Meine Hebamme als DER Sündenbock?!

klioklio

445

bearbeitet 20. 11. 2005, 23:54 in Kummerkasten
Ich muss hier nun auch mal was loswerden:

Es bringt ja nichts, wenn ich hier nochmal (ist nämlich schon unter Geburtsberichte in aller Ausführlichkeit) meine mißratenen Geburtsgeschichte ausbreite, aber langsam finde ich einen Weg, meine eigenen Schuldgefühle nun noch an eine weitere Person zu koppeln, nämlich meine Hebamme. Nicht genug, dass ich mir vorwerfe, nicht das richtige KH gewählt zu haben, zu vertrauensseelig die Maßnahmen der Ärzte angenommen zu haben usw. sondern dass ich auch in die Fähigkeiten meiner Hebi vertraut habe geschweige denn, dass ich mich überhaupt für sie entschieden habe. Komischerweise hatte ich während der SS zwar ein gutes Gefühl bei der Wahl des KH (obwohl ja nicht das das Problem war sondern die diensthabende Ärztin), aber ich hatte kein so gutes Gefühl bei der Wahl meiner HEbi, hab sie aber praktischerweise (weil sie um die Ecke wohnt und sie wurde mir empfohlen, besonders in Stillfragen, da hatte ich auch ein paar gute Tipps) trotzdem genommen. Sie sagte schon beim ersten Telefonat, dass sie ein Kennenlernen vor dem 7. Monat normalerweise nicht für nötig hält (fand ich nicht so toll, hab ich aber geschluckt - peng). Ich hätte einen mütterlichen Typ Hebi gebraucht, hatte stattdessen eine kühl-distanzierte nur ihren JOb-tuende Telefon-Hebamme (jawohl!) - naja, sie hat ein 2-jähriges Kind, da verstehe ich, dass sie nicht immer abkömmlich ist, aber so gar nicht... Sie gab mir zwar die Akupunkur vorher (hat nicht geholfen) und dann auch den Wehencocktail (hat auch nicht geholfen, war ne Standardmischung, für meinen Körper nen Witz), aber sonst war sie nicht da für mich. Sie hat mein Ausbleiben auch nicht vermisst, hinterher einen einzigen kleinen Besuch abgestattet und ich durfte anrufen, wenn ich Fragen hatte. Suuuupa! Und meine 1000 Fragen zu meiner nichtgelungenen Geburt und den Folgen hat sie mir auch nicht beantwortet, na sogar mit Unverständnis, dass ich mich so quäle ("jede Frau arbeitet noch mind. ein halbes Jahr an der Geburtserfahrung"). Mir ist das jetzt erst so richtig klar geworden: einfach immer, wenn ich ihr begegne oder an ihrem Haus vorbei komme, dann steigt in mir Frust hoch und das Gefühl, dass ich es vermassélt habe, dass ich Hebammen und Ärzten und ihren Erfahrungen vertraut habe. Ich glaube, wenn ich meinem Wunsch, ihr meine Enttäuschung zu sagen, nachgeben würde, würde sie mich als hysterisch bezeichnen.

Aalso: es ist soooo wichtig, eine Hebamme zu haben, der man vertraut, bei der man ein gutes Gefühl hat, die zu einem passt. Ich wollte immer glauben, dass alles super klappen wird, war das mein Hauptfehler??? Jetzt ist mein Vertrauen dahin, meine Hoffnung und Angst groß, was eine neue SS und Geburt anbetrifft.

Kommentare

  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ich habe zwar noch keine Geburt erlebt und kann eigentlich garnicht mitreden, aber ich verstehe etwas wie Du Dich fühlst.
    Wenn Du wirklich jedesmal so gefrustet bist beim Gedanken an diese Hebamme, dann schreib doch einfach mal einen Brief, in dem Du Dein Herz ausschüttest. Natürlich auf höflich-netter Basis, und dann kannst Du immer noch überlegen ob Du ihr den Brief zukommen lassen möchtest. Wenn sie sieht, dass Du sie mit der Kritik nicht angreifst, sondern nur Deiner Enttäuschung Luft machst, wer weiss, vielleicht denkt sie sogar mal nach. Und vielleicht hilft es Dir schon, zu wissen dass sie jetzt Deine Meinung kennt, ganz gleich was sie selber denkt. Und dann kannst Du vielleicht auch leichter die Erinnerungen verarbeiten?

    Liebe Grüsse, Larissa
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ja, das habe ich auch schon mal überlegt, zumal sie mir mit einer direkten Antwort nicht noch mehr Enttäuschen zufügen kann. Vielleicht empfinden ja andere Frauen anders über ihre Art der Behandlung und das ist dann auch okay, aber vielleicht kann sie mit mehr Einfühlungsvermögen auf andere Problemfälle eingehen.

