Schwanger/Baby im Ausland

bearbeitet 24. 11. 2005, 09:42 in Schwangerschaft
Ich möchte alle bitten, die nicht in D wohnen und schwanger sind/waren, uns vielleicht mal zu berichten, wie Frau in anderen Ländern betreut wird. Da nicht nur ich glaube, dass viel zu viel überwacht wird, wäre doch so ein Vergleich vielleicht ganz spannend.
Wie oft geht man zum Arzt? Gibt es Hebammenbetreuung? Wie oft wird geschallt? Wie wird mit der Diagnostik umgegangen? Gibt es Mütterpässe? Wenn ja was steht da so alles drin? Was ist mit den vielen Nahrungsergänzungen? Habt Ihr auch einen so langen Risikokatalog? Vielleicht könnt Ihr etwas berichten, wie Ihr das in der neuen Heimat fandet. War es okay? Oder kam denn die "Deutsche" wieder zum Vorschein?

Kommentare

  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich fang mal an:
    - Mutterpaß gibt es hier nicht. Die Daten bleiben bei Arzt oder Hebamme.
    - man kann zwischen Arzt und Hebamme wählen. Die Hebamme betreut einen durch die Schwangerschaft und ist bei der Geburt dabei (oder ihre "Ersatzkollegin" in der zweiten Reihe) und betreut einen auch im Wochenbett (interessanterweise muß man zu keiner U1 oder U2 ins Krankenhaus!!)
    - Hausgeburten sind ziemlich üblich, wenn man eine Hebamme hat
    - geschallt wird i.d.R nur um die 20. Woche um Orgäne etc. zu überprüfen
    - insgesamt wird vieeeeel entspannter agiert. Sogar die Dame beim Ultraschall hat sich über den nichtsaussagenden Diagnostikhype abgelästert (Zitat: "Ich hab nicht die Lizenz die Nackenfalte zu vermessen, aber das würde eh keine sichere Aussage bringen. Und wenn du mich fragst sieht sowieso alles gut aus" ;-) und das war nur eine Aussage, die hat ganz schön vom Leder gezogen und sich aufgeregt, das Schwangere durch Diagnostikmöglichkeiten so verunsichert würden!)
    - Risikokatalog? Meine Hebi hat mich nach dem Alter gefragt und damit war das Thema Risikogruppe erledigt. OK, sie hat auch nach der ersten Schwangerschaft und Geburt gefragt, aber das wars
    - ich muß gestehen, das ich nachdem ich den Schwangerschaftstest gemacht habe, in totaler Panik war, weil ich dachte, hilfe, ich bin total "unterkontrolliert". Da muß doch mal jemand nachsehen, ob ich auch tatsächlich schwanger bin und wieviele es sind und ob es keine Eileiterschwangerschaft ist. :oops:
    Ich glaube, das war eher die allgemeine Aufregung. Mitlerweilen habe ich meine Hebamme gefunden -nach einem Reinfall mit einer anderen, mit der ich garnicht klarkam, was mich nur noch mehr versunsichert hat- und die strahlt genau das aus, was eine Hebamme für mich haben muß: Ruhe, Zuversicht und Sicherheit.
    Seitdem fühle ich genau das. Das hätten auch zig Ultraschalls und PHtests und weiß der Geier was nicht erreichen können :grin:

    Mein Fazit bisher:
    Weniger ist deutlich mehr! :grin:
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich werde mal meinen senf dazugeben: ich lebe in der Schweiz und bin jetzt in der 36. Woche.
    Mutterpass gibt es keinen (ist aber wohl in manchen Kantonen auf Anfrage erhältlich), die Daten bleiben beim Arzt. Grundsätzlich kann man sich aussuchen, ob man von Arzt oder Hebamme betreut werden möchte. Mein Arzt hat mir erklärt, welche Methoden inkl. Risiken es zur vorgeburtlichen Diagnostik gibt und mich gebeten mir zusammen mit meinem Partner zu überlegen, ob wir diese Untersuchungen machen wollen, vor allem wie wir mit einem möglichen schlechten Ergebnis umgehen.
    Ich hatte bis jetzt alle 4 Wochen einen Termin, am nächsten Freitag das erste Mal schon nach 3 Wochen und auch das erste Mal CTG
    Ich war bis zur 25. Woche nur beim Arzt und habe erst jetzt meine Hebamme zur Geburtsvorbereitung gefunden.
    Die Hälfte des GVK wird von der Kasse übernommen. sehr verbreitet sind hier Hausgeburten ( auch im Wasser) und Geburtshäuser.

