Überraschung :-)

SunniSunni

20

bearbeitet 19. 11. 2005, 22:08 in Geburtsberichte
So richtig begonnen hat alles an einem sonnigen Mittwoch Mitte Juli. Nachdem mich tagelang mein Magen gequält hatte und ich abends immer so ein „Blubbern“ im Bauch spürte, suchte ich dann lieber mal meinen Hausarzt auf, sah ja alles nach irgendwelchen Verdauungsproblemen aus. Der Arzt (übrigens ein sehr sehr schnuckeliger…*gg*) drückte mir auf den Magen, stellte ein paar Fragen und meinte dann, zur Sicherheit würde er noch gerne eine Ultraschalluntersuchung machen. Ich dachte mir nichts weiter dabei, fragte ihn nur mal, ob es denn Anlaß zu etwas Schlimmen gäbe. Er meinte, das müsse er sich erstmal über den Ultraschall anschauen. Also lag ich da, er werkelte auf meinem Bauch rum und ich machte nebenbei ein Scherzchen und sagte, er solle mir jetzt aber ja nicht gratulieren. Daraufhin meinte er, ob das denn schlimm wäre. Ich dachte nur, was will er denn, der soll mal keine Scherze machen mit mir, wo ich doch anscheinend krank bin. Und schon meinte er: „Tut mir leid, aber herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger und zwar Ende siebter Monat!“ Mein erster Gedanke war, einfach umzufallen…aber ich lag ja schon…also wurde es mir etwas schwarz um die Augen, meine Beine zitterten und ich brauchte erstmal ein Glas Wasser. Nachdem der erste Schock vorbei war und ich noch einige Minuten mit ihm geredet hatte, fuhr ich in Richtung nach Hause, wo mein Freund schon wartete. So richtig klar denken konnte ich noch nicht, ich setzte mich erstmal auf die Couch und nach einer Minute erzählte ich ihm dann, dass wir ein Kind bekommen. Seinen Gesichtsausdruck werde ich nie vergessen, wir haben dann die nächsten Stunden geredet und geredet…wie wird das…haben wir genügend Geld, da er ja noch studiert…soll ich später weiter arbeiten…usw. Das ging noch die nächsten Tage so weiter, so richtig begreifen konnten wir es irgendwie immer noch nicht. Vor allem ich war fassunslos, da ich es ja nun wirklich nicht bemerkt hatte, ich hatte nichts zugenommen, man sah keinen Bauch und auch sonst hatte ich in den letzten sieben Monaten nichts auffälliges festgestellt.
Nun gut, ich hatte ja immerhin noch 2 Monate Zeit, um schwanger zu sein. *g* Die gingen dann auch superschnell rum, mit Geburtsvorbereitungskurs, lesen und informieren und vor allem kaufen, kaufen, kaufen, man braucht ja doch so einiges für ein kleines Würmchen.
Mein Geburtstermin war für den 25.9. angesetzt, am 23.9. war ich zuletzte bei meinem Frauenarzt, der meinte, es sähe nicht so aus, als käme der Kleine in den nächsten Tagen und ich sollte mich mal darauf einstellen, dass es noch gut eine Woche dauern kann. Ok, ich habe mich darauf eingestellt…saß dann am Abend des 23. am PC, als ich auf einmal ständig ein Ziehen im Unterleib spürte. Mhm…waren das schon Wehen oder falscher Alarm ??? Das ganze geschah schon im regelmäßigen Abstand von ca. 5 Minuten, war aber schmerzmäßig gut auszuhalten…was also tun ? Ich hatte gelesen, man solle ein heißes Bad nehmen, wenn die Schmerzen danach weggingen, wars nichts, wenn sie bleiben, ist es ernst. Also nahm ich ein Bad, war sehr schön entspannend aber die Schmerzen blieben. Mittlerweile wars 2 Uhr nachts, ich habe dann mal meinen Freund geweckt und zusammen haben wir noch bis halb 5 gewartet. Die Schmerzen blieben, die Abstände auch und die Intensität des Schmerzes wurde auch stärker. Wir haben noch was gegessen, Brote geschmiert, die Katze versorgt und sind dann los in die Klinik. Unterwegs durfte Thomas immer anhalten, wenn eine Wehe kam, bei den schlechten Straßenverhältnissen hier in Kaiserslautern hatte ich genug von dem Geschaukele, während ich Schmerzen hatte. In der Klinik angekommen wurde ich gleich ans CTG gehängt, um den Herzschlag des Kindes und meine Wehen zu messen. War alles bestens, man sagte mir nur, dass es noch dauern wird und ich solle am besten ein wenig rumlaufen. Das haben wir dann auch getan, zwischendurch habe ich noch mal ein Bad genommen, danach wurde wieder rumgelaufen, bis die Schmerzen so schlimm wurden, dass ich so langsam die Krise bekam. Nachdem die Hebamme meinte, es würde wohl noch etwas dauern beschloß ich, mir eine PDA-Betäubung geben zu lassen. Ich hatte zwar Bammel davor, dass sie mir in den Rücken spritzen und eine Kanüle legen aber immer noch besser als diese wirklich sehr heftigen Schmerzen. Und wer noch mal sagt, man solle den Schmerz einfach wegatmen, dem trete ich ans Bein…wegatmen hilft gar nichts, es tut einfach nur superheftig weh, so !!!! Nachdem die Wirkung der PDA eintrat gings mir übrigens blendend, ich hatte überhaupt keine Schmerzen mehr, konnte mal was essen zwischendurch und machte Scherze mit den Hebammen. Mittlerweile war ich bei der dritten angelangt, die anderen beiden hatten bereits Feierabend. Das einzige, was schlimm war, ich hörte ein paar Mal die Schreie von anderen Frauen aus den Kreissälen nebenan…war nicht gerade beruhigend…wieso sind diese Räume nicht schallisoliert ???
