aber neiderfüllt war ich schon und hab mich dafür geschämt; mich zum Teil echt selbst nicht mehr verstanden. Dabei waren zu der Zeit auch nicht mehr Leute schwanger oder bekindert als jetzt oder vorher...
    Zum Glück haben mir meine Freunde aber eher von anderen Bekannten erzählt, die selber auch sehr lange gebraucht haben, bis es denn geklappt hat, und ich hör auch immer wieder, dass es bei manchen gar nicht klappt. Das hab ich mir dann zu Herzen genommen und mich in Dankbarkeit geübt, das zumindest dieser Würfel bei uns noch nicht gefallen war. Klingt zwar vielleicht ein wenig dürftig, aber solange Du noch nicht die Diagnose hast, dass es bei Euch unmöglich ist, kannst Du doch eigentlich schon fast froh sein?! Vergleiche Deine Fruchtbarkeit nicht mit den "falschen" Frauen. Und zu guter letzt Dein warscheinlich absoluter Hasssatz: Übe Dich in Geduld... Ok, den streichen wir wieder :razz:
    LG
    Entchen
  • CriosaCriosa

    2,598

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Das Gefühl kenne ich gut Amelie... sehr gut... :sad: Aber ich glaube Entchen hat da ganz recht. Man hört das, das man hören will.. kenne auch einige, die schon seit Jahren probieren... aber das will man irgendwie dann nicht hören.
  • jumpyjumpy

    1,630

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    irgendwie verstehe ich dich, und wage mal zu behaupten, ich weiss, wie du dich fuehlst, denn ich habe aehnlichesdurchgemacht!
    aber: ich finde nicht, dass man da von konkurenz reden kann. jedenfalls habe ich es nie so empfunden. ich hatte auch eine fg vor ein paar wochen, aber ich hatte nie probleme damit, schwangere frauen, kleine babys etc zu sehen. auch wenn andere erzaehlen, dass sie schnell schwanger geworden sind, dachte ich mir zwar man hast du es gut, aber ich habe mich da nie angegriffen gefuehlt.
    es ist fuer manche denke ich schwer, sich in fauen reinzudenken, bei denen es nicht auf anhieb klappt, ich denke, das kann man denen noch nichtmal uebel nehmen, auch wenn es manchmal vielleicht taktlos ist.
    ich konnte mich immer fuer andere freuen. warum denn auch nicht? warum sollte ich einer freundin/nachbarin etc denn nicht das allerbeste wuenschen, die koennen ja nichts dafuer, dass ich zyklusprobleme, eine fg etc hatte. :roll:
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich habe es ehrlich gesagt noch nie so gesehen wie du, aber ich war auch noch nie in deiner Position. Wenn ich jetzt darüber nachdenke, kenne ich eher Frauen, die schnell schwanger wurden, ich selber auch. Aber ob das beim 2. Kind auch so sein wird - das weiß man ja nie...

    Ich war sehr erstaunt, dass es so schnell klappt, und ich habe dieses Erstaunen auch bei den anderen herausgehört, wenn die mir erzählt haben, dass es im ersten oder zweiten Zyklus schon geklappt hat. Mir kam es nie ind en Sinn, dass dies Stolz sein solle, oder dass man damit "gut" ist oder so... also dass das überhaupt was ist, was konkurrenzfähig ist.... kann es sein, dass einfach die jeweilige Sichtweise eine andere ist und du das hineininterpretierst?

    Ich kann mir das so gar nicht vorstellen, dass ist doch nichts, worauf man stolz sein kann oder sonstwas - das ist von der Natur vorgegeben, und manche haben Glück, manche halt nicht :???:
  • mimmi36mimmi36

    511

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich hatte das Problem auch, 2 FG im Abstand von fast 3 Jahren und dazwischen hat es eben nicht geklappt, und das Konkurrenzdenken kam dabei wohl auch hauptsächlich von meiner Seite. Allerdings wird das durch „gutgemeinte“ Sprüche von allen Seiten ganz sicher verstärkt. Wenn man sich permanent so Zeug anhören muß wie „Ich will dir ja keinen Druck machen :shock: , aber wenn du noch Kinder willst, musst du dich langsam mal ranhalten, die Jüngste bist du auch nicht mehr“ :flaming01: , und man sieht die anderen alle der Reihe nach Kinder kriegen, bleibt das Konkurrenzdenken wohl nicht aus.