    FireAndIce
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Wie ist es denn mit den Daten. Also z.B. in der Frühschwangerschaft...man sieht noch nichts und man hat z.B. einen Unfall. Dann weiß kein Mensch, dass Du schwanger bist? Oder ist es irgendwo zentral erfaßt?
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 23. 11. 2005, 22:30
    Hier in Mexico gibts keinen Mutterpass.
    Wenn man über die Sozialversicherung geht, gibt es einige vorgeschriebene Tests, wie die Blutgruppe, Urintests und einen Ultraschall.
    Wenn irgendwas auffällig ist gibts auch nochmal US, aber eben nur wenns medizinisch notwendig ist.Genau weiss ich das aber nicht. Man kann sich keine Hebamme nehmen.
    (Krankenkasse bezahlt das nicht)
    Es gibt hier offiziel keine ausgebildeten Hebammen im deutschen Sinne.

    Wenn man privat oder für SS nicht versichert ist, so wie ich
    Die Ergebnisse von sämtlichen Test, wie Blutgruppe, allg, Urintest und Bluttest, etc. werden in einem Labor gemacht, wo man selbst die Ergebnisse abholt und diese dem Arzt vorstellt.
    Man kann eine Hebamme nehmen, wenn man eine findet :???:
    Ultraschall wird monatlich gemacht (wenn der FA Ultraschallgerät hat, kostet auch nicht extra). Die VU sind 1 mal monatlich, ab 9. Monat alle 2 Wochen, kommt aber darauf an, ob alles in Ordnung ist.
    man kann den FA jederzeit telefonisch erreichen!

    CTG hatte ich nur bei "auffälligen" Herztönen, vorm KS.

    Achso, man soll auch Folsäure nehmen bis zur 12. Woche
  • ArabiaArabia

    25

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo
    Also ich lebe auch in der Schweiz. Habe sofort bei der ersten Untersuchung einen Mutterpass erhalten. Im Mutterpass stehen die verschiedenen Testergebnisse: Röteln, Toxo etc., die Messungen am Kind, die Lage des Kindes, allfällige Komplikationen, ob geschallt wurde und weiss nicht mehr genau, was noch (müsste mal wieder nachschauen.) Man kann ganz auf Ultraschall verzichten. Ich wurde ca. 3 x geschallt. Risikoabklärungen sind auch auf freiwilliger Basis. Ich habe nur offenen Rücken machen lassen. Die Betreuung ob Arzt oder Hebamme kann man sich aussuchen. Es hängt jedoch von der Art der Krankenversicherung ab, welche Untersuchungen bezw. Hebammenbesuche bezahlt werden. Ich habe eine sogenannte Zusatzversicherung, die es mir erlaubte, sowohl Arzt als auch Hebamme (auch für die Nachbetreuung) in Anspruch zu nehmen. In dem Krankenhaus, in dem ich entbunden habe, war es allerdings nicht möglich, eine Wunschhebamme mitzunehmen. Habe in der Wanne geboren und viele schöne, natürliche Hilfen erhalten (ätherische Öle etc.)
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Bei mir ist es zwar schon länger her das ich schwanger war ( mein jüngster Sohn is grad 17 geworden ), aber ich glaube das sich in den Niederlanden in der Schwanferschaftsvorsorge nicht all zu viel geändert hat.
    2 Wochen nach ausbleiben der Mens. habe ich beim Hausarzt einen SS-Test machen lassen. Dort bekam ich dann die Telefonnr. der ansässigen Hebi, mit dem Hinweis mir dort einen Termin zu machen.. Ab dem Zeitpunkt wurde ich nur von der Hebi betreut, beim 1. Besuch wurde Blut abgenommen für Blutgruppenbestimmung u.s.w. Ultraschall hatte ich nicht einmal in allen 3 Schwangerschaften, auch keine Vaginaluntersuchung. Wenn die 12. SSW um ist meldet man sich beim * Kraamcentrum* ( *Entbindungszentrum* kann man aber nicht wörtlich übersetzen) an, dort wird man dann eingetragen mit dem vermutlichen ET und wo man gedenkt zu entbinden. Wenn dann die Geburt im Gange ist, sagt einem die Hebi wann es soweit ist dort anzurufen. Von dort wird dann eine Kraamhulp ( Wochenbetthilfe ) geschickt, die sich in den 1. 8 Tagen täglich eine Anzahl von Stunden um Mutter, Kind und Haushalt kümmert. Wenn bereits ältere Kinder vorhanden sind kümmert sie sich auch um diese. Man brauch sich also keine Sorgen zu machen das die Familie nichts zu essen bekommt, denn selbstverständlich kocht sie auch für alle, macht Kaffee für den Besuch u.s.w.
    Einen Mutterpaß habe ich nie bekommen, ob das heute noch so ist kann ich nicht mit Sicherheit sagen. Ich habe von meiner Hebi nur eine Karte bekommen für die Termine, dort stand meine Blutgruppe drauf und das jeweilige Gewicht was ich gerade hatte.
    Ich persönlich finde diese Art der Schwangerschaftsvorsorge super und ich war sehr zufrieden damit.
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja paradisisch ist das...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Da trage ich gerne auch noch ein paar Gedanken und Erfahrungen aus Suedostasien bei....