Übrigens ging es immer noch nicht voran bei mir, irgendwann bekam ich eine neue PDA und so langsam wurde ich auch das Warten leid, wollte der Kleine denn partout nicht rauskommen ? Es wurde dann spät am Abend, ich lag nun schon seit nachmittags um 15 Uhr im Bett und wartete. Die Wirkung der zweiten PDA ließ dann auch langsam nach und auf meine Nachfrage nach einer drtten hieß es, das ginge nun nicht mehr, da das Kind sicher bald kommen würde. Ich bekam ziemlich Panik, dafür hatte ich doch die Betäubung, damit das „Finale“ nicht so schmerzhaft wird und nun sollte ich das doch ohne durchmachen müssen ? Die Wehen waren jetzt auch wieder recht heftig zu spüren und auf einmal bekam ich bescheid, dass ich anfangen soll zu pressen. Das tat ich dann auch aber bei dem jungen Mann in meinem Bauch kam das wohl nicht an, es ging nämlich nicht voran. Irgendwann wurde der Chefarzt hinzugerufen und mit seiner Hilfe presste ich weiter wie ein Weltmeister, er drückte auf meinen Bauch, dass ich dachte, er zerquetscht mich. Einmal meinte er, bei der nächsten Wehe sei das Kind da, ich dachte nur, ui, geht ja schnell und presste noch mal ordentlich…aber nichts. Ich pflaumte dann erstmal den Arzt an, dass er mich angelogen hätte, weil, war ja noch nichts da….aber da kam schon die nächste Wehe…ich presste, er drückte….aua!!!.....und Julian war da. Nachdem die Hebamme ihm kurz ein bischen Fruchtwasser aus der Nase zog durfte mein Freund die Nabelschnur durchschneiden und dann bekam ich Julian auf den Bauch gelegt und wir sahen uns zum ersten Mal an. Das Gefühl war überwältigend, da lag er nun, mein Sohn, sah sehr zufrieden aus und bildhübsch. Nachdem wir zu dritt einige Minuten ungestört bleiben konnten, wurde Julian dann leider mitgenommen und untersucht. Bei mir war es ja noch nicht zu Ende, die Nachgeburt ließ auf sich warten…anscheinend dauerte bei mir heute alles irgendwie länger…nach einer knappen Stunde meinte der Arzt, ich solle eine Vollnarkose bekommen und sie müssten sie rausholen. Ich bekam mal wieder Panik, eine Vollnarkose war nun nicht gerade das, was ich nach der anstrengenden Geburt noch wollte, aber es musste wohl leider sein. Also gings ab in den OP, als ich da lag kamen auf einmal ein paar Wehen und die Nachgeburt war doch noch da. Aber meine Freude hielt nur kurz an, sie war nicht ganz vollständig, also doch Vollnarkose. Nach 45 Minuten wachte ich wieder auf und war erstaunt, wie munter ich doch war. Man schob mein Bett in einen Raum, wo schon mein Freund mit Julian auf dem Schoß saß und wir hatten noch mal ein bischen Zeit für uns drei. Um 3.30 wurde ich dann auf mein Zimmer gebracht, mein Freund konnte endlich nach Hause fahren und Julian kam zum schlafen ins Säuglingszimmer. Ich habe so gut wie gar nicht geschlafen, um 7 Uhr kamen auch schon die ersten Schwestern ins Zimmer, danach Ärzte und ich merkte, dass es mir irgendwie so gar nicht gutging. Der Kreislauf war im Keller und ich hatte wahnsinnige Kopfschmerzen und hörte ständig verzerrte Stimmen und ein Rauschen im Ohr. Dieser Zustand blieb leider die nächsten Tage und stellte sich als Nebenwirkung der PDA heraus. So war meine Zeit im Krankenhaus ziemlich unangenehm, und wenn mein Freund nicht den ganzen Tag in meiner Nähe gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich die totale Krise bekommen. 6 Tage musste ich im Krankenhaus bleiben, die letzten 2 Tage kam Julian in die Kinderklinik, die direkt neben dem Krankenhaus war. Er hatte die so oft auftretende Neugeborenengelbsucht und musste mit einer Phototherapie behandelt werden. Ich habe Tag und Nacht Muttermilch abgepumt und rübergebracht, zum Glück hat er meistens geschlafen und somit hoffentlich nicht zu sehr gelitten. Dann kam endlich der ersehnte Tag, an dem wir nach Hause durften, ich habe mich selten in meinem Leben so sehr auf mein Heim gefreut.
Tja, und nun sind wir schon seit fast 7 Wochen zuhause und meistern unser neues Leben zu dritt. Ich hätte nie gedacht, dass es sooooo schön ist mit einem Baby, wir genießen die Zeit in vollen Maßen und Julian fühlt sich anscheinend sehr wohl bei uns. Er ist geradezu vorbildlich brav, schreit nur, wenn er Hunger hat und macht einen sehr ausgeglichenen Eindruck. Nachts muß ich immer nur einmal raus und die letzte Nacht hat er tatsächlich ganze 9 !!!! Stunden durchgeschlafen. Die Tage gehen rum wie nichts, wir sind ständig am füttern, wickeln, kuscheln und natürlich mit dem Kinderwagen spazieren. Es ist natürlich ein komplett anderes und neues Leben aber ich genieße die Zeit und könnte den ganzen Tag meinen Sohn anschauen, so verknallt bin ich in ihn.
So, hier endet mein Bericht, ist ja doch recht lange geworden…kürzer ging aber irgendwie nicht…wenn ich mal dran bin mit schreiben kann ich nicht mehr aufhören…*g*

