Hallo!
Irgendwie isses superblöd...
Bevor ich mit Flo schwanger wurde haben mein Mann und ich immer darüber geredet, dass wir zwei Kinder wollen.
Ich bin ein Einzelkind und hätte früher schon gelegentlich gerne mal ein Geschwisterchen gehabt.
Aber ich kannte es nicht anders.
Als ich dann so 11 war bekam meine Mutter nochmal ne "Mütterlichkeitsanfall" und hat sich überlegt ein zweites Kind zu bekommen.
Da die Ehe meiner Eltern nie so toll war und auch bis heute nicht unbedingt ist und sie mich damals gefragt hat was ich von einem Geschwisterchen halten würde sagte ich nein.
Und ich muss auch ehrlich sagen, dass das damals das Beste war.
Mein Mann hat eine Schwester die 1 Jahr jünger ist.
Die beiden verstehen sich super und das wohl schon von Kindheit an (von den normalen Kabbeleien abgesehen).
Sie hat auch zwei Kinder (Mädel 12J. Junge 9J.), und auch die sind meistens ein Herz und eine Seele.
Auf Grund der Erfahrungen die ich mit meiner Schwiegerfamilie machen durfte habe ich dann auch gesagt, dass ich gerne 2 Kinder hätte.
Wir haben auch immer gesagt, dass wir nicht wollen, dass die zwei dann so weit auseinander liegen mit dem Alter.
Nun war meine Schwangerschaft nicht gerade einfach. Ab dem dritten Monat vorzeitige Wehen.
Wehenhemmer und Blutdrucksenker täglich in Tablettenform.
4 Wochen vor ET war ich dann noch im KH weil ich Wehen hatte und der Muttermund sich geöffnet hat -> Wehenhemmer per Tropf, nur liegen.
Der Arzt konnte kein genaues Ultraschallbild machen weil ich eben etwas kräftiger gebaut bin und sein Ultraschall nicht mehr das Neueste ist. Da durften wir dann 3 Wochen vor ET noch in die Unifrauenklinik nach Bonn weil er meinte dass mit dem Wachstum des Kleinen was nicht stimme.
(dort sagten sie mir dann es sei alles OK, aber wenn du Freitags die Info von deinem Arzt bekommst und du kannst erst Montags einen Termin in der Uniklinik ausmachen... könnt euch vorstellen was ich für ein WE hatte...)
Dann hat sich mein Kleiner immer wieder gedreht. Mal lag er mit dem Kopf richtig und dann wieder BEL.
Und dann, 3-4 Wochen vor errechnetem ET wurde mir dann gesagt, dass es auf jeden Fall ein Kaiserschnitt wird, weil er aus der BEL nicht mehr raus kommt.
Und davor hatte ich Angst.
Klar, ich hatte auch Angst vor einer natürlichen Geburt.
Aber ich bin noch nie in meinem Leben operiert worden und war auch bis auf die eine Woche wegen der Wehen noch nie im KH.
Als der Arzt dann auch noch sagte, dass ich keine PDA bekommen kann sonndern Vollnarkose war es bei mir irgendwie ganz aus. Ich hab nur noch geheult.
Ich war Gott sei Dank die erste der beiden Entbindungen an diesem Tag und trotzdem war es für mich der blanke Horror.
Habe mich gefühlt als würde ich zur Schlachtbank geführt. Und das obwohl sich alle (Hebamme, Schwestern, OP-Team und mein Arzt) so nett es eben ging um mich gekümmert haben.
Als ich dann aus der Narkose wach wurde war auch zunächst alles ok.
Mehr oder weniger halt.
War nicht superfit, aber ich wollte nur zu meinem Kind (die Schwester im Aufwachraum war schon leicht genervt weil ich immer wenn ich mal kurz wach war gesagt habe: "ich weiß ich hab grad schonmal gefragt, aber ist mit meinem Kind alles in Ordnung?" ;-) (sie war nicht wirklich genervt, aber sie kam dann später nochmal auf mein Zimmer und hat mir das lachend erzählt).