    Meine Vorsorge war ein bisschen gewuerfelt. da wir ja untewegs sind und in den 41 1/2 SSW von Vanuatu bis Malaysia gereist sind, mit Kurzurlaub in Deutschland.
    Den erstem Check in der 7. Woche hat ein netter chinesisch-samoanischer Allgemeinarzt in Papua gemacht. Mutterpaesse sind dort natuerlich ein Fremdwort. Er hat einen Urintest gemacht, ein kleines Blutbild und US. Allerdings nur ueber die Bauchdecke, mehr war nicht vorhanden.
    In der 11. Woche haber ich noch einen US machen lassen wegen einer leichten Blutung, doch nachdem ich die Praxis in Timor/OIndonesien gesehen hatte, habe ich vorerst auf weitere Untersuchungen verzichtet. Der Arzt hat waehrend des Gespraeches (Innenhof der Praxis) geraucht und hatte knallrote Lippen vom Betelnusskauen ! :shock:
    Und das war der beste Arzt am Platz.

    In Deutschland, in der 18. SSW habe ich dann genau das uebermaessige Kontrollieren erlebt. das Du ansprichst, Marlies.
    Antikoerperkontrolle aller erdenkbaren Krankheiten. Dabei war der Ringelroeteltiter positiv, was wiederum einen ausgedehnten US in einem Prenatalzentrum zur Folge hatte, der Gott sei Dank unauffaelig war. Bei nochmaliger Titerueberpruefung war der Titer negativ und das Labor geht davon aus, dass eine Kreuzreaktion mit der gemeinen Wintergrippe vorgelegen hat, die ich mir natuerlich nach der Ankunft aus den Tropen geholt hatte! Viel, viel Geld und ein bisschen Panik fuer nichts...

    Ab der 24. Woche waren wi dann in Malaysia. In der Privatklink wo ich war konnte ich mir "meinen" Gynaekologen aussuchen, der mich inklusive Entbindung betreut hat. Mutterpass gibt es keinen, die Untersuchungen waren aehnlich wie in Deutschland. 3 US, 4 woechentliche Check-Ups, zum Ende dichter werdend. Eine Hebamme kann man galube ich nicht nehmen, vielleicht in der Hauptstadt. Die Hebis arbeiten alle in den Krankenhauesern, sind gut ausgebildet, aber die Entbindung macht hier immer der Arzt. Dazu hatte ich 4!!! Hebammen dabei. Eine als Assistenz fuer den Arzt, eine fuers Baby, eine zum Haendchenhalten und eine, um auf die Uhr zu gucken! ;-) In den staatlichen Haeusern sieht das aber sicherlich anders aus.

    Was mir sehr gut gefallen hat, war die Stillfreundlichkeit des KH. Sie folgen streng den Regeln der WHO, haben gute Stillberaterinnen und scheuen keine Muehen den frischen Muettern das Stillen zu zeigen. In ganz Malaysia versucht man das Stillen wieder populaerer zu machen, nicht nur in den teuren Privatkliniken.

    Generell gibt es natuerlich nicht die Moeglichkeiten, die man in Deutschland hat von Yoga ueber Schwimmen, Partnerkurse, alternative Gebaermethoden und, und, und. Ante-Natal-Class gab es eine, aber die ist eher eine Art Vorlesung und war gerade vorbei, als ich die letzten Wochen der SS angegangen bin..