    Jedenfalls hat es mir schon mal sehr gut getan, mir hier Luft zu machen. Ich beschwichtige mich auch immer damit, dass ich ja eigentlich kein Fall mehr für eine Hebammen-Behandlung war mit meinen Kaiserschnittkomplikationen und das hat sie sich sicher auch so gedacht - für mich aber kein Grund, nicht etwas mehr Interesse zu zeigen (ich war halt nur eine Patientin, bei der sie nichts mehr tun konnte nach ihren erfolglosen dürftigen Versuchen).

    Ich habe aber auch gemerkt, dass mir mehr Antworten auf meine Fragen nicht unbedingt helfen, sondern noch trauriger stimmen, z. B. dass sie nämlich doch mehr hätte tun können, schon im Vorfeld und ich mich auch besser behandelt gefühlt hätte, wenn sie mal einmal meinen Bauch abgetastet hätte, so blöd das klingt, aber sie hat sich nie ein Bild davon gemacht, wie mein Kind liegt, sich nie die Mühe gemacht, mich besser kennenzulernen, wie ich es zumindestens von einer Hebamme mir vorgestellt hätte. Ich frag jetzt lieber nicht, wie fürsorglich und umfassend Eure Hebammen sich um euch gekümmert haben...
  • jane30jane30

    674

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Tja, was Ich Dir dazu sagen weiss ICh so gar nicht. Denn ICh kenn Deine Geschichte nicht ganz. Vielleicht nur eins: Wähl bei Deiner nächsten Schwangerschaft Deine Hebi nach BAuchgefühl! DAs hab ICh so gemacht bei Anna und ICh hab genau Die Richtige gehabt. Und selbst wenn Sie Dir von 1000 Fragen nur 980 Beantworten kann, solange Du mit Ihr klarkommst, Reden kannst Und vor allem Dich Wohlfühlst, Dann ist Sie genau Die richtige!
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Oohjaa, allerdings werde ich beim nächsten Mal genau darauf achten, zumal ich mittlerweile auf so tolle Einrichtungen wie Hebammenpraxis in der Nähe stoße ... gn!
  • bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Du kannst mir doch bitte mal eine PN schicken mit den Namen (KH und Hebamme und auch Hebammenparxis)
    Vielleicht kann ich Dir dann hier mehr dazu sagen.
  • unauna

    837

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Hallo Simone!

    Ich kann Dich sehr gut verstehen!
    Ich habe diese Seite erst gefunden, als ich kurz vor der Entbindung stand. Meine Betreuung lief nur über den FA. Allerdings hatte der eine Hebi in der Praxis, die dann gegen Ende 2 mal das CTG gemacht hat. Da habe ich erst erfahren, dass man sich auch durch eine Hebi betreuen lassen kann :sad: Man merkte auch deutlich, dass sie gerne die Nachbetreuung machen wollte.
    Geh mir weg mit dieser Frau! Sie hat mir nie etwas getan, war immer freundlich und bemüht. Aber ich habe mich schon verspannt, wenn sie nur meinen Bauch abgetastet hat! Eine Betreuung im Wochenbett wollte ich mir gar nicht vorstellen! So blieb ich ohne Hebi, denn zum Suchen war es jetzt ja etwas spät...
    Da ich meinen regulären Geburtsvorbereitungkurs nicht besuchen konnte, machte ich einen Wochenendkurs und da war sie! Meine Traumhebi :biggrin: , natürlich leider ausgebucht :cry:
    Ich hatte das Glück, die letzten 15 Min. der Geburt mit ihr zu erleben ;-)
    Ich werde alle Hebel in Bewegung setzen, von ihr betreut zu werden, sollten wir nochmal Nachwuchs bekommen!
    So habe ich das Wochenbett ohne Hebi überstanden, obwohl ich im KH angegeben habe, für Betreuung ist gesorgt :oops: um schnell entlassen zu werden!
    Entweder nimmst Du es als Erfahrung und versuchst das nächste Mal was besseres zu finden, Du weißt dann ja, auf was es Dir ankommt, oder Du setzt Dich mit Ihr auseinander.
    Ich finde die Idee mit dem Brief nicht schlecht, denn so wie sie Dir bisher geantwortet hat, reagiert die auf Ansprache ja nicht wirklich. Vielleicht ist sanft formulierte Kritik, die sie sacken lassen muss, besser. Selbst wenn sie Dir nicht antwortet, weiß sie dann, wie sie auf manche Schwangere wirkt.
    Ich wünsche Dir alles Gute!

    LG
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    una schrieb:
    So blieb ich ohne Hebi, denn zum Suchen war es jetzt ja etwas spät...
    So habe ich das Wochenbett ohne Hebi überstanden, obwohl ich im KH angegeben habe, für Betreuung ist gesorgt :oops: um schnell entlassen zu werden!

    Da hast du aber auch Glück gehabt, dass du keiner Hebamme bedurftest - weder körperlich, noch seelisch...
    una schrieb:
    Entweder nimmst Du es als Erfahrung und versuchst das nächste Mal was besseres zu finden, Du weißt dann ja, auf was es Dir ankommt, oder Du setzt Dich mit Ihr auseinander.
    Ich finde die Idee mit dem Brief nicht schlecht, denn so wie sie Dir bisher geantwortet hat, reagiert die auf Ansprache ja nicht wirklich. Vielleicht ist sanft formulierte Kritik, die sie sacken lassen muss, besser. Selbst wenn sie Dir nicht antwortet, weiß sie dann, wie sie auf manche Schwangere wirkt.