Als ich dann wieder auf Station war und mein Mann mit dem kleinen Etwas auf dem Arm ins Zimmer kam konnte ich nur noch weinen.
Ich war von jetzt auf gleich hellwach und nurnoch glücklich. (jetzt wo ich das schreibe habe ich wieder Tränen in den Augen).
An dem Tag ging es mir dann rein körperlich sagen wir mal mittelprächig. Ich hatte ja keine Ahnung wie man sich nach so ner OP fühlt.
Als mein Hebamme dann kam sagte sie, dass die Entbindung nicht so einfach war wie normal üblich.
Unser kleiner Schatz hat sich nicht nur in BEL manövriert sondern er war ein sogenanntes "Klapp-Kind". Er hatte seine Füße nach oben.
Und weder Hebamme noch Arzt haben seit langem ein so extremes "Klapp-Kind" gesehen, denn er hatte die Füße hinter den Ohren verkeilt.
Der Arzt musste ihn förlich am Hintern rausziehen, was zur Folge hatte, dass die Öffnung durch die er musste größer sein musste als normal üblich.
Naja.
Und das wurde mir dann auch zum Verhängnis.
Die Wunde tat einfach nur weh.
Ich konnte nicht stehen, nicht gehen, nicht sitzen, mich nicht selbständig aufrichten: nichts.
Auf Toilette gehen war ein von lang her geplanter Staatsakt.
Montags war die Entbindung, Donnerstags wurde die Frau die am gleichen Tag per Kaiserschnitt entbunden hat entlassen.
Da meine Schmerzen aber nicht besser wurden hab ich mich nicht getraut zu fragen wann ich denn endlich heim darf.
Naja... Donnerstag Abend hab ich dann doch gefragt, ob evtl. Samstag ein Tag wäre an dem ich heimkönne.
Dem wurde dann auch zugestimmt und promt wurden Freitag meine Schmerzen schlimmer.
Der Artzt hat sich dann alles nochmal genau angeschaut und einen Teil des Fadens durchtrennt, mit dem er versucht hat das Gewebe enger zusammenzufassen (weil die Wunde eben so groß war und sich da irgendwie der Faden durchgezogen hat oder so, jedenfalls gabs auch ne kleine Entzündung).
Danach ging es dann einigermaßen, bis auf die Tatsache, dass sich zu Hause die Narbe dann nicht richtig schloss, sich leicht entzündete und auch heute - fast 7 Monate nach der Entbindung - noch gelegentlich weh tut und juckt. Wie sie aussieht, davon will ich garnicht sprechen, aber ich hab ja eh keine Bikini-Figur ;-) .
Nach der OP hatte ich dann auch im großen Zeh des rechten Fußes kein Gefühl mehr, das aber nach 2 Monaten wiederkam.
Warum ich das so ausführlich schreibe: Man sagt zwar immer dass man nach der Entbindung alles vor lauter Glück vergisst aber irgendwie war/ist es bei mir nicht so.
Die Schwangerschaft war durchweg mit der Angst verbunden mein Kind zu verlieren und der Kaiserschnitt war für mich Horror pur.
Ich weiß nicht ob ihr das nachvollziehen könnt.
Vielleicht muss ich auch dazu sagen, dass ich im Allgemeinen ein recht ängstlicher Mensch bin, der seine Stärke nur durch den Partner gewinnt.
Ohne meinen Mann hätte ich das alles nicht gepackt.
Und so vor ein bis zwei Wochen haben mein Mann und ich uns darüber unterhalten, dass ich, wenn wir wirklich diesen "Zeitplan" einhalten wollen im nächsten Spätsommer wieder schwanger werden müsste/sollte.
Und da überkam es mich einfach.
Angst.
Angst davor, dass die zweite Schwangerschaft genauso wird.
Angst, dass vor einem weiteren Krankenhausaufenthalt.
Angst vor einem weiteren Kaiserschnitt und dass es wieder so weh tut.