    Und ich hatte auch kein Problem damit, Schwangere oder Frauen mit Babys zu sehen, aber es gibt einem doch manchmal einen kleinen Stich und den Gedanken "Jetzt wäre ich aber auch mal dran" hatte ich doch schon immer mal.
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke für eure Meinungen.
    Ich kann es nicht so klar ausdrücken. Ich glaube, es ist so etwas ganz Archaisches: die Fähigkeit Kinder zu bekommen, die Fähigkeit sich auf seinen Körper verlassen zu können. Ich versuche ihn anzunehmen so wie er ist, aber es fällt mir schwer oder anders gesagt: mein Körper bringt mich immer wieder an meine Grenzen (Regel bleibt monatelang aus, jetzt bin ich bei ZT 39 keine Mens in Sicht, schwanger aber auch nicht..)
    Ich glaube es gibt ein Gefühl der Sicherheit wenn diese körperlichen Dinge hinhauen und es ist ein schönes Gefühl, so intakt zu sein.
    Ich glaube auch, dass ich es sehr einseitig sehe und mich nur mit den Frauen vergleiche, die keine Probleme haben und darüber die vergesse, die es viel schwerer haben als ich und z.B. außer künstlicher Befruchtung keine Chance haben.
    Amelie
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Gute Freunde von mir haben 5 Jahre lang versucht schwanger zu werden, zuletzt mit Hormonbehandlung. Sie war manchmal so verzweifelt, daß es einfach nicht klappen wollte, wo sie sich doch so sehr ein baby wünschen. Als ich dann auf den ersten Versuch schwanger wurde, habe ich mich lange nicht getraut, es ihnen zu sagen, weil ich mir dachte, daß das wahrscheinlich schwer für sie ist. Als es raus war, haben sie nur Freude gezeigt.
    Kurz darauf haben sie die Hormontherapie abgebrochen und sich damit abgefunden, daß sie keine Kinder haben werden. 6 Wochen später war sie schwanger...
    Manchmal hindert vielleicht einfach der zu große Wunsch die Psyche dran, den Startschuß zu geben, um das zu tun, was der Körper eigentlich kann.

    Später hab ich sie mal gefragt, wie das für sie war, als sie erfahren haben, daß ich schwanger bin. Sie hat gesagt, es wäre sehr zwiespältig gewesen - einerseits hätte sie sich riesig gefreut für mich, andererseits war sie schon sehr traurig, daß bei mir sofort geklappt hat, was bei ihnen 5 Jahre nicht klappen wollte - und das bei nahezu perfektem Genpool. Meine Schwangerschaft war dann wohl auch mit der Grund für den Abbruch ihrer Hormontherapie und das ad acta-Legen des Kinderwunsches.

    Ich habe noch eine Freundin, die schwer damit hadert, keine Kinder zu bekommen - was bei ihr, wie sie aber erst seit kurzem weiß, organische Gründe hat (Folgen eines schweren Skiunfalls vor 20 Jahren). Sie ist 42 nd mit einem Mann seit 10 Jahren zusammen, der 11 Jahre jünger ist als sie, aus einer Großfamilie stammt und sehr gerne Kinder hätte. Das bringt ihre Beziehung immer wieder an den Rand der Belastbarkeit, weil sie ein schlechtes Gewissen hat ihn zu halten, wo er doch mit einer anderen Frau Kinder haben könnte - auch wenn er ihr hundert Mal sagt, daß er sie liebt. Wenn ich mit Ben zu Besuch bin und er sich intensiv mit ihm beschäftigt, dann wird sie jedesmal ganz still und nervös. Mir tut das leid, denn man sieht ihr die Hölle richtig an, durch die sie geht. :neutral:

    Es ist auch für die andere Seite nicht immer ganz einfach, mit Frauen umzugehen, die einen unerfüllten Kinderwunsch haben. Ich zumindest habe oft Angst, das Falsche zu sagen oder zu tun und sie damit traurig zu machen - das gleicht oft einem Eiertanz...
  • MondhexeMondhexe