    Ich muss sagen, ich hab mich sehr wohl gefuehlt in Malaysia. Natuerlich ist man immer ein bisschen fremd, und vermisst das ein oder andere typisch Deutsche, aber dafuer gibt es ja dieses Forum! ;-)
  • bearbeitet 24. 11. 2005, 11:28
    hallo marlies!
    ich denke, du weisst sicher über die "zustände" in österreich bescheid, aber ich schreib trotzdem mal. ich bin übrigens wienerin und habe festgestellt, dass es da auch bundesländerspezifische vorgehensweisen gibt. aber hier mal, wie's in wien ist:

    Wie oft geht man zum Arzt?
    es sind für "normalschwangere" 5 mutterkindpassuntersuchungen beim arzt vorgesehen
    Gibt es Hebammenbetreuung?
    ja, gibt es. allerdings nicht statt dem arzt, sondern nur zusätzlich. allerdings muss man diese selber zahlen, ausser man entbindet ambulant oder zuhause. (oder man wird vorzeitig entlassen)
    in solchen fällen wird folgendes von der kasse übernommen:
    ambulante geburt: 2hausbesuche während der ss und tägl. ein hausbesuch vom 1.-5.tag nach der geburt
    bei hausgeburt:max. 4 hausbesuche in der ss, betreuung während der geburt und tägl 1 hausbesuch vom 1.-5.tag nach der geburt
    (rufbereitschaft ab 3wochen vor ET)
    bei vorzeitiger kh-entlassung:tägl 1 hausbesuch bis zum 5.tag nach der geburt
    ab dem 5.tag nach der geburt: max. 7weitere hausbesuche bis zur 8.woche bei besonderen problemen

    hebammenleistungen, die nicht bezahlt werden (aber möglich sind):
    > visiten in der frühschwangerschaft (+beratung, ernährung...)
    > geburtsvorbereitung
    > geburtbegleitung - mit der eigenen hebamme ins krankenhaus
    > stillberatung
    > rückbildungsgymnastik

    es gibt wahlhebammen, die von der schwangeren/mutter persönlich bezahlt werden. die kasse erstattet dann 80% von den beträgen zurück.
    und es gibt hebammen mit kassenverträgen, die ihre honorare direkt mit den kassen verrechnen.

    Wie oft wird geschallt?
    3mal
    +bei anmeldung zur geburt im kh bis zur 14.ssw eine nackenfaltenmessung
    und in der 20.ssw ein organscreening
    und in der 38.ssw ein kontroll-us

    Wie wird mit der Diagnostik umgegangen?
    siehe oben.
    bei rechtzeitiger geburtsanmeldung werden eben nackenfaltenmessung und organscreening dazugemacht.
    sonst nur bei ss ab 35jahren oder mit absprache und empfehlung des FA

    Gibt es Mütterpässe?
    mutterkindpass gibt es. und nur, wenn alle untersuchungen dem finanzamt vorgewiesen werden können, bekommt man das kindergeld in vollem ausmass - sonst nur bis zum 21.lebensmonat des kindes

    Wenn ja was steht da so alles drin?
    alle untersuchungen bei der FA inklusive labor&ultraschall, eine interne untersuchung, alles über die geburt und alle kinderuntersuchungen

    Was ist mit den vielen Nahrungsergänzungen?
    wird empfohlen.
    folsäure bis zur 12.ssw
    bei bedarf magnesium und eisen
    und fast wie selbstverständlich "elevit" (man wird schief angeschaut, wenn man es nicht nimmt)

    Habt Ihr auch einen so langen Risikokatalog?
    ??
    k.a., was das sein soll ;-)

    EDIT: hier wird nach alk und nikotin befragt, sowie nach stoffwechselerkrankungen und OPs - aber sonst gibts nix.
    (aber jetzt weiss ich, warum in D jede 2. SS eine risikoSS ist)

    so, mehr fällt mir nicht ein...
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ok, jetzt ich ;-) :

    - Mutterpass gibt es nicht, ab der 36. Woche bekommt man die Unterlagen kopiert und soll sie ins KH mitnehmen wenn es losgeht.
    - US zu Beginn, dann in der 20. und 32. Woche, und wenn man will noch ein 3D dazu.
    - Blutuntersuchung auf Hepatitis und Toxoplasmose, mehrmals während der SS
    - Triple-Test ist Standard, Amniozenthese bei Frauen ab 35 auch
    - Hebammen trifft man im Kreißsaal und sieht sie danach nie wieder
    - Schwangerschaftsvitamine werden immer verschrieben, bei Verstopfung auch Magnesium
Hey! 1 Frage - 100 Antworten!
Im BabyForum kannst du dich einfach, sicher und anonym mit (werdenden) Mamas und Papas in deiner Nähe austauschen. Registriere dich jetzt, um alle Bereiche zu sehen und mitzuplaudern:Kostenlos registrieren

Hey & Hallo im Forum!

Neu hier?
Tritt unserer Community bei um alle Bereiche zu sehen und (werdende) Eltern kennenzulernen!

Aktionen

Ratgeber

Ratgeber - Baby und Eltern beim Kuscheln

Social Media & Apps

Registrieren im Forum