Angst vor einer natürlichen Geburt, weil ich ja keine Ahnung habe wie das so ist.
Mein Mann meinte zwar, dass ich vor und während der ersten Schwangerschaft die gleichen Zweifel und Ängste hatte, aber ich habe das Gefühl, dass es jetzt schlimmer ist als vorher.
Was wenn es wieder so wird???
Ich weiß dass ich mich freuen sollte dass trotz der bescheidenen Schwangerschaft ein gesunder und wundervoller Junge zur Welt gekommen ist.
Aber ich kann nicht wirklich was dagegen tun.
Bin ich einfach nur zu empfindlich?
Ist meine Angst begründet (hab mal gehört, dass bei einer zweiten Schwangerschaft, wenn die erste vorzeitige Wehen hatte das Risiko wieder bei 50% liegt, stimmt das?) oder mache ich mir umsonst Sorgen?
Geht es jemandem genauso?
Im Moment stehe ich morgens mit dem Gedanken auf "Ja! Mein Sohn bleibt kein Einzelkind!" und gehe mit "Nein, ein Kind und mehr nicht" ins Bett.
LG,
Deanna
Kommentare
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Gebt Euch doch etwas mehr Zeit.
Ihr müsst Euren Zeitplan nicht auf biegen und brechen einhalten. Es gibt keinen optimalen Altersunterschied. Jeder hat vor und Nachteile.
Ausserdem, vielleicht geht es Dir bis nächsten Sommer schon ganz anders.
Die zweite Schwangerschaft und Geburt kann ganz anders verlaufen, genauso wie die zwei Kinder ganz unterschiedlich sein können!
Dein Sohn ist noch sehr jung und die Geburt noch nicht so lange her. Du bist doch auch noch jung und musst Dich nicht beeilen.
Wenn ihr, oder besser gesagt Du soweit bist, dann werde wieder schwanger. Wenn das nie der Fall ist, ist es doch auch OK. Setzt Euch doch nicht so unter Druck.
Vielleicht passiert ein 'Unfall' und Euch wird die Entscheidung abgenommen, wenn das so wäre, würdest Du es ganz sicher gut meistern!
Lasst es einfach auf Euch zukommen. Und sage Deinem Mann, dass Du noch Zeit brauchst bist Du bereit bist für ein weiteres Kind.
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Bei mir ist alles zwar viel besser gelaufen, aber mir würde es in Deiner Situation sicherlich nicht anders gehen...
Warum ich das so ausführlich schreibe: Man sagt zwar immer dass man nach der Entbindung alles vor lauter Glück vergisst aber irgendwie war/ist es bei mir nicht so.
Ja, sicherlich bei einer natürlichen Geburt, die nicht völlig aus dem Ruder läuft. Bei einem Kaiserschnitt fehlen nunmal die Hormone, die besser wirken als die meisten Drogen. Außerdem ging es Dir danach nicht gut! Das bleibt erstmal hängen. Ihr solltet Euch Zeit lassen und den Druck auflösen, dass Du da nächstens Jahr wieder durch mußt! Dann kann sich vielleicht der Wunsch nach einem Zweiten richtig entfalten.
Schaffe Dir doch erst einmal bessere Voraussetzungen. Such Dir einem FA, dem Du vertraust und der technisch besser ausgestattet ist, damit Du nicht unnötig verunsichert wirst. Ich spreche da aus Erfahrung, mein alter FA (und ich schätze ihn sehr) hat mich total kirre gemacht, nur weil sein US nicht genug hergab. Nach dem Wechsel zum neuen FA konnte ich endlich entspannen.
Gleichzeitig könntest Du Dich auch nach einer guten Hebi umsehen, denn Technik ist nicht alles. Wenn ich "meine" Hebi früher gefunden hätte, hätte ich mich nochmal ganz anders gefühlt. Bei allem medizinischen Fortschritt ist eine Hebi doch immer nch besser
Vielleicht möchtest Du mit der Zeit dann doch noch aus voller Überzeugung und "nur" mit der normalen Unsicherheit. Wenn nicht, ist es doch auch nicht soooo schlimm!