    229

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Also ich kenn das andersrum, bin als einzige in meinem Freundeskreis recht früh ss geworden und in meiner Umgebung meinten viele Frauen unterschiedlichen Alters, jaja, manche müsste man nur anhusten schon wären sie schwanger und weitere Sprüche dieser Art, obwohl ich selber mich fast nie zu dem Thema Schawangerschaft äußere, da eine Freundin vom mir Endometriose hat und es mit dem Kinderkriegen nicht klappt und ich weiß, wie schwer das für sie ist! Nur, mir dumme Sprüche von "Nicht-Schwangeren" anzuhören, nervt auch ziemlich, auch wenn ich den Frust nachvollziehen kann! Ich finde es nicht gut wenn Frauen, mit Ihrer Fruchbarkeit angeben, wozu auch? Ist doch auch viel Glück dabei ob und wann es mit einer SS klappt! Tief durchatmen und nicht ärgern!

    LG Andrea
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Liebe Katja und Andrea!
    Alos, dass es auch umgekehrt schwer sein kann war mir ja gar nicht bewußt...interessant zu lesen.
    Ich freue mich wirklich für jede, die ein Kind bekommt, ich will es halt nur nicht so provokativ dauernd unter die Nase gerieben bekommen.
    Vielleicht ein Vergleich der hinkt: ich weiß, dass ich mit meiner Figur vielen ein Dorn im Auge bin. Ich bin 1,80 m groß und kann essen soviel ich will. Ich mußte mich wirklich zwingen ein paar Kilo zuzunehmen. Es gibt ja viele Frauen, die mit dem Gewicht kämpfen und gerne schlanker werden (Schönheitsideal...) Wenn mir nun eine dickere Frau erzählt, wie traurig sie ist, dass sie trotz Sport etc. nur ganz langsam abnimmt, halte ich mich zurück und prahle nicht damit, dass ich trotz täglicher Schoki und 0 Sport dünn bin...weil ich sie nicht verletzen möchte.
    Amelie
  • coracora

    6,187

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    ich finde den Vergleich eigentlich gut, denn er zeigt, dass es darum geht, dass man sich einfühlen sollte und nicht noch in den WUnden der anderen herumbohrt.

    Und das machen diese anderen mit ihren schwanger-werden-Sprüchen, und auch die, die jemanden mit mehr Pfunden deutlich darauf hinweisen, wie leicht es doch sein kann... In diesem Gebiet gibt es wirklich auch sehr viele unsensible Leute, und für jemanden, der wirklich darunter leidet, ist das bestimmt genau so schlimm, wie dir mit dem Kinderwunsch.
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Amelie: Aber die "Dicken" wissen oftmals überhaupt nicht, wie sehr wir "Dünnen" unter unserem Gewicht leiden können. :???: Ich muss z. B. immer sehr stark aufpassen, dass ich nicht unter 50 kg komme (bei 1,65 m), weil mein Nervenkostüm dann übelst leidet.

    Unabhängig davon, ich zähle auch zu den Frauen, die schneller schwanger wurden, als sie "piep" gerufen haben und das trotz Pille. Kannst du dir vorstellen, dass so ein Zustand auch mit vielen Ängsten einhergeht? Nämlich dann, wenn man kein Kind möchte und sich die Mens nur um einen Tag verschiebt. Ich habe mich eigentlich entgegen meiner Grundeinstellung nach meinem vierten Kind sterilisieren lassen, weil ich eine weitere Schwangerschaft körperlich nicht verkraftet hätte, aber im Ernstfall auch nie hätte abtreiben lassen können - das widerstrebt meiner Grundeinstellung zum Leben an sich. Was ich sagen wil: Schnell schwanger zu werden, kann auch irgendwann im Leben zu einer Bürde werden. :sad:

    Ich denke, beide Seiten haben so ihre Probleme mit der jeweils anderen Situation und hier ist viel Verständnis für die "andere Seite" notwendig.
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Liebe Gisela, danke fürs Erzählen. Das mit dem Gewicht kann ich nur bestätigen, auch meine Nerven lassen mich furchtbar im Stich, wenn ich abnehme, ich bin dann als ganzes "unrund".
    Ich kann mir vorstellen, dass auch eine zu tolle Fruchtbarkeit wie Deine Zum Stress wird wenn schon vier Kinder da sind...dennoch ist es sicher ein Schatz und eine Fähigkeit.
    Amelie
  • manuelsmamamanuelsmama

    1,263

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Vielleicht ist es auch so (wie bei mir z.b.) dass die Frauen selbst erstaunt sind darüber, wie schnell es geklappt hat. Zudem wissen sie ja nichts von deinem Wunsch und wollen dir damit sicher auch nicht weh tun.
    Gisela kann ich nur beipflichten, dass es auch eine Bürde sein kann, wenn man weiß, dass man schnell schwanger wird (z.B. muss man dann auf besonders sichere Verhütung achten)...
    Ich drücke dir natürlich ganz fest die Daumen und wünsche dir in Zukunft ein dickeres Fell, dass dir solche Erzählungen nicht mehr so viel ausmachen ;-)
  • MurielMuriel

    45

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich denke auch eher, dass Frauen, die von einer schnellen Schwangerschaft reden eher ihr eigenes Erstaunen mitteilen wollen, vielleicht sogar Entsetzen.
    Ich gehöre leider auch zu den Frauen die nur angehustet werden müssen um schwanger zu werden. Ich hatte mein Leben ganz anders geplant.
    Mit 21 wollte ich eine kinderlose Karrierefrau werden, jetzt schleppe ich mich mit 3 Kindern durch mein Studium und hoffe, dass mich später trotzdem jemand einstellt.
    Ich werde auf der Straße mit meinen 3 Kindern schief angesehen (obwohl wir nicht vom Staat leben), ist halt Berlin.
    Glaube mir, es ist für das Sexualleben nicht wirklich zuträglich, wenn man trotz Sterilisation Angst vor einer weiteren Schwangerschaft hat.
    Und mal ehrlich, wo liegt denn bitte die große Leistung im fruchtbar sein? Eine Freundin ist übrigens plötzlich schwanger geworden, als die ihr Leben auf kinderlos programmiert hat und beim Job in die vollen ging.
    Vielleicht solltest du dir die Kinder deiner Freunde so lange schnappen und dich einfach an ihnen erfreuen bis auch deine Eizellen kappiert habe, was du willst. Und so alt bist du ja bitte auch wieder nicht!!!!! Die biologische Uhr tickt heut zu tage länger, lass dich nicht verrückt machen.
    Und falls noch einmal eine mit ihrer prima Fruchtbarkeit angibt, kannst du sie ja ganz frech fragen, ob sie nicht eins für dich ausbrüten könnte. :table2:
    Ich wünsche dir jetzt keinen Erfolg oder viel Glück, weil es eh kommt wie es soll. Ich wünscht dir viel Geduld und wenn es geklappt hat, starke Nerven, die wirst du brauchen :troest: .
  • AtariAtari

    226

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Muriel: Bei soviel Eloquenz wird mir ganz schwindelig. Bei mir tummeln sich anscheinend immer noch die Schwangerschaftshormone im Gehirn. Ich bin nicht in der Lage einen klaren Satz zu formulieren. Jedenfalls nicht mündlich. ;-)