    Ich denke, ich werde es einerseits dringend als wertvolle ERfahrung verbuchen müssen und noch meine Einstellung bearbeiten - dank des Austausches hier und im Gespräch mit Mann und Freundin wird mir das sicherlich gelingen - und andererseits werde ich wohl den Brief schreiben, allein um auch der Hebamme die Chance zu geben, ihre Erfahrungen neu zu beleuchten und wie du richtig feststellst, dass sie weiß, wie sie auf manche Schwangere wirkt...
  • AnonymousAnonymous

    59,500

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Mh, also das dein Vertrauen bei einer neuen Schwangerschaft dahin ist, sehe ich irgendwie nicht. Denn du sagst es doch selber: deiner alten Hebamme hast du ja im Grunde garnicht vertraut.
    Du hast ihr vertrauen wollen, aber dein Gefühl hat dir was anderes gesagt.
    So gesehen kann man schon sagen, das das dein Fehler war, das du sie aus Bequemlichkeit gewählt hast.
    Aber ich finde, genau in diesem Punkt liegt auch das entscheidend positive für die Zukunft: diesen Fehler machst du nicht nochmal!
    Fehler und schlechte Erfahrungen macht jeder. Das Wichtige ist, daraus zu lernen!
    Und das du den Fehler erkennst ist der entscheidende erste Schritt! :grin:
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Doch, schon, ich hatte Vertrauen in die Anwendungen, aber ich bin einfach nicht davon ausgegangen, dass bei Vor- und Nachbereitung mehr als medizinische Versorgung und Beratung wichtig sein könnte. In diesem Punkt habe ich dazu gelernt, auch was die Geburt anbetrifft. Ich hatte auch das Vertrauen, dass es zwar schwer werden würde, aber schon alles gut gehen würde - sehr naiv, das weiß ich heute. Enttäuscht bin ich vor allem, weil ich deutlich das Gefühl im Nachhinein bekommen habe, dass ich einfach eine "Nummer" war: hat nicht angerufen, ach, wird sich schon melden. Kaiserschnitt? Na, was hab ich damit zu tun. Ist nicht mein Bereich. Soviel Distanz hab ich ihr einfach nicht zugetraut.

    Und: es war eben NICHT Bequemlichkeit, sondern ich dachte, wenn meine Hebamme so nah wohnt, dann kann sie schnell bei mir sein und bei Bedarf muss sie nicht lange Wege auf sich nehmen, um mir helfen zu können - und das hätte doch dazu gehört, oder nicht? Es war also NICHT bequem sondern rücksichtsvoll gemeint. Ich habe dummerweise nie gesagt: bitte komm, auch wenn der Rat telefonisch erteilt werden könnte. Es konnte telefonisch keine Beziehung entstehen und das war ihr wohl mehr als recht so. Ich konnte nicht davon ausgehen, dass ihre Betreuung so minimalst und kühl ablaufen würde, denn ich hatte bei ersten Telefonaten nur gestutzt, aber sie war mir nie unsympatisch. Das ist auch jetzt noch nicht so, aber ihre Arbeitsweise und - einnstellung war eben nicht die rictige für mich und meinen Fall. Aber trotzdem hast du recht, wenn du sagst, dass ich einen Fehler gemacht habe, aber konnte ich es ahnen...?

    Also, mein Vertrauen ist schon erschüttert, denn ich werde nicht mehr so leicht glauben können, dass meine Hebamme, mein Arzt schon wissen, was sie tun, dass sie sich bemühen, ihnen mein Schicksal am Herzen liegt, dass alles schon irgendwie klappt. Naja, aber Standardspruch gilt ja auch hier: du bist nun wieder gesund, dein Kind ist es auch, also nun muss mal gut sein :flaming01:
  • EowynEowyn

    27,156

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    @klio
    wenn du jetzt sogar eine Hebammenpraxis in der Nähe gefunden hast, dann kannst du in der nächsten Schwangerschaft ja vielleicht direkt von Anfang an auch zur Vorsorge dorthin gehen. Da wirst du sicher auch mit der schlechten Erfahrung im Hinterkopf trotzdem mit der Zeit ein Vertrauensverhältnis aufbauen können. Schwangerschaftsvorsorge bei einer Hebamme ist nämlich wirklich etwas ganz anderes als beim Arzt. Die wollen von sich aus ja einen guten Kontakt aufbauen. Da bist du sicher gut aufgehoben. Und erzähl dann eben auch von deiner Vorgeschichte. Die Hebammen dort werden sich die Zeit nehmen darauf einzugehen.
  • klioklio

    445

    bearbeitet 30. 11. -1, 01:00
    Ach, das wäre wirklich schön. Und noch schöner wäre es, wenn es eine bessere Alternative als KH und doch wieder KS auch für mich gibt...
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