LG
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diese schwangerschaft ist verblaßt- so wird es bestimmt bei dir auch werden. zwei jahre später haben wirs nochmal drauf angelegt. ein bisserl angst geht mit- aber in erträglichem maße.
was die narbe anbelangt: ich hatte im märz eine bauch-op, bei der ich auch eine ahnsenliche naht verpasst bekommen habe- sie macht bis heute probs. bei jedem wetterwechsel krabbelt und juckt es. zwickt mal hier beim liegen und mal da ;-) ich denke das ist normal- grad wenn man nicht so schlank ist (wie ich eben auch :oops: )
bis heute nicht verkraftet habe ich die belebungsmaßnahmen an meinem großen sohn- das ist fast 11 jahre her- noch heute steigen mir sofort die tränen in die augen, wenn ich an das kleine würmel denke das in diesem riesen intensiv inkubator weggeschafft wurde...
aber schau: ich hab nochmal drei kinder bekommen- jede schwangerschaft, jede geburt war anders- so wie jedes kind anders ist!
also: alles hat seine zeit.... ;-) vielleicht bekommt dein mauserl doch noch mal ein geschwisterchen- und wenn nicht, dann ist das doch auch kein beinbruch...
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Erstmal Danke für eure Antworten!
Das "Problem" bei mir ist, dass ich im Moment keinen festen Arbeitgeber habe, weil mein befristeter Vertrag bei der alten Firma ausgelaufen ist und mein Mann und ich gesagt haben, dass wir ja eh zwei Kinder wollen und es daher nicht so schlimm ist.
Wenn ich mir jetzt allerdings noch länger Zeit lasse, sollte ich mir halt schon nen neuen Job suchen
Aber wer stellt schon jemanden ein, der ein Kind hat, nur halbtags arbeiten möchte und evtl. noch ein weiteres Kind möchte???
Wisst ihr, es ist echt verzwickt.
Waren am Montag auf einer Veranstaltung in unserer Hebammenpraxis. In der Reihe vor uns saß ein Elternpaar mit einem kleinen, vielleicht 4 Wochen alten Schnuffelchen.
Mein Mann und ich waren hin und weg und waren einstimmig der Meinung: Das hat Lust auf mehr gemacht.
Auf der anderen Seite ist dann eben wieder meine Angst, die ich ja auch nicht wirklich erklären kann.
@klio: das mit dem Drehen von außen war bei unserem Kleinen nicht möglich. Nach der Geburt wussten wir dann ja auch warum: er hat sich einfach total "verkeilt" und kam nicht mehr vor oder zurück.
@ Majonie: Das mit der Narbe ist schon ätzend... aber mein Mann benutzt mich inzwischgen als Wetterfrosch: "Schatz, juckt die Narbe, ändert sich das Wetter???" :biggrin:
@ una: Mit meinem FA bin ich seh zufrieden, ich bin ja extra zu ihm gewechselt weil ich mit der Ärztin davor nicht zurecht kam. Mal schauen, er hat jetzt wieder einen neuen Partner in der Praxis. Vielleicht ist der so wie der alte Partner meines FA. Der war nämlich das einfühlsamste, was man sich als FA vorstellen kann (vielleicht lag es daran, dass er schwul war ;-) )
Und meine Hebi ist das Beste was mir passieren konnte.
Sie hat über 20 Jahre Berufserfahung, die Praxis die sie mit zwei anderen Hebammen hat ist hier im Raum sehr bekannt. Und meine Hebi hat genau das was ich brauche: Sie ist resolut und bestimmend wenn es sein muss und ansonsten einfach nur einfühlsam und verständnisvoll.
@Monica: Ich bin noch jung... Danke! *lach*
Aber ich denke es ist echt das Beste sich einfach den Kopf frei zu machen und bis zum nächsten Sommer zu warten. Wenn es vorher eben passiert, dann ist es halt so.
Nochmal Danke!!!
LG,
Deanna
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