Wie aus Krümelchen ein Frederick wurde:
Am Freitag ging alles los. Mir wurde es 'feucht' zwischen den Beinen. Schnell in die nächste Klinik – keine Ahnung was mich dort erwartete...
Begrüßt wurde ich dort mit den Worten: „Eigentlich melden sich die Schwangeren bei uns 3 Wochen vor der Entbindung an!“. *grummel* Wollte doch ganz woanders sein, wenn es losgeht!
Also schnell das nötigste besprochen. Keine Wehen – also in spätestens 12 Stunden einleiten. Antibiose nach 16 Stunden – solange wollte ich hier nicht zubringen!
Nachdem das geklärt und das erste CTG geschrieben war, ging es ab aufs Zimmer. In zwei Stunden wieder im Kreißsaal melden. Das reicht, um nochmal schnell zu McDoof zu fahren, um was ordentliches zu essen zu besorgen!
Bis 16 Uhr verbrachte ich dann abwechselnd im Kreißsaal und im Zimmer. Dann bekam ich einen Wehencocktail (grausig!).
Die Wehen wurden zusehends stärker, Muttermund auf sagenhafte 0,5cm geöffnet!
Bis 20 Uhr verbrachte ich die Zeit mit Wehen veratmen, spazieren gehen und in der Wanne rumplanschen (für mich waren die Wehen die Hölle und ich hoffte, dass sich auch etwas getan hat).
Dann kam die Hebamme, tastete den Muttermund: 1,5cm – autsch!
Was nun? Ich wollte so schnell wie möglich die PDA – der Arzt die Einleitung. Also PDA gelegt und ab an den Wehentropf! Herrliches Gefühl! Mir wurde so schön warm und ich konnte ein wenig schlafen.
Der Papa war natürlich die ganze Zeit bei mir (Bis auf den 'kurzen' Moment, in dem er den Baby-Autositz gekauft hat). Gegen 22Uhr bekam ich dann zusätzlich zum Wehentropf eine Antibiose.
Irgendwann später wollte ich noch mal zur Toilette – aber die Hebamme meinte, sie müsse erst guggen, wie weit der Muttermund geöffnet ist, nicht, dass ich das Kind aufm Klo bekomme! Aufs Örtchen durfte ich dann nicht mehr – Muttermund auf 10cm.
Also Arzt holen und los gehts. Darf ich wenigstens auf den Hocker, wenn wegen der PDA die Wanne flach fällt? Klar! Ab auf den Hocker, mehrmals Pressen – Kopfschütteln auf Seiten der Hebamme und des Arztes: Wieder ins Bett, da gehts besser!
Im Bett pressen ging nicht wirklich besser – mir fiel schnell ein, was ich die ganze Zeit noch tun wollte: Trinken!
Der Arzt drückte dann von oben auf den Bauch, ein paar Wehen später war Krümelchen da!
Es war ein ganz komisches Gefühl, als plötzlich ein ganzer Mensch aus mir raus kam. Ein Schönes Gefühl, es geschafft zu haben, ein schlechtes Gefühl, weil man sein 'Krümelchen' jetzt nicht mehr vor allem bewahren kann!
Welchen Namen soll das Kind bekommen? Keine Ahnung – keiner der ausgesuchten Nasmen passte irgendwie. Also heißt er erstmal gar nicht!
Gewogen und gemessen wurde er trotzdem: 3860g und 56cm!
Mein Dammschnitt wurde genäht, wir durften erst noch im Kreißsaal bleiben: Aber bitte einmal duschen! Geht klar! Als ich kurz vor der Tür war: Rückzug – Alles schwarz vor Augen! Ja, Trinken ist so wichtig.
Also Trinken nachholen, neuer Versuch – geschafft.
Dann mit Krümelchen ins Zimmer, der Papa musste leider nach Hause!
Am nächsten Tag hatte Krümelchen dann auch endlich einen Vornamen: Frederick!
Alles in Allem lief die Geburt recht unproblematisch, leider war die Betreuung auf der Station nicht so berauschend. Tipps zum Stillen gabs es so gut wie gar keine. Wenn es Probleme gab, kam eine Schwester, nahm meine Brustwarzen und stopfte sie meinem Krümel in den Mund!
Außerdem gab es für zu sehr schreiende Babys eine Nuckelflasche mit abgekochtem Wasser.
Bei allen Fragen kam die Antwort: Das müssen Sie mit ihrer Nachsorgehebamme besprechen.
Als ich nach 3 Tagen entlassen werden wollte, sagte man mir, dass es bei Ihnen eigentlich üblich sei, 5 Tage im Krankenhaus zu bleiben! Ich ging trotzdem.
Am ersten Tag zu Hause gab es dann auch massive Stillprobleme, aber schon am nächsten Tag kam meine Nachsorgehebamme, erklärte mir in drei Minuten, wie das Stillen funktioniert und schon war alles gut!
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