    Zum Thema. Ich hatte eine sehr gute Bekannte, die ich echt toll fand und mit der ich mich super gut verstanden habe. Die konnte nicht schwanger werden, hatte schon div. Hormontherapien durch und hatte nun mit 36 (inzwischen 38) beschlossen es sein zu lassen. In meiner ungeplanten, aber glücklichen Schwangerschaft haben wir uns fast jeden Tag gesehen (beruflich) und auch noch einige Zeit nach der Entbindung. Und obwohl diese Bekannte sehr offen war und lieb, und mir auch immer was für den Kleinen zugesteckt hat, hatte ich immer das Gefühl ihr weh zu tun, wenn ich von meinem Zustand in der Schwangerschaft oder später von meinem Kind gesprochen habe. Obwohl sie immer gesagt hat, dass alles okay ist, hatte ich schon den Eindruck, dass sie sich unter Druck gesetzt fühlte durch meine Präsenz. Dazu kam, dass sie leider von ihrer Umwelt immer wieder suggeriert bekam, es doch nochmal mit einer Hormontherapie zu probieren, was sie total nervte. Naja, wir haben jetzt gerade keinen Kontakt, weil sie als Geschäftsfrau sehr viel zu tun hat. Aber ich fand es sehr schade, dass sich seit meiner Schwangerschaft unser Verhältnis immer mehr abkühlte... :???:
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Amelie77 schrieb:
    Es kommt mir vor wie eine Konkurrenz unter Frauen und ich fühle mich immer wieder an meine Minderwertigkeit erinnert.


    Was ist in Deinem Kopf los? Wie kannst Du von Minderwertigeit sprechen, bloß weil Du nicht auf Anhieb schwanger wirst... Mal abgesehen davon, dass viel erzählt wird, wenn der Tag lang ist (blpß nicht zugeben, dass es eben nicht sofort geklappt hat...), Du darfst Dich nicht über Deine Fructbarkeit definieren... Du als Mensch zählst und nicht Deine Gebärmutter oder bei Deinem Mann die Spermienqualität (er könnte ja auch derjenige sein, der zu Euren Schwierigkeiten beiträgt). Bitte, bitte, mach Dich frei davon, eine ungewollte Kinderlosigkeit als Makel anzusehen. Sicher, es ist ein Problem, mit dem man umgehen muß, sowohl Du bzw. Ihr psychisch mit der Situation an sich, aber auch körperlich. Es gibt genügend Möglichkeiten, unterstützend einzugreifen. Schlimmstenfalls muß man auch von seinem Kinderwunsch Abschied nehmen und das ist mit Sicherheit unendlich schwer. Aber nie, nie, nie darfst Du daran glauen, dass Du deswegen weniger wert bist.

    Ich kenne Dich nicht persönlich, aber Du bist ein individueller Mensch mit individuellen Fähigkeiten und Talenten und jede einzelne Eigenschaft macht Dich zu einem wertvollen Menschen. Aber keine Kinder kriegen zu können ist schlimm, macht Dich aber deshalb nicht zu einem schlechteren Menschen. Lass Dir das bloß von niemandem einreden.

    Ich kann Deine Situation in Ansätzen nachvollziehen, da wir auch nach der Geburt unserer ersten Tochter vor 21 Monaten (diesmal tatsächlich im ersten Übungszyklus gezeugt) bereits seit einem guten halben Jahr an Zwerg Zwo arbeiten. Zwar gibt es gute Gründe, warum es bislang noch nicht geklappt hat, aber ich stelle mir auch jeden Monat die Frage wieder, was wäre, wenn es nicht mehr klappt. Nun ist es mit einem Kind auf den ersten Blick sicher einfacher, vom Kinderwunsch Abschied zu nehmen, aber vielleicht auch gerade deshalb besonders schwer, weil man weiß, auf was man verzichten muß. Aber nie werde ich den Gedanken zulassen, dass ich deshalb ein schlechter Mensch bin. ich werde dann aus dem, was mir mitgegeben wurde, das Beste gemacht haben und wennes das Schicksal will, dass es "nur" bei Victoria bleibt, dann werde ich aus dieser Situation das beste machen. Genauso wäre es aber auch gewesen, wenn es gar nicht geklappt hätte. Die Dinge sind wie sie sind, und deshalb ist niemand minderwertig, der vielleicht keine Kinder zeugen und gebären kann.

    Ich drücke Euch die Daumen, dass sich Euer Wunsch erfüllt. Und sollte es tatsächlich nicht klappen, dann wünsche ich Euch die Kraft und Größe, damit positiv umzugehen. Es gibt dieses Sprichwort: Wer weiß wofür es gut ist. Vielleicht gibt Euch eine mögliche Kinderlosigkeit Euch die Gelegenheit an anderer Stelle Euer Potential einzusetzen. Es gibt nicht immer nur einen Weg glücklich zu werden.