Kommentare

  • InaMausInaMaus

    2,055

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    hey, schön geschrieben !
    Herzlichen Glückwunsch zum Sohnemann :bounce02:
  • ivo33ivo33

    233

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo ,


    uihhh , das war aber eine kurze SS ;-)


    Herzlichen Glückwunsch :bounce02: :bounce02: :bounce02:
  • PatyPaty

    2,953

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Glückwunsch!
    hast du nie das Strampeln gefühlt? :???:
    Kann ich mir garnicht vorstellen!
  • spyrogiraspyrogira

    1,743

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Auch von mir herzlichen Glückwunsch!

    Und auch ich bin neugierig. Hattest Du in der SS weiter deine Mens???
    Ich zweifle sicher nicht, aber finde es immer wieder faszinierend, daß sowas vorkommt. Wahrlich eine große und letztendlich sehr schöne Überraschung!


    Wünsch eine schöne Zeit!!
  • SunniSunni

    20

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Danke für die Glückwünsche !

    Meine Tage kamen im Januar nicht, worauf ich mir in der Apotheke nen SS Test holte, der aber negativ ausfiel. Dann hatte ich die Monate drauf nur ein bischen meine Tage, machte mir aber keine großen Gedanken, da ich das früher auch schon manchmal hatte. Kindsbewegungen habe ich so richtig erst ganz am Ende der SS gespürt; als ich es noch nicht wußte, fühlte es sich manchmal nur wie ein "Blubbern" im Magen an, was ich auf meine komische Verdauung zurückführte. Man hat auch bis Ende des 7. Monats keinerlei Anzeichen eines Bauches gesehen und ich hatte bis Ende der SS nur 7 Kilo zugenommen.
    Ich habe früher bei solchen Geschichten auch immer eher den Kopf geschüttelt...aber es ging tatsächlich so ;-)
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