    Mensch ich wollte gar nicht so pathetisch werden, aber Du hast mich echt geschockt. Kopf hoch und immer positiv denken. und auf Wiedersehen im Schwangeren-Forum... :grin:
  • AtariAtari

    226

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Amelie77 schrieb:
    Ich glaube, es ist so etwas ganz Archaisches: die Fähigkeit Kinder zu bekommen, die Fähigkeit sich auf seinen Körper verlassen zu können. Ich versuche ihn anzunehmen so wie er ist, aber es fällt mir schwer oder anders gesagt: mein Körper bringt mich immer wieder an meine Grenzen (Regel bleibt monatelang aus, jetzt bin ich bei ZT 39 keine Mens in Sicht, schwanger aber auch nicht..)

    @ Amelie 77: wusstest Du dass die Idee der weibliche Körper müsse "regelmäßig" wie ein Uhrwerk funktionieren zur Zeit der Industrialisierung (Erfindung der Dampfmaschine, Rationalisierung der Arbeit in Fabriken etc.) entstanden ist? Zu dieser Zeit begnannen sich in der Medizin wie auch in anderen Gesellschaftsbereichen ein mechanisches Verständnis vom Körper zu entwickeln. Man dachte man kann alle Funktionen Regeln und Normen unterwerfen. Es begann ein Körperbild zu dominieren, welches den Körper als ein Regelwerk (manche kennen auch Modelle von Regelkreisläufen) verstand. Dieses Verständnis hält bis heute vor, wurde aber schon vor einigen Jahrzehnten zum ersten mal in Frage gestellt. Heute werden körperliche Prozesse, wie z.B. der weibliche Zyklus, versucht aus dieser Starrheit herausgelöst betrachtet zu werden, weil man versteht, das es sich bei diesen Funktionen um eigenständige, sich den verschiedenen Einfluss- oder auch Umweltfaktoren anpassende Systeme im Körper handelt, die auch untereinander "kommunizieren". Z.B. beeinflusst Deine seelische Verfassung Deinen Zyklus. Ich finde diese Erkenntnis wichtig, denn bisher wurde versucht jegliches Abweichen vom Durchschnitt mit Pille und co. zu behandeln um den Körper und auch die Frau zum funktionieren zu bringen und zwar nach Plan. Das ist aber ein gesellschaftliches Problem und nicht das einer Frau. Menschen funktionieren nicht nach Plan, Körper lassen sich nur bedingt eichen und es klappt eben nicht wenn man etwas erzwingen will. Du kannst ja auch nicht auf Kommando auf Toilette gehen, wenn Dein Körper noch gar nicht soweit ist. Auch nicht wenn er prinzipiell dazu in der Lage ist. Vertrau auf Deinen Körper und entspann Dich. Geniesse den Sex ohne Verhütung und alles andere was Spaß macht und irgendwann wirst Du schwanger sein... :knutsch01:
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @Atari: Beim nächsten mal bitte den icon_edit.gif benutzen, statt eine neue Antwort zu schreiben. ;-) Eine Bedienungsanleitung fürs Forum findest du übrigens bei jedem Beitrag den du schreibst: BB-Code (bitte anklicken). Beiträge löschen kannst du nicht, das können nur Mods. Ich mache das gleich.

    Was ich aber eigentlich sagen wollte: Amelie ist mittlerweile gut schwanger und hält sich ein paar Etagen weiter oben (im Schwangerenbereich) auf. :grin:

    :byebye01:

    Gisela
  • Susanne67Susanne67

    4,797

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mööönsch, das ist ja klasse. Vielleicht sollte ich mal öfters einen Blick auf das datum des ersten threads werfen....
  • Amelie77Amelie77

    1,414

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Liebe Gisela, danke für die Klarstellung, ich habe leider vergessen, es hier reinzustellen. Ja, ich bin mittlerweile in der 13. Woche und es geht mir nach überstandener Übelkeit gut. Unglaublich kurz nachdem ich es geschrieben habe wurde ich schwanger, mit meinem 40 Tage Zyklus - einfach so.
    Ich danke euch für eure tollen, interessanten Beiträge
    Amelie
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